Beiträge von mowala

    Im letzten Teil der Trilogie ist die von Semire und Quilûn angezettelte Revolution in vollem Gange. Die magisch erbauten Paläste sind zerstört, die magisch unterstützten Spielereien funktionieren nicht mehr, es herrscht ein Chaos aus Plündereien und drohendem Hunger. Das Volk füllt sich die Taschen mit den zurückgbliebenen Schätzen der Wohlhabenden, die Tiefen Häuser werden nicht müde gegeneinander zu intrigieren um ein Stückchen Macht zu erlangen.

    Wünsche werden auf unerwartete und nicht unbedingt erhoffte Weise erfüllt.

    Quilûn und Semire müssen in die Tiefe des Berges gehen um die Geister der Ahnen zu besänftigen und ihre Welt zu retten unterstützt von der Magierin Kyrin.

    Von Band I bis zum Finale hat Quilûn eine erstaunliche Entwicklung vom begnadeten Maler über die ungeliebte und nicht voll ausgefüllte Rolle des Grafen von Haus Schneegrund bis zum Revolutionsführer und, wie sich im Laufe der Geschichte zeigen wird, noch mehr entwickelt. Auch Semire muss ihre Rolle völlig neu überdenken.


    Der Fortgang und die Entwicklung in der Trilogie um "Die Gezeiten der Macht" ist stimmig und nachvollziehbar. Die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten sind spannend zu beobachten und überzeugen.

    Das Ende ist nur fast etwas überraschend und wird durch den Epilog mehr als zufriedenstellend abgerundet.

    Ob das Ende gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Wie im richtigen Leben und eben auch in den Romanen von Robert Corvus gibt es nicht nur Gut und Schlecht, es liegt viel dazwischen was das Leben ausmacht.

    Wie immer schont der Autor seine Figuren nicht, von machem muss der Leser sich unerwartet und unerwünscht verabschieden, aber auch ein Hauch Romantik fehlt in dem ganzen Kampfgetümmel nicht.

    Wieder versteht Herr Corvus es, Kopfkino zu produzieren. Seien es blutige Kampfszenen oder die faszinierende Welt in der Tiefe des Berges, die Fantasie des Lesers bekommt genügend geboten.

    Ich habe machmal etwas den Faden verloren, welches Haus gerade gegen welches andere intrigiert oder wer mit wem paktiert. Das hat meinen Lesefluss zeitweise unterbrochen, soll aber mein einziger Kritikpunkt sein.

    Die Trilogie ist rund und spannend.


    4ratten

    Da hat Quilun eine ganze Weile sehr rege der Quadra zugesprochen, und jetzt ist Weinherstellung verboten und wird drakonisch bestraft.


    Man sagt ja, die millitantesten Nichtraucher sind die ehemaligen Raucher. Stimmt wohl, ich habe welche gekannt.


    Das Ende mag für so manchen unbefriedigend sein, aber ich finde es gut so in seiner Nicht-Perfektion. Ein märchenhaftes Ende im Sinne von "...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" hätte der gesamten Geschichte nicht gut zu Gesichte gestanden. So ist genug Platz für eigene Phantasien, und wer weiß, ob es nicht irgendwann eine Fortsetzung um Erlyk, seine Frau und seine Ziehschwester geben wird... ;)

    :):)Das mit dem Verbot der Weinherstellung aus Quiilûns Mund fand ich auch etwas vermessen. vielleicht will er auch die folgen jeglicher Sucht verhindern:/ ich fürchte es dient aber eher dem Trend, alles was Spaß machen könnte zu verbieten.

    Seine strafen finde ich mehr als übertrieben, da hatte das Volk es mit dem Adel besser. andererseits ist die Versorgung aller mit Nahrung gewährleistet- einen Tod muss man sterben.:(

    Die Totalüberwachung gab es durch den Adel immerhin nicht

    Graf Golar hatte sich das sicher nicht so vorgestellt, dass der Adel durch einen Despoten ersetzt wird und sicher hätte er nie erwartet, dass Quilûn diese Rolle je einnimmt.

    Erlyk und seine Frau könnten tatsächlich die Anführer einen neuen Revolution werden. würde es dann besser oder nur anders schlecht?


    Das ende ist sicher nicht das was man erwartet hätte, aber ein "alle-sind-jetzt- Freunde-ende" wär blöd gewesen. Aber musste es nur ein anderes Extrem sein8o

    Zumindest Semires Träume auf ein Leben mit Brotan und ihrem Kind hat sich immerhin teilweise erfüllt. Ob sie jemals Quilûns Hohepriesterin sein wollte, bezweifle ich, aber immerhn ist er in seine Grafenrolle hineingewachsen, sogar etwas arg übers Ziel hinaus geschossen


    die Wandlung Quilûns vom schüchternen Waisenkind, über den begnadeten bis hin hin zum genialen drogengestützten Malers zum selbsternannten gottgleichen Führer fand ich spannend.

