Herman Bang: Am Weg Manesse Verlag. 282 Seiten. Mit einem Nachwort von Ado Keel.
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Dieses 1886 erschienene Büchlein spielt in der ländlichen Provinz Dänemarks. Der Stationsvorsteher Mathias Bai ist mit seiner Frau Katinka, die Protagonistin des Romans, verheiratet. Mehrmals am Tag sind Züge abzufertigen, ansonsten ist das Leben ruhig und beschaulich. Katinka lebt neben ihrem Mann daher, ohne dass die beiden großen Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Liebesheirat war zu dieser Zeit nicht üblich. Glücklich ist sie in ihrem Leben nicht. So hängt sie in ihren Gedanken einem von Liebe erfüllten Leben nach. Es werden verschiedene kleine Szenen im Laufe eines Jahres "pittoresk" gemalt. Besinnliche Weihnachten, der Jahrmarkt im Sommer, das Aufflammen einer Liebe. Die Figuren sitzen in einer friedlichen Welt einfach auf einer Bank und schauen über die Landschaft. Mit knappen, genau formulierten Sätzen erzeugt Bang ein von Wehmut und Melancholie geprägtes Flair.
Das sehr gute Nachwort informiert nicht nur über die Hintergründe des Inhalts, sondern auch über den Außenseiter Bang, der am Ende seines Lebens durch Alkohol in den USA ums Leben kam. Thomas Mann und Hermann Hesse schätzten Bang.
Ein sehr schönes Buch, das sich auch als Geschenk zu Weihnachten (wegen der wunderbaren Weihnachtsszenerie) eignet. Ein Buch, auch für Leser, die mit Klassikern bisher nicht so viel anfangen konnten. Ein Meisterwerk.
Siehe auch die Besprechung in der FAZ
Schöne Grüße,
Thomas