Beiträge von smerles

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    Gestaltung des Buches
    Die "Assasin's Edition" kommt als wunderschön gestaltetes und hochwertiges Hardcover im A4 Format daher. Die einzelnen Seiten sind auf Hochglanzpapier gedruckt, wodurch die fantastischen Zeichnungen von J.G. Jones sehr schön zur Geltung kommen. Der Schutzumschlag stört allerdings ein wenig beim Lesen da er irgendwie zu klein wirkt. Vielleicht war das auch Absicht, denn wenn man den Schutzumschlag abnimmt offenbart sich auf der Innenseite noch eine kleine Überraschung ;)
    Die Assasin's Edition bietet umfangreiches Bonusmaterial wie ein Dossier, Vorstellung und Zeichnungen der wichtigen Charaktere von anderen Künstlern, ein Auszug aus Millars Script, eine Menge "Work in Progress" Arts, prägnante Zitate der Charaktere mit großen Bildern dazu, ein Interview mit Mark Millar und noch so einiges mehr... Viel Spaß beim Stöbern!


    Handlung
    Wesley Gibson ist der größte Versager auf diesem Planeten. Sein Job bietet keine Aufstiegschancen, seine Vorgesetzte lässt den Tag über sämtlichen Frust an ihm ab und seine Freundin betrügt ihn am laufenden Band. Seine Nächte verbringt er im Internet, sich ein paar Pornos reinziehend. Wesley weiß das so einiges schief läuft in seinem Leben, doch er unternimmt nichts dagegen, denn er hat noch nie für etwas gekämpft oder gar kämpfen müssen.
    Als sein Vater, den er noch nie in seinem Leben gesehen hat, ermordet wird, ändert sich sein Leben völlig. Denn er gerät in die Fänge des mächtigen und alles beherrschenden Kartells, eines Zusammenschlusses sämtlicher "Superschurken" der Welt. Und das Kartell öffnet Wesley schnell die Augen...


    Eigene Meinung
    Die Handlung ist sehr spannend, was ich oben unter "Handlung" beschrieben habe ist gerade mal der Einstieg. Der Leser findet sich in einer ernsten, düsteren Welt wieder und Wesley wird genau wie der Leser früh damit konfrontiert, das es so etwas wie "das Gute" schon lange nicht mehr gibt. Die Zeichnungen von J.G. Jones sind einfach nur phantastisch, sie passen hervorragend zur Geschichte und sind auch recht detailverliebt. Die Dialoge der Charaktere und ihre Handlungen sind sehr gut geschrieben, sprachlich geht es teilweise ziemlich rauh zur Sache. Auch verliert sich der ein oder andere durchaus mal in einem (sinnlosen) Gewaltexzess.
    Ich musste am Ende von Wesley's Reise tatsächlich schmunzeln.


    Von mir gibts 5ratten und definitiv eine Empfehlung für Menschen, die sich für Graphic Novels interessieren.


    "Only difference between a dream and a nightmare is how big your balls are, bitch." - The Fox

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    Buchrückentext
    Im Ehernen Imperium tief unter der Erde bemerkt kaum ein Zwerg das drohende Ungemach einer geheimnisvollen Verschwörung. Der Neue Stahl will dsa Zeitalter des Überzwergs begründen und das Eherne Volk unterwerfen! Doch damit nicht genug, denn auch der Lauf des Olms, der über das Schicksal der Zwerge bestimmt, verheißt Unheilvolles: Das Zeitalter der großen Erzferkelprophezeiung ist gekommen ...


