Beiträge von Seoman

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    „Die wilde Gabe“ ist oberflächlich betrachtet ein ziemlich unspektakuläres Buch. Die vordergründige Geschichte ist eigentlich schnell erzählt. Der junge Orrec lebt im Hochland bei seinem Clan und wächst hinein in eine raue Welt in der man nie weiß, welchen Nachbar-Clans man trauen kann, welche hauptsächlich an ihren eigenen Vorteil denken und welche wirkliche Freunde sind.
    Hätten die über das Hochland verstreut lebenden Sippen nicht jeweils eine magische Fähigkeit, könnte man gar nicht von einem Fantasy-Buch sprechen. Aber auch hier gibt es nicht den typischen Fantasy-Magier, jede der Fähigkeiten hat eine gute und eine schlechte Seite. Orrecs Freundin Gyr beispielsweise kann mit Tieren sprechen, es gefällt ihr aber gar nicht, dass ihre Familie von ihr erwartet, dass sie diese Fähigkeit einsetzt um bei der Jagd zu helfen.
    Orrecs Vater beherrscht das Auflösen, er kann Lebewesen mit einem Blick töten und da sich die Fähigkeiten weiter vererben, erwartet er, dass auch Orrec diese ebenso mächtige wie schreckliche Begabung entwickelt.
    Und hier liegt meiner Meinung nach auch die Stärke des Buchs. Es geht nicht um epische Schlachten oder Reisen durch riesige Welten, dafür versteckt sich eine ganz reale Geschichte hinter der Fantasy-Fassade – eine Geschichte über das Erwachsen werden, den Umgang mit den eigenen Kräften und die, vielleicht überzogenen, Erwartungen der Eltern an ihre Kinder.
    Die Thematik richtet sich wohl eher an jungendliche Leser, mir hat das Buch trotzdem gut gefallen, die knapp 300 Seiten sind wie im Flug verstrichen.


    4ratten


    Gruß
    Seoman

    Hallo,


    hat das Buch denn schon jemand gelesen? Ich habe den ganzen letzten Monat damit verbracht und bin ziemlich enttäuscht.
    Das liegt mit Sicherheit zum Teil an meiner (jetzt hoffentlich vergangenen :zwinker:) Leseunlust und deswegen will ich auch gar nicht groß meckern. Für mich hat sich das Buch gezogen wie Kaugummi. Ich hatte schon bei anderen Tad Williams-Büchern das Problem, dass ich die ersten 100 - 200 Seiten eher langweilig fand, aber hier zog sich das durch das komplette Buch.
    Es wird wild zwischen Handlungssträngen hin und hergesprungen; ich hatte das Gefühl, dass der Herr Williams beim Schreiben noch mehr Pausen gemacht hat als ich beim Lesen.
    Liegt das nun an mir oder empfindet das Buch noch jemand als so schwach wie ich?


    Gruß
    Seoman

    Hallo,


    ich habe das Buch gerade fertig gelesen. Gestört hat mich vor allem, dass durch unlogische Handlungsverläufe künstlich die Spannung erhöht wird.


    Ein Beispiel:



    Gruß
    Seoman

    Originaltitel: Memories of Ice


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    Die Handlung schließt wieder unmittelbar an den ersten Teil an, läuft also parallel zu Deadhouse Gates. Eine neue Macht, die Pannonische Domäne, ist entstanden und verbreitet mit Gewalt ihren neuen Glauben. Um die freien Städte zu schützen verbündet sich Hohefaust Dujek Einarm mit seinen ehemaligen Feinden, den Tiste Andi und den T'lan Imass.


