Minou76 Ich auch. Allerdings gefallen mir die Winter/ Weihnachtsbücher besser als ihre Sommerromane.
Bin gespannt, wie es dir gefällt!
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Herzensbuch!
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Die gemeinsame Urlaubswoche in einem schönen Hotel ist Erica, Claudia und Anna sehr wichtig. Alle Jahre wieder verbringen sie eine Woche zusammen und frönen ihrem Hobby, den Büchern und die Diskussion darüber. Zum ersten Mal verreisen sie nun in der Weihnachtszeit und werden im Sugar Marple Inn in Vermont einchecken.
Hattie, die Besitzerin, gibt sich grosse Mühe, das Hotel weihnachtlich und gemütlich herzurichten und heisst ihre Gäste herzlich willkommen. Schon der erste Tag in diesem schönen Hotel weckt starke Gefühle in den drei Frauen. Gefühle, die sie fast abreisen lassen.
Die Bücher von Sarah Morgan haben sich bei mir schon lange einen Platz in meinem Herzen erobert. Vor allem die Weihnachts- und Winterbücher haben es mir angetan. Denn die Autorin versteht es einfach wunderbar eine kuschelige und trotzdem nie kitschige Atmosphäre in ihre Geschichten zu bringen.
In "Das Winterhotel" verwandelt sie das Maple Sugar Inn in ein Weihnachtswunderland. Mit Bräuchen, wie dem gemeinsamen Weihnachtsbaum fällen, Strümpfen am Kamin bis zum Plätzchenduft. Doch nicht alles ist rosarot und friedlich. Denn Hattie, die Besitzerin des Hotels, hat in den letzten Jahren viel erlebt und trägt schwer am Schicksal nun alleine für ihre kleine Tochter Delphi und den Hotelbetrieb verantwortlich zu sein. Sie bekommt ihre eigenen Kapitel und die sind nicht nur beschaulich und Friede, Freude, Eierkuchen.
Die restlichen Kapitel teilen sich die drei Freundinnen Anna, Claudia und Erica, die sich als Gäste bei Hattie einquartieren und so verschieden wie ein Kaleidoskop sind. Eine in schillernden Farben, eine eher grau und die letzte bunt wie ein Blumenstrauss. Hier sieht man, wie wichtig Freundschaft ist und wie auch die unterschiedlichsten Menschen freundschaftlich miteinander verwoben sein können. Die Story ist fest in Frauenhand und jede der Frauen hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und trotz unterschiedlichen Lebenssituationen halten sie die Freundschaft untereinander hoch.
Die Geschichte hat mich sehr rasch mitgerissen. Nicht nur, dass die Figuren liebevoll definiert sind, es geschieht auch immer irgendetwas und durch die regelmässigen Perspektivwechsel sieht man die Sicht jeder Figur auf das Geschehen. Die Handlung in der Vorweihnachtszeit macht Spass, unterhält bestens und ist eine etwas andere Einstimmung auf Weihnachten.
Sarah Morgan hat einen unvergleichlichen Schreibstil und mir gefallen vor allem die manchmal witzigen, manchmal sarkastischen und oft tiefgründigen Dialoge.
Muss ich mir mal merken Igela
Unbedingt. Kann auch ohne die anderen Teile zu kennen, gelesen werden.
Klare Leseempfehlung!
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Ein Amokfahrer rast am Weihnachtsmarkt in der Konstanzer Altstadt in die Menge. Siebzehn Menschen sterben!
Acht Menschen, die die Amokfahrt überlebt haben, werden regelmässige Gruppensitzungen angeboten. Ihr Therapeut ist Falk Hagedorn, ehemaliger LKA Ermittler und Therapeut mit eigener Praxis für Psychotherapie. Hagedorn war ebenfalls zum Zeitpunkt der Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs und kann sich bestens in seine Patienten hineinversetzen. Währenddessen will die Polizei unbedingt den Mörder fassen und ermittelt auf Hochdruck.
Matthias Bürgel greift in seinem Thriller ein Thema auf, das leider auch im realen Leben immer wieder die Welt in Schrecken versetzt. Amokfahrten geschehen quer durch alle Länder immer wieder. Das Wissen, dass man in ein solches Verbrechen als Unbeteiligter geraten kann, hat bei mir beim Lesen für Gänsehaut gesorgt. Diese Gänsehaut steigt noch auf ein höheres Level durch die authentische Beschreibung des Autors während dieser Geisterfahrt durch den Weihnachtsmarkt.
Ein Teil der Handlung spielt sich auf Schloss Seeheim ab. Dort hält Hagedorn Gruppentreffen mit Menschen, die die Amokfahrt zwar überlebt, aber schwer verletzt oder einen nahen Menschen verloren haben. Reihum und in immer wieder eingeschobenen Kapiteln erzählen sie, wie sie diese schrecklichen Minuten auf dem verhängnisvollen Weihnachtsmarktbesuch erlebten. Teilweise hat es mich regelrecht geschüttelt beim Lesen, so echt und bedrückend waren diese Passagen.
Falk Hagedorn ist eine Figur, die viele Facetten aufweist. Als Psychotherapeut geht er sehr einfühlsam mit (fast) allen seinen Patienten um. Er zeigt aber auch eine verletzliche Seite, die die Figur dadurch äusserst vielschichtig macht. Der Täter, der aus Gründen, die in seiner Vergangenheit liegen, mordet, belegt mit seinem Verhalten, dass es durch und durch kranke Menschen auf dieser Welt gibt. Fiktiv und real... denn wie oben erwähnt, geschehen Amokfahrten leider auch in der Realität. Beide, Hagedorn und der Täter sind psychologisch durchdacht charakterisiert und ebenso wie auch die anderen Figuren überzeugend.
Wieder hat Matthias Bürgel einen mitreissenden, spannenden und tollen Thriller geschrieben. Mit Schrecken und Wehmut musste ich beim Start in dieses Buch lesen, dass dies der letzte Fall von Falk Hagedorn ist.
Fokus auf der Rechtsmedizin!