    "Altersschwache Grottenolme, zwergische Verschwörungsfanatiker und humpenweise Wurzelbier - von Aster weiß, was der Zwergenliebhaber schätzt." - Markolf Hoffmann


    "Endlich die volle Wahrheit über die kleinen Säufer. Ein mutiges, ein aufrüttelndes Buch!" - Boris B.B.B. Koch


    Klappentext
    Dunkel ist's im Zwergenreich, Verzeihung, im Ehernen Imperium. Tief unter der Erde verläuft das Leben zumeist reibungslos und auf geraden Schienen: Die Zwerge graben Höhlen und stützen Gänge, ernten Erz und heben auch schon mal gerne einen Humpen über den Durst, was nicht unbedingt zur Erleuchtung beiträgt. Doch nun droht dem gemütlichen Gemeinwesen Unheil in Gestalt einer finsteren Verschwörung: Der Neue Stahl will mit Hilfe seiner Diener das Zwergenvolk unterwerfen und eine neue Ordnung begründen. Schluss mit vermoderten Traditionen und einem überholten Glauben - es naht die Ära des Überzwergs! Noch ahnt die Zwergenheit nichts von der bevorstehenden Gefahr, denn unliebsame Zeugen des umstürzlerischen Treibens werden kurzerhand aus dem Stollen geräumt.
    Auch weiß sie nicht, dass kein Geringerer als das Schicksal selbst dem Neuen Stahl einen Strich durch die Rechnung machen will, indem es schlichtweg schneller ist: Wenn die Weissagung des Orakels wahr ist, dann hat das Zeitalter der großen Erzferkelprophezeiung begonnen, das Ende von allem, jedem und dem Rest! Einzig der Schicksalszwerg steht zwischen den Zwergen und dem Verderben. Wird es ihm gelingen, Schicksal und Verschwörern Einhalt zu gebieten und das Eherne Volk zu retten?


    Die Zwerge haben nichts zu lachen - dafür aber der Leser dieser brüllend-komischen Fantasy-Parodie voller Anspielungen, absurder Traditionen und zwergischer Lebensweisheit.


    Angaben über den Autor
    Christian von Aster wurde 1973 geboren und hat Germanistik und Kunst studiert. Er hat bereits einige Kurzgeschichten, Erzählungen, Drehbücher und Comics verfasst und produziert "nebenbei" noch Kurzfilme. Näheres kann man unter http://www.vonaster.de und http://www.myspace.com/vonaster erfahren.


    Gestaltung des Buches
    Durch das schöne Cover mit der meiner Meinung nach sehr schönen Zeichnung bin ich beim Buchhändler überhaupt erst auf "Zwerg und Überzwerg" aufmerksam geworden. Das Buch kommt in englischer Broschur daher, der zusätzliche Platz wird aber leider nicht für eine Karte oder ähnliches verwendet. Stattdessen ist auf der Innenseite eine Art Ornament bzw. Tribal zu sehen.
    Im Buch finden sich immer wieder Fußnoten zu bestimmten Begriffen oder Bezügen zur Vergangenheit, was das ganze zusammen mit der Erzählform in der Vergangenheit (ohne einen Erzählenden) wie ein Geschichtsbuch wirken lässt. Finde ich persönlich recht gelungen.
    Auf den letzten drei Seiten (von 384) sind zudem die Dramatis Personae zu finden, also eine Kurzbeschreibung aller wichtigen Handlungsträger, gereiht nach ihrer gesellschaftlichen Stellung.


    Der Inhalt / eigene Meinung
    Die grobe Richtung der Geschichte verraten bereits Buchrücken und Klappentext, allerdings ist dieses wunderbare Buch - zum Glück - keine Parodie bestehender Werke. Die Geschichte wird mit einer gehörigen Portion Humor erzählt ohne die Zwerge durch den Kakao zu ziehen und ist stellenweise doch traurig. Die Zwerge sind durchaus nicht fehlerfrei und manche von ihnen haben wirklich seltsame wie auch liebenswerte Angewohnheiten. Die Welt in der sie leben mit all ihren Bewohnern und Wesen wird vom Autor sehr plastisch und lebendig dargestellt, ebenso wie die Traditionen der Zwerge, an denen sie sehr stolz und noch viel sturer festhalten. Ich habe auf jeder Seite gespürt, dass hier jemand am Werk war der die Bärtigen mag. Ich habe einen guten Teil der Lesezeit schmunzelnd verbracht und musste an der ein oder anderen Stelle herzhaft lachen.
    Was auch sehr positiv ist und der Atmosphäre extrem gut tut: Da der Autor selbst ein Deutscher ist, steht kein Übersetzer "im Weg". Und das merkt man bei all den Namen und Beschreibungen doch recht deutlich.
    Auf seiner Seite http://www.vonaster.de kann man sich übrigens eine Leseprobe des Buches herunterladen. Der Umfang ist mit 7 Seiten zwar recht mager, vermittelt aber einen guten Eindruck zu seiner Erzählweise und auch dem ihm eigenen Humor. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf den Nachfolgeband im Oktober!


