Beiträge von Line

    Ich habe so eben in der Zeitung gelesen, dass Harry Mulisch gestorben ist, offenbar gestern Abend in Amsterdam im Alter von 83 Jahren.


    Von seinen Werken habe ich nur "Die Entdeckung des Himmels" gelesen, aber ich gehöre zu denen, die dieses Buch ganz toll finden. Es gehört definitiv zu meinen Lieblingsbüchern.


    LG, Line

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    Kurzbeschreibung: Speaking with the Angel ist eine Sammlung von Kurzgeschichten verschiedener Autoren, herausgegeben von Nick Hornby. Mit jedem verkauften Buch geht 1 Pfund an Tree House, eine Schule für autistische Kinder. In der Einleitung geht Hornby näher darauf ein, meint aber gleich, dass die Einleitung eigentlich als Erklärung für die Autoren gedacht ist und man sie als Leser gar nicht beachten muss. Die Spende „was, I hope, incidential.“, so Hornby.
    Insgesamt besteht das Buch aus zwölf Kurzgeschichten, die alle aus der Sicht eines Ich-Erzählers geschrieben sind (was mir erst nachträglich aufgefallen ist, als ich es in einer Rezension gelesen habe :redface:). Die Charaktere sind komplett unterschiedliche Typen: männlich, weiblich, alt, jung, zwei sind sogar tot und einer ist ein Hund.


    Meine Meinung: Alle Geschichten sind kurzweilig und nett zu lesen. Doch natürlich haben mir manche besonders gut gefallen. Hornbys Geschichte über einen Museumswärter, der ein skandalöses Bild bewachen soll und dabei interessante Entdeckungen macht, ist typisch und witzig . Auch Helen Fieldings Stil erkennt man schnell wieder und ihre Erzählerin ähnelt einer alt gewordenen Bridget Jones. Zadie Smiths Geschichte konnte mich weniger überzeugen, was mich etwas enttäuscht hat. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch definitiv „The Department of Nothing“ von Colin Firth. Ich hab mir das Buch (abgesehen davon, dass es von Hornby ist) gekauft, weil ich gesehen habe, dass er auch mitgeschrieben hat :zwinker:. Ich war neugierig und skeptisch, ich mag ihn als Schauspieler, aber das bedeutet ja noch lange nicht, dass er schreiben kann. Und dann war sein Beitrag einer der besten. Sein Erzähler ist ein Bub und das bringt er in der Wortwahl und den Gedankengängen gut rüber. Die Geschichte mag vielleicht sentimental sein, aber berührt definitiv. Auf jeden Fall ein lohnenswerter Kauf mit dem man auch noch etwas Gutes tut.



    4ratten


    EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah

    Super Buch , hat mir gut gefallen, obwohl ich mich erst einlesen musste. Selten war mir eine Figur so unsympathisch wie Sebastian Zöllner. Das liegt allerdings daran, dass er von Kehlmann so gut beschrieben wurde, dass man ihm die Arroganz und Selbstherrlichkeit sofort abnimmt. Die Geschichte entwickelt sich, besonders wie Zöllner immer mehr von Kaminski manipuliert wird, macht den Reiz des Buches aus.


    Trotzdem gebe ich nur 3ratten


    Erstens weil ich erst in die Geschichte reinkommen musste und zweitens weil ich Kehlmann bei Interviews immer so unsympathisch erlebe (wenn auch sehr intelligent), dass ich mich während des Lesens ständig gefragt habe, wieviel von ihm persönlich in Zöllner steckt.

    @ mohan: Vielen Dank für deine Mühe, von Rankin hab ich sogar die beiden ersten Bücher gelesen und nicht so schlecht gefunden. Wenn es sich mal ergibt, würde ich auch weitere von ihm lesen, aber vorher sollte ich mich meinem SUB-Abbau widmen :smile:
    Dass ich Thriller nicht mag, hab ich schon vor Slaughter geahnt, aber bei ihr wurde ich in meiner Einschätzung bestätigt. Deine links werde ich mir auf jeden Fall ansehen, danke.