In der Rechtsmedizin in Berlin herrscht Hochbetrieb! Rechtsmedizinerin Sabine Yao bekommt zwei Tote auf den Tisch, die identisch gekleidet an einem Gestell hängend aufgefunden wurden. Daneben muss sie auch den Toten, der in einem seltsam bestückten Bauwagen getötet wurde, untersuchen.
Der achtjährige Jasser, der mit seiner Mutter in Neukölln lebt, ist spurlos verschwunden. Seine Freunde geben zu, dass sie öfters, trotz Verbot, in einem baufälligen Gebäude gespielt haben. Dort ist Jahre zuvor schon einmal ein Kind verschwunden. Kurz darauf hat Sabine Yao eine Kinderleiche auf ihrem Tisch. Die vierte Mordkommission des BKA Berlin schaltet sich ein und Sabine Yao und Oberkommissarin Monica Monti arbeiten eng zusammen, um den Fall aufzuklären.
Michael Tsokos hat sich entschieden in "Mit kaltem Kalkül" gleich drei undurchsichtige Fälle zu vereinen. Die Handlung springt von einem Fall zum anderen und es zog sich ziemlich bis ich in allen drei Fällen drin war. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen. Also lieber einen Fall weniger, dafür den konzentrierter und vielschichtiger. So wirkt es wie ein Abspulen der Morde, damit Yao beschäftigt ist und ihr Können dem Leser zeigen kann.
Ebenso ziehen sich die Wiederholungen. So wird ein Tatort zuerst detailliert aus der Sicht einer später am Mord beteiligten Figur beschrieben, danach in fast identischen Worten von der am Tatort eingetroffenen Sabine Yao. Später erzählt sie dann dasselbe noch einmal dem Team in der Rechtsmedizin. Als Seitenfüller habe ich auch die parallel zum Fall des verschwundenen Jungen die Erwähnung von Entführungen in der Realität empfunden. Warum eine ganze Seite die Taten in Belgien vom Kindesentführer und Mörder Dutroux aufgelistet werden, erschloss sich mir nicht.
Aufgefallen ist mir, dass Monica Monti vom BKA etliche Male als "italienischstämmige Ermittlerin" bezeichnet wurde. Nach dem zweiten Mal habe ich noch gedacht, okay, nun weiss ich Bescheid. Doch als diese Bezeichnung noch mehrere Male vorkam, musste ich mir sagen, dass hier wohl das Lektorat was verpasst hat.
Gelungen und das Highlight in diesem ansonsten eher langweiligen Thriller sind die Passagen, die in der Rechtsmedizin handeln. Da Michael Tsokos Professor für Rechtsmedizin ist, hat er klar den Fokus auf dieses Gebiet gelegt. Leider reicht das nicht aus, um einen fesselnden Thriller zu schreiben. Da reicht es mir bedauerlicherweise auch nicht, dass "Eiterfontänen" bei Yaos Arbeit beschrieben werden. Die Handlung ausserhalb des Autopsie Saales sollte gestrafft, gekürzt und überdacht werden.
Nach dem ersten Fall "mit kalter Präzision" mit der sympathischen Sabine Yao macht sich hier Enttäuschung breit.
Auf zu Band vier!
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Es brennt wieder auf Oelland. Dieses Mal trifft es das Haus von Kommissarin Hanna Duncker. Sie kann sich knapp aus der Feuerhölle retten und ist sich sicher, dass dieses Feuer eine Mahnung an sie ist Vergangenes ruhen zu lassen.
Denn 30 Jahre zuvor wurde ihr Vater für den Brand des Hauses und den Tod von Ester Jensen verurteilt. Hanna ist jedoch davon überzeugt, dass ihr Vater die Schuld dafür nicht alleine trägt.
Ein neuer Fall lässt Hanna ihre privaten Sorgen erst mal hinten anstellen. Die Ueberreste eines Toten werden im Mittelwald gefunden und es stellt sich heraus, dass diese einem vermissten Teenager gehören. 1999 feierte Mikael Fransson mit Freunden seinen Schulabschluss in einem verfallenen Haus, aus dem er spurlos verschwand.
"Dunkelwald" ist der dritte Teil rund um die Reihe mit Hanna Duncker und den Geschehnissen auf Oelland. Für mich ist unabdingbar, dass Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden vorhanden sind, um die Handlung nachvollziehen zu können. Vor allem der Brand und der anschliessende Tod einer Dorfbewohnerin viele Jahre zuvor zieht sich über alle Bände. Nun im dritten Teil wird eigentlich schon auf den ersten Seiten gelüftet, was damals geschah. Spannung nimmt dieses Wissen auf gar keinen Fall, denn es wird noch dauern, bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Als sehr bedrückend empfand ich die Zeitwechsel. Denn einerseits liest man, wie die Knochen gefunden werden und anschliessend ermittelt wird, wer für den Tod von Mikael verantwortlich ist. Andererseits ist man hautnah dabei, wie eine Clique von jungen Menschen mit Hoffnungen, Zukunftsträumen und viel Lebensfreude den Abschluss von der Schulzeit feiert. Nach und nach wird in den Kapiteln der Vergangenheit deutlich, dass etliche Personen aus Mikaels Umfeld etwas mit seinem Tod zu tun haben könnten. Johanna Mo versteht es hervorragend falsche Fährten in ihren Krimis einzustreuen. Mit der Auflösung konnte sie mich erneut überraschen.
In der Gegenwart steht nicht nur das mittlerweile im dritten Band zusammengewachsene und versierte Ermittlerteam im Mittelpunkt, sondern auch Mikaels Zwillingsschwester Therese. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass sie mir sehr leidgetan hat. Therese ist eine tragische Figur mit keinem einfachen Leben.
Mir gefällt nicht nur der tolle Schreibstil von Johanna Mo. Sie gibt ihren Geschichten auch ein gut strukturiertes Gerüst, in dem ich mich nie verlor. Die regelmässig wechselnden Kapiteln auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen enden oft mit einem Cliffhanger, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dieser dritter Teil endet, wie schon die vorherigen, mit einem Ende, das dazu verleitet so rasch wie möglich zum nächsten Band zu greifen.
Nicht neu!
