Beiträge von Myriel

    Die Geschichte des Gefangenen (Kapitel 39-41) habe ich nun auch gelesen und sie hat mir gut gefallen.
    Einerseits, weil (wie Saltanah schon gesagt hat), dass ganze einen wesentlich realistischeren Touch hat, als die gesamten Abenteuer des Don zusammen und andererseits (steinigt mich bitte nicht :breitgrins:), weil der Don nicht im Mittelpunkt steht. Seit dem so viele andere Personen noch mit involviert sind, habe ich wesentlich mehr Spaß am Lesen.


    Interessant finde ich, dass sich Cervantes auch immer wieder selbst in der Geschichte einbringt. Mal schauen, was es mit den Ereignissen in arabischer Gefangenschaft auf sich hat.


    *folgt nun Doris Link und verschafft sich etwas Hintergrundwissen*

    Da bist du nicht die Einzige. Mich ärgert sowas auch. Das Kapitel über die Spanische "Invasion" werde ich vielleicht auch deshalb nicht lesen. Das führt dann nur zu Kopfschütteln und Wut über das dumme Vorgehen der Spanier und das brauche ich eigentlich nicht. Erstens hab ich schon ein paar mal darüber gelesen und Zweitens will ich dieses mal nur die "schönen" Seiten lesen. :zwinker: Wie seht ihr das?


    Mir geht es da wie Jaqui: es ist nunmal auch ein Kapitel der Mayageschichte und deswegen werde ich ihn auch lesen. Immerhin wissen wir ja, dass die Spanier nicht alles vernichten konnten, sonst wäre das Buch nicht so dick. :zwinker:

    Ich möchte hier auch mal wieder ein paar Worte verlieren. Das Kapitel "Politik und Dynastie" habe ich nämlich ausgelesen, wobei es mir teilweise wie insekt ging:


    Bei dem gesammten Kapitel "Politik und Dynastie" musste ich die ganze Zeit an den Gedanken, den man am Anfang der Maya Forschung hatte nämlich das die Maya friedlich Maisbauern warne, denken und grinsen. :breitgrins: Wer das Kapitel gelesen hat weiss warum. :zwinker:



    Dass man lange glaubte die Maya hätten nur Zahlen aufgeschrieben und wären Bauern, die von Priestern geleitet wurden fand ich sehr witzig. Irgendwie ist es sehr spannend zu sehen wie sehr sich das Bild einer Kultur innerhalb weniger Jahrzehnte vollkommen ändern kann.


    Wirklich erstaunlich, wie sehr sich der Stand der Mayaforschung verändert hat. Aber umso besser für uns, denn da bekommen wir viele interessante Infos an die Hand. :zwinker:


    In einer Doku habe ich schonmal gesehen, dass das Mayareich im Prinzip aus zwei verfeindeten Lagern bestand, aber nun weiß ich endlich auch genau, wie damals die Politik ablief. Insbesondere die detaillierte Reihenfolge von Hoch und Tief von Tikal und Calakmul war faszinierend. Und zum Schluss sind sie dann beide untergegangen. Das erinnert mich etwas an den Monolog im Don Quixote, wo er darlegt, dass Waffen und Krieg ja eigentlich nur dem Frieden dienen. Klar, wenn sie sich alle gegenseitig umgebracht haben, ist ja keiner mehr da für Krieg. :vogelzeigen:
    So ungefähr lief das ja auch im Mayareich. Erst haben die beiden mächtigen Stadtstaaten für ein einigermaßen stabiles politisches System gesorgt und nach ihrem Untergang brach alles zusammen und jeder kämpfte nun gegen jeden.



    Was ich zu diesem Buch noch sagen muss ist das ich die Hieroglyphen sehr schön nachgezeichnet finde. Da sieht man richtig das die Macher sich sehr viel Mühe gegeben haben und mit sehr viel Liebe an der Arbeit waren. Ich hab irgendwo noch ein kleines Buch über Mayaglyphen aber das ist so lieblos gestaltet und die Hieroglyphen so häßlich gezeichnet das einem die Lust zu Lesen einfach vergeht.
    Generell finde ich die Maya Hieroglyphen im Vergleich zu anderen Hieroglyphen wie die der Ägypter einfach am schönsten.


