Beiträge von NiliBine70

    Über die Autorin:
    Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Aufgrund des Erfolges ihres ersten Jugendbuchs „Erebos", das in mehr als 26 Sprachen übersetzt und u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis (Jugendjury) gewann, wagte sie den Sprung ins hauptberufliche Autorenleben. Mit ihrer Familie lebt sie im Süden von Wien.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Sie sind 6.
    6 junge Studenten.
    6 hoch begabte Studenten in einer Zeit, in der Menschen in Sphären leben. Unter Glas. In einem System, dass mehr und mehr zu einem Alptraum mutiert.


    Menschen werden künstlich gezeugt. Die klassische Familie gilt als unwirksam, als nicht geeignet, Kinder aufzuziehen. Und es gibt die Welt draußen. Außerhalb der Sphären. Dort leben die „Prims“, sogenannte Primitive, die weniger gelten, als man sich vorstellen kann. Und die als Feinde von dem Großteil betrachtet werden und dieses Ansinnen wird gefördert. Durch Horrorgeschichten, die Prims töten die Sphärenbewohner bestialisch.


    Doch eines Tages sind 6 der Sphärenbewohner nicht mehr länger privilegiert. Sie gelten als Verräter und sollen ausgeschaltet werden. Doch das wissen sie noch nicht. Nur Ria, sie ist die Nummer 7 der Rangliste und Freundin der Nummer 1. Sie belauscht ein hoch brisantes Gespräch, aus dem hervorgeht, dass die 6 sterben müssen, weil sie die Sphären verraten hätten. Nur weiß Ria nichts davon und sie kann sich nicht vorstellen, dass die anderen, die lediglich als Nummern genannt werden, irgendetwas verräterisches getan haben. Doch was dahinter steckt, das müsste sie rausfinden, ansonsten ist für sie alles zu spät.


    Doch wer wird ihr glauben? Alle leben in einer durchstrukturierten Welt, das Essen wird zugeteilt, das Klima wird geregelt, alles ist genau abgestimmt, jeder wird seinen Talenten entsprechend gefördert und ein Mangel wird ausgeglichen. Ja, es werden sogar kosmetische Operationen vorgenommen, um den Perfektionismus eines für die Sphären Arbeitenden auf die sprichwörtliche Spitze zu treiben.


    Wer also sollte Ria glauben?


    Spätestens, als die 6 sich wirklich in einem Zug in eine andere Sphäre wieder finden, genau wie Ria es aus dem belauschten Gespräch erzählt hat, mitten auf der Strecke gehalten wird und sie sich nach einem blutigen Kampf in der Eiseskälte und auf der Flucht außerhalb der Sphären wieder finden, erst da glauben die anderen Ria.


    Nun sind die als Verräter Gebranntmarkten selbst die Verratenen und müssen sich einer Welt „draußen“ stellen, die sie heillos überfordert und die sie das Leben kosten könnte.


    Denn die Prims haben sie längst entdeckt...


    Meine Meinung:


    Klappe – Die Erste


    Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lies + Lausch gelesen und genossen. Erwartungen hatte ich viele verschiedene. Immerhin ist es ein Poznanski-Buch! Und ja, sie wurden erfüllt und sogar auch übertroffen.


    Die Geschichte ist vielschichtig, hat viele Aspekte, die sich in einer Rezension gar nicht zusammenfassen lassen, ohne dass man zu viel verrät, was man sich selbst „erlesen“ sollte, um das Buch wirklich so ganz zu verstehen.


    Es handelt sich um eine Dystopie, das ist ja von vorne herein bekannt. Doch finde ich diese ganzen Visionen, die da verarbeitet wurden, zum Teil wirklich gruselig. Z.B. diese Sphären, ich habe sie vor mir gesehen, es gibt ja so was ähnliches heute schon, Biosphären, in denen Pflanzen und Tier gedeihen, in denen getestet wird, ob man so was auf anderen Planeten nutzen kann, um dort zu siedeln. Also ist das gar nicht so weit hergeholt, dass wir hier auf der Erde irgendwann auch unter riesigen Glaskuppeln mit gesteuertem, optimalem Klima leben. Vor allem, in der Welt im Buch hat es auch eine nicht näher bezeichnete Katastrophe gegeben, die dazu führte, dass die Menschheit oder zumindest ein Teil davon unter den Sphären lebt. Ein anderer Teil, diejenigen, die wahrscheinlich vorher auch schon arm waren, müssen sich in der harten, eiskalten Umwelt draußen durchschlagen. Genauso stell ich mir das vor. Leute, die es sich leisten können, werden mehr oder weniger gerettet und leben in Sicherheit, die andren müssen zusehen… Also auch gar nicht so fiktiv.


    Und so geht es weiter, es gibt vieles, wo man heute schon die ersten Vorboten davon erkennen kann. Auf jeden Fall handelt es sich um den Auftakt einer Trilogie, was uns, denen das Buch gefallen hat, auf eine harte Probe stellt. Denn nun heißt es warten, bis wir weiter erfahren, wie es den ehemaligen Sphärenbewohnern –von den Prims „Lieblinge“ genannt!- weiter ergeht. Das Ende des Buches markiert eine Art Aufbruch und beinhaltet schon eine zarte Hoffnung darauf, dass es doch besser werden könnte, für alle.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht lesbar geschrieben, ich konnte der Geschichte vom ersten Moment an folgen, auch wenn ich mich erst einmal in der Zeit orientieren musste, in der das Buch spielt. Es waren viele futuristische Eindrücke, die da auf den Leser einstürzen, die aber so bildhaft beschrieben sind, dass man eigentlich recht flott ein gutes Bild vor Augen hat und dann ist das ganze Buch ein einziger, teilweise recht dramatischer Film fürs Kopfkino.


    Fazit:


    Literarische Science Fiction fürs Kopfkino vom Feinsten, nicht unbedingt als Dystopie ausschließlich für Jugendliche geeignet, da es doch sehr komplex und vielschichtig ist und von daher auch für uns Erwachsene ein feiner Leckerbissen, den man auch gut zweimal lesen kann, um wahrscheinlich alles wirklich zu erfassen.


    5ratten

    Jilliane Hoffman "Argus"


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    Über die Autorin:
    Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete jahrelang im Auftrag des Bundesstaates die Spezialeinheiten der Polizei - von Drogenfahndern bis zur Abteilung für Organisiertes Verbrechen - in allen juristischen Belangen. Mit ihren Romanen "Cupido", Morpheus" und "Vater unser", gelang ihr auf Anhieb der Durchbruch an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Auszug Wikipedia:
    Argos (griechisch Ἄργος, männlich, latein Argus), auch Panóptes (griechisch Πανόπτης, der Allesseher) war ein riesiges Ungeheuer mit hundert (oder zahlreichen) Augen am ganzen Leib, so dass er in alle Richtungen schauen konnte, zumal immer nur ein Augenpaar zu einer gegebenen Zeit schlief.


    Manny Alvarez wird als Ermittler einer jungen Staatsanwältin, Daria De Bianchi, zugeteilt, in einem Fall, wo wieder einmal junge Frauen verschwinden und dann als grausam verstümmelte Leichen auftauchen. Relativ schnell wird ein Verdächtiger gefunden, ein junger, attraktiver Mann, Sohn reicher Eltern, der selbstsicher vor Gericht auftritt und Daria ziemlich verunsichert.


    Im Laufe der Ermittlungen geraten Daria und Manny an einen Punkt, an dem sie zwar privat sich sehr nahe kommen, allerdings geht Daria Wege, um an Informationen zu gelangen, die Manny an den Rand des Wahnsinns treiben und eine Verbindung in die Vergangenheit auftun, auf die er liebend gern verzichtet hätte. DER Cupido von vor Jahren wird nun als wichtiger Zeuge betrachtet und entgegen aller Warnungen Mannys wird ihm eine Bühne geboten und da wundert es nicht, dass er durch eine unverzeihliche Panne entkommen kann und nun nicht nur viele junge Frauen generell schon in Gefahr sind, nein, auch C. J. Townsend, schwer durch Cupido und Morpheus gebeutelte und untergetauchte Ex-Staatsanwältin, ist nun in akuter Lebensgefahr.


    Manche Figuren sollten in der griechischen Mythologie begraben bleiben, so auch Argus, der mit den zahlreichen Augen. Denn die zahlreichen Augen, die hier gemeint sind, wollen Dinge sehen, die man sich in seinen schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen mag.


    Meine Meinung:


    Überraschend gut


    Ich gebe zu, ich hatte ganz ganz viele Hoffnungen in Argus gesetzt, nach den letzten beiden –meiner Meinung nach- nicht ganz so geglückten Büchern von Frau Hoffman. Und ein wenig skeptisch war ich auch. Zu Beginn änderte sich das auch noch nicht, die Angst, wieder von „Fachchinesich“ was das Gerichtswesen angeht überrannt zu werden und vor lauter Erklärungen die Geschichte gar nicht mehr zu sehen, war allgegenwärtig.


    Doch erstaunlicher Weise gelang es Frau Hoffman dieses mal wieder ausgesprochengut, das, was im Gericht passiert, die Zusammenhänge rund um eine Anklage in die Geschichte einzubauen und trotzdem die Spannung aufrecht zu erhalten. Also zumindest empfand ich es so.


    Manny Alvarez war gewohnt burschikos, relaxed im Hier und Jetzt und nahm dem ganzen die Schärfe, die Strenge und das Dröge, einfach herrlich. Er ist auf jeden Fall ein ganz wichtiger Sympathieträger bei all den Storys, in denen er auftaucht. Er schafft es sogar, der zunächst gänzlich gesichtslosen, uninteressanten Daria irgendwann Leben einzuhauchen und lockt sie mächtig aus der Reserve, das hat mir ausgesprochen gut gefallen und tat der Geschichte extrem gut.


    Die Spannung stieg so nach dem 1. Drittel permanent an, man wollte immer noch ein Kapitel lesen und wissen, wie sich alles so entwickelt und dass bitte nicht gewisse Personen in das Räderwerk dieser ganzen Organisation, die es schon in Cupido ja gab, geraten mögen.


    Damit wäre ich auch an einem Punkt gelangt, den ich als wichtig erachte. Wenn man sich Argus vornehmen möchte, sollte man meiner Meinung nach schon Cupido und Morpheus gelesen haben. Es wird immer wieder wie eine kleine Auffrischungskur auf bestimmte Dinge aus den beiden Büchern verwiesen, aber ich denke die Zusammenhänge erschließen sich nur Leuten, die die ganzen Bücher gelesen haben. Also, Vorkenntnisse sind sehr von Vorteil.