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Lacey Farrell liebt ihre Arbeit in der Immobilienbranche. Für jeden Kunden das passende Appartement zu finden und zu präsentieren, gefällt ihr sehr. New York, wo sie lebt und arbeitet, bietet in dieser Hinsicht eine Fülle an Möglichkeiten.
Lacey ist sich sicher, dass das Appartement, das Isabelle Waring verkaufen will, sehr schnell einen Käufer findet. Die Wohnung hat Isabelles verstorbener Tochter gehört und nach deren Unfalltod lange leer gestanden. Tatsächlich gibt es nach kurzer Zeit einen potenziellen Käufer für die Maisonnette - Wohnung. Als Lacey zum Zeitpunkt der Wohnungsbesichtigung dort eintrifft, wird sie Zeugin des Mordes an ihrer Auftraggeberin. Musste Isabelle sterben, weil sie Nachforschungen zum Tod ihrer geliebten Tochter angestellt hat? Lacey, die den Mörder kurz gesehen hat, muss nun ebenfalls um ihr Leben fürchten.
Ich habe es also noch einmal gewagt und muss nun einsehen, dass Mary Higgins Clark und ich nicht unbedingt auf einer Wellenlänge liegen. Einmal mehr denke ich, dass die Autorin wohl zu viele Bücher in zu kurzer Zeit "produziert" hat. Irgendwie hatte ich das ganze Buch über das Gefühl schon tausendmal was Aehnliches gelesen zu haben.
Immobilienmaklerin, die sich mit einer Klientin, die vermutet, dass die eigene Tochter ermordet wurde, anfreundet. Die Klientin wird ermordet, Immobilienmaklerin wird in ein Zeugenschutzprogramm gesteckt und muss von da an aufpassen, dass sie nicht ebenfalls ermordet wird. Ein fantasieloser Plot, gewürzt mit einigen Zufälligkeiten. Das Motiv und der Täter waren das Highlight des Buches. Hier hat die Autorin mich überraschen können. Spannend war das Ganze leider trotzdem nicht. Gegen Mitte quälte ich mich durch lange Passagen mit Beschreibungen zu Wohnungen, Oertlichkeiten und ganz wichtig bei Frau Higgins Clark ... Frisuren und Kleidung.
Viele Figuren, die sehr rasch eingeführt werden und bedauerlicherweise nicht sehr prägnant charakterisiert sind, haben mich im Lesefluss stocken lassen. Immer wieder musste ich zurückblättern, um nachzulesen, wer denn nun schon wieder Figur x ist. Dieser Thriller ist durch und durch amerikanisch und handelt in der gehobenen Schicht der New Yorker Bevölkerung.
Die Handlung ist durchwegs konstruiert und zum Glück mit einigen brisanten Szenen gespickt, die gut unterhalten.
Gemeinsames Ziel!
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Als Auswanderin hat Thea Lorentz die letzten Jahre in Portugal gelebt und als Ziegenhirtin gearbeitet. Nun hat sie genug und reist mit ihrer Klapperkiste und zwei Ziegen nach Deutschland. Dort mietet sie sich bei Benno Findeisen, der einen Gnadenhof für Tiere führt, ein.
Thea und Benno sind beide sehr eigen und sich gewohnt alleine zurechtzukommen. Tatsächlich geraten sie schnell aneinander. Ein Streit, der durch die Ankunft der Backpackerin Juli entschärft wird. Die drei Fremden raufen sich zusammen und versuchen den Gnadenhof, der vor dem finanziellen Ruin steht, zu retten.
Drei Figuren, die nicht nur unterschiedliche Lebenswege haben, raufen sich zusammen. Ein grosses Ziel, die Rettung der Tiere auf dem Gnadenhof, lässt Juli, Benno und Thea ihre Prioritäten neu setzen.
Romy Fölck, die mir als Krimiautorin bekannt ist, konnte mich mit ihrer tiefgründigen Geschichte überraschen. Sehr mitreissend erzählt sie, wie drei Individuen sich finden, einander annähern und Freundschaft entsteht.
Thea ist Mitte 50 und hat ein Nomadenleben hinter sich. Sie ist dickköpfig, unkonventionell, trauert aber auch ihrem Leben vor ihrem Wegzug nach Portugal nach. Warum sie vor Jahren Hals über Kopf Deutschland verlassen hat, wird nach und nach aufgedeckt.
Benno hat mich berührt, denn er lebt und arbeitet für seine Tiere, die er auf seinem Gnadenhof aufnimmt. Benno ist hervorragend charakterisiert und ein feiner Kerl, der Tiere den Menschen vorzieht. Dies aus einem guten Grund deren Ursprung in seiner Vergangenheit liegt.
Dann ist da auch noch Backpackerin Juli, die vor der Kontrollsucht ihrer Mutter flieht und dabei unsicher und zugleich kämpferisch wirkt.
Drei Menschen, deren Lebensweise, Ziele, Träume und Hoffnungen nicht unterschiedlicher sein könnten und die nun auf dem Gnadenhof aufeinander prallen. Romy Fölck hat das mit einer feinen Note und ruhigem Tempo getan. Dabei ist die Geschichte nie langweilig, sondern fesselnd und schön. Obwohl oder vielleicht gerade, weil wenige Figuren die Geschichte bestreiten, kommen sie dem Leser sehr nahe und ihr Schicksal geht ans Herz. Die Story ist zudem mit sehr vielen Tieren bevölkert und man merkt die guten Recherchen betreffend Art und Haltung.
Guter Krimi!
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Der 42-jährige Immobilienmakler Thomas Ahlström und sein kleiner Sohn werden von Frau und Mutter Jenny vermisst gemeldet.
Sie war beruflich unterwegs und Thomas, der in Elternzeit ist, war währenddessen bei dem 14 Monate alten Hugo. Als Jenny abends nach Hause kommt, sind ihr Mann und Sohn spurlos verschwunden.
Kommissarin Hannah Duncker und ihr Kollege Erik Lindgren drehen auf Oelland jeden Stein um. In einem leerstehenden Haus machen sie eine schreckliche Entdeckung.