    Da muss ich dir recht geben, die Hieroglyphen sind wirklich sehr schön dargestellt. Was mir auch gefällt, ist, dass an manchen Stellen sogar ganze Abschnitte übersetzt werden, wie zum Beispiel auf Seite 151 oder 158-159. Da merkt man erst, wie schwierig das ist und wie unsicher sich die Forscher an manchen Stellen noch sind.


    Genial gut gefallen hat mir das Kapitel über die Heiratsdiplomatie, insbesondere der Abschnitt über Wak Chan Ajaw, die Frau, die in Dos Pilas regiert hat. :bang: Obwohl es halt eine männlich dominierte Gesellschaft war, wurden Frauen nicht als komplett wertlos angesehen.



    Auf alle Fälle hätten es noch ein paar Seiten mehr sein dürfen, denn in anderen Büchern wird es so dargestellt, dass das Ballspiel ein wesentlicher Bestandteil von Mythologie und täglichem Leben war. Insbesondere die Erzählung über die göttlichen Zwillinge war ja ziemlich stark zusammengefasst. Aber ich denke, dass sie später nochmals aufgegriffen wird.
    Das es bei dieser "Sportart" ziemlich brutal zugehen kann, habe ich auch schonmal gelesen, aber das Gefangene selbst zu Bällen zusammengebunden wurden und dann Stufen herabgestoßen wurden, ist ja echt grausam. :entsetzt:
    Wegen der schwere der Bälle: also wenn ich mich an den Sportunterricht erinnere, hatten wir zum Teil Medizinbälle mit 3kg Gewicht, allerdings waren das auch die schwersten Bälle, die wir je benutzt haben. Für einige Wurfübungen zum Aufwärmen war das auch gut geeignet, aber auf lange Sicht sind die Dinger doch verdammt schwer. Einen 8kg-Ball möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.



    Auf Seite 191 ist wieder eins dieser tollen Bilder. Ein Blick über die Tempelanlage. Die sehen immer so gepflegt aus. Der Rasen immer frisch gemäht etc. Wer ist denn dafür verantwortlich? Den Job würd ich auch gern machen! Gärtner / Hausmeister in Copan! :breitgrins:


    Au ja, das ist doch mal eine spitzenmäßige Idee. Wobei Fremdenführer ist dort sicherlich auch nicht schlecht. Hmm, ich glaub, ich häng noch ein Studium der Tourismuswirtschaft dran. :breitgrins:


    Soweit von mir. LG Myriel

    Diesen Abschnitt des Buches habe ich nun auch gelesen.


    Sancho denkt wirklich nur an sein eigenes Land/Grafschaft/Herzogtum/... Während ich bisher aber noch dachte, dass er sich einfach ein schönes Leben machen möchte und dafür einen Ruhesitz mit Dienern braucht, zeigt er im 29. Kapitel ein ganz anderes Gesicht und denkt darüber nach, welchen Gewinn er durch den Verkauf schwarzer Sklaven machen könnte. Da war er mir gleich richtig unsympathisch. Und dass das Ganze kein Ausrutscher war, zeigt sich im 31. Kapitel. Da bittet er "Königin" Dorothea um ein Stück Land am Meer,

    Zitat

    damit, wenn mir die Lebensart nicht gefällt, ich meine schwarzen Untertanen einschiffen und das mit ihnen tun kann, was ich schon gesagt habe


    Nein, der Sancho hat wirklich viele Punkte verschenkt. :vogelzeigen:



    Kap. 31:
    Schön! Hier bekommt der Don mal eine "Rückmeldung" darüber, welchen Effekt seine "Hilfeleistung" hat.


    Ja, die Rückmeldung war fällig und nachdem der Don seinen Fehler sogar einsah, dachte ich, er wäre dem Erdboden wieder ein Stück näher gekommen. Allerdings zeigt sich, dass er immer noch ganz abgehoben war, wollte er den Andres zum Schluss sogar eigenhändig verprügeln, weil dieser zukünftig auf solch zweifelhafte Hilfe vom Don verzichten wolle.


    Und wieder wollen der Pfarrer und der Barbier Bücher verbrennen. Ja ist dass denn ihr Hobby? :grmpf: Der arme Wirt möchte doch auch mal etwas entspannen und da kommen die Ritterbücher doch gerade recht. Allerdings ist es schon bedenklich, dass er ihren Inhalt auch für bare Münze nimmt. Nicht dass später aus ihm ein zweiter Don Quixote wird. Allerdings wird da vermutlich seine Frau schon aufpassen. :breitgrins:



    Im Moment kann ich fast nicht mehr aufhören zu lesen, denn in den Kapiteln 33 und 34 wird es sogar richtig spannend und tragisch. Allerdings geht es hier nicht um Don Q., der eher für Komik abonniert ist, sondern es wird eine weitere Geschichte erzählt, die sich um die Freundschaft zweier Männer dreht.