    Was den Ekelfaktor angeht, wird man auch recht gut bedient finde ich, ausreichend nenn ich’s mal. Es passt zu dem, was den Fall ausmacht, schafft eine gute Verbindung zur Vergangenheit, zu C.J.s Vergangenheit ganz besonders. Ich mag nicht allzu viel verraten, aber es gab schon mal Stellen, an denen sich in mir was zusammenzog und Angst und Trauer waren andere Gefühle, die mich dann auch noch überkamen.


    Fazit:


    Mein Fazit ist überwiegend positver Natur, Argus war einwandfrei zu lesen, ohne viel Gerichtstamtam, aber mit einer guten Portion Nervenkitzel, wenn auch meiner Meinung nach für einen Thriller noch zu wenig. Und das Ende, tja, das gefiel mir denn überhaupt nicht, hat mich mächtig enttäuscht. Die Zeitsprünge, die da vorgenommen wurden, passten nicht so recht zum Rest des Buches und den Zeiteinheiten, die da benutzt wurden. Und halt was die Personen angeht, gefiel mir das nicht, ich hätte es mir anders gewünscht und glaube, dass mit diesem Ende eine mögliche Fortsetzung vorbereitet werden sollte.


    Bewertung: 4ratten


    Weitere Titel der Autorin:
    Cupido
    Morpheus
    Vater unser
    Mädchenfänger

    Dolores Schmidinger "Ich hab sie nicht gezählt: Eine unartige Biografie"


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    Über den Autor/die Autorin:
    Geboren 1946, Schauspielerin (u.a. Turrini, Schnitzler, Schwab – am Volkstheater, Theater in der Josefstadt, Thaliatheater Hamburg), Filmschauspielerin (u. a. in „Lamorte“, „Kaisermühlen-Blues“) und Kabarettistin. Zu ihren erfolgreichsten Programmen gehören „Die nackte Matrone“, „Mit den Waffe(l)n einer Frau“, „Domina im Ausverkauf“ und „Unartig“. Seit 2005 auch Regisseurin, u.a. der Operetten „Der Bettelstudent“ und „Der fidele Bauer“ beim Lehár-Festival in Bad Ischl. Autorin des autobiografischen Ratgebers „Bulimie: Raus damit!“
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    „Dolly“ erzählt über ihr Leben. Wie es begann. Wie es in manchmal merkwürdige Bahnen geriet. Wie sie noch merkwürdigere Menschen kennen lernte, manchmal auch lieben. Welche Rolle ihr Vater spielte und jene merkwürdigen Menschen, die nun auch wir als Leser kennen lernen.


    Ausgelegt ist alles mit einem Augenzwinkern, versteckt hinter aberwitzigen, teilweise sehr komischen Geschichten oder zumindest die Art, wie Dolores aus ihrem Leben erzählt, soll komisch sein. Doch wer sich die Mühe macht, mit offenen Augen und einem ebenso offenen Herz und Geist an diese Lebensgeschichte ranzugehen, der wird die Tragik sehen. Den Schmerz, die psychischen Qualen, die Dolores in einige Süchte, wie Sex mit allen und jedem, Alkohol, Appetitzügler etc. treiben. All das ist hinter ihrer unbestritten sehr komödiantischen Art und Weise versteckt und macht einen sehr betroffen.


    Es ist halt unter der Theaterschminke, die Dolly wohl selbst auf der Bühne verwendet eine schonungslose, schmerzhafte Lebensgeschichte, die nichts beschönt und nichts auslässt.


    Meine Meinung:


    Schockierend und traurig, von vorne bis hinten


    Ich glaube, die Ankündigung für dieses Buch in der Leserunde ist gründlich nach hinten los gegangen. Nicht nur ich hatte mich drauf eingeschossen, schon eine Biografie, aber eine mit einem Augenzwinkern, zu lesen, lachen zu können und mich zu amüsieren. Doch dann kam das, was mich zu der Überschrift meiner Meinung bewegt.


    Dolores erzählt uns vom Missbrauch, den sie durch ihren Vater erlebt, von der Suche nach Perfektion, der Suche nach DER Liebe, fälschlicher Weise in verschiedenen sexuellen Spielarten gesucht, um überhaupt etwas zu fühlen, noch ein Missbrauch, den von Alkohol und Appetitzüglern, um wiederum ein Ideal zu erreichen, dass man oder besser Dolores nie erreichen würde… Grausam das alles, manchmal hat es mich dazu gebracht, das Buch mal kurz beiseite zu legen, ich musste durchatmen. Und gelacht? Gelacht hab ich nur ganz wenig, weil mir das Dollys Leben nun wirklich nicht als komisch erschien und ihre Erlebnisse nur bedingt. Meistens kam auf eine auf den ersten Blick sehr komische Situation gleich etwas, was mich „runter gezogen“ hat.


    Die Frage, ob das Buch nun gut war, die Geschichte, die ja keine Fiktion ist, sondern das Leben einer Frau beschreibt, die kann ich nicht beantworten. Ich habe Dollys Biografie nun gelesen, manchmal mit einem Kopfschütteln, öfter mit gerunzelter Stirn und ganz ganz selten mit einem Lächeln. Empfehlen? Das weiß ich auch nicht, ob ich’s empfehlen kann. Und wenn, wem? Jemandem, der keine Angst vor der schonungslosen Wahrheit hat, der nicht glaubt, alles ist Friede, Freude, Eierkuchen, ja, so jemandem könnte ich das Buch empfehlen. Und den Leuten, die Dolly vielleicht ob ihres komödiantischen Talents bewundern, um mal hinter die Fassade zu blicken, sofern sie die Dolly hinter der Theaterschminke noch nicht kennen und sie um ihr Leben beneiden.


    Ich persönlich möchte Dolly wünschen, dass sie jetzt zur Ruhe kommt, ihre Süchte überwindet und die Liebe nicht mehr sucht, sondern in sich selbst findet und das Leben wirklich genießen kann.


    Fazit:


    Wie ein Fazit ziehen, wenn man ein Buch noch nicht mal richtig bewerten kann? O.k., ich versuch es: Es ist eine schonungslose Biografie, versteckt hinter spaßigen Anekdoten, die von der ersten bis zur letzten Seite nur Maskerade sind für ein eigentlich urtrauriges Leben.


    Bewertung: 4ratten

    Über den Autor:
    Oliver Becker, geboren 1969, wuchs in Blumberg/Schwarzwald auf und lebt heute in Frankfurt am Main, wo er für eine internationale Werbeagentur tätig ist. Nach zwei erfolgreichen historischen Romanen erscheint mit ›Schmetterlingstod‹ der erste Kriminalroman des Autors.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    John Dietz, junger motivierter Privatdetektiv mit einem Papagei als Quasi-Partner hat ein Problem. Allein mit seinem guten Aussehen und dem Willen, ein guter Privatermittler sein zu wollen, lässt sich leider keine Miete und auch sonst nichts bezahlen. Er sucht krampfhaft nach einem Fall.


    Das Schicksal scheint es vermeintlich gut mit ihm zu meinen, als eine junge Frau aus seiner unrühmlichen Vergangenheit in seiner Detektei aufkreuzt. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie ihm nicht wirklich etwas zutraut, aber John scheint so etwas wie ihre letzte Hoffnung zu sein.


    Ihre Schwester wurde überfahren und der Fahrer ist geflohen und Laura möchte, dass John nachforscht, ob es nicht doch möglich ist herauszufinden, wer diese Schandtat begangen hat, sie glaubt nämlich, dass die ganze Aktion vorsätzlich war.


    In John weckt dies das urmännliche Bedürfnis, Laura zu zeigen, was er drauf hat und so drängt er sich quasi der überheblichen, herablassenden Laura Winter auf, den vermeintlichen Mord an ihrer Schwester Felicitas aufzuklären. Natürlich, John Dietz ist ja auch der Beste….


    Hätte er geahnt, in welches Wespennest er damit sticht und in welche Gefahr er sich begibt, hätte er Laura schleunigst die Tür gezeigt und sich weiterhin daran erfreut, lediglich Elvis´ Gesängen zu lauschen, der augenscheinlich denkt, er wäre die Reinkarnation des toten King of Rock ´N Roll.


    Eine Geschichte, rund um ein Töchterchen aus gutem Hause, dass sich auf ein mehr als gefährliches Spiel einließ um aus dem goldenen Käfig zu fliehen und dadurch die Bekanntschaft mit der halbseidenen Gesellschaft der Freiburger Unterwelt machte und keine andere Lösung sah, als…


    Meine Meinung:


    One for the Money…


    Elvis… ein Name, dem man nur schwer widerstehen kann, der einen magisch anzieht. O.k., hier gehört dieser Name einem Papagei, einem ziemlich grässlich singenden Papagei, aber was kann der arme dafür, dass ihm das niemand richtig beigebracht hat? Und dass sein „Herrchen“ ihn so oft allein lässt? Ich gebe zu, mein Herz hat er im Sturm erobert, diese kleine, krächzende Amazone und ich hab mir so sehr gewünscht, dass er einen größeren Auftritt bekommt, in der Geschichte mein ich. Nun, er ist da, hat auch eine etwas größere Szene, aaaber… sorry, es hätte mehr sein können. So ist es ein netter Auftakt für eine feine Krimiserie rund um den wirklich sympathischen, noch ausbaufähigen Privatdetektiv John Dietz.


    Er ist jung, er ist euphorisch, er ist erfolglos und das ist so liebenswert, dass seine Figur einen gleich für sich einnimmt. Man hat Nachsicht mit ihm, wie eine Patentante mit dem kleinen goldigen Patenkind. Und es gibt ja auch eine Figur in der Geschichte, die uns das direkt am Mann abnimmt, dieses Umsorgen und Betüddeln: Tante Ju.


    Gut, dass John nicht vergisst, es spannend zu machen. Die Ermittlungen sind wirklich manchmal doch sehr nervenaufreibend, führen uns ins Rotlichtmilieu von Freiburg (so was gibt’s tatsächlich da!) und wir sind bei einigen doch recht lustigen Situationen mit dabei.


    Der Krimi als solches ist auch recht gut aufgebaut, also der Kriminalanteil für sich genommen. Inklusive einem echten Aha-Highlight, mit dem man so nicht rechnet. Also ich hab damit so überhaupt nicht gerechnet. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, dass es so einen Knalleffekt dann noch gab.


    Genauso gut hat mir der Epilog gefallen, gibt es viel zu selten, diesen Blick in die Zukunft der Figuren mit der Hoffnung darauf, dass wir sie bald wieder sehen, ihre weitere Entwicklung auch weiterhin begleiten dürfen. Und ja, auch John noch ein bisschen weiter Hätscheln dürfen.


    Fazit:


    Alles in Allem würde ich sagen, „Schmetterlingstod“ ist ein feiner Krimi, mit Witz und Spannung, der aber noch ausbaufähig ist und ich glaube, dass der Autor das auch hinbekommt, das Potenzial ist klar erkennbar und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit John, Elvis, Laura und Tante Ju beim nächsten Mal.