    Nachdem Steven Erikson seine Leser in Deadhouse Gates durch die Wüste geschickt hat (sowohl inhaltlich, als auch auf das Lesevergnügen bezogen), gibt es nun ein Wiedersehen mit vielen aus dem ersten Teil bekannten Charakteren. Kruppe verärgert endlich wieder die Großen und Mächtigen durch seine Dreistigkeit und sein ständiges Gebrabbel, Paran, Elster und die restlichen Brückenverbrenner führen wieder ihre wenig heldenhaften Aufträge aus. Der schnelle Ben scheint wieder allen überlegen und man erfährt sogar wie er seine scheinbar unbegrenzten magischen Fähigkeiten erhalten hat. "Wieder" - denn das alles kennt man eigentlich schon aus dem ersten Teil und wird deswegen stellenweise auch etwas langweilig. Nur wenige Charaktere entwickeln sich wirklich weiter, Hauptmann Paran bildet da fast die einzige Ausnahme.
    Ein Lichtblick sind die in das Geschehen verwickelten Götter. Götter fallen und werden wieder sterblich, neue steigen auf und ständig ändern sich die Machtverhältnisse und damit auch die Stärken ihrer Anhänger.


    Stellenweise ist es sehr schwer Erikson zu folgen. Er springt wild zwischen Handlungssträngen und führt neue Charaktere ohne nähere Erklärung ein. Erst mehrere Kapitel oder gar Bücher später erhält man spärliche Informationen über ihre Vergangenheit. Sie erscheinen teilweise so plötzlich, dass man sich beim Lesen fragt ob man den ersten Auftritt ganz einfach überlesen oder vergessen hat. Daher ist es schwer mit den Protagonisten mitzufühlen oder sich in sie hineinzuversetzen. Bis auf wenige Ausnahmen ist mir beim Lesen ganz egal ob eine Person Pech oder Glück hat, gewinnt oder verliert.


    Rein vom Handlungsaufbau her macht Erikson eigentlich alles richtig. Die Machtverhältnisse änderns ich ständig, alte Freinde verbünden sich plötzlich, man weiß nie was als nächstes passiert. Und trotzdem fehlt immer irgend etwas um mich komplett an das Buch zu fesseln. Das Lesen strengt eher an, als dass es Spaß macht. Vieles ist bereits aus dem ersten Teil bekannt, eine leichte Tendenz nach oben gibt es aber schon.


    Bewertung:
    3ratten


    Gruß
    Seoman


    Um ehrlich zu sein, finde ich jenen Thread recht verwirrlich, da es nicht so klar wird, wer nun was lesen möchte oder würde. Wisst Ihr was? Eröffnet doch nochmals einen Wunschthread, diesmal spezifisch zum Band 4.


    Ich habe mal noch einen Versuch gestartet: hier


    Vielleicht war der erste Thread wirklich etwas verwirrend und es finden sich jetzt noch Mitleser.


    Gruß
    Seoman

    Hallo,


    Hat denn sonst niemand die ersten drei Teile gelesen? Jetzt habe ich doch extra gewartet und das Buch nicht direkt nach dem Erscheinen gelesen. Das fände ich wirklich schade, wenn es jetzt keine Leserunde gibt.


    Gruß
    Seoman


    in der damaligen Leserunde zu Lycidas hat Christoph bestätigt, dass es sich eigentlich um drei Bücher gehandelt hat, die der Verlag dann aber in einem Band herausbringen wollte.


    Das zeigt eigentlich, dass Lycidas keine perfekt durchgeplante Auftragsarbeit war. Das macht den Autor sympatisch und ein Schuss Unvollkommenheit kann einem Buch auch mal gut tun. Vielleicht rede ich mir aber auch gerade meine letzten Kritikpunkte an dem Buch schön - was eigentlich gar nicht nötig ist.
    Auf jeden Fall danke für die Info, Ingroscha. :winken:


    Gruß
    Seoman

    Hallo,


    es wurde ja schon viel geschrieben, aber zu den Wiederholungen will ich auch noch meinen Senf abgeben.


    Die inhaltlichen Wiederholungen haben mich auch gestört. Das Buch ist ja nochmal in drei "Unterbücher" aufgeteilt. Es liest sich teilweise so, als ob die Bücher auch wirklich als getrennte Bücher gedacht waren. Wären es zeitlich getrennt erschienene Bände könnte ich verstehen, dass dem Leser nochmal in Erinnerung gerufen wird was in Buch 1 passiert ist. So sind diese Wiederholungen einer meiner ganz wenigen Kritikpunkte an Lycidas.