    Diese Zwischengeschichte hat mir auch sehr gut gefallen, eben weil es diesmal nicht um den Don ging sondern um andere (normale?) Menschen. Die Tragik der Geschichte weiß auch zu berühren, schließlich ist es eine schwere Entscheidung zwischen der Freundschaft oder dem Seelenwohl seines besten Freundes zu wählen. Und die anschließende heimliche Liebe zwischen Camilla und Lotario war dann schon fast abzusehen. Trotzdem habe ich mich gut amüsiert, besonders bei der Scharade im Saal, wo sie Anselmos eine private Vorführung gaben. :breitgrins:
    Der abschließende Spruch vom Priester am Ende des 35. Kapitels war auch großartig:

    Zitat

    "Die Novelle", sagte der Pfarrer, "gefällt mir; doch kann ich unmöglich glauben, daß sie wahr sei; ist sie aber erfunden, so hat sie der Verfasser schlecht erfunden, denn man kann sich keinen so törichten Mann denken, der eine so gefährliche Probe wie Anselmo anstellen sollte."


    Und dabei hat der Don, der nebenan schläft, doch noch viel größere Torheiten begangen. :zwinker: Schließlich verfolgen ihn seine Abenteuer sogar bis in den Schlaf und er ermordet schlafwandeln tapfer einige Weinschläuche. :bang: Der Wirt ist natürlich alles andere als begeistert und erst nachdem ihm versichert wurde, dass diesmal keine Zechprellerei ansteht, wird er ruhiger.


    Im 36. Kapitel wird schließlich die verworrene Liebesgeschichte um Cardenio, Lucinde, Don Fernando und Dorothea aufgelöst.


    36. Kapitel: Neue Gäste treffen ein, die wir indirekt schon kennen gelernt haben, nämlich Luscinda und Don Fernando. Nachdem sie sich gegenseitig erkannt haben und so manche erschütternde Beichte abgegeben wird, wendet sich alles ein bisschen sehr schnell zum Guten. Don Q. tritt in diesem Abschnitt ziemlich in den Hintergrund.


    Mir kam es hier reichlich komisch vor, dass sich Don Fernando doch so schnell hat zum Guten bekehren lassen, nachdem er zuvor sogar in ein Kloster eingedrungen ist, um Lucinde zu entführen. :entsetzt:


    Außerdem "muss" hier einfach ein Happy end her und das bedeutet hier nun mal die Bildung zweier Paare.


    Obwohl das auch wieder stimmt. Naja, Ende gut, alles gut und nun können sich die vier umso besser mit dem Pfarrer und dem Barbier verschwören, wie sie den Don am besten wieder in sein Heimatdorf locken können.


    Im 37. Kapitel taucht ein neues merkwürdiges Gespann auf: ein Reisender aus dem Morgenland und eine verschleierte Schönheit, die zum Christentum wechseln möchte. Ich bin mal gespannt, was sich für eine Geschichte sich hierhinter verbirgt.


    Vollkommen überflüssig fand ich die Rede vom Don im 38. Kapitel. Das höchste Ziel der Waffen und des Krieges ist der Frieden? :schulterzuck: Klar, wenn sich alle gegenseitige umgebracht haben, ist auch niemand mehr übrig, der kämpfen könnte. :vogelzeigen:

    In meinem vor kurzer Zeit erstandenem Buchpaket fanden sich über 50 Krimis vom Kultautor Edgar Wallace wieder, die ich nun nach und nach lesen werde. Um nicht für jedes Buch einen eigenen Thread zu erstellen, werd ich den hier einfach mal als Sammelthread verwenden.


    Angefangen habe ich mit


    Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze


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    Worum gehts: (Umschlagtext)
    In dem alten englischen Schloß Garre Castle geht der grüne Bogenschütze um. Der Schloßherr Abel Bellamy, ein hartgesottener Geschäftsmann aus Chicago glaubt nicht an Gespenster.
    Eines Tages wird Bellamys Freund getötet. In seiner Brust steckt ein giftgrüner Pfeil ...