    Bewertung: 4ratten

    Jane Christo "Blanche - Die Versuchung"


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    Über die Autorin:
    Jane Christo arbeitet seit Mitte der Neunziger in der Medienindustrie. Dort hat sie zunächst im Bereich Grafik-Design angefangen und sich später immer mehr mit Textarbeit beschäftigt. Heute ist sie zuständig für PR, Presse- und Werbetexte, sowie für die Redaktion von Kunden- und Mitarbeiterjournalen.


    'Blanche – Der Erzdämon' ist der Auftakt ihrer Urban Fantasy Trilogie beim Sieben Verlag. Band 2,'Die Versuchung', erscheint im Oktober 2012. Teil 3,'Die Entscheidung', im April 2013.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:


    Blanche und Beliar – dieses ungewöhnliche Dreamteam aus Profikillerin mit geheimnisvoller Vergangenheit und dem bei seinem Herrn und Meister Saetan in Ungnade gefallenen Erzdämon- sind wieder da. Und sie werden nicht zur Ruhe kommen, was beide sehr nach dem Beginn ihrer Bekanntschaft doch sehr in Mitleidenschaft nimmt. Es bleibt keine Zeit für Blanche, sich über ihre sehr intensiven und verwirrenden Gefühle, die sie immer wieder überrennen klar zu werden und auch Beliar kann keine Luft holen und mit der neuen Situation leben. Dafür gibt es um sie herum genügend Feinde, die es buchstäblich riechen, dass die beiden angreifbar sind und dies dann auch ausnutzen wollen. Hinzu kommt, dass die beiden nun für den Erzengel Miceal arbeiten, Dämonen für ihn eliminieren und das wird ihnen bei einem ganz bestimmten Fall fast zum Verhängnis, denn dieser Fall ist in Wirklichkeit vielmehr als Falle gedacht.


    Doch ist das nicht das Einzige, die dann doch sehr offensichtliche Bedrohung durch Dämonen, die viel Kraft kostet, nein, auch aus Blanches Vergangenheit tauchen so einige Probleme wieder hervor. Unter Anderem ihre ehemals allerbeste Freundin aus Kindertagen, mit deren Hilfe sie mehr oder weniger gut durch die schwere Zeit im Waisenhaus hindurchkam, die sich aber nun ebenfalls als Dämonenjägerin entpuppt und Blanche gegenüber mehr als feindselig auftritt, ihr eine gewisse Stellung streitig machen will und ihr neidet, dass der Erzengel ihr die einzig wirksame Dämonenwaffe anvertraut hat, die noch verblieben ist.


    Als Blanche dann nach einem Verbündeten sucht, greift sie auf Enzo, den windigen Mafiaboss von Paris, zurück, in dessen Gesellschaft sich auch das ehemalige Freudenmädchen Nella befindet, die krampfhaft versucht, ihre Straßenmanieren abzulegen und mit ihren Bemühungen für einige recht komische Momente sorgt.


    Aber bei aller Komik durch Nella, da taucht denn auch noch Marcel auf, Blanches Exfreund, der sich an ihre Fersen heftet und sie wieder für sich gewinnen will, was Beliar auch nicht gerade ruhig bleiben lässt.


    Und zu guter Letzt ist dann auch noch Zoey recht lebendig und spielt unserem Traumpaar mächtig übel mit.


    Aber, was genau und welche Verwicklungen und nervenzerreibenden Szenen einen erwarten, das werde ich garantiert nicht verraten. Immerhin ist das ja jetzt „erst“ der zweite Teil und der dritte will auch noch erlesen werden von uns. Eine Person aus Blanches Vergangenheit will auch noch in den Vordergrund, kann ich mir vorstellen und diese Figur ist nicht ganz unwesentlich…


    Meine Meinung:


    Das Dream-Team


    Das war er nun, der zweite Teil rund um die Profikillerin Blanche und „ihren“ Dämon, Beliar. Die Gefühlswelt der beiden ist mit das aufregendste, was man sich nur vorstellen kann. Sie will seines Gleichen in einer Tour auf nimmer wieder sehen verschwinden lassen und er … er ist ein Erzdämon eigentlich, nur hat er sich jetzt mit den Engeln verschworen, arbeitet gar für den Erzengel Miceal… Schon unfassbar, dass ein so höllisches Wesen sich der guten Seite zuwendet. Aber wenn man seine Geschichte so in Auszügen mitbekommt, schon eher verständlich.


    Und auch Blanche ist eigentlich von ihren Wurzeln her etwas ganz anderes, als was sie bisher dachte und zu der Verliebtheit und der körperlichen Anziehung zwischen ihr und Beliar kommt dann auch noch diese Fragen, die sie quälen, wer bin ich, woher komme ich und was zum Geier passiert da gerade mit mir. Arme Blanche… Diese innere Zerrissenheit, diese ganzen Fragen treiben sie schier in den Wahnsinn und da ist es verständlich, dass sie ein kleines Stückchen von der Unbeschwertheit eingebüßt hat, dass sie gereifter wirkt, nicht mehr ganz so zynisch, wie noch zu Beginn ihrer literarischen Laufbahn. Aber sie ist unverkennbar Blanche und dafür bin ich dankbar!


    Für den Humor bei allem sorgt diesmal jemand anderes weitaus mehr. Nella. Bordsteinschwalbe, die eigentlich mit allen –erotischen- Wassern gewaschen ist, aber vom Leben und Benehmen keinen blassen Schimmer hat und nun in Zusammenarbeit mit einem Therapeuten lernt, sich in besseren Kreisen zu bewegen, um ihrem geliebten Enzo noch mehr Freude zu machen. Es ist brüllkomisch, wenn sie anstatt Fäkalsprache das Wörtchen „plüsch“ benutzt. Eine wirklich grandiose Idee!


    Aber man bekommt auch Angst, wenn man die teilweise sehr eindrücklich beschriebenen, manchmal ausweglosen Situationen so liest und im Kopf erlebt. Angst um Blanche, Angst um Beliar, um das, was da zwischen den beiden so wundervoll wächst. Wie gut, dass die Hoffnung bleibt, dass doch alles gut wird.


    Wie auch schon beim ersten Teil muss ich sagen, man guckt das Buch an und denkt, oh, so dünn und dann liest man und verliert sich und stellt fest, wie wahnsinnig viel auf diesen Seiten steht, wie viel da drin steckt und dann ist das mit dem dünn ganz schnell vergessen, man verliebt sich in die beiden Hauptfiguren und beneidet Blanche auch manchmal ein wenig um ihren Dämon Beliar. Ich würd ihn zu gern mal live und in Farbe sehen, wenn ich ehrlich bin.


    In jedem Fall werde ich auch beim 3. Teil wieder dabei sein, das ist klar und ich freue mich auch jetzt schon auf das Wiedersehen mit Blanche und ihren Dämon und bete, dass die liebe Jane ihnen noch ein bisschen mehr Liebesglück gönnt.


    Fazit:


    Der 2. Band hats nicht immer leicht, aber hier hat es funktioniert. Ein schönes Stück Fantasy, in das man sich getrost fallen lassen kann, um dem Alltag zu entfliehen und an der Seite von Blanche und Beliar zu kämpfen, für eine Welt ohne das offensichtlich Böse und mit ganz viel Liebe wenn möglich.


    5ratten


    Reiheninfo:
    Band 1: Blanche - Der Erzdämon
    Band 2: Blanche - Die Versuchung
    Band 3: Blanche - Die Entscheidung (erscheint im April 2013)

    Stephan Ludwig "Zorn-Vom Lieben und Sterben"


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    Über den Autor:
    Stephan Ludwig, Jahrgang 1965, arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Gaststättenbetreiber. Er lebt in Halle und hat sich als Rundfunkproduzent einen Namen gemacht. Beim Schreiben arbeitet er genau wie im Tonstudio: aus dem Bauch heraus. Krimis zu schreiben ist für ihn ein Glücksfall, dabei stellt er seine Ermittler Zorn und Schröder gerne vor echte Herausforderungen.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Zorn und Schröder, die beiden Protagonisten des ersten Bandes mit dem ach so sprechenden Namen „Zorn – Tod und Regen“, sind wieder da! Und sie müssen sich mit ihrer gewohnten Art einem Fall stellen, der auch sie und ihre Vergangenheit weitaus mehr berührt, als man zunächst vermutet.


    Ein Junge, still und in sich gekehrt, wird auf einem Radweg von einem gespannten Draht quasi enthauptet. Mitten in einem beschaulichen Waldstück, wo Leute ihre Hunde Gassi führen, andere Radfahrer entlangkommen und dann so etwas. Zorn und der so leidlich genesene Schröder müssen sich hiermit auseinandersetzen und ermitteln. Doch keiner ahnt zunächst, in welches Wespennest sie stechen und welche Abgründe sich im Laufe der Geschichte auftun. Und es wimmelt von Verdächtigen. Da wird es nicht einfacher, dass Schröder sich recht merkwürdig benimmt und Zorn einer Liebe nachtrauert, was er aber niemals zugeben würde.


    Eine Geschichte, wie ein gut inszenierter Samstagabendkrimi!


    Meine Meinung:


    Schröder, mach schon mal die Arbeit


    Zumindest hieß es das noch mehr oder weniger im ersten Zorn-Band, den ich mit so viel Vergnügen gelesen habe. Zorn, mit seiner schnoddrigen, menschenverachtenden Art, der niemanden an sich ran lässt, überheblich durchs Leben poltert und ausgerechnet an seiner Seite der kleine, typisch „beamtische“ Schröder, clever, ausgebufft, unscheinbar. Und dann kommt dieser Fall hier, über den ich nicht allzu viel verraten mag, weil er wirklich sehr gut gestrickt ist, man jagt quasi mit nach dem Täter, glaubt irgendwann, es müssen mehrere sein, oder wars doch der oder die oder doch jemand ganz anderes…und schön auch, wie Schröder ins Visier gestellt wird, so offensichtlich hat er ein schreckliches Geheimnis, was einem suggeriert wird, eines Tages vielleicht dazu führt, dass er derjenige ist, den Zorn jagen soll. Nun, ob das wirklich stimmt, das lasse wir jetzt mal dahingestellt sein.


    Nichtsdestotrotz wird ein Junge brutal ermordet. Ich hatte nicht mit dieser Art und Weise des Mordes gerechnet und war wirklich –positiv- überrascht, dieses in einem Krimi vorzufinden. Genauso überrascht bin ich im Ganzen über die persönliche Entwicklung von Zorn und Schröder. Zorn wird immer offensichtlicher –nicht nur für uns, die wir das im ersten Teil schon erkannt haben!- ein echter, emphatischer Mensch, er zeigt Gefühle. Erst recht Schröder gegenüber, den er doch ab und zu behandelt, wie einen Fußabtreter, doch als eine brenzlige Situation auftaucht, bzw. eigentlich in diesem Buch von Anfang an merkt man, wie viel ihm der kleine, dicke Schröder doch tatsächlich bedeutet. Wunderbar!