Nachdem ich Teil eins, "Nachttod" regelrecht verschlungen habe, freute ich mich sehr auf diesen zweiten Teil. Der Aufbau und die Kapiteleinteilungen verlaufen in ähnlichem Schema wie der erste Teil. Wieder wird in eingeschobenen und eher kurzen Kapiteln, ebenfalls wieder mit "der letzte Tag" gekennzeichnet, die letzten Stunden der Opfer nacherzählt. Die restliche Handlung wird in Tagen strukturiert aus der Sicht verschiedener Figuren, chronologisch erzählt. Dabei steht Hannah, die noch nicht lange zurück auf Oelland, wo sie aufgewachsen ist, im Mittelpunkt. Ihre private Geschichte, die Vergangenheit, in der ihr Vater eines Verbrechens für schuldig erklärt wurde, geht nahtlos weiter, wo Teil eins geendet hat. Ich erachte es als wichtig "Nachttod" gelesen zu haben, bevor "Finsterhaus" gelesen wird.
Der Fall um den verschwundenen Immobilienmakler und seinen kleinen Sohn empfand ich als etwas lahm. Zwar habe ich mich oft gefragt, was denn genau geschehen ist und nach dem bedeutungsvollen Fund in dem alten Haus, wird diese Frage noch drängender. Aber irgendwie wird das Ganze zu wenig eindringlich erzählt. Auf dem Klappentext steht "Eine Insel sucht einen Mörder und ein entführtes Kind"... etwas, was doch Stoff bietet für Gänsehautpassagen? Diese habe ich leider nicht so richtig gespürt. Meiner Meinung nach hätte da mehr Dramatik hineingehört. Positiv empfand ich die überzeugenden ( und schlussendlich falschen) Fährten, die die Autorin gelegt hat.
Zum Schluss wird der Uebergang zu Teil drei " Dunkelwald" eingeleitet. Dies mit der über alle Teile gehenden Geschichte rund um Hannah und ihren Vater und dies mit einem Cliffhanger.
Spannender Auftakt!
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Ein 15-jähriger Junge wird von einem deutschen Paar, das im Urlaub auf Oelland weilt, tot aufgefunden. Der Teenager, der beim Rastplatz Möckelmossen am Rand des Dorfes Kleva gefunden wird, wurde eindeutig ermordet.
Hannah Duncker von der Polizei in Kalmer, die erst gerade wieder von Stockholm zurück ins Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, gezogen ist, wird persönlich in die Sache hineingezogen. Denn die Mutter des ermordeten Joel war früher ihre beste Freundin. Dies und die Tatsache, dass etliche Dorfbewohner Hannah mit Skepsis begegnen, machen die Ermittlungen schwierig. Denn nicht nur, dass viele über die Sache mit Hannahs Vater Jahre zuvor Bescheid wissen. Sie geben ihr auch zu spüren, dass sie im Dorf nicht erwünscht ist.
"Nachttod" ist der erste Teil einer Reihe mit der sympathischen Ermittlerin Hannah Duncker. Auf der schwedischen Insel Oelland hat sie es schwer, wieder Fuss zu fassen. Weshalb Hannah Jahre zuvor von ihrem Heimatort weggezogen ist, wabert lange Zeit mit und das so, dass meine Neugier geweckt war.
Dieser Aspekt und die Frage, was mit dem 15-jährigen Joel geschehen ist, haben mich das Buch kaum mehr aus der Hand legen lassen. In eigenen Kapiteln, die mit "Der letzte Tag" gekennzeichnet sind, liest man nämlich nach und nach, was der Junge gefühlt, gedacht und erlebt hat. Stück für Stück wird hier der entsetzliche Tod eines Teenagers erkenntlich. Ein Tathergang und die beteiligten Figuren, die mich komplett überrascht haben.
Die Handlung ist klar strukturiert. Denn obwohl die restlichen Kapitel immer wieder die Sicht verschiedener Figuren zeigen, hatte ich nie das Gefühl, die Handlung ist oder wird unübersichtlich.
Hannah ist eine Figur, die es sich und ihrem Umfeld nicht leicht macht. Unsicher, barsch und sehr oft unfreundlich versucht sie vor allem ihre neuen Arbeitskollegen auf Abstand zu halten. Dies vor allem aus Selbstschutz. Erst nach und nach und nachdem immer wieder angedeutet wird, was in Hannahs Vergangenheit geschehen ist, konnte ich ihre oft brüske Art nachvollziehen. Ganz und restlos wird das grosse Trauma vor ihrem Wegzug nicht aufgelöst. Aber dafür gibt es ja noch weitere Teile der Reihe.
Thriller?
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Zwei Paare - in Freundschaft miteinander verbunden.
Kit und Melia Reper sind zwar wesentlich jünger als Jamie und Claire Buckby, trotzdem verstehen sie sich gut. Kit und Jamie fahren täglich um 7.20 Uhr mit dem Linienboot nach Waterloo zur Arbeit und abends wieder zurück. Melia und Claire arbeiten zusammen in einem Immobilienbüro. An einem Morgen kurz nach Weihnachten steht die Polizei an der Anlegestelle des Linienbootes. Kit ist spurlos verschwunden und der Verdacht, dass Jamie etwas mit seinem Verschwinden zu tun hat, steht im Raum. Denn ein Zeuge hat gesehen, wie die beiden Männer auf der Fahrt am Tage zuvor heftig gestritten haben.
Okay, die erste Hälfte der Geschichte ist nicht gerade ein Thriller. Vieles dreht sich um Gefühle, Beziehungen und die unterschiedlichen Lebensmodelle und monetären Verhältnisse beider Paare.
Kit und Melia leben in eher bescheidenen Verhältnissen, sind jung und geniessen das Leben in vollen Zügen. Ihre Beziehung konnte ich lange Zeit nicht einordnen. Bis ich gemerkt habe, dass dies dem Plot geschuldet, also genau das Zeil der Autorin war.