    Meine Meinung:
    Obwohl ich die Verfilmung schon ein paar Mal gesehen habe, blieb die Spannung nicht auf der Strecke! Im Gegenteil. Man fühlte sich ins damalige London zurückversetzt und schaute dem Inspektor Jim Featherstone beim Ermitteln über die Schulter. Teilweise war man ihm einen Schritt voraus, wusste man doch aus anderen Erzählsträngen schon, was der Bösewicht plante. Am liebsten hätte wäre ich an solchen Stellen ins Buch gekrochen und hätte dem Inspektor einen Hinweis gegeben.
    Obwohl man sofort wusste, wer der Bösewicht und wer der strahlende Held ist, der am Ende das Fräulein in Not bekommen würde, waren die Charaktere nicht eindimensional. Besonders aber die Nebenpersonen waren vielschichtig. So wusste ich bei Bellamys Diener Salvini bis zum Schluss nicht, wie er sich verhalten würde. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man wirklich erst am Ende erfuhr, wer denn der grüne Bogenschütze überhaupt ist.
    Durch die einprägsamen Beschreibungen konnte ich mir die Atmosphäre in London sehr gut vorstellen. Gerade die Szene auf dem Schiff, als beschrieben wurde, wie dichter Nebel aufzog, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Auch das alte Schloss Garre Castle hatte einen besonderen Charm. Tagsüber als Überbleibsel der tugendhaften Ritter lud es zu Besichtigungen ein, während es nachts ein unheimliches Eigenleben zu entwickeln schien.


    Von mir gibt es deshalb für den Altmeister des Krimis 4ratten.


    Als nächstes kommt dann das Kapitel "Errungenschaften".


    Das klingt ja super. Ich denke, dass ich morgen Abend wieder Zeit zum Lesen finde. Ich freu mich schon. :klatschen:


    Ich bin von diesem Buch immer mehr begeistert, denn das Kapitel "Errungenschaften" war wieder top. Schön, dass das Zahlensystem erklärt wurde, wobei ein Hinweis auf die Maya-Seitenzahlen schön gewesen wäre, für diejenigen Leser, die das noch nicht bemerkt haben. Das nette Worte "Vigesimalsystem" kam hier auch vor. :breitgrins:
    Was ich bisher noch nicht wusste, ist, dass die Maya neben den Punkt- und Strichzeichen auch noch richtige Hieroglyphen für die Zahlen haben. Und dann erst noch die Verwirrung, wie viele verschiedene Darstellungsformen es für ein Silbenzeichen gibt (Seite 124). :ohnmacht: Kein Wunder, dass das Entziffern der Schriftsprache so schwierig ist. Dafür sind 300 von 800 Zeichen schon eine reife Leistung. :daumen:



    Das die Maya Bücher hatten wird auch genannt. Was mich zum nachdenken brachte. Das die Maya Papier hatten wurde ja auch genannt. Alles schön und gut, aber als wir im Februar einen Ägypten Urlaub machten erklärte uns unser Reiseführer das Papier und Buch eine Erfindung der Ägypter sei. :smile: Schade das ich das Buch nicht früher gelesen hatte. Sonst hätte ich ihn dazu mal gefragt. Jetzt müßte man nur noch wissen welche der beiden Völker zuerst Papier erfunden hatte dann könnte man wenigstens sagen wer der Erste war. Ist ja eigentlich egal, aber interessieren würde es mich trotzdem mal.


    Schade finde ich, dass nur 4 Codizes erhalten geblieben sind. Wie viele Informationen sind verloren gegangen nur wegen dem blinden Fanatismus der katholischen Missionare. Immerhin hat Diego de Landa einen ziemlich ausführlichen Bericht geschrieben, so dass auf diesem Wege noch einige Informationen die Zeit überdauert haben.
    Was die Papierherstellung angeht, ist es erstmal schon bemerkenswert, dass zwei Völker unabhängig voneinander dieses entwickelt haben. Allerdings fürchte ich, dass die Ägypter den Maya wohl einen Schritt voraus waren, schließlich blühte die Kultur am Nil schon lange vor Christi Geburt, während die Maya erst ca. 100 n.Chr. ihre klassische Phase begannen (lt. Einteilung der Historiker).