    Also vorweg muss ich sagen, dass ich zwar sehr gerne Krimis a la Agatha Christie lese, aber mit Thrillern überhaupt nichts anfangen kann. Verstummt habe ich geschenkt bekommen und deshalb mehr oder weniger gezwungener Maßen gelesen. Und es hat mir persönlich aus vielen Gründen überhaupt nicht gefallen, unter anderem wegen der unpassenden Beschreibungen der Frauenleichen. Tatsächlich hab ich mir beim Lesen oft gedacht, dass das Buch ziemlich gewalttätig und frauenfeindlich ist. Nachdem hier aber überwiegend positive Rezensionen waren, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass halt Thriller wirklich nichts für mich sind. Deshalb bin ich umso erstaunter, dass Rankin einer ähnlichen Meinung ist.
    Also kurz gesagt, danke für die Info.


    Wobei eine Freundin von mir schon als ich mich beim Lesen über das Buch beschwert habe, gemeint hat, dass immer die Frauen die brutaleren sind. :zwinker:

    Also ich habe dieses Buch mehr als genossen. Wie schon erwähnt, wäre das Buch als einfacher Roman wahrscheinlich eher mittelmäßig geworden. Zusätzlich zu seinem Spiel mit der Sprache (diesmal die typisch österreichischen Ausdrücke im Gegensatz zu deutschen) schafft er durch die Interviewform eine zweite Ebene. Und eigentlich gibt es ja noch eine dritte Ebene, da er behauptete, der (fiktive) Roman basiere auf einer wahren Begebenheit, bei der er noch dazu teilweise als Zuschauer dabei war. Für mich eindeutig
    4ratten

    Ich hab Mondscheintarif so für was Leichtes zwischendurch gelesen. Und ich muss sagen, ich kann mich der Meinung oben leider gar nicht anschließen. Es war insgesamt langweilig, klischeehaft und vorhersehbar. Mit der Protagonistin Cora konnte ich mich auch gar nicht anfreunden. Allerdings muss ich sagen, dass es zwei oder drei Aussagen gab, die mich dann doch zum Lachen gebracht haben. Trotzdem werde ich von Ildiko von Kürthy sicher nichts mehr lesen, da gibt es "anspruchsvollere" leichte Unterhaltung.
    Deshalb gibt es von mir:


    2ratten

    Hallo!


    Ich hab da gleich mal eine Frage an die Hesse-Kenner: Bis jetzt hab ich mich durch alle Hesse-Bücher (bis auf Siddharta, das ich mit 16 gelesen hab) wirklich durchquälen müssen. Auf meinem SUB liegen jetzt noch das Glasperlenspiel und der Steppenwolf. Nach dem Durchlesen dieses Threads glaub ich aber, dass ich beide getrost herschenken kann. Würdet ihr mir da zustimmen?


    Lg, Line

    Ich kann mich der obigen Meinung eigentlich nur anschließen. Das Buch ist flüssig geschrieben, die Handlung kommt gut voran und trotzdem zeichnet Tallis ein schönes Bild von der Zeit der Jahrhundertwende in Wien.
    Einziger Kritikpunkt, den ich dabei anfügen möchte: teilweise war es mir schon zu klischeehaft. Es war, wie man sich Wien eben vorstellt. Dauernd geht irgendwer ins Cafehaus und jedesmal wird eine andere Art Kaffee bestellt (der gleichzeitig auch erklärt wird) und auch die typischen Mehlspeisen kommen vor. Das war für mich als "Einheimische" schon fast zu viel des Guten.
    Dennoch kann man sich gut vorstellen, dass die Stimmung zu dieser Zeit wirklich so war, es ist stellenweise ähnlich wie die "Tante Jolesch" von Torberg zu lesen, der ja ungefähr zu dieser Zeit lebte. Auch positiv aufgefallen ist mir, dass die negativen Seiten nicht verschwiegen werden. Tallis zeigt den latenten Antisemitismus auf, ohne dabei belehrend zu sein.


    Alles in allem also ein lesenswertes Buch, wenn auch der Mord fast ins Nebensächliche rückt. Ich werde ganz bestimmt auch den zweiten und dritten Teil lesen.