    Die Formulierungs-Wiederholungen ("Fragen sie nicht", "Unnötig zu erwähnen, dass", ...) haben mich dagegen überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, dadurch erhält der Erzähler, Wittgenstein, einen eigenen Charakter mit einer ganz eigenen Art eine Geschichte zu erzählen.


    Bewertung:
    4ratten


    Gruß
    Seoman

    Hallo.


    Den vorangehenden Punkten schließe ich mich im Großen und Ganzen an. Das Buch baut eine schöne düstere Atmosphäre auf, hat ein paar Längen, ist aber eben auch kein typisches "komm-wir-besiegen-den-bösen-Opa"-Fantasy-Buch.
    Komplett überzeugen konnte mich Aether aber trotzdem nicht. Ich hatte den Eindruck ein mittelmäßiges Buch über einen Jungen zu lesen, der in England zu Beginn des Industriezeitalters aufwächst. Die Fantasy-Elemente wirken künstlich, sogar unnötig und teilweise störend. Vor allem könnte man sie herausnehmen ohne die Handlung an vielen stellen ändern zu müssen. Die Idee des Buches ist ja nicht schlecht, aber dann erwarte ich auch etwas mehr Phantasie.
    Man könnte meinen, McLeod hätte das Buch geschrieben (ganz ohne Fantasy) und dann nachträglich ein paar Stellen geändert um noch etwas Besonderes einzubringen.


    Das Buch bekommt von mir knappe: 3ratten


    Gruß
    Seoman


    Der neueste Netscape hat aufgeholt. Dazu hat er ein Feature - genauso wie der SeyMonkey -, das m.W. dem Firefox noch fehlt: Er kann sich gegebenenfalls wie der IE verhalten, was auf gewissen Seiten nach wie vor Pflicht bzw. von Vorteil ist ...


    Ja, gibt es im Firefox nur als Extension soweit ich weiß.

    Hallo,


    ich habe jetzt auch Im Bann der Wüste ausglesen, bzw. mich fertig durchgequält. Ich hänge das mal noch hier dran, da der dritte deutsche Teil ja, wie oben schon erwähnt, zusammen mit dem zweiten deutschen Teil dem zweiten Band der Originalausgabe bildet - hört sich kompliziert an, ist aber so. :breitgrins:


    Meine Bewertung von oben würde ich jetzt eher noch etwas nach unten korrigieren. Auf den nächsten 600 Seiten ändert sich praktisch nichts. Es wird entweder gereist oder gekämpft. Die Charaktere entwickeln sich nicht, es wird nicht mal versucht neue Seiten an ihnen aufzudecken. Man könnte meinen der "Charakterplan" wurde in Band 1 festgelegt und jetzt hält sich Erikson stur an dieses Konzept. Dazu kommt, dass die schwache Handlung wohl durch immer überzogenere Gewaltdarstellungen aufgepeppt werden soll. Ich möchte eigentlich nicht haargenau erklärt bekommen, wie sich jemand fühlt der gerade gekreuzigt wird. Aber das ist Geschmackssache, anderen werden diese realistischen Darstellungen sicherlich gefallen.
    Ich werde dem nächsten Band wohl noch eine Chance sehen und hoffen, dass es sich hier nur um einen Durchhänger handelt.
    Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem guten ersten Teil und den immer wieder zu lesenden Vergleichen mit George R.R. Martin auch einfach zu hoch. Gerade der Vergleich mit George Martin ist meiner Meinung nach völliger Unsinn, von dessen Schreibstil ist Erikson meilenweit entfernt.


