Ich finde diese Fragestellung sehr seltsam. Wieso "heutige Jugend"?
Bram Stokers "Dracula" wurde bereits 1897 veröffentlicht. "Die Chroniken von Narnia" und "Der Herr der Ringe" stammen aus den 50ern. Das erste Pen & Paper-Rollenspiel "Dungeons & Dragons" stammt aus den 70ern...
Und wie steht es mit klassischen Märchen und den darin vorkommenden Hexen und Teufeln? Oder noch weiter zurück die Griechischen Sagen mit einäugigen Ungeheuern, Riesen und Göttern.
Die Antwort auf genau diese Fragestellung muss lauten: "Weil die heutige Jugend auch nicht so viel anders ist als Hunderte von Generationen vor ihr"
Der "Hype" wird doch vor allem als "Hype" wahrgenommen, weil die Medien ihn dazu machen. Fantasy-Welterfolge gab es auch vor Harry Potter und Twilight - und das ohne die heutigen Marketing-Instrumente. Das Bedürfnis nach fantastischer Literatur war schon immer da. In den 80ern war zum Beispiel die Fighting Fantasy-Reihe von Ian Livingstone und Steve Jackson ein totaler Renner (über 15 Millionen verkaufte Exemplare). Diese Verkaufszahlen mögen nichts sein im Vergleich zum Harry Potter-Hype, aber wie gesagt hat man ja damals auch nie und nimmer eine solche Marketing-Kampagne betrieben.
Alles anzeigen
Sehr guter Gedankengang. =) Vielen Dank dafür!
Worauf ich mit der Ausarbeitung zum einen hinaus will, sind natürlich die Medien. Ohne die globale Kommunikation würde dieser Hype weder so schnell ausgebreitet, noch hätte er so zahlreiche Sympathisanten gefunden.
Natürlich war die Verbreitungs- und Mitteilungsmöglichkeit von Literatur vor einigen Jahren noch nicht so ausgeprägt, wie sie es jetzt ist.
Und doch, die heutigen Jugend ist anders. Würde keine Nachfrage nach in der Umfrage beschriebenen "Fanartikeln" bestehen, würden diese in der kapitalistischen Welt nicht produziert. Würde keine riesige Nachfrage nach den Büchern vorhanden sein, würden die Autoren nicht ständig Erweiterungen ihrer Werke veröffentlichen.
Warum sind die Verkaufszahlen so hoch? Warum LESEN so viele Jugendliche wobei es doch viel einfacher gehen kann?!
Wenn wir uns die Inhalte der Werke anschauen, ist festzustellen, das so gut wie jede Reihe in eine bestimmte Richtung aufgebaut ist: heile Familie, Liebe, Zusammenhalt, Freundschaft.
Geht die Jugend vielleicht mit offenen Augen durch die Welt und erkennt die Fehlstellungen, nämlich genau die Gegenteile der eben genannten Punkte: die Gesellschaft ist von Konkurenz getrieben, von Feindschaft, Krieg. Dies gilt für die Gesellschaft, wie auch für das Individuum. In einer Schulklasse (6.-7. Klasse)befinden sich heutzutage doch sicher mindestens 1/3 Scheidungskinder.
Vielleicht sehnt sich die "Jugend", vielleicht sehnen WIR uns lediglich ein wenig "back to the roots".
In diesem Sinne denke ich schon, dass es sich hier durchaus um die heutige Jugend handelt. Denn wir können sicher nicht die junge Generation von 1910 mit der heutigen jungen Generation vergleichen.
by the way...ich finde, ich höre mich so alt an, wenn ich stets "die Jugend" schreibe...ich bin selbst erst Anfang 20
by the way no2: Ich beziehe meine Forschungen auf die eigentliche Zielgruppe, die auch auf Fanartikel etc. anspricht. Dennoch interessieren mich genauso die Meinungen älterer Leser. Jedoch lohnte es sich für mich bezüglich meiner Facharbeit nicht, die Alterseinteilung über das 25-er Maß weiter zu führen