Ja, dass man beiden Protagonisten raten möchte, jetzt mal kräftig durchzuatmen und dann gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, die dem Ehepaar, den einzelnen Personen und (vor allem) auch den Kindern nützt, ist etwas, was ich auch schon gedacht habe.
Mir scheint es übrigens durchaus kein Widerspruch zu sein, sich für die Sache der Frauen einzusetzen, wenn man in erster Linie die Sache des Menschen schlechthin im Auge hat. Geht es nicht gerade darum, Menschen und Bürgerrechte für alle durchzusetzen, wenn man Missstände für die Frauen beklagt? Das soll ja gerade nicht heißen, dann im Gegenzug Männer zu benachteiligen - gut, das ist ein weites Feld, ich glaube, ich möchte gerade nicht einen neunen Graben aufreißen damit.
zwergerl, ich glaube, deine erste Deutung scheint mir doch stimmiger. Es ist schon ein großer Schritt, sein Puppenheim zu verlassen, sein soziales Ansehen, Geld, Wärme (brrr, im kalten Norwegen), klare Zukunftsperspektive und eben vor allem die Kinder. Dass sich hier jemand einen Ruck gibt, über sich hinauswächst und aus der Einsicht heraus, dass es sein muss eben geht und es sich dann nicht schwerer macht, indem er/sie sich sagt, dass es den Kindern in geordneten Verhältnissen besser geht und es nicht schafft, sie noch einmal zu sehen - das scheint mir nicht unlogisch, wenn ich auch wie gesagt den Schritt nicht für sinnvoll halte. Da kann ich chil nur Recht geben.
Sie sieht sich hier glaub ich auch gar nicht als "emanzipierte Frau", sie ist bzw. wird es nur faktisch, indem sie aus einer Einsicht und auch aus einer Überzeugung heraus (nämlich darüber, wie Ehe sein sollte) handelt und somit selbstbestimmt ist und nicht fremdbestimmt.
Ich wollte euch noch sagen, wie sehr ich es genieße, hier mit klugen und nachdenklichen Leuten über Literatur ssprechen zu dürfen, denen es erkennbar um die Sache geht und nicht um Selbstdarstellung oder Ähnliches...
Schönes Wochenende! :smile: