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Inhalt (Klappentext):
Am Anfang von Viktors Reise steht nicht viel mehr als ein Greyhound-Ticket und der Wunsch, irgendwann in Kalifornien anzukommen, egal auf welchem Weg bloß nicht über Florida, denn "so kann man ein Stieleis nennen, aber keine Gegend". Auf den Spuren Kerouacs lernt Viktor nicht nur das unbekannte Amerika jenseits der Sehenswürdigkeiten und Touristentummelplätze kennen, sondern auch Casbah Feininger ("Ein außerordentlich bescheuerter Name!"). Die deutsche Soziologiestudentin ist das Gegenteil von Viktor: pflichtbewusst, zielstrebig, nicht abgebrannt "eine Schnepfe aber eine sehr gutaussehende Schnepfe". Aus Selbstschutz bietet Viktor ihr spontan das "Sie" an. Und findet sich flugs in einem Mietwagen mit Frau Feininger wieder. In den kommenden Wochen wird sie erst zu seinem schlimmsten Alptraum und dann zu seinem ganz persönlichen American Dream. Mit großer Zuneigung für seine Charaktere (ja, selbst für Frau Feininger!) begründet Gunnar Homann das Genre der Romantic Road Novel: In All exclusive schickt er sein odd couple auf einen ungeheuer rasanten, irrwitzig komischen und dann wieder unerwartet melancholischen Trip, in dessen Zentrum die bitterernste Frage steht, wie man eigentlich verdammt noch mal leben soll.
Meine Rezension:
Gunnar Homanns Buch „All exclusive“ trägt den Untertitel „ein Unterwegsroman“ und das genügt auch schon fast als erste Beschreibung. Der Protagonist, Viktor aus Deutschland, fasst den Entschluss, einmal durch Amerika zu reisen – von Osten nach Westen. Warum er das tut, blieb mir bis zum Schluss verborgen, aber es hat vermutlich etwas mit dem Ruf des Abenteuers zu tun. So richtig abenteuerlich wird es dann aber nicht, alleine reist er nur einige Kilometer, den größten Teil mit „Frau Feininger“, die er zu Beginn überhaupt nicht ausstehen kann. Wieso er trotzdem mit ihr reist? Ich weiß es nicht, aber selbstverständlich bahnt sich da eine merkwürdige Affäre zwischen den beiden an. Merkwürdig, weil die zwei nicht zusammen passen, das auch wissen und er sie bis zum Schluss „Frau Feininger“ nennt (soviel sei verraten).
Das Buch ist locker geschrieben. Ich als Leser hatte das Gefühl, mit der Handlung dahinzutreiben. Keine großen Hindernisse, keine große Spannung, keine Überraschungen, aber eine schnell lesbare Geschichte, aus der Ich-Perspektive des Protagonisten erzählt.
Leider wirft das Buch viel mehr Fragen auf, als es beantwortet: Warum diese Amerikareise? Wieso bandeln Viktor und Frau Feininger an? Warum verkauft er gefundene Drogen und niemand wundert sich, wo er das Zeug herhat? Und immer wieder: Wieso lässt sich Viktor von Frau Feininger eigentlich so viel gefallen, obwohl er sie längst durchschaut hat? Und kann er sie überhaupt leiden?
Der letzte Teil des Buches spielt dann wieder in Deutschland und passt leider meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Rest des Buches, das man auch getrost davor hätte beenden können. Das gute Gefühl (einfach ein entspannendes Buch zu lesen), dass man im Laufe der Handlung trotz der Unklarheiten bekommen hat, wird durch das Ende sehr deutlich auf den Boden der Tatsachen zurückgezogen.
Mir ist nicht klar, ob das Buch autobiographische Elemente enthält. Es scheint jedoch als wolle der Autor dem Leser sagen, dass sich Träume irgendwann nicht mehr verwirklichen lassen, da man zu sehr von äußeren Umständen beeinflusst wird (die Amerikareise gelingt Viktor, aber ansonsten hat er sein Leben nicht mehr selbst in der Hand).
Ein Buch, das als lockere Unterwegsgeschichte anfängt, viele Fragen nicht aufklärt und dann doch sehr nachdenklich endet. Dafür gibt es von mir