    Gruß
    Seoman

    Gunter Dueck - Aufstieg und Zerfall der Untoten und ein menschliches Ende

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    Ein Engel und ein Teufel unterhalten sich auf dem Friedhof. Der Teufel beklagt sich darüber, dass er zu viel zu tun hat, viel zu viele Seelen reinigen muss. Da kommt ihm die Idee, die Menschen wieder gläubiger werden zu lassen. Und das möchte er dadurch erreichen, dass er ihnen das Böse zeigt - in Form eines Vampirs.
    Die weitere Geschichte irgendwie zusammenzufassen ist fast unmöglich. Auf jeder Seite wird alles immer chaotischer - positiv chaotisch!
    Die Vampire übernehmen die Macht, kämpfen für die Rechte der Untoten und terrorisieren die Menschen. Nur Brain, die Hauptperson des Buches, versucht zusammen mit seiner Familie die Welt zu retten. Der Plan des Teufels ändert sich bald, schnell erkennt er, dass er sein Ziel auf einem ganz anderen Weg erreichen kann.


    Das alles ist witzig geschrieben, hat aber oft auch einen ernsteren Hintergrund. Der Stil erinnert ein wenig an Terry Pratchett oder Douglas Adams - "Per Anhalter durch die Galaxis" spielt auch eine kleine Rolle in dieser irren Geschichte. Dueck kopiert aber keinen der beiden.
    Erschreckende Verbindungen zur Realität sind zum Beispiel zu erkennen, wenn beschrieben wird, wie die Vampire sich Menschen als Nahrungsquelle züchten - sie gentechnisch verändern, "verbessern". Das liest sich zwar recht lustig, stimmt aber auch nachdenklich.


    Das Buch hat nicht nur eine außergewöhnliche Handlung, es sieht auch nicht "normal" aus. Ein Taschenbuch im schwarzen Samteinband mit goldenem Titel sieht man nicht oft. Ein paar düstere Abbildungen gibt es auch zu bestaunen - ungewohnt, aber in diesem Buch nicht wirklich überraschend.


    Und wer jetzt noch wissen möchte, was das Tai Chi mit dem Grünen Punkt, Vampire mit ägyptischen Pharaonen oder Leibniz Kekse mit dem Teufel zu tun haben, der muss das Buch schon selbst lesen.


    5ratten


    Gruß
    Seoman :klatschen:


    Was interessant ist, dass der Ring im Hobbit nicht unsichtbar, sondern nur durchsichtig macht und man in der Sonne gesehen werden kann, weil das Licht leicht gebrochen wird und man durch den Unsichtbaren hindurch leicht verschwommen sieht... irgendwie so war das. Im Hernn der Ringe wurde das soweit ich weiß nicht erwähnt.


    Wird das im Herrn der Ringe nicht dadurch erklärt, dass die Macht Saurons zunimmt und dadurch auch der Ring "stärker" wird?

    Danke für den Hinweis!
    Denn das wusste ich schon nicht mehr. :redface: Im Film kam es mir eher albern vor... ich muss die Bücher unbedingt noch einmal lesen.


    Das ist ja auch ein großer Unterschied zwischen einem Film und einem Buch. Diese Szene kam mir im Buch nicht so unpassend vor. Im Film wird einem das eher aufgedrängt durch die Art in der die Schauspieler die Szene spielen. Das hat mich auch gestört und eigentlich nur lächerlich gewirkt.
    Den Hobbit zu verfilmen finde ich da fast noch schwerer. Für den einen Leser ist das Buch ein Kinderbuch, für den anderen die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe, also vielleicht ein ernsteres Buch. Beide Seiten in einen Film zu packen dürfte fast unmöglich sein.


    Gruß
    Seoman


    PS: Sogar auf den Hobbit zurückgekommen. :zwinker:

    Hallo



    sind die Bände eigentlich 1:1 im Deutschen erschienen oder wurde ein englischer Band mal wieder aufgeteilt? Ich habe schon einige Bände der Serie bei mir stehen, habe aber bisher noch immer nicht den richtigen Zeitpunkt erwischt damit anzufangen.


    Der erste Teil ist auch in der Originalausgabe ein Buch (Gardens of the Moon). Alle weiteren bisher erschienenen Bücher wurden für die deutsche Ausgabe aufgeteilt. Da fällt mir noch ein, dass mir der englische Titel der Serie, Malazan Book of the Fallen, viel besser gefällt als Das Spiel der Götter.