    Dass Semire ihren Brotan ein Stück weit wieder hat ist fast romantisch:)

    Semire hat immerhin ein Stück von Brotan zurück. die Lösung mit Hulohn als "Gastgeber" fand ich sehr elegant. es musste nicht noch jemand sinnlos sterben, nagut, für Semire hätte es Sinn gemacht:). Und Hulohn, dessen Streben ja auch nicht unbedingt darin liegt, den Felsen zu lauschen. sieht etwas von der Welt.

    Dass sie Brotan zurück hat, ist auch so ziemlich das einzige ihrer Ziele, das sie erreicht hat. Wenn Quilûn schon als Graf von Schneegrund nicht gerade ihrer Vorstellung entsprach, wird ihr seine Rolle als Schöpfer und gottgleiches Wessen sicher noch weniger gefallen.

    Seine Wendung vom verschüchterten Hofmaler, ergeizlosen oder doch-armen Adligen zum Schöpfer und Herrscher eines ganz anderen Formats hat mich erschreckt.

    wo sind Kyrins Pläne, Graf Golars Vermächtnis zu erfüllen, geblieben. Auch Quilûn hat offenbar vergessen, weshalb der Graf ihn zum Nachfolger bestimmt hat. Ich bezweifle, dass dieser sich eine bessere Welt ohne Klassenunterschiede und mit gleichen Rechten für alle so vorgestellt hat.

    Verurteilt er Semire moch zuvor, diesen Krieg geführt zu haben und so viele Menschenleben geopfert und auch selbst genommen zu haben, beweist es gegenüber dem Haus Schwertgrat auch nicht gerade Gnade.

    Es gilt, wer nicht für ihn ist ist gegen ihn und muss dafür leiden.

    Wer hätte das noch in Band 1 erwartet.


    Eine kleine sentimentale Regung will ich ihm zu Gute halten, weil er die Blume, die er als Kind aus dem Berg mitgenommen hat in seinem neuen Leben bei sich haben will.

    Quilûns durch Quadra unterstützte Kunst erreicht hier einen neuen Höhepunkt. Er malt nicht mehr nur mit "normalen" Farben sondern zieht sie mit Hilfe der Geister direkt aus dem Gestein. Was für eine tolle Idee. Und die zunächst von den Geistern als unnütz verschmähte Kyrin (sie wollten sie ja erst nicht in die tiefen mitgehen lassen) rettet schlussendlich das Bild vor dem sofortigen zerfließen und der trägt so zur Beruhigung der Kristallschlange bei,

    Aber die tiefen Meister waren ja schon immer etwas kurzsichtig. Hulohn galt ja eher als Fehlkonstrukt, weil er sich nicht in den Stein "einfühlen2 konnte sondern in die Seelen der Menschen.

    Was wäre geschehen, wenn er damals nicht diese Empathie besessen hätte, die Not des kleinen Quilûn zu erkennen und ihn zu retten. Hätte er richtig "funktioniert" wäre ihm der Kleine ziemlich egal gewesen.

    Graf Golar hätte vielleicht einen keinen Nachfolger gehabt, oder keinen auf den er seine Hoffnungen setzte, Quilun hätte nicht seine bilder erschaffen, die Kristallschlange wäre vielleicht nicht mehr lange zu beruhigen gewesen.

    Wäre Kyrin nicht mitgegangen, hätte nie diese besondere Partnerschaft entstehen können, die ich großartig finde vor allem für Kyrin, deren Lebenssinn für sie mit dem Verlust ihrer Finger ja erst mal in Frage gestellt war.

    Ob Quilûn eine solche treue Gefährtin schlussendlich verdient hat sei dahingestellt.

    wer steckt denn gerade in einer solchen unfreundlichen Umgebung seine Hand in irgendwelche Lichtstrahlen

    Jemand, der den Begriff "Laserstrahl" noch nie gehört hat? ;)

    Bei dieser Szene habe ich tatsächlich überlegt, welche Hinweise Kyrin finden oder woraus sie folgern könnte, dass diese Lichtstrahlen in irgendeiner Form gefährlich sein könnten. Da ich nichts in dieser Richtung gefunden habe (ihre Analogien wären Kerzenlicht und Sonnenstrahlen), habe ich es konsequent weitererzählt. Eigentlich war also nicht geplant, dass sie ihre halbe Hand verliert ...

