zunächst muss ich sagen, dass ich wegen der Geschichte mit Asleifs Liebe sehr zwiegespalten bin. Einerseits frage ich mich, warum das hier kommt und befürchte, dass unser Held keinen Prolog bekommt und andererseits könnte man aufatmen und sagen, dass es keine Liebesgeschichte wird. Sollte es aber ein Prolog mit der Frage um Gilda werden, dann wäre ja Beorn mit eingeschlossen. Also was bleibt für einen Prolog mit Phileasson als Helden? Oder erfahren wir weiter sein Leben 'Häppchenweise?
Spannend ist durchaus die Frage, was uns diese Geschichte sagt. Auch ohne die kompetenten Antworten der Autoren könnte es ja interessant sein zu fragen, was dieser Ausflug in Asleifs Vergangenheit uns sagt. Ich denke angebracht ist die Frage, was uns diese Geschichte über den Foggwulf verrät. Er ist der größte Entdecker seiner Generation und einer der beiden größten Helden Thorwals. Aber dieses Schicksal ist offensichtlich einer Beziehung schon immer im Wege gestanden. Die Option bei Brunylda zu bleiben und sesshaft zu werden wird ja scheinbar zu keinem Zeitpunkt ernsthaft diskutiert. Asleif hat hier noch einmal Gelegenheit mit einem Kapitel seiner Vergangenheit abzuschließen und seine Entschlossenheit für die Wettfahrt zu bekräftigen. Und natürlich erhält er etwas mehr Lebendigkeit, wenn klar ist, dass ihm auch romantische Leidenschaft nicht gänzlich fremd ist. Interessant wird das ganze auch, da Beorn sich ja im gleichen Zeitraum mit einer anderen romantischen Annäherung beschäftigen muss.
Nazanin
Wieso magst du sie nicht? Das arme Mädchen ist wie alt? 13 oder 14? Und immer nur eine Schachfigur. Für den "Verrat" kann sie nichts und muss es trotzdem ausbaden. Mir tut sie sehr leid und ich hoffe sie wird Teil der Otta und kann dort ein selbstbestimmtes Leben führen. Ich weiß ja nicht wie sehr sich die Thorwaler an eine Zwangsehe gebunden fühlen. Leif hat ja selbst etwas gegen erzwungen Liebe.
Mhm, Robert würde sicher wieder interessieren wie diese neue Figur so bei den Lesern ankommt. Und Bernhard gewiss auch, ist ja schließlich sein Strang. Ich finde die Figur sehr nachvollziehbar und glaubhaft. Sie stellt eine Bereicherung für die Gruppe da, da sie sich von der üblichen Truppe von wandernden Raubmördern unterscheidet. In einigen Szenen formiert sich um sie ja auch der weibliche Teil der Ottajasko (natürlich ohne Zidane). Und natürlich stellt sie für diesen Strang eine weitere Person da, die in den Tulamidenlande zu Hause ist und eben nicht als sprachloser Barbar durch eine fremde Welt torkelt. Ich wüsste nicht, warum ich sie aus der Gruppe herauswünschen sollte. Wie sehen das die übrigen Leser?
Galayne
Also von Pflanzen kann er sich wohl nicht ernähren und tierisches Sikaryan ernährt ihn nur an der Minimum Grenze. Er kann sich damit am Leben erhalten, aber verliert an Kraft, so habe ich das verstanden. Je stärker das Sikaryan in einem Lebewesen, umso mehr stärkt es ihn?
Wie so viele Dinge hat auch das Sikaryan von dem sich Galayne nähert zwei Dimensionen. Die Quantität und die Qualität. Je mehr er davon nimmt, umso mehr Schaden erleidet das Opfer. Ein junger Erwachsener besitzt große Mengen an voll entwickeltem Sikaryan. Ein Goldfisch so gut wie keines. Neben der Verwertbarkeit spielt auch der "Geschmack" eine wichtige Rolle. Irgendwelche Tiefseefische oder Kleintiere schmecken vergleichsweise so gut wie für uns sandiger Nährschleim. Das andere Ende der Skala wäre dann wieder die Lebenskraft der berühmten Jungfrau.
Ja, hat er denn ein Lebensziel? Er wurde künstlich erschaffen, also gilt diese Regel für ihn oder ist sein Lebensziel zu überleben?
Er hat kein Lebensziel im Sinne der sterblichen Elfen. Er stirbt also nicht wenn er kein Ziel mehr hat. Darin unterscheidet er sich nicht von uns Menschen. Da er allerdings unter Elfen aufgewachsen ist, dürfte diese "Ziellosigkeit für ihn eher beunruhigend oder befremdlich sein. Und dann ist ja noch sein besonderer Hintergrund als künstliches Lebewesen. Wie schon früher erwähnt ist ja die Frage nach dem Warum an den konkret präsenten Schöpfer ein klassisches Motiv in den Geschichten künstlichen Lebens.
Familienzwist
Eine Gruppe, die solange zusammen ist und keine Spannungen hat, wäre mir sehr verdächtig, sind dann vielleicht Roboter. Ich denke es ist wie in vielen Familien, man streitet sich bis auf Messer, aber sobald jemand von außen angegriffen wird, halten alle zusammen.
Ich bin jetzt nicht ganz sicher, wie ich das nehmen soll. Beorns Ottajasko mit einer Familie zu vergleichen ist zumindest in Teilen recht gewagt. Zidaine hat mindestens ein Mitglied dieser "Familie" getötet. Galayne hat sogar gemordet um überhaupt in der Familie aufgenommen zu werden. Beides übrigens mit Billigung des Drachenführers. Pardona/Lenya hat Doloritas Geliebten auf dem Gewissen und Selime war ihre Gefangene/Versuchsobjekt. Über Beorns Verhältnis zu Pardona muss ich wohl auch nichts weiter schreiben. Nazanin reist nur mit der Gruppe, weil sie sonst einen Kopf kürzer gemacht worden wäre. Und wenn es bei Beorns Entscheidung in Zorgan geblieben wäre, dann wäre Leif die nächsten zehn Jahre irgendwo als Sklave in Aranien gefangen. Vermutlich könnte man das ganze noch wesentlich ausführlicher beleuchten, aber ich denke es wird klar worauf ich hinaus will. Ich würde sagen das geht über das Mindestmaß für "weisen Sie nach, dass sie kein Roboter sind" weit hinaus. Klar halten die gegen äußere Feinde zusammen. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn die inneren Spannungen auch mal für Probleme sorgen, die dem Erfolg der Wettfahrt in die Quere kommen.