    Es ist alles da, was ein Kult-Krimi-Gespann braucht: Ein superspannender Fall, dessen geladene Stimmung man fast greifen kann, nicht zu unrealistisch, genau wie seine Figuren, Täter, die man vor sich sieht, Opfer, mit denen man mitleidet und betet, dass sie heil aus der Angelegenheit raus kommen und eben Zorn und Schröder, der Harry und Toto quasi des literarischen Krimis! Da kann ich nur das gleiche sagen, wie nach dem ersten: Bitte mehr davon!


    Fazit:


    Eine Fortsetzung, die es in sich hat, die aber die Fans der ersten Stunde bestätigt und hoffentlich noch mehr Leute davon überzeugt, dass hier zwei Kult-Ermittler am Werk sind. Ich freue mich jetzt schon auf die –hoffentlich bald kommende- Fortsetzung und bedanke mich bei CrimeThrill, dass ich das Buch in der Leserunde lesen durfte, ebenso dem Autor, dass er sich hat von uns so gnadenlos löchern lassen!


    5ratten


    Reiheninfo:


    1. Band "Zorn - Tod und Regen"

    Inka Loreen Minden "Herzen aus Stein. Wächterschwingen 01"


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    Über die Autorin:
    Inka Loreen Minden, die auch unter den Pseudonymen Lucy Palmer sowie Mona Hanke Erotik und Loreen Ravenscroft Romantasy schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin erotischer Literatur.


    Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Noir muss sich versteckt halten, denn sie ist eine Hexe, die in Familientradition etwas bewahrt, hinter dem die Dämonen her sind und niemand darf wissen, dass sie überhaupt noch lebt. Dämonen hatten ihre Familie zerstört, ihren Bruder entführt und in die Unterwelt mitgenommen, als sie noch ein Kind war. Doch nun ist sie eine junge Frau, bildhübsch und kämpferisch, ausgestattet mit einem Wissen um Zauberei, das ihr schon oft geholfen hat, das Böse zu beseitigen.


    Sie ahnt nicht, dass seit 10 Jahren nunmehr ein Beschützer stets an ihrer Seite ist, der sie nicht ein Sekunde aus den Augen lässt. Sie hört nur Gedanken von jemandem, der sich nach ihr sehnt, sie berühren will, sie lieben will und sich doch nie zeigt.


    Dieser jemand ist Vincent, ein Gargoyle, besser gesagt ein einmaliger Mischling, der aus der Liebe eines Gargoyles zu einer Frau entstanden ist und nun die Hexe Noir beschützt, da sie etwas bewacht, was in den falschen Händen die Herrschaft des Bösen bedeuten würde. Doch darf sie dieses nicht erfahren, ihn nicht sehen, denn er selbst empfindet sich als abstoßend, selbst in seiner menschlichen Gestalt, die er sehr wohl annehmen kann.


    Eines Tages reist Noir in eine Gegend, wo sie glaubt, die Spur ihres Bruders aufnehmen zu können und die Mörder ihrer Eltern ebenso stellen zu können. Doch es handelt sich um eine Falle und so steht Vincent ihr abermals zur Seite, doch diesmal entdeckt Noir ihn und plötzlich erkennt sie auch, wessen Gedanken sie begleiten, wer sie so sehr begehrt, dass auch ihre Sehnsüchte wachsen und sie fast zu übermannen drohen.


    Auch wenn es nicht sein darf, Noir und Vincent zieht es zueinander hin, als wären ihre Körper Magneten, die unaufhörlich aufeinander zu fliegen. Bei aller Gefahr, die durch einen Fluch von Vincent ausgeht, die Lust, die die beiden verbindet, scheint alles zu überwinden und da ist noch so viel mehr…


    Die Geschichte rund um Noir ist eng verknüpft mit der um Ash und Kara, einen Dämon und einen Engel, die ebenfalls nicht voneinander lassen können und auch dort knistert es und ist die erotische Spannung fast unerträglich zwischen den unschuldigen Buchdeckeln. Die beiden umgibt ebenfalls die Aura der Geheimnisse, die sich allerdings Stück für Stück entblättern, genau, wie die einzelnen Protagonisten.


    Doch wie man erkennen kann, ist dies nur ein erster Teil einer Reihe und so wird noch lange nicht alles entschlüsselt, noch lange nicht alle Geheimnisse offenbart und Verbindungen verraten. So darf man sich freuen und gespannt sein, wenn es denn hoffentlich bald weitergeht!


    Meine Meinung:


    Erotik, die jedes Herz erweicht, auch die aus Stein!


    Dies ist wieder mal ein Buch wo ich buchstäblich von vorne anfange, beim Cover. Man sollte nicht davon ausgehen, dass so ein tolles Cover –was eindeutig für Frauenlektüre spricht *zwinker*- auch für eine tolle Geschichte bürgt. Umso schöner, wenn es denn so ist. Hier kann man netter Weise gleich die Verbindung ziehen, Gargoyle und der hübsche Kerl nebeneinander, das ist eine der Hauptfiguren und frau versteht gleich, wieso Noir sich dem Gargoyle nicht entziehen kann und ihn in einer Tour anfassen mag. Toll gewählt, das Bild!


    Die fantastische Seite der Story ist wunderbar, alles kommt zum Zuge, die Engel, die Dämonen, Hexen, Magier, Gargoyles…einfach ein wunderbar breit gefächertes Spektrum an Figuren, was bestimmt in den Folgebänden noch weitaus mehr zum Tragen kommt, davon bin ich überzeugt.


    Und die Charaktere der Figuren sind so mannigfaltig und nicht eingleisig geschaffen, das offensichtlich Böse hat auch manchmal eine andere Seite, die man als Leser erleben darf und somit seine Meinung über einige Figuren denn revidieren muss.


    Neben Erotik, Spannung und Fantasy kommt aber auch der auflockernde, frische Humor nicht zu kurz, den man einfach hier auch sehr gut zur Abkühlung nach besonders heißen Szenen –die es unbestritten gibt!- einsetzen kann.


    Mich hat die Autorin vollends begeistert, ich habe die 400 Seiten sehr genossen und mich darüber gefreut, wie die Geschichte ihren Gang nahm und nun hoffe ich, dass es nicht allzu lange dauert, bis die Fortsetzung erscheint.


    Fazit:
    Erwachsenenfantasy mit einer gehörigen Portion Erotik, die Spaß macht und auf die man sich vollends einlassen kann!


    Danke an die Leser-Welt, dass ich das Buch für Euch lesen durfte!!!


    5ratten

    Über die Autorin:
    Alex Adams wurde in Auckland, Neuseeland, geboren und lebte in Australien und Griechenland, bevor sie nach Portland, Oregon, auswanderte. »White Horse« ist ihr erster Roman.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Alles beginnt mit einem Gefäß, was urplötzlich in Zoes Wohnzimmer auftaucht. Doch damit scheint der Untergang der Menschheit besiegelt und Zoe glaubt lange, sie wäre schuld. Denn eine unheilbare, unaufhaltsame Seuche befällt die Menschheit, tötet, lässt Menschen zu Monstern werden, Zombies gleich durch die Straßen wandeln, zu fantastischen Kreaturen mit ekelhaften Fressgewohnheiten werden. Und andere, andere überleben, versuchen sich ihren Platz auf der Welt wieder zu erobern. Denn die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, es herrscht Anarchie und die Schuldigen verstecken sich zunächst. Doch Zoe macht sich auf, trägt sie doch ein Kind unter dem Herzen, das leben soll, das in eine bessere Welt geboren werden soll und das vor allen Dingen mit beiden Eltern aufwachsen soll. Doch dazu muss Zoe Nick wieder finden. Nick, der sich aufgemacht hat, seine Eltern zu finden, weil er glaubt, ebenfalls krank zu sein und sterben zu müssen. Doch Zoe will das nicht wahr haben. Sie schlägt sich durch, kämpft, brutal, ohne Rücksicht, doch trotzdem mit einem guten Herzen für Schwächere, unbarmherzig aber zu jenen, die sie ebenfalls nur töten wollen.


    Ob sie Nick finden wird, das weiß niemand. Auch nicht, ob das Schiff, dass sie erreichen will, sie der Erlösung näher bringt, dem Ziel, mit Nick neu anzufangen, eine neue, bessere Zukunft zu schaffen, für sich und ihr ungeborenes Kind.


    Meine Meinung:


    Beware of the White Horse!


    Keine Angst, ich verfalle jetzt nicht ins Englische, aber ich finde, diese Überschrift warnt so richtig gut. Denn eine als Warnung kann man das ganze Buch verstehen. Passt ja auch alle gerade supergut, das Jahr 2012, das Ende ist nah, Halloween steht vor der Tür, die Zombies feiern ein Revival… Ja, da passt das Buch wirklich gut. Und was noch gut ist: Es ist auch noch gut geschrieben! Kein Trash, kein billiger Abklatsch von irgendwas. Aber sehr brutal und streckenweise sehr eklig, das muss ich sagen. Aber mir hat es wirklich supergut gefallen, ich werde auch die kommenden Teile lesen, soll ja eine Trilogie werden. Nehm ich gern!


    Die Realitätsnähe ist auch bei allem Monstertum und aller Fiktion gegeben. Denn seien wir mal ehrlich, was die Pharmakonzerne da so in ihren Laboren brutscheln und köcheln, das kann doch kein normal Sterblicher mehr nachvollziehen. Und wer weiß schon, woher all die mutierten Seuchen, die es auch jetzt schon gibt, wirklich kommen. Ob alles wirklich so spontan passierte? Glaubt das wirklich noch einer? Ich nicht. Und deswegen hat mich das Buch wahrscheinlich auch erreicht und mitgenommen in dieses „The-Day-After“-Szenario. Eine sehr bildhafte Sprache tut ihr Übriges und reißt den Leser wirklich mit.


    Die zarte Liebesgeschichte, die da um Zoe und Nick gesponnen wird, steht nicht zu sehr im Vordergrund, aber man freut sich trotzdem, wenn die zwei sich begegnen und kriegt regelrechte Anfälle, wenn sie wieder mal eine Begegnung ungenutzt verstreichen lassen, obwohl beide dasselbe wollen.


    So darf man gespannt sein, wie es im 2. Teil weiter geht, denn das Ende, das verspricht eine Menge und nicht zu vergessen, das ungeborene Kind ist ja auch noch da und sollte dann ja wohl geboren werden.


    Fazit:
    Dystopie für Erwachsene, so würde ich „White Horse“ mal benennen. Für Jugendliche ist es mir streckenweise zu grausam, zu drastisch. Aber für Fans einer guten Mischung aus Fantasy, Science Fiction und einer guten Prise Horror ist das schon was, denk ich. Und ich würde mich eigentlich freuen, wenn es davon mal einen Film gibt. Mich interessiert nämlich brennend, ob mein Kopfkino gut funktioniert hat!