Jamie und Claire sind Ende 40 und damit fast 20 Jahre älter als die Repers. Anfangs fühlen sie sich geschmeichelt, dass das weitaus jüngere Pärchen mit ihnen befreundet sein möchte. Dann aber beginnen sie sich über deren freigeistige Art zu unterhalten. Da vor allem bei Jamie ein weiterer Aspekt, den ich hier nicht verrate, im Blick auf die Freunde dazukommt, bergen diese Gespräche sehr viel Konfliktpotenzial. Die Beziehung zwischen Claire und Jamie ist sehr unausgewogen. Sie hat das Geld und das Haus, in dem sie leben, in die Ehe gebracht. Jamie lässt sich beruflich und privat treiben und arbeitet in einem Café. Genau hier wird Claire ihrem Ehemann gegenüber übergriffig, organisiert eine Karriereberatung und tauscht sich über seinem Kopf mit dieser aus.
Tatsächlich entwickelt sich die Freundschaft der beiden Paare in eine für mich unvorhersehbare Richtung. Da wurde ich echt überrascht.
Dies war nicht mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich auf einen ihrer eher verworrenen Plots eingestellt. Tatsächlich war es auch hier in diesem Buch wieder so, dass Louise Candlish ein Grundthema geschaffen hat, das sehr ausschweifend ist. Es wird oft unübersichtlich, da sehr überladen. Viele Beziehungsprobleme, Drogensucht, Freundschaft, finanzielle Schwierigkeiten, Fremdgehen, Neid, Karrieredenken einer Figur, Mord und und und. Der Mord, der ja eigentlich den Thriller rechtfertigt, geschieht leise und eher nebenbei.
Am Schluss der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse. Vielleicht hat die Autorin aus Grund der Uebersichtlichkeit das letzte Kapitel "einige Monate später" eingefügt. In diesem Kapitel wird in Erzählform noch einmal auf 39 Seiten rekapituliert, was genau geschehen ist.
Cold Cases?
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Teenager Amala Cavalcante steht schon vor der Haustüre ihres Elternhauses, den Schlüssel hat sie bereits in das Türschloss gesteckt, als der Entführer sie schnappt.
Diese Tat erinnert an die Entführungen zahlreicher junger Mädchen 30 Jahre zuvor.
Der Serientäter, der "Perser" genannt wurde, wurde Dank der Polizistin Itala Caruso gefasst und dingfest gemacht. Hat ein Nachahmungstäter Amala entführt? Ihre Tante, Anwältin Francesca Cavalcante, versucht Verbindungen zwischen den alten Fällen und der Entführung von Amalia zu ziehen.
Auf zwei Zeitebenen, säuberlich getrennt in eigenen Kapiteln und klar deklariert, wird dieser Thriller erzählt. Ein Thriller, der abscheuliche Verbrechen enthält. Sehr junge, 14 bis 17- jährige Mädchen werden entführt und gefangen gehalten. Diese Entführungen ereignen sich in der Gegenwart sowie dreissig Jahre zuvor! In der Vergangenheit nur mit Distanz und Blick der Polizistin Itala Caruso. Sie hat so einiges auf dem Kerbholz und war massgeblich beteiligt, dass der Serientäter, der "der Perser" genannt wird, überführt wurde. Itala ist zudem alleinerziehend und fürchtet, dass ihr kleiner Sohn Cesare seinem Vater nachschlägt. Im Dauerclinch mit ihrer Schwiegermutter, die den kleinen Cesare beaufsichtigt, fährt Itala öfters einmal die Krallen aus. Ehrlich gesagt, war mir die Ispettrice Caruso, wie sie gerne genannt wird, nicht sonderlich sympathisch. War sie doch massgeblich beteiligt daran, dass einem Unschuldigen belastende Beweise untergejubelt werden.
30 Jahre und mehr danach ereignet sich ein erneuter Entführungsfall. In Citta del Fume wird Amala Cavalvante vor der Haustüre ihres Elternhauses entführt. Der Täter hält sie gefangen und anders als in der Vergangenheit erfährt man als Leser nun, was das Opfer alles durchmachen muss. Diese Kapitel sind Thriller und Gänsehaut pur. Nicht nur, dass die Verzweiflung des Opfers richtig durchsickert, es gibt auch einige Gänsehaut-Szenen, die wohl niemanden kaltlassen.
Wie immer möchte ich auch den Schreibstil und den Plot bewerten. Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr gut und durchdacht. Die scheinbar gelösten Verbrechen der Vergangenheit, die sich indessen in der Gegenwart als Cold Cases entpuppen, lassen eine hervorragende Verbindung der beiden Zeitebenen zu. Sehr viel italienisches Flair, da die Story in der Lombardei handelt, wurde eingewoben. Leicht negativ aufgefallen ist mir der teilweise überbordende und detailverliebte Schreibstil. Manchmal hätte sich der Autor kürzer fassen können in Beschreibungen der örtlichen Details und in der Anzahl Figuren. Dies ist zeitweise doch sehr anspruchsvoll und hat mich den Blick auf die zentralen Bestandteile manchmal verlieren lassen.
Witzig!
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Juli Kemper sagt von sich, dass sie den schönsten Beruf auf der Welt ausübt. Als Hebamme arbeitet sie im Christopherus Krankenhaus und hat schon viele Babys auf die Welt geholt. Dabei ist ihr eine gute Beziehung mit den werdenden Müttern wichtig.
Da Juli überraschend entdeckt, dass sie nach einem kurzen Intermezzo auf einem Rockfestival schwanger ist, kann sie sich noch einmal mehr in die Mütter einfühlen. Mit ihrer neusten Kundin Emily versteht sie sich sofort blendend, wenn da nur deren Lebensgefährte nicht wäre. Denn Juli kennt Matteo ... besser, als sie möchte.
Ellen Berg hat einmal mehr eine kurzweilige, humorvolle und abwechslungsreiche Geschichte geschaffen. Wie Titel und Klappentext verraten, geht es oft um die Freuden und Sorgen werdender Mütter. Da Juli als Hebamme arbeitet, nimmt ihr Beruf einen grossen Anteil an der Handlung ein. Es fliesst nicht nur viel Hebammenwissen in die Geschichte, diese Details sind auch hervorragend recherchiert.
Auf der ersten Seite habe ich schon gelacht und dies ging über den ganzen Roman über so weiter. Nicht nur Julis Oma Hilde hat mich mit ihren Weisheiten gut unterhalten, lustig waren auch immer wieder eingeflochtene Redensarten wie "...da hat man ein Ass im Aermel und dann spielt das Schicksal Schach."