    Ein besonderer Pluspunkt ist die Darstellung auf Seite 136, die erklärt, wie die beiden verschiedenen Kalendersysteme ineinander greifen. Was mich allerdings etwas verwirrt zurückgelassen hat, ist der 819-Tage-Zyklus, der auf Seite 139 erklärt wird. Warum dienen ausgerechnet die Zahlen 7,9 und 13 für seine Berechnung. Okay, 9 und 13 sind heilige Zahlen (warum auch immer), aber warum nun die 7? Und wenn die Maya-Zeitrechnung am Tage X begann, warum wird dann erwähnt, dass nur 3 Tage zuvor ein neuer 819-Tage-Zyklus begann? Merkwürdig. :confused:
    Eigentlich hatte ich mir erhofft, dass im Rahmen des Zahlensystems auch die heiligen Zahlen erklärt werden, aber vielleicht kommt das ja später noch im Rahmen der Mythologie.


    Soweit erstmal von mir.


    LG Myriel

    Die beiden sind ein ziemlich komisches Paar. Allein der Umstand, dass die beiden sich gefunden haben und alles daran setzen, Don Q. zu kurieren, ist schon kurios. Ich frage mich nur immer, wie es möglich ist, dass sie in ihrem Heimatdorf so lange entbehrt werden können. Gerade der Barbier hat doch jeden Tag seine Kundschaft. Oder hat er vielleicht keine Kundschaft und kann es sich deshalb leisten, länger herumzureisen?


    Vielleicht ist seine Barbierskunst so schlecht, dass sich nur der Priester mit himmlischem Beistand bei ihm in der Nähe aufhält? :breitgrins:

    Das 28. Kapitel habe ich nun auch beendet und wie ich gehofft habe, nimmt die Handlung endlich Fahrt auf.


    Witzig, dass Sancho ausgerechnet an der Schenke, in der er und der Don die Zeche geprellt haben, auf den Priester und den Barbier aus seinem Heimatdorf trifft. Selbstverständlich vermuten sie erstmal angesichts der Tatsache, dass er auf Rosinante reitet und vom Don keine Spur zu finden ist, dass er ihm möglicherweise etwas angetan haben könnte. :breitgrins: Doch nachdem Sancho berichtet hat, was vorgefallen ist, erklären sie sich bereit, ihm zu helfen. Na hoffentlich wird das nicht wieder so eine Hilfe wie damals in der Bibliothek des Don. :rollen:


    Zurück im Schwarzen Gebirge begibt sich Sancho auf die Suche nach seinem Herrn und der Priester und der Barbier treffen während ihrer Wartezeit auf Cardenio. An dieser Stelle erfährt man dann auch, wie seine Geschichte weitergeht, nachdem der Don ihn das letzte Mal unterbrochen hatte.
    Zu dritt hören sie schließlich das Seufzen des nächsten Verrückten, der im Gebirge herumstreift, doch er entpuppt sich als eine wunderschöne Frau, die wie Cardenio eigentlich ihrem Leben in diesen Bergen ein Ende setzen wollte. Als sie ihre Geschichte zum Besten gibt, merkt Cardenio, dass sie etwas gemeinsam haben, denn anscheinend kennt er sie. Woher, dass erfährt man aber noch nicht.




    Ehrlich gesagt hatte ich mir den Don Quijote viel langweiliger vorgestellt. Zwar gibt es ab und an mal kleinere Längen, aber der roman kann mich doch wunderbar amüsieren und immer wieder überraschen!


    Naja, die Länge ging ungefähr bis zum Anfang des 23. Kapitels und erst seitdem sie sich im Schwarzen Gebirge aufhalten, kommt die Sache in Gang. Das liegt aber vermutlich daran, dass es hier nicht wieder nur um irgendein sinnloses Abenteuer geht, sondern die Liebesgeschichten von Cardenio und auch Dorothea dem Ganzen eine ernsthaftere Note verleiht.



    Meine Ausgabe verfügt über einen Appendix, laut dem Cervantes in der 2. Auflage eine Erklärung für das Verschwinden des Esels hinzufügte. Demzufolge waren die beiden in den Bergen wieder mit Ginés de Passamonte - einem der Galeerensträflinge - zusammengestoßen und der klaute ihnen mitten in der Nacht den Esel. Im 30. Kap. sollen sie den Esel dann wieder finden.
    Dazwischen taucht aber der Esel stellenweise (z. B. zu Beginn des 25. Kap.) doch auf; Cervantes hat (laut Fußnote) wegen diverser Streichungen und Zusätze etwas den Überblick verloren.