    Mein Dank geht an Lovelybooks, dass ich im Rahmen einer tollen Leserunde das Buch lesen durfte!


    5ratten

    Über den Autor:
    Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968, entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten. Mit "Blinder Instinkt" und "Bleicher Tod" eroberte er die Bestsellerlisten. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand bei Bremen.


    Inhalt:
    Manuela Sperling, jung, dynamisch und ganz neu bei der Polizei, bekommt es gleich zu Beginn mit einem brisanten Fall zu tun. Eine Prostituierte wird ermordet aufgefunden, an einem See, augenscheinlich bewusst so drapiert, im Wasser, zwischen Wurzeln verfangen und mit einer in ihre Haut geritzten Botschaft, die an jemand ganz speziellen gerichtet ist.


    Und dieser Jemand entpuppt sich als ihr Chef, ein mürrischer, unfreundlicher Typ namens Stiffler, der mehr zu verbergen hat, als man zunächst ahnen kann. Doch gibt er Manuela nicht mal den Hauch einer Chance, hinter seine knallharte Fassade zu schauen. Wäre da nicht ein Kollege, der sich um Manuela kümmert und sie unterstützt, Manuela würde gleich alles hinschmeißen, denn aus welchen Gründen auch immer, der Rest der „Truppe“, die zur Sonderkommission zur Ergreifung des mittlerweile auf „Wassermann“ getauften Täters gehören, scheinen alle geschlossen hinter Stiffler und seinen merkwürdigen Ansichten und Methoden zu stehen.


    Doch dann gibt es eine zweite Tote, die genau wie die erste eine nicht von der Hand zu weisende Verbindung zu Stiffler aufweist und nun heißt es, graben für Manuela. Und plötzlich hat sie nicht nur einen Freund an ihrer Seite, sondern auch einen, mit dem man nicht rechnet, einen Taxifahrer, der eine schreckliche Krankheit mit sich herumträgt, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Und dieser arme Tor entpuppt sich als Held wider Willen, in diesem wirklich nassen Kampf ums Überleben und den Tod im nassen Grab.


    Doch, lässt der mysteriöse Wassermann sich wirklich von einer noch unerfahrenen Polizeipraktikantin und einem kranken Taxifahrer bremsen? Die Chancen stehen nicht sehr gut und die Spannung ist fast schmerzhaft, als der Wassermann sich seine nächsten Opfer für einen Tanz in seinem vertrauten Element, dem Wasser, aussucht…


    Meine Meinung:


    Lass Dich ein, auf den Tanz mit dem Wassermann…


    Mir ist Andreas Winkelmann nicht erst seit „Bleicher Tod“ ein Begriff und so war es auch von vorneherein klar, dass ich mir dem „Wassermann“ zuwende, sobald sich eine Möglichkeit ergibt.


    Glücklich war ich, als ich ein signiertes Exemplar gewinnen konnte und denn auch gleich in einer schönen Leserunde mich in die wahrlich erstklassig ersonnene Geschichte stürzen konnte.


    Man wird gleich mit einem Mord konfrontiert, der an die Nieren geht und genauso knallhart werden gleich zu Beginn die Sympathien verteilt. Manuela ist eine liebenswerte Person, frisch, neugierig, bestrebt, aber auch freundlich, menschlich, man kann sie direkt vor sich stehen sehen, voller Tatendrang, verunsichert, da sie noch neu ist. Und dann ist da Stiffler, ein Ekelpaket vor dem Herren, wo man sich fragt, wieso er noch nicht längst bestraft wurde, für sein Verhalten, seine Methoden, seine Machenschaften generell. Nein, ich kann von vorne bis hinten nichts nettes an dem Mann entdecken. Und so erstaunt es denn auch nicht, dass er sein Fett im übertragenen Sinn denn auch wegbekommt, auch wenn es meiner Meinung nach auch noch viel härter hätte sein können. Ein Menschenleben scheint ihm nämlich auch nicht allzu viel zu bedeuten.


    Und dann wäre da Frank, ein Taxifahrer, der eigentlich sehr zufällig in die ganze Geschichte hineingezogen wird und nur, weil ihm ein nächtlicher Fahrgast nicht aus dem Kopf will und da im Schnelldurchlauf eine Verbindung entstanden ist, wie er sie ganz besonders zu schätzen weiß, bei seiner Problematik. Und er ist dann auch der zweite, große Sympathieträger in der Geschichte, den man ins Herz schließt, den man beschützen möchte und sich wünscht, dass er seine Sternstunde doch noch bekäme.


    Und dann ist da der Wassermann. Man fragt sich, was genau in seiner Kindheit, in seinem weiteren Lebenslauf so gründlich schief gelaufen ist, dass er so meint, sich rächen zu müssen, Vergeltung zu üben, an Menschen, die nur leider zur falschen Zeit am falschen Ort die falsche Bekanntschaft gemacht haben. Mehr verrate ich jetzt mal besser nicht, sonst geht alles von der schönen Spannung und vom Grusel verloren!


    Fazit:
    Fans von Andreas Winkelmann und solche, die es noch werden wollen: Ihr müsst dieses Buch einfach lesen und Euch auf ein Tänzchen mit dem Wassermann einlassen. Denn wenn Ihr das nicht tut, entgeht Euch ein gar köstliches Thriller-Menue, was alles zu bieten hat, ohne platt oder billig ersonnen zu sein. Also ein bisschen Köpfchen müsst Ihr mitbringen und die Lust auf das Ergründen von Untiefen und damit sind nicht nur die Untiefen in stehenden Gewässern gemeint, sondern auch die Untiefen der menschlichen Seele.


    5ratten

    Über die Autorin:
    S.B.Hayes wurde in Liverpool geboren. Bereits in ihrer Kindheit kaufte sie sich von ihrem Taschengeld Notizbücher, die sie mit Gedichten füllte. Später studierte sie Englisch und arbeitete in verschiedenen Positionen im Öffentlichen Dienst, doch das Erfinden von Kurzgeschichten lag ihr immer näher, als Formulare auf den Weg zu bringen. S.B. Hayes hat drei Söhne und lebt in Crosby, Liverpool. ›Die Besessene‹ ist ihr erster Roman.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Katys Leben scheint endlich wieder einen Aufwärtstrend zu bekommen. Sie hat tolle Freundinnen, der Junge, in den sie furchtbar verliebt ist, hat sich ihr auch zugewendet und es scheint, als würde ihre völlig depressive und zurückgezogen lebende Mutter endlich wieder am Leben teilhaben. Doch da drängt sich ein Mädchen, Genevieve, in Katys Leben und von einen Tag auf den anderen ist nichts mehr, wie es war und Katy versteht die Welt nicht mehr.


    Warum scheinen alle Genevieve zu mögen und nicht zu sehen, wie intrigant sie ist. Warum glaubt ihr keiner und sie hat auf einmal die Rolle der undankbaren, neidischen Person. Die ganze Welt scheint sich gegen sie verschworen zu haben und sie im Stich zu lassen.


    Und Genevieve wird ihr immer ähnlicher, sie sieht schon bald aus wie Katy und auch das scheint niemandem aufzufallen, eher wirft man Katy vor, sich wie ein beleidigtes Prinzesschen zu benehmen und scheinbar alles, ihr ganzes Leben, ja sogar ihre Mutter scheint ihr zu entgleiten.


    Da schlägt sich ihr Freund aus Kindertagen, Luke, auf ihre Seite und gemeinsam beginnen sie, die geheimnisvolle Vergangenheit von Genevieve zu durchkämmen und einige sehr interessante Details, die sie zu einer echten Gefahr machen könnten, aufzudecken. Doch lässt Genevieve es nicht kampflos zu, dass Katy sie „demontiert“, ihre Drohungen lässt sie wahr werden und Katy ist kurz davor aufzugeben, doch letztendlich lässt sie sich doch weiter auf das Spiel ein und kämpft um alles, was ihr lieb und teuer ist. Doch zu welchem Preis?


    Meine Meinung:


    Verwirrspiel


    Dieses Buch hat mich von Anfang an auf völlig falsche Fährten gelockt und dann doch wieder eine gänzlich andere Richtung eingeschlagen. Manchmal leider, muss ich sagen.


    Da wäre erst einmal das Cover. Dieser Wahnsinns-Eyecatcher, da hab ich sofort gedacht, das ist wahrlich ein Buch, wie für mich gemacht. Ich weiß ja, dass ein Cover so rein gar nichts über den Inhalt aussagt, bzw. über die Qualität, aber hier wird man so richtig schön in die Irre geführt. Meiner Meinung nach ist das ein lupenreines Fantasy- oder Mystery-Cover. Die Farben, die Machart, supermystisch. Und dann liest man da was von Thriller…O.k., dann ist es ein Thriller und dieses Cover wurde nur gewählt wahrscheinlich, um die Jugend auch wirklich anzusprechen.


    Gut, man muss im Kopf dann halt umschalten, das Cover sofort vergessen und sich ganz allein auf die Geschichte einlassen. Das geht recht fix, ist der Stil doch nicht sehr schwierig zu lesen und recht flüssig.


    Tja und dann wird’s doch mystisch und man weiß nicht, wurde das bei der Beschreibung nur vergessen? Oder versteht man da was völlig falsch? Ich bin super misstrauisch und verwirrt worden, durch den Auftritt Genevieves, wie eine Hexe, die Rache nimmt, kommt sie einem vor, man wartet auf irgendwelche Zauberformeln, Flüche, neblige Auftritte aus dem nichts…und es kommen auch noch sehr sehr spooky Begebenheiten aus ihrer Vergangenheit, die das untermauern. Aber alles soll dann doch ganz logisch sein? Tut mir leid, da war ich denn endgültig verwirrt und fand alles nur noch sehr konstruiert und nicht mehr schön.


    Aus dem Grund fand ich dann das Ende auch nicht wirklich toll, es gab noch mehrere Dinge, die ich als sehr unglaubwürdig und unpassend empfand oder zu wenig ausgestaltet oder erklärt. Von daher gibt’s auch nicht die volle Punkt/Sternzahl.


    Von einem echten Thriller seh und hör ich nicht sehr viel, ich sprech lieber von einem Jugendroman mit mystischen Anklängen. Davon hätt ich dann auch gern mehr gelesen.


    Fazit:
    Ein Thriller, der keiner ist, mit einem eigentlich tollen Fantasy-Cover, das auch keins sein soll. Sehr schwer, da ein echtes, sprechendes Fazit zu finden und zu formulieren! Ich würde mal sagen, wer Interesse dran hat, solls besser selbst lesen und sich sein eigenes Bild machen. Ich fand es leider nicht ganz so toll, da es zu viele Verwirrungen und falsche Fährten über die Richtung, die die Geschichte nehmen soll/will gab.


