Hallo Bartlebooth,
tja, da wirst du unbestritten Recht haben und ich würde mich hüten, dir zu widersprechen. Im ersten Teil des Essays konzentriert sich Angenot nur auf recht einfache Kriterien, wie z. B. Neologismen. Vielleicht hilft ein kleines Beispiel aus derselben Quelle, um zumindest das Begreifen seiner Thesen zu erleichtern:
Madame Bovary: "Herr Bovary wurde an der Tür von einer jungen Frau in einem blauen Wollkleid mit drei Falten begrüßt."
Complot Venus Terre: "Sie hatte ein fließendes Kleid aus Vovax, verziert durch Applikationen aus Bernital."
Einem Leser fällt es unschwer, den SF-Text auszuwählen, weil er den Kode kennt, der in dieser Gattung verwendet wird. Würden wir diese Passagen einem Vertreter eines Naturvolkes vorlesen, könnte er das womöglich nicht, weil für ihn "blaues Wollkleid mit drei Falten" und "fließendes Kleid aus Vovax" ähnlich "esoterisch" klingen.
Solche "Kode-Paradigmen" (mein Neologismus ) verwendet Angenot dann als, wie bereits gesagt, recht einfaches Unterscheidungskriterium. Im Lauf seiner Argumentationen geht er freilich wesentlich weiter und untersucht kompliziertere Zusammenhänge. Ich möchte jedoch "meine" Argumentation möglichst einfach halten (schon aus Selbsterhaltungstrieb ). Solltest du ihr ablehnend gegenüber stehen, so habe ich das rechtzeitig erfahren, um mir eventuelle unnötigen Ausführungen zu ersparen.