Das Buch, das ja als (K) ein Liebesroman beworben wird, ist natürlich einer. Ein zwar etwas vorhersehbarer, aber durch die verschiedensten Verwicklungen kurzweiliger amouröser Roman. Juli muss nämlich hinnehmen, dass ihr Traummann anderweitig schon vergeben ist. Juli ist eine starke Frau und steht mit beiden Füssen auf der Erde. Damit setzt sie sich nicht nur gegen den unsympathischen Belegarzt im Gebärsaal durch, sondern händelt auch ihre Gefühle. Ich mochte die Figur Juli sehr gerne und sie war mir von Beginn weg sehr sympathisch. Dass nicht alles nur rund und glattläuft in ihrem Leben ist was der Story Pep einhaucht. Ich schätze sehr, dass Ellen Berg nicht über konstruiert. Die Handlung ist zwar kunterbunt und oft rasant, doch immer authentisch. Es geschehen Dinge, die auch so im wahren Leben vorkommen könnten. Wenn auch nicht in so gehäufter Form, wie hier in Julis Leben. Vom lockeren, witzigen und gut zu lesenden Schreibstil der Autorin bin ich ja schon lange ein Fan!
Valentine ja, das war mein erstes Buch aus der Reihe. Und nun habe ich gar keine Lust den ersten Teil auch noch zu lesen.
Mässig humorvoll!
Regelmässig verliert Björn Diemel die Beherrschung. Egal, ob er sich mit seiner getrennt lebenden Ehefrau Katharina streitet oder von der Praktikantin im Kindergarten, den seine Tochter Emily besucht, genervt ist. Gerade der Kindergarten ist ein Minengebiet, denn schliesslich hält Björn hinter dem Heizungskeller einen Mafiaboss gefangen.
In Gesprächen mit seinem Psychologen und mit dem Buch von Joschka Breitner " Das innere Wunschkind" will Björn wieder zu mehr Achtsamkeit gelangen. Mit sich und seinem Umfeld ... ausser mit dem Kellner eines Bergrestaurants, der ihm Kaiserschmarrn verweigert. Der muss sterben!
Karsten Dusse hat mit "Das Kind in mir will achtsam morden" einen Roman geschaffen, der ganz viel Psychologie, mässig viel Sarkasmus und Witz und ganz viel Selbstmitleid des Protagonisten enthält. Durch das "innere Kind", das ja in der Psychotherapie eine tragende Rolle spielt, wird Björn immer wieder zurück in seine Kindheit geführt. Hier gibt es auch regelmässig Anklagen an seine mittlerweile verstorbenen Eltern. Seine Eltern haben, laut Björn, grundlegend etwas falsch gemacht in seiner Erziehung. Und genau dies nimmt er als Entschuldigung, dass er so ist, wie er ist. Besonders gerne schiebt der Protagonist jegliche Schuld an der Trennung seiner Frau Katharina in die Schuhe. Manchmal driftet er ab in Richtung Selbstmitleid. Das hat mich grundsätzlich an der Geschichte genervt, hier verstehe ich auch keinen Spass. Leute, egal ob fiktiv oder real, die überall Entschuldigungen suchen für ihr Verhalten, nerven mich grundsätzlich.
Konstant sind kursiv geschriebene Sätze und Absätze, in denen Björn mit seinem inneren Kind spricht, eingefügt. Das war nicht nur langatmig, sondern auch öde. Die Reihe wird hochgelobt betreffend Witz. Na ja, witzige Passagen habe ich entdeckt, aber zu wenige um hoch zu loben. Vielleicht habe ich die abgedrehte Geschichte mit Diskussionen über Fruchtqueschies, seit einem halben Jahr gefangenen Mafiabosse und ermordeten Kellnern wegen einer Portion Kaiserschmarrn auch zu ernst genommen.
Am interessantesten empfand ich die psychologischen Komponenten, hier spürt man auch, die guten Recherchen.
Wahre Freundschaft!
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Miv und Sharon sind beste Freundinnen und Sharon der Halt, den Miv wegen der Krankheit ihrer Mutter dringend benötigt. Doch Miv beschäftigt nicht nur ihre schwierigen Familienverhältnisse , sondern auch die brutale Mordserie, die Yorkshire in Atem hält. Der Serientäter, der Yorkshire Ripper genannt wird, tötet Frauen auf brutalste Weise. Miv und Sharon setzen sich in den Kopf, den Mörder zu überführen und dadurch Mivs Vater zu überzeugen in Yorkshire wohnen zu bleiben. Anhand einer Liste beobachten die Mädchen verdächtige Personen in ihrem Umfeld und decken dabei allerhand auf.
Dieser Roman ist eine Mischung aus Krimi, Familientragödie und Jugendbuch, gewürzt mit englischem Touch. Der Yorkshire Ripper, der wütet, rechtfertigt die Einteilung Krimi. Dabei agiert der Ripper nur im Hintergrund, ist jedoch in der Handlung ständig präsent. Die Familientragödie besteht aus den schwierigen Familienverhältnissen der zwölfjährigen Miv. Geschlagen mit einem Vater, der phasenweise nicht präsent ist in der Erziehung seiner Tochter und deshalb seine Schwester Jean in den Haushalt geholt hat. Tante Jean führt ein strenges Regiment, ist knochentrocken und lieblos mit ihrer Nichte. Auch von ihrer Mutter bekommt das Mädchen keine Liebe, da diese in einer schweren Depression steckt und von Miv mit den Worten " als Mutter verstummte" beschrieben wird.
Mivs Rettung ist die Freundschaft zu Sharon. Die beiden Mädchen sind sehr eng befreundet, verstehen sich oft ohne Worte. Sie führen eine ausgeglichene Freundschaft, die mit der ersten Liebe von einer der beiden zum Sohn des Gemüsehändlers auf die Probe gestellt wird.