    Von mir gibts 5ratten und einen :tipp:

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    Klappentext
    In Max Barrys Vision von Morgen läuft der globale Kapitalismus und Konsumterror Amok. Die Welt wird von einigen wenigen amerikanischen Konzernen beherrscht, die aggressiv um die Vormachtstellung am Markt kämpfen, wobei ihnen jedes Mittel recht ist. Angestellte werden nach ihrem Arbeitgeber benannt, Steuern sind verboten, selbst Polizei und die amerikanische Waffenlobby sind längst privatisiert und korrupt. Die freie Marktwirtschaft kennt keine Grenzen oder Skrupel, und so ist es kein Wunder, als zwei Marketingangestellte von Nike die Idee zu einer gnadenlosen Promotionaktion haben. Um die Street Credibility eines neuen 2500 Dollar teuren Turnschuhs zu steigern, wollen sie bei dessen Markteinführung 10 Teenager erschießen lassen. Da sie die Morde nicht selbst begehen wollen, ködern sie Hack Nike, einen kleinen, leichtgläubigen Vertriebsangestellten. Als er kalte Füße bekommt, geht er zur Polizei, die ihm anbietet, den Job gegen Bezahlung für ihn auszuführen. Doch auch die Polizei will sich die Hände nicht selber schmutzig machen und sublizensiert den Auftrag an die amerikanische Waffenlobby. Ein sauberes Lizenzgeschäft, wäre da nicht Agentin Jennifer Government, die dem Konsumwahn den Rücken gekehrt hat und den Kampf gegen eine Welt aufnimmt, in der nur die Karriere zählt.


    "Voller Witz und Verstand - Logoland hält, was das gewagte Konzept verspricht. Das unterhaltsamste Buch des Jahres." - Time Out


    Angaben zum Autor
    Max Barry wurde am 18.03.1973 geboren und verkaufte zunächst Computersysteme für Hewlett-Packard, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er lebt in Melbourne, Australien. Sein erster Roman "Syrup" war auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Anschließend veröffentlichte er "Logoland", sein aktueller Roman heißt "Chefsache" und wurde ebenfalls ein weltweiter Erfolg. Die Verfilmungsrechte für "Logoland" wurden an Steven Soderbergh und George Clooney verkauft.


    Gestaltung des Buches
    Ich besitze die oben abgebildete Version von "Logoland". Die Aufmachung in grün und weiß gefällt mir sehr gut, wobei der Buchrücken und die Rückseite einen komplett grünen Hintergrund haben. Schlägt man das Buch auf, wird man von zwei Zitaten von Thomas Jefferson begrüßt, bevor sich der Autor mit einem kurzen Vorwort meldet. Eine kleine Weltkarte ist ebenfalls zu finden, in der man sehen kann welche Länder bzw. Märkte US-Angegliedert sind, unabhängig oder gar feindlich gesonnen sind. Innen versucht das Buch ein bisschen auf Sci-Fi zu machen, indem für die Seitenzahlen und Kapitelüberschriften eine "futuristische" Schriftart gewählt wurde. Zudem findet man auf jeder Seite unten die ISBN des Buches und oben den Barcode, der auch schon auf dem Cover als Tattoo unter dem Auge zu sehen ist.