    Ja, der liebe Esel hat mich auch etwas in Verwirrung gestürzt und ich hatte schon befürchtet, der Irrsinn vom Don wäre ansteckend. :breitgrins:
    Zum Glück ist das ja zumindest bei uns Lesern nicht der Fall, nur der gute Cervantes war wohl zum Schluss etwas ver(w)irrt. :zwinker:

    Wenn ich die Rezi von Nirika so lese, drängt sich mir eine Frage auf:


    Ich hab den ersten Band im Regal stehen und bin ein Mensch, der gerne sofort weiter liest, wenn ihm eine Geschichte gefällt. Wenn der 4. Band aber so einen herrlichen Cliffhanger als Ende hat, ist es dann ratsam jetzt schon in die Reihe einzusteigen oder bietet der 3. Band vielleicht eine Art geschlossenes Ende, bei dem man erstmal eine Pause einlegen kann?


    Danke im Voraus. :winken:


    Ja genau! Die Zahlen werden ab Seite 131 erklärt! :smile: Also kann ich das von meiner "Mecker-Liste" streichen. :zwinker: Das 20er Zahlensystem wir übrigens Vigesimalsystem genannt.


    Ah, super, da freu ich mich schon drauf. Und danke für das schicke Fremdwort. :zwinker:


    Ich bin mittlerweile bis Seite 115 vorgestoßen und habe somit die Kapitel über die ersten Häuptlingstümer und über den Einfluss von Teotihuacan gelesen.


    Seite 88! Diese riesige Kopfstatue aus Olmekischer Zeit! Muss ich irgendwann mal "Live" sehen. Das Bild ist ja in so gut wie jedem Buch über Maya, Azteken oder Inka drin und hat mich bis jetzt jedes mal fasziniert. Ach ja... Da steigt sie wieder auf, die Lust auf Urlaub, Abenteuer und Entdeckungen.


    Stimmt, das Bild ist mir schon ziemlich häufig über den Weg gelaufen, sowohl bei den Olmeken, wo es ja ursprünglich hingehört als auch bei den Maya und Azteken. Ich stelle mir das aber ziemlich beängstigend vor, sich daneben zu stellen, schließlich ist der Kopf 2,18 m hoch. :entsetzt:


    Und dann kam Seite 100 und da blieb ich dann auch erstmal eine Weile. Es ist echt beeindruckend, welche architektonischen Leistungen damals vollbracht wurden und wie durchgeplant die Städte teilweise waren. Sogar den San Juan haben die Erbauer Teotihuacans kanalisiert. Aber das mussten sie wohl auch, damit sie ihn in das Stadtbild einbeziehen konnten.



    Teotihuacan! Wow! 125.000-200.000 Einwohner zu deren Blüte ca. 500 n.Chr. Das hätte ich mir gern angesehen. :smile:


    Das muss zu damaligen Zeiten ungefähr so gewesen sein, wie heute einen Spaziergang durch New York oder Tokio zu machen: einfach umwerfend. Ich wüsste nicht, wohin ich zuerst blicken sollte. Besonders aufgrund der Tatsache, dass ja auch viele fremde Kulturgruppen ihre eigenen Viertel hatten, muss es wie in einem Schmelztiegel zugegangen sein.



    Auf Seite 106 ist ein wunderschöner Türsturz zu sehen. Schönes Motiv und sehr gut erhalten. Auf Seite 143 ist ebenfalls so ein schöner Türsturz. Wie gern würd ich mir die mal selbst ansehen. :heul:


    Waah, der Türsturz von Seite 106 befindet sich ja in London. :entsetzt: Warum wusste ich das nicht schon vor 2 Jahren? Da hätte ich mir den nicht so einfach durch die Finger gehen lassen. :heul:
    Aber naja, irgendwann wird das alles nachgeholt, Yukatan steht auf meiner Reisewunschliste ganz oben (gemeinsam mit Neuseeland).


    Als nächstes kommt dann das Kapitel "Errungenschaften".


    Also das Kapitel "Errungenschaften" fand ich große Klasse und war ziemlich schnell durch. Ganz einfach weil es mir so viel Spass gemacht hat es zu lesen.


    Das klingt ja super. Ich denke, dass ich morgen Abend wieder Zeit zum Lesen finde. Ich freu mich schon. :klatschen:


    LG Myriel

    Das 21.+22. Kapitel ... ohne Worte. Es ist einfach typisch Don Quixote. Was will man da noch groß dazu sagen.