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    Das Reich der Sieben Städte ist der zweite Teil der Serie Das Spiel der Götter.
    Zeitlich knüpft die Handlung direkt an den ersten Teil an. Das Buch beschränkt sich allerdings auf die weiteren Erlebnisse von Kalam, Fiedler und Crokus. Die drei reisen zusammen mit Apsalar durch die Wüste Raraku, in der sich ein Heer von Rebellen gegen das malazanische Imperium erhebt. Über die weiteren Mitglieder der Gruppe, die sich am Ende des ersten Bandes getrennt hat, erfährt man nichts.
    Diese Aufteilung der Handlung hat mir nicht wirklich gefallen. Auf den 500 Seiten wird entweder gereist oder gekämpft. Die Handlung ist oft so trocken und langweilig wie die Wüste durch die gereist wird. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel, die die Handlung mal wieder voran bringen und vom Stil wieder eher an den ersten Teil erinnern, leider viel zu selten.
    Viel stärker als im ersten Band ist mir hier die, im Zusammenhang mit Steven Erikson oft erwähnte, detaillierte Gewaltdarstellung aufgefallen. Die Beschreibungen sind aber nicht übertrieben brutal, sondern eben realistisch brutal. Eriksons Charaktere sind keine heroischen Krieger, die ihre Gegner sauber töten. Schon im Prolog des ersten Bandes äußert ein kleiner Junge den Wunsch Soldat zu werden. Der angesprochene Soldat entgegnet sinngemäß, dass nur Menschen die in allem anderen versagen Soldaten werden. Dieses Gespräch wiederholt sich im zweiten Teil zwischen zwei anderen Personen. Und zwar gerade als mir aufgefallen war, dass der Assassine Kalam mittlerweile ein bekannter Held geworden ist. Zufall oder gutes Timing des Autors?
    Ein durchschnittlicher zweiter Teil mit Licht und Schatten würde ich sagen.


    Bewertung:
    3ratten


    Gruß
    Seoman

    Steven Erikson – Die Gärten des Mondes


    „Die Gärten des Mondes“ ist kein „typisches“ Fantasy-Buch mit Elfen, Orks und Zwergen. Darujhistan, die letzte freie Stadt auf dem Kontinent Genabackis, soll bald auch dem malazanischen Imperium angehören. Es beginnt ein Krieg im Untergrund. Ein kleiner Trupp Soldaten wird in die Stadt eingeschleust um Sabotage-Akte durchzuführen und den Stadtrat außer Kraft zu setzen. Übernatürliche Wesen, Tiste Andi, tauchen auf und sogar die Götter selbst greifen in den Konflikt ein.


    Die Geschichte besteht aus einem kurzen Prolog und sieben "Büchern", die nochmal in Kapitel unterteilt sind. Die einzelnen Bücher und Kapitel beginnen immer mit einem kleinen Auszug aus einem Gedicht oder einer Sage Genebackis, die mehr oder weniger direkt mit der Handlung in Zusammenhang stehen.
    Nach dem kurzen Prolog geht es direkt mitten in der Geschichte los. Zu Anfang fällt es schwer einen Überblick über die vielen Namen und Orte zu bekommen und die einzelnen Handlungsstränge zeitlich zu sortieren. Natürlich helfen hier die in Fantasy-Büchern obligatorische Karte und ein ausführliches Personenverzeichnis – nutze ich beides allerdings sehr selten.
    Nur langsam versteht man, oder glaubt zu verstehen, wer hier auf welcher Seite steht und wer gegen wen intrigiert. Der Autor lässt einen als Leser immer gerade so viel wissen, dass man das Gefühl hat, auf der nächsten Seite das Puzzle zusammensetzen zu können – das hat bei mir dazu geführt, dass ich das zum Ende hin Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
    Dazu kommt, dass es ständig etwas neues zu entdecken gibt. Drachenkarten, die benutzt werden um die Zukunft vorauszusagen, damit zu spielen, oder sogar beides gleichzeitig. Die Tiste Andi - unheimliche, übernatürliche Wesen. Und natürlich die unzähligen Bewohner Darujhistans. Seargent Elster mit seinem Trupp Saboteure, der versucht seinen Aufrag auszuführen, obwohl er nicht mehr wirklich an seine Befehlsgeber glaubt. Crokus, den Träger der Münze mit seinem unglaublichen Glück. Den Alchemisten, der vielleicht doch mehr ist als nur ein Alchemist. Der unscheinbare Kruppe, der ständig in Selbstgespräche vertieft ist und von sich selbst immer in der dritten Person spricht. Die sich untereinander bekriegenden Diebes- und Assassinengilden. Und, und, und...