    Der Inhalt / eigene Meinung
    Zur weiteren Handlung möchte ich wie gehabt nichts verraten. Die Geschichte beginnt mit der Handlung die bereits durch den Klappentext verraten wird, entwickelt sich dann aber rasant weiter. Mich hat das Buch ehrlich gesagt umgehauen. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, die Übersetzerin Anja Schünemann hat hier meiner Meinung nach wirklich gute Arbeit geleistet. Die Charaktere, ihre Entscheidungen und Überlegungen sowie die Welt in der sie sich bewegen sind sehr gut und nachvollziehbar dargestellt. Der Autor sprüht dabei nur so vor guten - und teilweise beängstigenden - Ideen, die einen quasi dazu zwingen, immer weiter zu blättern und wissen zu wollen wie es weitergeht.
    Aufgrund der Kürze des Buches bleiben die Nicht-US Länder (und auch ihre Interaktion mit den US-Märkten) leider etwas auf der Strecke, was aber zu verschmerzen ist.


    5ratten und definitiv ein :tipp:

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    Klappentext
    Septimus Heap und seine Freunde sind erneut in Gefahr! Der Geist von Jennas Ur-Ahnin Etheldredda treib sein Unwesen, und Septimus wird unfreiwillig auf eine Reise in die Vergangenheit geschickt. Dort gerät er in die Fänge des Alchemisten Marcellus Pye und scheint für ewig gefangen hinter den Türen der Zeit. Wird es Jenna, dem Drachen Feuerspei und Septimus' Bruder Nicko gelingen, ihn zu befreien und in die Jetztzeit zurückzuholen?


    "Eine bezaubernde Geschichte, die mich mit ihren liebenswerten Figuren an Michael Ende erinnert." - Ulrike Schultheis, Bücherjolle (Kinderbuchhandlung des Jahres 2007) über "Magyk"


    Angaben über die Autorin
    Angie Sage wurde 1952 in London geboren und lebt als Autorin und Illustratorin in Cornwall. Neben der Reihe "Septimus Heap", von der bisher die Bände "Magyk", "Flyte" und "Physic" erschienen, arbeitet sie auch an einer Reihe namens "Die Abenteuer von Araminta Spuk". Aus dieser Reihe wurden bisher die Bücher "Gruselangriff aus dem Hinterhalt" und "Das Schwert in der Grotte" veröffentlicht.


    Gestaltung des Buches
    Das Buch ist wie seine beiden Vorgänger sehr stimmig gestaltet, auch diesmal kommt der Einband reichlich goldgeprägt und schön gezeichnet daher. Die Karte ist wie auch bei den Vorgängern auf die Innenseite des Einbandes gedruckt, nimmt allerdings nur eine statt wie bisher zwei Seiten ein. Die Karte konzentriert sich auf die Burg sowie das nahe Umland und ist sehr detailliert gezeichnet. Alle 49 Kapitel sind mit einer detailreichen Zeichnung versehen, die jeweils den wichtigesten Protagonisten oder den wichtigsten Gegenstand zeigt.
    Das Schriftbild ist angenehm, zu den Rändern hin ist wieder reichlich Platz und auch die einzelnen Zeilen halten etwas voneinander Abstand.


    Der Inhalt / eigene Meinung
    Zum Handlungsverlauf selbst möchte ich nichts verraten. Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung der neuen Figuren und nimmt dann gut an Fahrt auf. Ab der Mitte des Buches fiel es mir schwer, es aus der Hand zu legen. Angie Sage gelingt es wie auch schon vorher mühelos, eine atmosphärische und detailreiche Welt vor dem geistigen Auge des Lesers aufzubauen. Das Buch lässt sich hervorragend lesen da die einzelnen Sätze sehr schön "ineinander greifen". Die Sprache ist sehr einfach gehalten, was der Lesbarkeit sicherlich zu gute kommt. Allerdings treibt das an der einen oder anderen Stelle seltsame Stilblüten wie z.B. "... dann machte sie, dass der Deckel aufging." Ob das an der Übersetzung liegt oder schon im Original so ist, kann ich nicht sagen.
    Was mir weniger gut gefallen hat, waren die Anleihen an die reale Welt bei den Länder- und Gesellschaftsnamen. Da diese Namen nur am Rande erwähnt werden um Details auszuschmücken, ohne das es eine nähere Beschreibung gibt, hätte meiner Meinung nach ein Phantasiename eine bessere Wirkung erzielt.
    Des weiteren hat mich auch die pseudo-mittelalterliche Sprache gestört, der Septimus in der Vergangenheit begegnet. Hier lässt die Autorin ihrer Charaktere sehr klischeehaft und gestelzt sprechen. Ich bin damit nie richtig warm geworden und die Zeitstränge sind auch ohne dieses Stilmittel klar voneinander getrennt.


