Für mich ist das Tagebuch-Schreiben eine Form von Psycho-Hygiene, die sich (wohl nicht ohne Grund ) ab meinem 13. Lebensjahr (da schenkte mir meine Lieblingsschwester das 1. aller Bücher in samtrotenem Umschlag, natürlich abschliessbar ) automatisiert hat.... Ich habe eigentlich nie aufgehört, Tagebuch zu schreiben. Wenn auch nicht jeden Tag.
Aber gerade heute wieder, da es eine Form für mich ist, z.B. Problemstellungen zu beschreiben (Krankheiten meines Bruders etc.) und einiges wortwörtlich "loszulassen", objektiver zu betrachten.
Übrigens ist mir aufgefallen, dass ich mich seit Jahren so gut wie nicht mehr mit Lyrik beschäftige, selbst aber früher mal Gedichte sammelte und welche schrieb. Ich finde, Lyrik hat auch etwas Stabilisierendes, wenn die Psyche mal in "Schieflage" gerät.... Z.B. haben mir die Gedichte von Hans Kruppa mal sehr gefallen - und als ich dies (vor laaaaaanger Zeit) dem Autor schrieb, hat er mir tatsächlich ein kleines Bild gemalt. Das fand ich so schön damals (ich glaube, seither mag ich Gedichte NOCH lieber )....
Ich schreibe auch Tagebuch, aber auch nicht jeden Tag.
Es gab früher eine Mädchen-Zeitschrift ("Girl", glaube ich), da war immer eine Seite mit Gedichten drin. Die musste ich immer als erstes lesen. Um mich mit "richtiger" Lyrik zu beschäftigen, fehlt mir irgendwie die Muse. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein "Banause", weil es mir irgendwie "nichts gibt". Oder ich abe noch nicht den richtigen Autor gefunden.
So geht's mir auch. Mein Bedürfnis nach einer morgendlichen Lesehalbestunde "zum Aufwachen" ist familienlegendär - und dafür stehe ich seit vielen Jahren auch extra früher auf als unbedingt nötig. Bin dann erst mal.. wie ein ausgekühltes Reptil..
Eine äußerst bestechende Idee, ja.
Ich will morgens auch immer lesen und hänge dann doch am Handy; werde mir aber ein Beispiel an dir lesen.