    Gut gefallen hat mir, dass die Haupthandlung des Buches abgeschlossen ist. Natürlich bleiben Fragen offen, man kann die größere Geschichte darüber schon erahnen, bleibt aber nicht mitten in der Handlung stecken.
    Die stellenweise zu moderne Sprache hat mich etwas gestört, vor allem in den Dialogen. Nicht durchgängig, aber der ein oder andere Begriff passt einfach nicht. Das kann natürlich auch an der Übersetzung liegen.


    Abzüge gibt es sonst nur für den etwas holprigen Anfang – und natürlich muss auch noch ein bisschen Luft nach oben gelassen werden, die Götter spielen ja noch ein paar Bücher lang.


    4ratten


    PS: So ein 800-Seiten-Buch sollte man übrigens nicht beim Essen in der linken Hand halten. Da verstaucht man sich schnell das Handgelenk. :rollen:

    [...]Es gibt genügend altersgemäße Lektüre mit ein wenig mehr Anspruch.


    [...]
    (Oder hofften die Lehrer vielleicht heimlich auf den üblicherweise reflexartig einsetzenden Anti-Schullektüre-Reflex der Kinder, so dass a) Potters Harry den Kindern verleidet und somit aus den Buchhandlungen verschwinden, und b) eventuell sogar durch bessere Lektüre ersetzt würde? )


    Der Lehrplan schreibt wohl "Märchen und Fabeln" vor, wenn ich da richtig informiert bin. Und die Idee in diesem Zusammenhang in einer 5. Klasse Harry Potter zu lesen finde ich wirklich nicht schlecht. Es ist doch wohl so, dass es nicht wirklich einfach ist, Schüler für eine Schullektüre zu begeistern. Was ist denn eurer Meinung nach "bessere Lektüre" mit "ein wenig mehr Anspruch"? Das Rennschwein ist wohl kaum eine Verbesserung?


    Gruß
    Seoman

    Hallo,



    Harry Potter hat an deutschen Schulen überhaupt nichts verloren. Schnurzpiepegal ob manche sich in ihrem Glauben nun verletzt fühlen oder nicht.


    Ich kann nicht die schlechte Schulbildung in Amerika beklagen wenn hier bei uns in Deutschland, nur weils gerade populär ist HP zu lesen, so einen Blödsinn Einzug hält. Dumm genug sind unsere Schüler sowieso wie Pisa bewiesen hat, durchs lesen von solch einem Kinderkram wird es sicherlich nicht besser. Vielleicht passen wir uns in Deutschland mit unserer Schullektüre ja auch einfach nur dem allgemeinen Niveau an.


    es geht hier doch, wenn ich richtig informiert bin um eine 5. Klasse, oder? Und den Zusammenhang mit dem Pisa-Test kann ich jetzt auch nicht wirklich nachvollziehen. Was sollte denn stattdessen deiner Meinung nach gelesen werden? Das Ersatz-Buch ist ja wohl jetzt "Rennschwein Rudi Rüssel". Ich glaube die meisten Schüler hätten mehr Spaß an Harry Potter gehabt und der Spaß am Lesen sollte doch wohl im Vordergrund stehen, wenn in einer 5. Klasse ein Buch gelesen wird.


    Gruß
    Seoman