    4ratten

    Inhalt:
    Endlich frei! Das ist einer der beherrschenden Gedanken, die Emily bei Eintritt ins King´s College in London hat. Sie freut sich einfach, dem überaus behüteten Zuhause ihrer Eltern entfliehen zu können, sie freut sich auf ein ungezwungenes Studentinnenleben, mit ihren Freunden, ohne ständig unter Beobachtung zu stehen und sich anhören zu müssen, was gefährlich ist und was sie sein lassen solle. Und so zieht sie frohgemut ins Studentenwohnheim ein und ist noch guter Dinge. Bis sie eine kryptische Nachricht erreicht. Von wem, das ist nicht erkennbar, aber sie macht Emily wahnsinnige Angst und das nicht ohne Grund.


    Willkommen im Spiel des Lebens!


    Doch scheint dieses Spiel, um das Emily nicht gebeten hat, nicht unbedingt darum zu gehen, dass sie Spaß hat. Vielmehr geht es darum, ihr Leben zu zerstören, sie in gefährliche Situationen zu katapultieren, ihre Freunde werden ebenfalls mit hineingezogen und es wird gar ein Menschenleben geopfert. Für Emily beginnt ein wahnwitziger Kampf um das, was ihr Leben ausmacht. Sie ist gezwungen, dieses Spiel mitzuspielen, will sie nicht das Leben ihrer Eltern, ihrer Freunde, ja sogar ihres Haustiers, gefährden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und sie muss Rätsel lösen, will sie das Schlimmste vermeiden.


    Doch bei Allem, was sie tut, stellt sich ihr auch die Frage, wem kann sie noch trauen? Wer spricht die Wahrheit und wer lügt? Und warum das alles? Was verheimlichen ihre Eltern?


    Meine Meinung:


    The Saw für Jugendliche: Komm, wir spielen ein Spiel…


    Ich sags immer wieder, Thriller für junge Leser sind vielleicht nicht ganz so blutig, aber was die Perfidität angeht, mit der die Bösen in diesen Geschichten ausgestattet werden, stehen sie den für Erwachsene in nichts nach! Im Gegenteil. Mich schocken so Geschichten, die so heftig auf die Psyche gehen, eigentlich noch viel mehr. Und sie hallen auch mehr nach.


    So gab es auch in „Spiel des Lebens“ einige Stellen, wo ich nach Luft geschnappt habe, wo ich dachte, nein, bitte nicht, lass das jetzt nicht passieren. Und dann…aber das müsst Ihr alles selbst Euch erlesen und dann Eure eigene Meinung bilden. Ich greife nicht vor, das wäre fatal und würde wohl auch das Leseerlebnis beträchtlich schmälern.


    Also, schnallt Euch gut an, lasst Euch mitreißen vom Erzählstrom, vom Strudel der Ereignisse, von der Angst des Verlustes, der Angst vor dem nächsten Schritt. Und den Zweifeln an den Menschen, die doch so wichtig sind, die Emily so viel bedeuten. Doch wer sie nun so manipuliert und benutzt oder wer da die Strippen im Endeffekt in der Hand hat, dass sollt ihr mal schön selbst erraten, bzw. dann am Schluss erfahren. Es ist nämlich netter Weise so, dass man eben ganz schnell Verdächtige hat, aber da macht uns der Autor eine lange Nase, denn nichts muss immer so sein, wie es zunächst scheint.


    Fazit:
    Eine Geschichte mit immenser Sogwirkung rund um eine bis dato scheinbar wohlbehütete junge Frau, die sich auf das Studium und die Freiheit des Studentenleben freut und sich unversehens in ein krankes Spiel um Leben und Tod verstrickt wieder findet, aus dem es kein Entrinnen gibt, außer sie stellt sich dem und ist schneller, als derjenige, der die Fäden in der Hand hält. Echter Thrillerspaß, nicht geeignet für sensible junge Leser und auch nicht für ebensolche Erwachsene!


    5ratten

    Über den Autor:
    Mark Allen Smith hat zehn Jahre lang Nachrichten und Dokumentationen fürs Fernsehen produziert.Dabei war er auch als Regisseur tätig. Seit über zwanzig Jahren schreibt er Drehbücher. Er lebt in New York mit seiner Partnerin Cathy und seinen drei Kindern Zachary, Lexie und Rachel. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit mach Smith Musik oder spielt Softball.
    Quelle: Verlag


    Inhalt:
    Er heißt Geiger und spielt Violine. Aber das ist das einzige, was einen zum Schmunzeln bringen kann, wenn man von ihm spricht. Geiger ist in einer Branche tätig, wo es in der Regel sehr wenig zu lachen gibt. Er besorgt Informationen. Egal wie, egal wie lange es dauert und wie, nun, schmerzhaft für denjenigen werden kann, der ihm die Information vielleicht nicht ganz freiwillig anvertraut. Geiger lässt sich diese Arbeit gut bezahlen und verlässt sich nur auf jene Menschen, die er selbst aufgrund von bestimmten Informationen mehr oder weniger in der Hand hat.


    Doch wie es meistens ist, kann dieses nicht auf Ewig so reibungslos funktionieren. Es gibt immer Menschen, die solchen Leuten wie Geiger den Verdienst neiden, die Möglichkeiten, die Verbindungen. Und so wundert es lediglich den Geiger selbst, dass es eines Tages doch so geschieht, dass etwas nicht reibungslos und nach seinen Wünschen abläuft.


    Er hat nämlich eherne Prinzipien, was die Beschaffung der Informationen angeht. Unter Anderem verhört er keine Kinder. Doch genau ein solches landet eines schönen Tages in einem seiner Verhörräume und bringt Geiger ziemlich aus dem Konzept. Ein Moment, der scheinbar alles ins Wanken bringt und Geiger, der sich ansonsten als unantastbar ansieht, wird zur Zielscheibe.


    Meine Meinung:


    Klug durchdacht
    Ein Thriller über einen Verhörspezialisten, der foltert und dabei eiskalt bleibt. Hörte sich für mich superspannend an und war es auch. Teilweise gings wirklich hart an die bewusste K-Grenze, es knirschte, nicht im Gebälk, sondern in den Knochen der zu verhörenden Personen. Und auch wenn gar keine körperliche Gewalt angewandt wurde, tat es weh, weil der Spezialist seinen Namen nicht zu Unrecht bekommen hat, er kennt wirklich ganz perfide Psychospielchen, die einen Menschen ganz schön mürbe machen können.


    Die Figur des Geiger wird ziemlich kühl dargestellt, aalglatt, ohne Angriffsfläche, unpersönlich, nicht zur Empathie fähig. Scheinbar. Doch das täuscht gewaltig, was man merkt, als der Junge auf der Bildfläche, bzw. in einem seiner Verhörzimmer auftaucht. Das wirbelt so einiges durcheinander. Und bedeutet für Geiger den Verlust seiner Kontrolle über alles, das ganze Geschehen, seinen Auftrag.


    Interessant bleibt es, bis zum Schluss. Was mir nur auffiel war die Ähnlichkeit zu einem anderen Buch mit einer ganz ähnlich „gestrickten“ Hauptfigur und dessen Entwicklung. Da gab es für mich (leider) einige Deja-Vu-Erlebnisse und die ließen mich dann nicht so zufrieden und glücklich mit der Story zurück. Es wäre bestimmt anders gewesen, hätte ich das bewusste Buch, bzw. es sind ja mittlerweile derer schon zwei, nicht gekannt.


    Deswegen sage ich jetzt mal nicht, um welchen Titel es sich handelt und komme zum:


    Fazit:


    Ein streng nach Regeln handelnder Verhörspezialist, dem von einem Augenblick auf den nächsten die Kontrolle entgleitet und damit die Hölle für ihn losbricht, so würde ich es mal umschreiben. Und keinesfalls ein Buch für Leute, die kein Blut sehen können oder schwer Schmerzen, auch wenn sie nur rein psychisch verursacht werden, aushalten. Also eher was für Kenner des gut und klug ersonnenen Psychothrillers.


    4ratten

    Sina Beerwald "Hypnose"


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    Über die Autorin:
    Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Wissenschaftliches Bibliothekswesen. Nach ihren erfolgreichen Romanen „Die Goldschmiedin“, „Die Herrin der Zeit“ und „Das blutrote Parfüm“ liegt mit "Das Mädchen und der Leibarzt" nun ihr vierter historischer Roman vor.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Die Journalistin Inka Mayer hat einen schweren, persönlichen Schicksalsschlag zu verkraften, ihr Sohn kam tot zur Welt. Doch nun, Monate nach dem schrecklichen Ereignis, möchte sie doch wieder ins Leben zurückfinden, sie ist der Meinung, es wäre an der Zeit, sich wieder ihren Freunden zuzuwenden. Und deswegen hat sie auch nichts gegen eine völlig ungezwungene Party, mit den Leuten, mit denen sie vor dem Tag X eine wirklich tolle Freundschaft verband und die auch nur immer für sie da sein wollten.


    Doch nach der Party geschieht etwas Furchtbares. Annabell, eigentlich Inkas beste Freundin, soll ihren Verlobten umgebracht haben. Inkas Mann ist Polizist und bangt nun darum, dass man ihm den Fall wegen Befangenheit wegnimmt. Inka wird stutzig, weil mit diesem sehr mysteriösen Fall wie durch das Umlegen eines Schalters mit einem Mal lauter Merkwürdigkeiten in ihrem Leben sich Raum schaffen. Und alles scheint mit dem Thema Hypnose zusammen zu hängen. Denn nicht nur Inka versucht seit einiger Zeit bei einem bestimmten Hypnotiseur sich durch die Sitzungen Hilfe zu holen, nein, auch Annabell und just dieser Arzt ist der Mann von Annabells Schwester.


    Inkas Welt scheint Stück für Stück auseinander zu brechen und ihr Mann unterstellt ihr, dass sie durch die Hypnose nicht gesundet, sondern eher langsam aber sicher den Verstand verliert.


    Einzig der Partner ihres Mannes steht ihr zur Seite und so finden die beiden mit jedem Mosaiksteinchen ein wenig mehr zu der ungeheuerlichen Wahrheit.


    Doch ist die Wahrheit nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch zur tödlichen Gefahr werden.


    Meine Meinung:


    Hypnotisch gut!
    Wie fang ich jetzt eine Rezension an, ohne gleich mit Superlativen und Lobeshymnen nur so um mich zu schmeißen? Geht das? Es wird mir schwer fallen. Hypnose war ein Titel, über den ich ganz durch Zufall durch die Autorin selbst gestolpert bin. Und schon nach dem Lesen der Kurzbeschreibung war für mich klar, das muss ich lesen. Und ich bin nicht eine Sekunde enttäuscht worden.


