Pride and Prejudice
Kriegen sie sich, oder kriegen sie sich nicht?
Jane und Elizabeth sind die beiden älteren Töchter der Bennets, und ihre Mutter hat scheinbar keinen anderen Lebensinhalt, als ihre Töchter unter die Haube zu bringen. Auftauchen Mr Bingley und Mr Darcy - wie könnte es anders sein. Jane verliebt sich, und Elizabeth verliebt sich nicht. Oder doch? Und dann liegt da noch die gesellschaftliche "Kluft" zwischen den Liebenden.
Banale Story, aber so wundervoll gemacht.
Pride and Prejudice ist nicht nur ein wundervoller Liebes-, sondern auch ein Gesellschaftsroman.
Mit Elizabeth und Jane taucht man regelrecht ein in die damalige Zeit, erlebt Gesellschaftsleben, Dinnerpartys und Bälle der wohlsituierten ländlichen Gesellschaft. Man erlebt Schranken und Beschränkungen, kleineren wie größeren Ausmaßes.
Jane Austen zeichnet ihre Figuren mit viel Tiefgang, zumindest da, wo Tiefgang ist. Herrausstechen Mrs Bennet und Lydia; "stille Wasser sind tief" - das trifft auf diese beiden Figuren sicherlich nicht zu, weder das eine noch das andere. Die beiden erscheinen facettenlos dumm und einfältig. Umso lebendiger wirken vor allem Lizzy und Mr Bennet, und von letzterem fragt man sich immer, wie dieser Mann mit humorig-bissigen Kommentaren diese ausnehmend dumme, eitle Frau heiraten konnte, mit der er so offensichtlich nichts mehr gemeinsam hat und wenig glücklich ist (das Geheimnis wird gelüftet, soviel sei verraten). Marianengraben versus Pfütze, so erschienen mir die Charaktere des Romans.
Da wir Elizabeth als Protagonistin durch die Geschichte folgen, erkennen wir den Tiefgang von Mr Darcy erst recht spät. Mit Stolz und Vorurteil begegnen sich beide; bei der einen entsteht dadurch ein durchweg negatives Bild vom anderen, beim anderen führen Standesdünkel zu Überheblichkeit und so viel mehr...
Ich stelle fest, dass es mir unendlich schwer fällt, zu diesem Roman eine Rezension zu schreiben, ohne in erheblichem Maß zu spoilern.
Man leidet mit, fiebert mit, schüttelt den Kopf über unglaublich Dümmliches, lacht schallend über Wortwechsel zwischen Elizabeth und Darcy sowie die Kommentare Mr Bennets gegenüber seiner Frau und seiner jüngeren Töchter.
Austen erzählt lebendig, schnell, macht das Buch zu einem Vergnügen, das man nur ungerne aus den Händen legt.
Mein Fazit: Unbedingte Leseempfehlung auch für einen Re-Read
Im Englischen ist es übrigens nicht unbedingt einsteigergeeignet.