    Ja, das macht Sinn. Man soll nicht immer davon ausgehen, dass unsere Helden ebnso viele Filme gesehen und Bücher gelesen habe wie man selbst, wenn überhaupt8o

    Nebenbei schleichen ja auch die modernen Protagonisten in Filmen gerne allein in finsteren Kellen herum obwohl sie doch genug Filme selbst gesehen habe sollten, um es besser zu wissen.

    Sie hat für ihre Unsterblichkeit tausende ihres Volkes geopfert. Da hat sie es irgendwie schon verdient.

    Ich glaube, man bewertet diese Strafe je nachdem, was man vorher über die Umstände weiß. Da denke ich wieder zurück an Berg der Macht, als nahezu jeder sagte: "Diese Strafe der Versteinerung bei vollem Bewusstsein - das hat niemand verdient!"

    Wenn die Geschichte anders erzählt wäre und man Emala zuerst in dieser versteinerten Form begegnet wäre - ich glaube, viele Leserinnen und Leser hätten Mitleid mit ihr gehabt

    Da hast du mit Sicherheit recht.
    Emala hat sich ja nicht gerade sympathisch eingeführt, da neigt Mensch schon mal dazu, alles Schlechte, was ihr widerfährt als gerecht zu betrachten.

    Wenn jemand "nur" wegen Meißelns verbotener Zauber verurteilt wurde, denkt man erst mal "na und, was ist daran so schlimm"


    Aber das ist ja das Schöne an Leserunden, man bekommt oft einen anderen Blickwinkel und beurteilt manches neu und oft anders.

    Danke dafür an alle:*

    Ich denke auch es geht weniger darum was Buna davon hat. helfen kann er ihr sowieso nicht. so schafft er auf seine Art vielleicht so etwas wie ein Andenken für die Nachwelt und auch sich selbst und auch Erlyk. auf seine Art will er ihr Ehre erweisen und danken für alles was sie getan hat.

    Man möchte ja als Rollenspiel Veteran nur den Kopf schütteln, als Quilûn den Helm abnimmt… dass das nicht gut gehen kann war vorauszusehen. Ich bewundere, wie schnell Kyrin reagiert hat.

    Tatsächlich ist die Szene, die mich am meisten verstört die, in der Kyrin Teile ihrer Hand einbüßt. Ich hätte von einem Magier mehr Fingerspitzengefühl erwartet. Tatsächlich hat es mich direkt an Resident Evil erinnert, besonders als die Frage gestellt wurde, ob der zweite Strahl sich nicht einfach beim drunter durchkriechen absenken würde.

    Man sollte glauben, dass Quilûn inzwischen gemerkt hat, dass das tragen eines Helm durchaus Sinn hat.:)


    Auch über Kyrin kann man nur den Kopf schütteln. wer steckt denn gerade in einer solchen unfreundlichen Umgebung seine Hand in irgendwelche LichtstrahlenX/

    Da ist es wieder , das geheimnisvolle Wesen, das Quilûn schon als Kind aus dem Berg gerettet hat. wie damals vertraut er ihm auch, als er der Gruppe den richtigen Weg weist, wohingegen seine Gefährten misstrauisch sind.

    Auch die grauseligen Affen tauchen wieder auf. wie wir sehen, handeln sie aber, zumindest dieses mal, nicht aus eigenem willen sondern werden mittels kleiner Leitfiguren gesteuert..

    Seit ich mal einen Bericht gesehen habe, in dem eine Horde Schimpansen einen "Eindringling" zerrissen hat, hege ich sowieso sehr zwiespältige Gefühle gegenüber der netten Judy aus Daktari und ihren Kumpanen;)


    Das Semire bereit ist, sich zu opfern hätte ich nicht erwartet, genauso wenig wie die Rettung durch Doryam.


    Dass Quilûn auf sich gegen die Geister durchsetzt und Kyrins Begleitung fordert hat mich überrascht. Stärkt ihn die Quadra oder schlummert mehr in ihm als bisher gezeigt?

    Dass er in all dem Getümmel und der Gefahr in der sie alle sich befinden, an ein Bildmotiv denkt, spricht zum einen sicher für den Künstler in ihm aber auch dafür, dass seine Kunst auch von Drogen befeuert ist. Aber immerhin merkt er selbst wie schräg das ist,

    Da haben wir es mal wieder - hüte dich vor dem, was du dir wünscht.

    So hat sich Emala die Unsterblichkeit wohl eher nicht vorgestellt. Nicht, dass sie mir leid tut. Kyrin zeigt aber immerhin Mitgefühl und sorgt für Befeuchtung der Augen und erspart Emala ständig entzündete Augen.