    Die Geschichte fängt ganz harmlos eigentlich an. Naja, harmlos ist vielleicht das falsche Wort, aber im Gegensatz zu dem, was sich dann so Stück für Stück offenbart, wie bei einer Hypnose-Sitzung, ist der Beginn wirklich „Kinderkram“. Was sich da zeigt, mit jeder Seite, die die Geschichte fortschreitet, ist so unfassbar schrecklich, so grausam, dass man es manchmal wirklich nicht fassen kann, teilweise wird einem kalt, wenn man die Wahrheit hervorblitzen sieht und sich denkt, nein, das darf jetzt nicht sein, bitte nicht… Und dann ist es doch so und es schmerzt einen die Erkenntnis.


    Ich möchte gar nicht zu viel verraten, das wäre grundverkehrt und würde jedem, der das Buch gern noch lesen möchte, viel zuviel wegnehmen von dem Erlebnis, dem Strudel, in den man ganz gemein rein gezogen wird.


    Von daher bleibt mir nur zu sagen: Thriller-Fans, die echt harten Psychoterror lieben, die es mögen, wenn sich einem der Magen vor Angst vor der nächsten Seite zusammen zieht, die sind gut beraten, ein Augenmerk auf Hypnose zu werfen. Glaubt mir, dieser Hypnosesitzung entkommt Ihr nicht eher, bis die letzte Seite durch Eure Hände geglitten ist und Ihr wisst, was sich hinter diesem doch unscheinbar anmutenden Titel verbirgt.


    Fazit:


    Ein echtes Schmankerl, für Psycho-Thriller-Fans, die keine Angst vor unglaublichen Enthüllungen haben und die den Schmerz der Erkenntnis aushalten können. Ich möchte es zwar nicht, aber den irgendwie bleibt einem nichts anderes übrig, als Vergleiche zu Sebastian Fitzek zu ziehen, aber nur ein klitzekleines Bisschen, die gute Sina kann auch ganz allein für sich stehen, sie hat schon so ihre –lesesüchtig machenden- Eigenheiten!


    5ratten

    Inhalt:
    Lucille Shalott ist eine bis dato schwer erfolgreiche Fotografin, wird von den Großen des Show-Biz und überhaupt prominenten Köpfen als Fotografin geschätzt. Doch ein Unfall verändert ihr ganzes Leben, sie sitzt fortan im Rollstuhl und ihre kleine Schwester, Laura, muss sich um sie kümmern, ist sie an diesem Unfall doch nicht ganz unschuldig. Und Lucille lässt sie das jeden Tag aufs neue spüren.


    Für Laura aus unerfindlichen Gründen beschließt Lucille, in England ein hochherrschaftliches Anwesen zu kaufen, Ashby House und die beiden Schwestern ziehen aus dem gewohnten Umfeld in Amerika um in die britische Provinz. Schon gleich bei der Ankunft ist für Laura klar, dass sie hier nicht lange bleiben will, alles erscheint wie aus einem billigen Gruselfilm entsprungen, selbst der Butler des Hauses. Eigentlich ein wunderschöner Mann, der Lauras Jagdinstinkt weckt, scheint ein dunkles Geheimnis zu haben.


    Und genau wie Steerpike, der Butler, hat auch das alte Haus Geheimnisse in allen Ritzen und Laura macht es sich zur Aufgabe –um nicht vor Langeweile das Zeitliche zu segnen- diese Geheimnisse aufzudecken. Doch hat sie nicht mal im Traum daran gedacht, was sie erwartet und das nicht nur in Bezug auf das mit gruseligen Geräuschen bestens ausgestattete Haus. Sie bezieht Steerpike mit in ihre Detektivarbeit und verstrickt sich schon bald in die bei Weitem nicht so herrschaftliche Geschichte des Hauses.


    Meine Meinung:


    Zu viel Film, zu wenig eigene Geschichte
    Ich stehe dazu, ich hatte mich von Leseproben und Beschreibungen andernorts hinreißen lassen, hatte bestimmte Dinge auch sehr bildlich vor Augen, als ich zu diesem Buch griff. Und stutzte dann, weil es sich herausstellte, dass diese Vorstellung noch weiter unterstützt wurde, da ganz ganz viele Elemente mir bekannter Filme im Buch, bzw. in der Geschichte ihren Platz fanden. Das hat mich dann ein wenig enttäuscht. Fand ich es als ersten Impuls noch ganz witzig und anregend, wurde es mir bald zu viel, immer mehr Elemente zu entdecken, die ich in unterschiedlichen Filmen schon mehr wie einmal gesehen hatte und die allzu deutlich waren. Schade.


    Und schade ist auch die deutliche, sexuelle Komponente. Ich bin nicht prüde, bei Weitem nicht, aber ich empfand es hier als etwas störend, wie da gleich nach ein paar Seiten die gute Laura den sehr umtriebigen Steerpike bei seinen amourösen Abenteuern durch ein schon vorhandenes Spionier-Loch beobachtet und welches Vergnügen ihr das dann bereitete…Das wollte ich irgendwie an der Stelle SO deutlich alles gar nicht wissen. Mir gings eher um die gruselige Geschichte des Hauses, was da noch rauskommt, welche Grausamkeiten und wer alles darin verstrickt war, wessen Geist sich dort noch aufhält. Nun gut. Hinterher hab ich dann bei Nachforschungen entdeckt, dass ich mich vorher hätte näher mit dem Autor beschäftigen sollen, dann wär ich nur halb so überrascht gewesen, vielleicht.


    So musste ich mich dann neben Sex und einer verbitterten, nach Schmerzmittel süchtigen Schwester auch noch den Plänkeleien geschlagen geben, die die eigentliche Geschichte auch immer wieder in den Hintergrund treten ließen, da doch sehr sarkastisch und manchmal auch wirklich mit bösartigstem Humor befrachtet.


    Fazit:
    Ich hätte mir mehr individuell ausgedachten Grusel gewünscht, mehr Horrorstory und weniger Sex und Sarkasmus, bzw. schwarzen Humor, dann wäre das Buch echt klasse. So hat es mich manchmal etwas rausgebracht und hat mich nicht zu 100 % überzeugt.


    4ratten

    Martin Krist "Die Mädchenwiese"


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    Über den Autor:
    Martin Krist ist das Pseudonym eines erfolgreichen Schriftstellers. Geboren 1971, arbeitete er als leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften. Seit 1998 lebt er als Schriftsteller in Berlin.
    http://www.martin-krist.de
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Willkommen im kleinen, schnuckeligen, verträumten Finkenwerda. Hier, wo sich Fuchs und Has Gut Nacht sagen, ist die Welt noch in Ordnung… Schön wärs. Nur leider Gottes hat dieses verschlafene, kleine Nest ein Geheimnis. Die Töchter des Dorfes verschwinden, werden ermordet, verstümmelt. Und das nicht erst seit gestern. Doch das darf niemand aus dem großen Berlin oder sonst woher erfahren. Fraglich, ob sich das bewerkstelligen lässt.


    Alex Lindner, in sich gekehrter Kneipenwirt und ehemaliger Polizist, hat eine Vergangenheit, die mit einem ähnlichen Fall zu tun hat. Und deswegen wird er misstrauisch beäugt. Nicht von seinen Freunden, mit denen er sich trifft und ab und zu seine Zeit verbringt. Seine Sorgen sind zurzeit aber ganz andere, finanzieller Natur und er versucht mit Händen und Füßen, das Erbe seiner Eltern, die Gastwirtschaft, wieder auf einen grünen Zweig zu bringen. Doch werden ihm da mehr Steine in den Weg gelegt, als er meint, verkraften zu können. Und dann bekommt er mysteriöse Post, ein Mann behauptet, sein richtiger Vater zu sein. Für Alexander droht sein bisheriges Leben zur Lüge zu verkommen und das stürzt ihn wiederum in Verzweiflung.


    Als dann Lisa, Tochter von Laura und Schwester von Sam, Nichte eines Ex-Kollegen von Alex, verschwindet, scheint die Vergangenheit sich ihren Weg in die Gegenwart zu suchen und grausige Gewissheit zu werden, als man auch noch eine entstellte Mädchenleiche findet. Wobei der Finder der Leiche der kleine Sam ist, der verzweifelt versucht, sich Gehör bei den Erwachsenen zu verschaffen, hat er doch hochinteressante Beobachtungen vorzuweisen. Doch niemand glaubt ihm. Alle Welt stempelt seine Worte als Hirngespinste ab. Und der Junge hat doch bloß Angst um seine große Schwester und glaubt, er müsse sie auf eigene Faust finden, wenn die Erwachsenen ihm nicht zuhören und sich nur auf sich selbst konzentrieren. Doch ob Lisa noch zu retten ist, das bleibt fraglich. Und auch, wer hinter dem ganzen, grausamen Spiel steckt, das hier gespielt wird, im ach so gemütlichen Finkenwerda.


    Meine Meinung:


    Generationenübergreifender Wahn
    Zunächst einmal möchte ich eine Warnung aussprechen. Das wunderbar zart und schön anmutende Cover ist so absolut gegensätzlich zum Inhalt, lasst Euch also nicht verleiten, hier an ein seichtes Büchlein zu glauben. Zwischen diesen Buchdeckeln steckt ein harter, unerbittlicher Thriller, der einen manchmal sehr in Rage versetzt, sodass sich die Nüstern blähen und Adern rauskommen und einer schmerzhaften Wahrheit. Der Finger wird auf die Wunde der Borniertheit der Erwachsenen genauso gelegt, wie auf Vorurteile gegenüber bestimmten Menschen, der Problematik zerrütteter Familien, dem Überfordertsein allein erziehender Mütter, genauso wie auf die Schwierigkeiten, die sich durch den Kleinstadt“mief“ ergeben.


    Es gab bestimmte Personen, auf die habe ich einen echten Hass entwickelt und am liebsten wäre ich hingegangen und hätte sie geschüttelt, gefragt, warum sie den Worten eines Jungen nicht mal 5 Minuten ihr Ohr schenken und Glauben schenken. Kinder sind nicht nur fantasierende, dumme Wesen. Sie nehmen vieles auch viel feiner wahr, wie wir Erwachsenen, die sich um alles mögliche scheren müssen und leider verlernt haben, unsere Umwelt noch so wahrzunehmen.


    Dann wurde auch auf die Rollenverteilung von Mann und Frau in der Mitte des letzten Jahrhunderts hingewiesen, wie wenig Rechte die Frau da hatte, wie sehr sie sich dem Willen des Mannes unterzuordnen und zu seinem Gusto da zu sein hatte. Und das verpackt wie gesagt in einen Thriller, der weitaus mehr in sich hatte, als man zunächst vermuten mag.


