Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Abby Lynn-Verbannt ans Ende der Welt
Rainer M. Schröder
Inhalt:
Der 14- jährigen Abby Lynn wird, obwohl unschuldig, Taschendiebstahl vorgeworfen, was sie in Londons berühmtestes Gefängnis, Newgate, bringt.
Durch das Urteil zu 7 Jahren Verbannung wird sie zu einer von tausenden von Gefangenen, welche ihr altes Leben zurücklassen müssen, unter extremen Bedingungen nach Australien verschifft werden, wo beinahe nur der Zufall über ihr weiteres Schicksal und ihre zukünftigen Lebensbedingungen entscheiden wird.
Meine Meinung:
Auch in Europa und in England war die Welt nicht immer in Ordnung.
Rainer M. Schröder, einer der bekanntesten Autoren von historischen Jugendromanen, greift das Thema der Sträflingsverbannung zu englischen Kolonien, hier Australien, im 18. Jahrhundert auf.
Schröder lässt das Schicksal der Abby Lynn, die aufgrund von Londons sehr strengen Strafrecht ( Taschendiebstahl stand nach dem Strafverhältnis, Todesstrafe oder Verbannung, auf einer Stufe mit Mord oder Vergewaltigung) deportiert wird, für den Leser sehr lebendig werden.
Ich jedenfalls konnte beim Lesen sehr mit ihr mitfühlen, da sie einen durchaus mehrschichtigen Charakter hat. Zum Glück lässt der Autor sie weder in Selbstmitleid versinken, noch stellt er sie als harten, "unbeeindruckten" Superman dar, was bei dem Thema der Geschichte durchaus sein könnte.
Er schreibt packend, abwechslungs- und facettenreich und beschränkt ihre Lebensgeschichte nicht nur auf die Wochen in der Haft oder auf der See, sondern setzt die Geschichte in Australien mit ihrem neuen Leben fort- noch in demselben Roman.
So setzt Schröder auf eine sehr zielgerichtete Schreibweise, mit der er Atmosphäre von Gefängnis, Sträflingschiff und die warmen, angespannten Wochen in Australiens Wüste und Sydney wohl auf den Punkt bringt. Er konzentriert sich hierbei auf die wesentlichen, die wichtigen Teile der Geschichte, versäumt aber auch wenige längere Beschreibungen nicht.
So fand ich beispielsweise eine der berührensten Momente die Erzählung von der Vergangenheit von Abbys Freundin Rachel.
Fazit:
Ich bin kein großer Fan von historischen Romanen, sie wirken auf mich immer sehr gezwungen geschrieben, als müsse die Atmosphäre jetzt antik und altertümlich sein (was der Autor dann leider oft nicht auf die Reihe kriegt.). Außerdem umgibt historische Romane meist ein etwas- ach, wie soll ichs sagen- schnodderiger Schreibstil.
Abby Lynn, vermutlich auch, weil es für Kinder, bzw. Jugendliche geschrieben worden ist, ist aber, aus oben genannten Gründen, hiervon weit entfernt.
Ob sich der Roman auch für Erwachsene eignet, kann ich nicht wirklich beurteilen, ich denke aber schon. Ich weiß nur noch, dass es mir meine Mutter abends weggenommen hatte, weil ich schlafen sollte, es dann selber gelesen und für gut befunden hat.
Ich jedenfalls finde es sehr empfehlenwert, für Kinder und auch Erwachsene.
Ach, das habe ich ganz vergessen: Das Buch hat mehrere Fortsetzungen.