    Wer die ersten beiden Bücher gelesen & gemocht hat, wird auch mit diesem Band seine Freude haben. Wer die Reihe "Septimus Heap" noch nicht kennt, aber Fantasy mag, dem Empfehle ich auf jeden Fall mal einen Blick zu riskieren. Man muss sich aber bewusst sein, daß Angie Sage für Kinder und Jugendliche schreibt.


    4ratten



    EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella

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    Klappentext


    Originell und humorvoll ist diese rasante Nacherzählung der nordischen Göttermythen. Die nordischen Götter verblüffen nicht zuletzt dadurch, daß sie weder allmächtig noch allwissend sind: So kann Odin zwar eine Welt erschaffen, doch verstehen tut er sie nicht. Die Liebesgöttin Freia kann allen helfen, nur sie selbst leidet unter Liebeskummer ... Diese unterhaltsame "Edda"-Version des Norwegers Tor Age Bringsvaerd basiert auf gründlichem Quellenstudium und räumt mit den gängigen Klischees auf.


    "Bringsvaerd vollbringt das Kunststück, die gesamte altnordische Mythologie zu erzählen, frei von Nebelschwere und Waberlohe, als einen anmutigen und leichtfüßigen Roman von Aufstieg und Fall der Götter und ihrer Welt." - Frankfurter Allgemeine Zeitung


    Angaben über den Autor
    Der Autor wurde 1939 im norwegischen Skien geboren, hat Religionswissenschaften und Ethnologie studiert und gehört inzwischen zu den bekanntesten Autoren seines Landes.
    Weitere Infos gibts auf der Wikipedia-Seite, wobei die dort gelisteten Werke wirklich nur eine Auswahl ist.


    Eigene Meinung
    Der Autor erzählt die 11 Götter- und 19 Heldenlieder des Codex Regius, auch als "ältere Edda" bekannt, in einer modernen, klaren Sprache nach. Er beschreitet dabei auch neue Wege wo im Quellenmaterial Lücken bestehen um die einzelnen Lieder zu einer Einheit zu fassen. In seiner Nacherzählung hat jedes Lebewesen, jeder Gegenstand und jeder Ort zum Glück nur einen Namen, der Autor hat jeweils den gebräuchlichsten gewählt. Wer andere Versionen der älteren Edda kennt, weiß wie sehr das Namenswirrwar ausufern kann...
    Leider wollte sich kein rechter Lesefluss bei mir einstellen, die Sätze sind recht kurz gehalten, woran ich einfach nicht gewöhnt bin. Andererseits kommt diese Schreibweise einer leichteren Verständlichkeit zu gute.
    Bringsvaerd hat sich bei den einzelnen Kapiteln dafür entschieden, kleinere Wiederholungen einzubauen was Details betrifft. Da ich das Buch an einem Nachmittag durchgelesen habe ("netto" hat der Text 254 Seiten) hätte ich das nicht gebraucht, ist aber eine schöne Gedankenstütze wenn man die Kapitel einzeln liest ohne den Handlungsfluss wirklich zu stören.
    Was mir sehr gut gefällt ist zum einen das 21 Seiten lange "Nachwort" der Übersetzerin Tanaquil Enzensberger, die darin die lange Geschichte und Tradition der altnordischen Mythologie und auch des Codex Regius und der Snorri-Edda ("neuere Edda" oder auch "Prosa-Edda") beleuchtet.
    Des weiteren ist ein 25 Seiten langes Register und Quellenverzeichnis angehängt, das dem Leser noch mehr Hintergrundwissen und Bedeutungen der einzelnen Namen liefert.