    Der Lustgarten ist zu einer noch schlimmerern Kaschemme verkommen als befürchtet und das schneller als gedacht.

    Aliere gegenüber zeigt Semire trotz allem Gnade, wenn nicht Respekt, da sie in ihr eine Gleichgesinnte erkennt, die in dieser Männerwelt halt alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzt um ihre Ziele zu erreichen, ohne Rücksicht auf erwartete Dankbarkeit oder ähnliches

    Erschreckend fand ich die Tat des missgünstigen untalentierten MalersKey, der seinem dem begabten Zirklaus die rechte Hand abschlägt, weil er meint, so für Gerechtigkeit zu sorgen, weil seine Bilder ja nur schlecht sind, weil er keinen Förderer hat.

    DEshalb malt er ja immer noch schlecht. Warum sollte er gefördert werden, nur weil Zirlaus nicht mehr malt. Ist ihm schon mal die Idee gekommen, dass es nicht die Frage ist, ob er oder ein anderer Unterstützung bekommt, sondern er gar nicht erst zur Auswahl steht?

    Was wäre denn ein realistisches/erreichbares Ziel?

    Alita wird mir immer suspekter. was ist ihr Ziel, außer Lukh zu finden, selbst wenn sie ihn halbwegs unversehrt findet, ein happyend erscheint mir fraglich.

    Was stünde denn dem Happy End entgegen, falls sie Luhk wiederfinden sollte?

    Abgesehen von der manchmal etwas schwach ausgeprägten Romantik des Autors?:)8o

    Vielleicht gab es Sanktionen gegen Lukh und/oder seine Familie, die er Alita stellvertretend übelnimmt, die es ihm unmöglich machen zu vergessen oder zu verzeihen??

    Im Falle von Quilûns Art zu malen, falls man versteht was er zeigen will, weniger über das "wahre" Leben sondern über Emotionen, Stimmungen....vielleicht?

    Die 'Tiefen Meister" sind sie in der Welt im Berg sowas wie die Tiefen Häuser in der Welt der Menschen , eine Art Adlige und die Geister der Ahnen sind das Volk?

    Die Gravionier hier in Gestalt von Odumar, oder zumindest in Gestalt seines Kopfes, kommen wieder ins Spiel aber wo stehen sie, oder stehen sie für sich allein?


    Emala ist kein Opfer zu groß, um ihr Ziel, die Unsterblichkeit, zu erreichen. Wie viele Leben das kostet ist gleichgültig. Aber sie war ja noch nie eine von den Sympathischen.

    Da sieht man mal wieder, dass man bei der Formulierung seiner Wünsche vorsichtig sein soll^^

    Semire wollte, dass die Weberin den Verräter findet und tötet. Wer kann schon ahnen, dass Semire selbst durch ihre Kristallkonstruktion die Informationsquelle war. Beängstigend konsequent, dass die Weberin ihren Tötungsbefehl befolgt, obwohl er sich ja gegen die Auftraggeberin wendet. Da hat jemand das Kleingedruckte nicht gelesen:)


    Und wie ironisch, dass es unnötig gewesen wäre, dass Alita Semire tötet um Luiz zu finden, hatte Semire das doch schon getan. Aber ist ja gut gegangen, außer für die Weberin. Das hat mich auch überrascht

    Schönheit liegt im Auge des Betrachters;)

    Vielleicht wollen die Geister nun auch mehr von dem"Dahinter" von Quilûns Motiven sehen und nicht nur seine Malerei die vorher schon mehr Wahrheit gezeigt hat, nun aber sehr speziell und tieferblickend ist.

    Hoffen sie die Menschen mit all ihren Abgründen besser erkennen zu können? Und wenn ja warum?

    Emala will, danke ich, einfach nur unsterblich sein. Aber warum denkt sie, gehen die Adligen in der Blüte ihres Lebens in den Berg, nicht als dem Tode schon auf der Schippe stehende Alte? Hofft sie wieder jung und schön zu werden? Hat sie sich über die Feinheiten überhaupt Gedanken gemacht?

    Zitat

    Emala hat zwar jetzt die Zauberwerkstätten erobert, aber ihrem Ziel der Unsterblichkeit ist trotzdem keinen Schritt näher. Tja wenn die Geister nicht wollen, da kann auch Emala nichts machen. Sie kann die Geister nicht dazu zwingen. :evil: Irgendwie freut mich das doch diebig.

    Die Chancen stehen nicht gut:) Nicht nur, ist sie keien Adlige aus einem Tiefen Haus, nein, sie hat die Geister verärgert.