So ist nicht nur Freundschaft, sondern auch Mobbing und Rassismus zentrales Thema. Auf der Bishopsfield Highschool, die die beiden Mädchen besuchen, herrschen rüde Sitten. Haarsträubende Szenen, die ich atemlos gelesen habe! Ebenso haarsträubend ist der durchwegs unterschwellige Rassismus, dem der liebenswerte Ladenbesitzer Omar Bashier und sein Sohn Ishtiaq ausgesetzt sind.
Die Geschichte handelt Anfang der Achtziger Jahre und ist herrlich "altmodisch". Telefoniert wird noch in Telefonzellen, Handys gibt es keine. Informationen werden in der Zeitung statt im Internet gelesen.
Jennie Godfrey hat mit "Unser Buch der seltsamen Dinge" einen Debütroman abgeliefert, der mich berührt hat und der die verschiedensten Themen auf eine schöne und fesselnde Weise verbindet. Die Botschaft, dass eine solide Freundschaft so vieles anderes ertragen lässt, hat mir gefallen!
Dieses Buch ist ein etwas anderes Jugendbuch, das sich zurückhaltend um typische Themen anderer Jugendbücher dreht. Erste Liebe, Freundschaft, Mobbing, Ausgrenzung ja... jedoch völlig frei von Party, Drogen, Kleidung und Ausgang.
Protagonistin zu wenig authentisch!
Ein Unfall macht Harriet und ihren Ferienplänen einen Strich durch die Rechnung. Als Rettungssanitäterin leistet sie erste Hilfe bei einem Autounfall. Statt wie geplant ihren Garten auf Vordermann zu bringen, hütet sie ab sofort die 11-jährige Tochter des Unfallopfers.
Tom, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, nimmt Harriet das Versprechen ab Poppy, sowie seine Tiere zu versorgen. Zum Glück ist Poppy pflegeleicht, nur ihr Vater Tom stellt Harriet vor Probleme. Nicht nur, dass sie sich in ihn verliebt, er rückt auch nicht mit der Sprache heraus. Dabei spürt Harriet, dass er etwas verheimlicht.
Dieser Roman beinhaltet eine gefühlvolle Liebesgeschichte. Ein Geheimnis würzt die amouröse Seite und gibt der Story Pep. Meiner Meinung nach hätte dieses Geheimnis ruhig noch etwas länger nicht gelüftet werden dürfen. Denn schon Mitte Buch wird Toms grosses Geheimnis aufgedeckt. Ein Geheimnis, das ich nachvollziehen konnte, jedoch im Ursprung weit hergeholt ist. Ohne hier zu viel zu verraten, habe ich nicht verstanden, weshalb Tom sich nicht Hilfe von offizieller Seite holt.
Die Figuren sind liebevoll charakterisiert und die Autorin hat es sie hinbekommen, dass ich ihnen ihre Reaktionen abgenommen habe. Einzig Poppy, die mit einem Down - Syndrom lebt, ist etwas gar oberflächlich und neutral gezeichnet. Oder sagen wir es mal so: Poppy zeigt Reaktionen wie ein Kind ohne Beeinträchtigung und spricht wie 11-Jährige so sprechen und reagieren. Ihre Beeinträchtigung ist zu wenig ausgeprägt eingesetzt worden. Da Menschen mit Trisomie 21 immer auch eine verzögerte körperliche und geistige Entwicklung aufweisen, war mir die Figur Poppy zu wenig authentisch charakterisiert. Poppy ist wie eine Elfjährige ohne Entwicklungsdefizite.
Authentisch hingegen ist der Beruf von Harriet. In ihrer Berufung als Rettungssanitäterin gibt es ein paar Szenen, die haben so echt gewirkt, dass ich genauso gut den Unfall hätte beobachten können, statt nur darüber zu lesen.
"Nanny über Nacht" soll der Auftakt in die Lakeland Love Trilogie sein. Ich freue mich auf Band zwei und bin gespannt, ob Nebenfiguren aus diesem Buch dann die Hauptrolle spielen.
Mich hat dieser Roman gut unterhalten. Ich musste allerdings ab und zu ein Auge zudrücken betreffend Realitätsnähe.
Solide!
Die Hochzeit von Anna und Henning Fennsen ist ein rauschendes Fest, an dem ausgelassen gefeiert wird. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen im Bauernhaus der Familie erscheint, trifft sie Schreckliches an. Lucy und Gustav, die Eltern des Bräutigams, sind tot. Sie wurden brutal ermordet, Henning ist schwer verletzt und von der Braut fehlt jede Spur.
Als sie gefunden wird, gerät sie in den Verdacht etwas mit dem Uberfall zu tun zu haben. Rechtsanwältin Fentje Jacobsen, eine alte Freundin des Bräutigams ist von der Unschuld Anna's überzeugt. Zusammen mit dem Journalisten Niklas John nimmt sie die Ermittlungen auf.
Eva Almstädt hat unter dem Titel "Akte Nordsee" eine Reihe, bestehend aus drei Bänden veröffentlicht. "Der Teufelshof" ist Band 2, kann jedoch komplett ohne Vorwissen aus Band eins gelesen werden. Ab und zu wird Bezug auf den Fall im Vorgänger genommen, dies jedoch nur mit leisen Nebentönen.
Statt klassische Ermittler der Polizei drehen ein Journalist und eine Rechtsanwältin jeden Stein um. Allerdings hätten die beiden jeden beliebigen Beruf ausüben können, denn weder Journalismus noch Justiz spielen eine grosse Rolle. Beide Protagonisten haben eigene Perspektiven, die nicht kapitelweise wechseln, sondern sehr oft innerhalb eines Kapitels, sogar von Absatz zu Absatz. Dies empfand ich zu Beginn als sehr gewöhnungsbedürftig und manchmal verwirrend.
Die Handlung spielt sich komplett an der Nordsee, vorwiegend in St. Peter- Ording ab. Sehr gelungen und mit ganz viel Lokalkolorit!
Eva Almstädt hat sicher einen soliden Kriminalroman geschaffen. Ich musste gegen einen Hänger in der Mitte des Buches ankämpfen. Hier hätten ein paar Passagen oder Situationen, die den Puls zumindest leicht in die Höhe treiben, nicht geschadet.