    Ich kann das Buch jedem, der sich für die altnordische Mythologie interessiert, sehr empfehlen. Vielleicht macht es dem ein oder anderen ja sogar Appetit darauf, die Edda in ihrer "Urform" zu lesen. Die Verse in ihrer urtümlichen, alten Sprache sind meiner Meinung nach ein ganz anderes Erlebnis, auch wenn man den Handlungsverlauf dann schon kennt. Wer daran interessiert ist: Ich persönlich empfehle "Die Edda" von Dr. Manfred Stange (ISBN: 978-3937715148). Diese Ausgabe enthält die Übersetzung von Karl Simrock aus dem Jahr 1851.


    5ratten


    Habe dem Autorennamen im Betreff zu einem "Å" und "æ" verholfen. LG, Saltanah

    Auch wenn das Thema schon älter ist, ist hoffentlich meine Meinung noch Willkommen ;) Habe das Buch vor einiger Zeit gelesen, rezensiere also aus dem Gedächtnis.


    Klappentext
    Wenn es Nacht wird in der Stadt, treten die Nocturna ins knisternde Licht der Gaslaternen. Sie sind die heimlichen Herren der Stadt, denn ihre Magie ist stark und grausam: Aus Bluttinte und Erinnerungen schaffen sie die schönten Bücher der Welt, die ihnen die Herzen der Menschen öffnen und grenzenlose Macht verleihen. Doch ihre Opfer bleiben als seltsam blasse Wesen zrück. Wie der Kleinganove Tigwid. Wie Vampa, der Junge, der nicht sterben kann.
    Als Tigwid und Vampa auf der Suche nach ihrer Geschichte auf die hochmütige Apolonia treffen, werden die drei hineingezogen in den gefährlichen Machtkampf, der unter den Nocturna entbrannt ist. Denn ein Mädchen wie Apolonia, so heißt es, ist auserwählt, die Herrschaft der Nocturna zu beenden.


    Erscheinungsbild
    Das Buch kommt mit einem aufwändig verzierten und teilweise goldgeprägten Schutzumschlag daher, der eigentliche Einband ist ebenfalls in dunklem Rot gehalten. Auf den Buchrücken wurde der Titel "Nocturna" in Gold geprägt, Autorin und Untertitel dagegen in weiß.
    Innen setzt sich die stimmungsvolle Gestaltung fort: Die Kapitelüberschriften, der jeweils erste Buchstabe (wie nennt man das noch gleich?) und die (beeinflussten) Gedanken der Protagonisten sind ebenfalls in tiefem Rot gehalten.
    Also insgesamt eine sehr schöne und passende Gestaltung, die ruhig noch mehr Nachahmer finden darf. Ich finde, das gehört zum "Gesamtkunswerk" Buch dazu.


    Inhalt
    Zum Handlungsverlauf möchte ich nichts verraten, das haben andere schon zur Genüge getan und würde nur die Spannung nehmen. Das Setting im frühen 20. Jahrhundert hat mir persönlich sehr gut gefallen, vor allem da es meiner Meinung nach zur eher düsteren Handlung sehr gut passt.
    Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, der Autorin gelingt es dabei sehr gut eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Die Handlung entwickelt sich spannend und hat mich das Buch verschlingen lassen. Die Welt, in der sich die Protagonisten bewegen, ist gut beschrieben, hätte für meinen Geschmack aber an manchen Stellen noch einen Tick ausführlicher ausgearbeitet werden dürfen. Mit den Figuren kann man sich gut identifizieren, "gut" und "böse" sind allerdings von Anfang an klar definiert. Ist wohl dem Umstand geschuldet, daß es ein Kinder- und Jugendbuch ist.


    Meiner Meinung nach eine definitive Empfehlung für Leser, die "Dark Fantasy" oder den viktorianischen Zeitrahmen mögen. Auch wenn sie dabei weder Kind noch Jugendlicher sind ;)