    Aber ab dem 23. Kapitel, da deutet sich ja mal eine richtig durchgehende Handlung an. Der arme verrückte Cardenio scheint den Don ziemlich zu beschäftigen, so dass er sich jetzt (26. Kapitel) sogar dazu hinreißen lässt, selbst den wahnsinnigen Liebenden zu spielen. Und der arme Sancho soll zurück in die Heimat reiten und die Kunde von den Taten des Dons verbreiten, insbesondere der guten Dulcinea. Na der wird sich bestimmt was anhören dürfen, vor allem von der Haushälterin des Dons. :breitgrins:
    Andererseits haben ihm die Abenteuer endlich einmal etwas eingebracht. Einerseits bekommt er 3 Esel vom Don und andererseits hat er noch die 100 Goldmünzen, die er in den Sachen des Cardenio gefunden hat. Ich bin gespannt, ob er sich angesichts dessen und der überstandenen Prügel nicht nochmal überlegt, ob er zum Don zurückkehren soll.


    Toll fand ich diese Stelle hier, wo der Don zugibt, dass er sich das ganze Ritterleben (hier besonders das Fräulein Dulcinea) zurecht legt, so wie er es gerade braucht:

    Zitat

    und um alles kürzlich zu beschließen, ich bilde mir ein, daß alles so ist, wie ich es sage, ohne daß weder links noch rechts etwas mangelt


    Ob er nun doch nicht so durchgeknallt ist, wie es scheint? Andererseits spricht der Wunsch, unbedingt nackt vor seinem Stallmeister Irrsinn zu vollführen, doch wieder stark dagegen. :rollen:


    Also für eine Leserunde könnt ich mich schon begeistern aber im moment bin ich mit der Mayaleserunde beschäftigt und im August kommt die Edgar Allan Poe Leserunde PLUS "Der Seewolf" von Jack London... Volles Programm.


    Das haben wir doch mal in der Maya-Leserundenbesprechung festgestellt: uns hetzt niemand. :zwinker:
    Also wenn es erst September/Oktober zur Lovecraft-Leserunde kommt, stört mich das auch nicht. Im Gegenteil, das wäre mir sogar lieber.
    Und mit der Poe-Leserunde liebäugel ich im Moment auch. Mal schauen, ob ich rechtzeitig den Lesestoff auftue, dann werd ich mich da auch mal zu Wort melden.

    Also falls es zu einer Leserunde kommen würde, wäre ich auf alle Fälle dabei. Ich habe mir schon länger mal vorgenommen, diesen Autor für mich zu erkunden, aber habe mich bisher nicht getraut. Irgendwie fehlt mir komplett der Überblick über sein Werk. Welche Geschichten gehören zum Zyklus um die "großen Alten" und welche stehen außen vor? Gibt es innerhalb der Geschichten eine gewisse Chronologie oder kann man sie lesen, wie man möchte? Viele Fragen, die in einer Leserunde bestimmt beantwortet werden könnten. :zwinker:

    Das Kapitel über die Landwirtschaft habe ich nun auch gelesen.


    Wie erwartet war es sehr interessant geschrieben, insbesondere der Aspekt des Waldbaus und der Küchengarten war relativ neu für mich. Aber alles in allem ist das nun nicht unbedingt der Aspekt, der mich an der Kultur der Maya am meisten interessiert.


    Die Regeln des Zahlensystems habe ich mir auch nochmal durchgelesen. Echt beeindruckend. Im Gegensatz zu unserem Dezimalsystem basiert das der Maya auf der Zahl 20. Wie nennt man das dann? Habs leider mit Latein nicht so.



    Auch in diesem Kapitel wurden kurz Drei heilige Zahlen der Maya genannt - 4, 9 und die 13. Jedoch nicht warum diese Zahlen als heilig galten. Ich hoffe darüber kommt später noch was. Aber ich meine auch schonmal in einem anderen Buch über die Maya etwas über die heiligen Zahlen gelesen zu haben, kann mich nur nicht mehr daran erinnern. :heul:


    Von den heiligen Zahlen habe ich bisher noch nichts gelesen, also in keinem meiner anderen Bücher. Eine Erklärung, warum diese Zahlen als heilig gelten würde mich auch interessieren. Bei der 4 kann man es ja noch damit erklären, dass das Maya-Universum 4 Seiten hat. Aber was ist mit 9 und 13?