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Kriminalhauptkommissarin Rita Voss vom KK11 in Hürth weiss nicht, ob sie dem Mann, der in ihrem Büro steht, trauen soll. Im Urlaub auf dem Campingplatz Ammermühle ist Fred Keller seine Frau abhandengekommen. Kirsten ist kurz nach der Ankunft auf dem Campingplatz joggen gegangen und nicht zurückgekehrt. Dies sei nicht das erste Mal, dass Kirsten einige Tage spurlos verschwunden ist, wie der Mann beteuert. Nun fehlt sie jedoch schon elf Tage und er macht sich Sorgen. Gleichzeitig mit Kirsten ist auch der 13-jährige Til, der Stiefsohn von Keller, verschwunden. Rita Voss verdächtigt Fred Keller, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Denn Kirsten war vermögend und Stiefsohn Til ihm ein Dorn im Auge. Bei ihren Recherchen stösst Rita Voss auf einen weiteren, ähnlich gelagerten Fall. Eine junge Mutter, die Monate zuvor auf ähnliche Weise verschwand.
Petra Hammersfahr hat mit "die Verlierer" eine fast durchwegs spannende und fesselnde Kriminalgeschichte geschrieben. Obwohl der Täter, der in eigenen Kapiteln eine eigene und beträchtliche Präsenz bekommt, relativ schnell feststeht, nimmt das keineswegs Spannung weg. Denn man kennt zwar die Identität, auch die Motive sind vorläufig bekannt, weiss aber nicht, was genau er mit den Entführten vorhat und ob diese noch am Leben sind. Allerdings gibt es ganz zum Schluss betreffend Identität des Täters noch eine kleine Ueberraschung, die ich sehr gelungen fand.
In den Kapiteln des Täters begleitet man ihn lesend von seiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Als Scheidungskind stand er immerzu zwischen verschiedenen Fronten. Seine Figur ist sehr dicht und eindringlich charakterisiert und ich konnte nicht anders als mit dem verletzten Menschen mitzufühlen. Sein Motiv für die Taten hätte meiner Meinung nach sorgfältiger ausgearbeitet werden dürfen. Denn im vorliegenden Fall ist es so, als ob eine Scheidung der Eltern und eine lieblose Mutter genügt, aus ihm einen Täter zu machen. Gegen Schluss wird das Motiv zudem verwaschen und wirr.
In weiteren Kapiteln kommt die Ermittlerin Rita Voss zu Wort. Hier gibt es einige Wiederholungen, ihr Privatleben betreffend, die gestrafft hätten, werden dürfen.
In einem weiteren Erzählstrang steht die junge Mutter Daniela, die verschwindet und ihr Leben im Mittelpunkt. Diese Kapitel haben mich gefesselt, denn Daniela ist eine Figur, die ziemlich ambivalent gezeichnet ist.
Der Schreibstil von Petra Hammersfahr liest sich im Grossen und Ganzen gut. Ab und zu holpert es ein wenig in den Dialogen und ein paar Passagen und Wiederholungen hätten gestrafft werden dürfen. Dies hat jedoch meinem Lesevergnügen nur minimal geschadet.
Für den Liegestuhl!
Obwohl Katharina Johannsen auf Sylt aufgewachsen ist und ihre Schwester Inken auf der Insel eine Segelschule betreibt, ist sie lange nicht mehr dort gewesen. Sie lebt und arbeitet nun in Bremen und begleitet Autoren in ihren Recherchen.
Ihr neuer Kunde, der Bestseller-Schriftsteller Bastian de Jongs, schickt sie ausgerechnet auf Sylt, um für seinen neuen Roman Informationen zu Sylter Schifffahrern zu sammeln. Jetzt hofft Katharina, dass sie auf der Insel nicht ihrer alten Jugendliebe Hannes über den Weg läuft. Diesen hat sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen und so soll es auch bleiben.
"Wind aus West mit starken Böen" ist ein richtiges Urlaubsbuch. Es liest sich locker und flüssig. Es kann bedenkenlos eine Weile zur Seite gelegt werden und man ist trotzdem sofort wieder mitten in der Handlung. Diese ist weder kompliziert noch verschachtelt aufgebaut. Ein Erzählstrang, ohne Zeit- und nur mit wenigen Perspektivwechseln, verzeihen auch mal unkonzentriertes Lesen. Dazu kommt, dass alles doch recht vorhersehbar ist. So wird zum Beispiel Katharinas Freund von Beginn weg so beschrieben, dass man ab Seite 10 weiss, wie die ganze Sache enden wird.
Ja, Katharina hat Chancen bei den Männern. Da ist erst mal ihr langjähriger und etwas langweiliger Freund Jens. Dann der smarte Autor Bastian de Jongs, auf den die Frauen unerklärlicherweise nur so fliegen. Und schlussendlich Hannes aus ihrer Vergangenheit, der nun wieder auftaucht und Katharina zurückmöchte. Sie hat die Wahl und für wen sie sich entscheidet, ist vorhersehbar. Katharina möchte ich nicht unbedingt in meinem Umfeld haben, denn meiner Meinung ist sie öfters mal an der Grenze zur Unverschämtheit. Sie ist strukturiert, hat rechthaberische Züge und sieht auch schon mal auf Menschen, die weder schlank noch attraktiv oder erfolgreich sind, herab. Da fand ich ihre etwas verpeilte Schwester Inken sehr viel sympathischer. Bei ihr habe ich nicht verstanden, weshalb sie sich von der älteren Generation in ihrem Umfeld nicht nur in ihre Beziehung, sondern sich auch noch gängeln lässt. Denn schliesslich ist sie Ende 30, lässt sich jedoch wie ein Kind herumkommandieren. Diese Charakterisierungen bieten viel Stoff, um sich zu ärgern, nerven oder aber milde zu belächeln.
Rund um die Schwestern Inken und Katharina hat Dora Heldt jede Menge Figuren eingebaut. Diese sind durchwegs gängig charakterisiert, sodass es nie Verwechslungen oder Ueberlegungen à la "wer war denn das schon wieder?" gibt.
Ein Buch, das man am besten im Liegestuhl liest, dabei kann man nebenher dem Meer lauschen oder einen Drink schlürfen.