    Bedingt durch kurze, knackige Kapitel war es manchmal schwierig, aufgrund der Einteilung in der Leserunde, sich selbst zu bremsen, wollte man doch weiter lesen, wissen, wie sich alles miteinander verzahnt und wer da letztendlich der oder die Übeltäter sind. Vermutungen gibt es im Laufe der Geschichte einige, aber eben auch ganz fein erdachte falsche Fährten.


    Fazit:
    Ich bin begeistert und deswegen gibt’s auch nur ein solches Fazit: Ein intelligent ersonnener, knallharter Thriller, mit genügend Blut und Hintergrund, um einem die Zornesröte manchmal ins Gesicht zu treiben und am liebsten in einem Rutsch dabei zu halten. Deswegen gibt es eine ganz klare Empfehlung hier von mir!


    5ratten

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    Über die Autorin:
    Alexa McNight verrät nicht viel über sich selbst. Wie alt sie ist, sagt sie, das spielt keine Rolle. Wo und wie sie lebt, ob sie früher mal Brot gebacken oder mit Aktien gehandelt hat ebenso wenig. Nicht ihre Person soll im Vordergrund stehen, sondern was sie schreibt – aus Leidenschaft. Faszination, Inspiration und das Spiel mit Worten – all das liebt Alexa McNight und schreibt in ganz verschiedenen Genres. Mit ihren erotischen Romanen stellt sie sich einer besonderen Herausforderung: Sie will mehr zu Papier bringen als Worte, die eine körperliche Reaktion auslösen, sondern ein Kopfkino erzeugen, das die Fantasie des Lesers aufblühen lässt.
    (Quelle: Literaturagentur Sehen & Hören)


    Inhalt:
    Muriel arbeitet in der Redaktion eines stylishen Männermagazins, dem KINGz und hat dort eine teils geliebte, teils wohl auch verhasste Kolumne. Und ihr Chef ist alles andere, als ein angenehmer Zeitgenosse. Gott sei Dank hat Muriel drei überaus liebe Freundinnen, mit denen sie sich regelmäßig trifft und austauscht. Über alles, über Tagesgeschehen, über ihre Eroberungen... Denn Muriel betäubt ihren Schmerz über den Verlust ihrer großen Liebe Noah mit Liebesabenteuern, in denen es keine Namen und kein Danach gibt, einfach nur den puren Sex erleben, um alle anderen Gefühle zu übertünchen. Ihre Freundinnen teilen nur bedingt diese Leidenschaft, Janis ist lesbisch, Anne hat ihre Liebe gefunden und einzig Emma, die aber doch zurückhaltender ist, als Muriel, scheint auf einer Ebene mit Muriel zu liegen.


    Eines Abends ist Muriel in einem Club, in dem sie einen attraktiven Mann kennen lernt, der ihr ein prickelndes Erlebnis mit einem weiteren Mann anbietet. Muriel schlägt zu, obwohl sie genau weiß, wie gefährlich es werden könnte. Doch ahnt sie nicht, welche Art von Gefahr in dem dunklen Hotelzimmer auf sie wartet. Denn dieses Erlebnis wird alles verändern, Muriels Gefühle werden wild durcheinander gewirbelt und sie begibt sich auf die Suche nach einem Phantom, was ihr ganzes Denken von Stunde an beeinflusst und als sie die Wahrheit herausfindet, will sie es zunächst nicht wahrhaben, dass dieser Mann sich durch die –im wahrsten Sinne des Wortes- Hintertür in ihr Herz gestohlen hat.


    Meine Meinung:


    Sinnliche, prickelnde Erotik mit ganz viel Seele
    Dies war jetzt meine zweite erotische Leserunde und ich hab mich so wohl gefühlt, als säße ich mit meinen Freundinnen auf dem weichen Plüschboden und tratsche!


    Eine Geschichte über eine junge Frau, deren Herz durch eine Tragödie schwer in Mitleidenschaft gezogen wird, die ihren Schmerz durch erotische Abenteuer zu betäuben sucht und dabei denn etwas ganz anderes findet. Die Liebe. Und sie kann ihren verstorbenen Mann loslassen, in einem Moment, wo ein anderer Mann bereit für sie ist.


    Die Erotik kommt wahrlich nicht zu kurz aber sie verfehlt ihre Wirkung auch nicht bei mir. Sie ist einfach weiblich durchdacht, nicht zu platt, an den richtigen Stellen zupackend und dann wieder zärtlich und sanft. So, wie ich es als Frau auch mag. Genau richtig! Und dann gab es Tränen an den passenden Stellen, die die Liebe dann wegzuküssen vermochte. Herrlich!


    Und alles, ohne kitschig zu sein, ohne ordinär zu wirken, sondern haargenau auf unsere weiblichen Bedürfnisse abgestimmt. Ist das jetzt ein Klischee? Und wenn schon! Ich bin froh, dass ich es zusammen mit den anderen Mädels in der Leserunde lesen durfte und mich auch gleich mit der Autorin austauschen, teilweise auch ihre Beweggründe für bestimmte Szenen direkt hinterfragen zu können. Da machte das Lesen gleich noch mal so viel Freude!


    Fazit:


    Ein sehr sinnlicher Roman für Frauen, die sich gern mal literarisch „erotisieren“ lassen und keine Scheu haben, auch mal etwas außergewöhnliche Lokalitäten und Spielarten im Kopfkino geschehen zu lassen. Gewürzt mit einer gesunden Portion Romantik ein echtes Kleinod und wer jetzt SehnSucht verspürt, kein Problem: LESEN ist meine Empfehlung!


    5ratten

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    Über die Autorin:
    Susanne Staun, 1957 geboren, studierte Englisch und Literatur an der Universität von Kopenhagen und Journalistik in den USA. »Totenzimmer« wurde u. a. mit dem wichtigsten dänischen Krimipreis, dem Harald Mogensen Pris, ausgezeichnet und war für den renommierten skandinavischen Krimipreis nominiert.
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    In Odense geht ein Mörder um. Ein grausamer Mörder, der junge Mädchen tötet, bestialisch verstümmelt und dann ausgeblutet wie auf dem Präsentierteller ablegt. Zu eben so einem Fund wird Maria gerufen. Maria ist Rechtsmedizinerin und sollte eigentlich gelassener an diesen Job herangehen. Doch sie hat ein Geheimnis, von dem niemand wissen soll. Doch ist das wirklich der Fall? Oder gibt es jemanden, der sie ganz persönlich damit in den Wahnsinn treiben will, indem die Mädchen so aussehen wie….


    Also ob das nicht ausreicht, ist auf den toten Mädchen keine einzige Spur zum Täter zu finden. Es gibt nur äußerst merkwürdige rote Spuren, die in der Konsequenz auf einen Täter hindeuten, der ein Medikament gegen Lepra einnimmt, welches den Schweiß rot färbt. Maria hat immer mehr das Gefühl, dass die ganze Welt verrückt spielt, gab es nach ihren Erkenntnissen seit 1911 doch keine Leprakranken mehr in Dänemark.


    Maria hat mehr als ein Problem und diese Probleme und auch sich selbst im Allgemeinen versucht sie zu betäuben, indem sie ein merkwürdiges Mittel gefunden hat, ihre Sexualität auszuleben. Sie lässt sich arrangiert vergewaltigen, es ist alles eine große Show. Doch eines Tages wird aus so einem kleinen Ausflug in die merkwürdige Sado-Maso-Welt bitterer Ernst und Maria wird schwer verletzt. Sie glaubt, dass auch das gewollt war, dass ihr jemand ans Leder wollte.


    Und dann ist da noch die Tatsache, dass ihr Chef, ein echter Widerling, sich an sie rangeschmissen hat, sie im Büro sexuell angegangen hat und das Schlimmste an dieser Tatsache ist: Es hat ihr so gut gefallen. Noch ein Punkt, der sie an ihrer eigenen geistigen Gesundheit sehr zweifeln lässt.


    Auch ihre Freundin kann sie nicht aus dem ganzen Wahnsinn, der sich immer mehr zu entfalten scheint, retten. Denn Maria hört nicht mal ansatzweise auf ihre Freundin und spielt bewusst immer und immer wieder mit dem Feuer, um der Wahrheit nahe zu kommen.


    Meine Meinung:


    Völlig abgedreht, aber gut!
    Ich wusste es schon beim Lesen der Leseprobe, Maria und ich, wir verstehen uns! Dieses Buch hat alles für mich bereit gehalten. Ich habe gelacht, über Marias Ausdrucksweise, manchmal war ich aus dem gleichen Grund auch schockiert, weil ich an dieser Stelle oder in dem Buch jetzt nicht damit gerechnet hatte. Und dann war ich neugierig, was alles ans Tageslicht kommt und ob sich Marias Ängste bewahrheiten.


    Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher sich denkt, nein, das ist nichts für mich, die derbe Sprache, das doch manchmal sehr sexualisierte Verhalten, die Gedanken in einer Tour an Sex in allen Lebenslagen, das kann auch verstören. Ich finde, darauf sollte man potentielle Leser hinweisen. Sofern also jemand sich dem Buch zuwenden mag, bitte seid Euch im Klaren, dass es hier ziemlich hart zur Sache geht, kein Blatt vor den Mund genommen wird. Wer damit klar kommt oder so was auch mal ganz gern liest, der findet eine echt coole (Anti-)Heldin in Maria vor, die genug Potential für noch mehr Fälle hat, da bin ich sicher. Ich für meinen Teil möchte sie gern noch mehr ermitteln sehen und vielleicht ihre ganz persönlichen Probleme aufarbeiten, vielleicht auch das private Liebesglück finden, um dem Wahnsinn, dem sie sich da selbst permanent aussetzt und wo sie ziemlich heftig mit dem Feuer spielt, zu entgehen und das alles zu beenden.


    Mir hat die völlig abgedrehte Maria auf jeden Fall supergut gefallen, ich hab sie ins Herz geschlossen, genauso, wie ihre Freundin, Nkem, die Chemikerin, die ihr auch ansonsten helfend zur Seite steht und auch schon mal versucht, Maria auf den Boden der Tatsachen zu holen!


    Der Titel „Totenzimmer“ erweist sich als ziemlich zweideutig, denn es geht nicht ausschließlich um einen Raum, in dem ein toter Mensch liegt, also gern in der Rechtsmedizin, sondern auch um etwas ganz anderes. Maria wird es dem Leser selbst erzählen, wenn er sich auf sie und ihre Geschichte einlässt!


    Fazit:
    „Totenzimmer“ ist ein Thriller, blutig an manchen Stellen, brutal alle mal und das nicht nur in dem, was beschrieben wird, sondern auch wie es beschrieben wird. Die Sprache ist nichts für zarte Gemüter und auch nicht für Leute, die mit sexualisierter Sprache es nicht so haben. Aber wer auf hartes „Zeug“ steht –so wie ich- der ist hier bestens bedient und wird seinen Spaß haben!


    5ratten