    LG Myriel


    Apropos Zahlen! Ich finde es total super das jede Seite im Buch sowohl in unserem bekannten Zahlensystem Beschriftet ist, als auch in dem Maya Zählsystem Nummeriert. Schade nur das es bis jetzt noch keine Erklärung dazu gab. Sprich welche Zeichen für welche Zahlen stehen. Aber das war mir bereits bekannt aus "Die unbekannte Welt der Maya"


    Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber die Erklärung dafür vermisse ich auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zahlensystem in einem von meinen Büchern erklärt wurde, aber ich weiß nicht mehr in welchem. Muss ich wohl doch mal auf die Suche gehen.



    So weit, so gut. Vielleicht lese ich heut Abend noch ein bissel weiter. Bei welchem Kapitel seid ihr denn? Bin mir sicher ihr seid mir weit voraus.


    Nein, ich bin immer noch auf Seite 71. Wenn man den ganzen Tag lesen muss, dann hat man abends nicht mehr so die richtige Muße dafür. :sauer:


    Mal schauen, wie es mir heute Abend geht. Vielleicht habe ich doch Lust auf die Landwirtschaft der Maya, aber da werd ich wohl vorher nochmal einkaufen gehen. :zwinker:


    LG Myriel

    Ich bin habe jetzt das 20. Kapitel beendet und musste zum ersten Mal ziemlich lachen.
    Die Szene, wie sich Sancho am Pferd vom Don festhält und dabei sein Geschäft verrichtet war aber auch zum Schiessen. :totlach:



    Sehr schön auch Sancho Pansas traditionelle Erzählweise und der abrupte Abbruch der Geschichte. Überhaupt gefällt mir Sancho besser und besser. Er scheint allmählich gelernt zu haben, wie der Don "tickt" und findet Schliche, um ihn zu überlisten. So ganz dumm ist er eben doch nicht - oder ist es nur sein Selbsterhaltungstrieb, der sein Gehirn auf Hochtouren bringt?


    Jepp, geht mir genauso. Sancho ist nicht mehr ganz so verblendet wie am Anfang, als er mit dem Don auszog um Abenteuer zu erleben. Allerdings lässt er sich von der Aussicht auf eine eigene Insel immer wieder davon überzeugen, doch beim Don zu bleiben und nicht nach Hause zurück zu kehren. :rollen:


    Dank dem 19. Kapitel weiß ich jetzt auch, warum Don Quixote auch "der Ritter von der traurigen Gestalt" heißt. Bisher war es mir glatt entfallen, dass er diesen Beinamen überhaupt trägt, aber nun ist die Erinnerung ja samt Erklärung wieder da. :breitgrins:

    Das 17. Kapitel habe ich nun auch beendet.


    Das Begräbnis des armen verliebten Hirten war sehr schön geschrieben. Besonders ergreifend war, als das Gedicht des Toten vorgetragen wurde.
    Marcellas Rede war auch beeindruckend, wie sie darlegt, dass nur weil andere sie wegen ihrer Schönheit lieben, sie nicht ebenso alle ihrer Verehrer lieben kann.
    Sogar Don Q. hat sich benommen, diesmal wie ein echter Ritter. :bang:


    Die nächste Episode mit den Pferdehirten war irgendwie ernüchternd für Sancho Pansa. So verlangt der Don doch nach der Prügelei von ihm, dass er sich mit allen Leute, die keine Ritter sind, auf eigene Faust anlegen soll. Sancho ist natürlich nicht begeistert, schließlich hat er noch etwas mehr von seinem Verstand übrig als Don Q.


    Die nächste Schenke wird prompt wieder für ein Kastell gehalten. Schmunzeln musste ich, als Sancho nicht zugeben wollte, dass sie Prügel bezogen haben, sondern er sich die Geschichte mit dem Felssturz ausgedacht hat. Ansonsten bezogen die beiden erneut eine Tracht Prügel. Und dann will Don Q. auch noch die Zeche prellen. :rollen: Klar, dass der Wirt da nicht mitspielt. Schließlich können er und Sancho dann doch abhauen, aber ihr toller Schnappsack ist damit wohl verloren. Ob da etwas wichtiges drin war? Das eklige Wundermittel offenbar nicht, dass scheint der Don ja zu haben. Wie heißt es doch so schön: Medizin muss bitter sein, sonst wirkt sie nicht. :zwinker: