Beiträge von Seoman


    Wie ein roter Faden zieht sich H. G. Wells, der Autor des 1895 erschienenen Romans Die Zeitmaschine, durch alle drei Teile. Dabei wird die Rolle, die er spielt, immer größer. Die Landkarte der Zeit, die dem Buch den Titel gab, nimmt leider einen relativ kleinen Raum ein.


    Gerade das hat mir hier gut gefallen, ich liebe Bücher die Lust auf andere Bücher machen und Wells Zeitmaschine habe ich gleich im Anschluss an "Die Landkarte der Zeit" nochmal gelesen. Dan Simmons "Drood" ging hier ja einen ähnlichen Weg, auch hier steht ein anderer Autor, in dem Fall Charles Dickens, im Mittelpunkt, auch wenn die Umsetzung hier deutlich düsterer ist.


    Seoman

    Hallo,


    das Buch beweist, dass ich wieder mehr hier ins Forum schauen sollte! "Herrin der Lüge" hatte mir eigentlich ganz gut gefallen, dazu hat mich "Das Buch von Eden" optisch angesprochen, inhaltlich schließe auch ich mich aber den bisherigen Meinungen an. Ich habe schon nach ca. 50 Seiten festgestellt, dass ich der Geschichte irgendwie nicht folgen konnte, meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift. Ich habe dann doch das ganze Buch gelesen, echte Spannung oder ein Interesse an der Geschichte und ihren Protagonisten hat sich aber nie entwickelt, ich habe das ganze eher gleichgültig verfolgt, lange in Erinnerung bleiben wird mir das Buch nicht.


    Seoman

    Hallo,


    Ready Player One ist bisher auch mein absolutes Jahreshighlight, ich habe lange kein Buch mehr so verschlungen. Anfangs dachte ich noch, es schreit hier an allen Ecken "Otherland" - gestört hat mich das dann aber gar nicht. Meine Reise durch Otherland ist schon etwas her, aber rückblickend würde ich sagen, dass bis auf die Grundidee der virtuellen Realität kaum Gemeinsamkeiten bestehen. Ready Player One legt den Schwerpunkt ja ganz klar auf Videospiele, Filme und Musik der 80er, in Otherland basierte doch vieles auf anderen Themen, Literatur beispielsweise. Ich bin Jahrgang 1981, habe die 80er also nur zum Teil bewusst erlebt, die meisten Videospiele und Filme kannte ich trotzdem und Rushs 2112 höre ich seit Jahren immer wieder gerne.
    Ich komme vom Vergleich der beiden Bücher doch nicht ganz weg. Der einzige Kritikpunkt den ich an "Ready Player One" habe ist die Länge. Ich hätte gern noch lange weitergelesen, mir war das Buch einfach zu kurz - und das kann man über die vier Otherland-Bücher nun wirklich nicht sagen. Normalerweise beginnt bei mir die Vorfreude auf ein neues Buch schon lange vor den letzten Seiten des aktuellen - nach Ready Player One habe ich erstmal ein paar Tage lang eine Lesepause eingelegt weil ich keine Lust auf ein neues Buch hatte. Und das ist jetzt als Kompliment für dieses fantastische Buch gemein!


    Seoman


    "Ausgefeilter" vielleicht deshalb, weil die historische Kulisse doch weiter reicht und mehr hergibt als eine Geschichte, die sich auf den relativ engen Raum einer Insel beschränkt?


    Ich schwanke da gerade. Vielleicht gibt das Insel-Szenario wirklich weniger her, vielleicht kommt es mir aber auch nur weniger ausgefeilt vor, weil die Zivilisation der Siedler noch nicht allzu weit entwickelt ist bzw. selbst noch keine größere Geschichte hat. Es geht halt um eine Gruppe Menschen die auf einer Insel eine neue Zivilisation gründet, da gibt es eben nur wenig Bezüge zu älteren Generationen, nur wenig Bezüge zur Vergangenheit und eine sehr überschaubare Anzahl von Protagonisten. Also zurück zur Ausgangsfrage: ja, das Insel-Szenario gibt wohl einfach weniger her.


    Seoman

    Hallo



    [...]Normalerweise geht es immer um Geschichten, die sich in den englischen Königshäusern abspielen, aber hier ist es eine ganz andere Art von Gemeinschaft, eine, die sich erst bilden und bewähren muss und nicht so eingefahren ist wie bei Regenten und ihren jeweiligen Untertanen. Gerade deshalb gefallen mir Die Siedler so gut.


    Bei mir ist das irgendwie genau anders herum. Ich fand Die Siedler richtig langweilig und frage mich gerade wieso. Auch wenn das Buch aus der Reihe tanzt und eben kein historischer Roman ist vergleicht man es doch mit anderen Gablé-Büchern und da bin ich doch enttäuscht. Wie hier vorher schon geschrieben wurde bin auch ich nicht wirklich warm geworden mit den Hauptpersonen, aber mir scheint auch die Story etwas platter. Das ist nur mein persönlicher Eindruck, aber auf mich wirken ihre historischen Romane ausgefeilter, besser "konstruiert" und damit für mich deutlich spannender als Die Siedler.


    Seoman


    Tagelang habe ich mich mit dem Buch herumgequält und bin richtig erleichtert, dass ich mich dazu entschlossen habe, es abzubrechen.


    Anfangs wird man richtig in diese Welt hineingeworfen, ohne große Erklärungen. Der Autor hat die verrücktesten Ideen, aber mir war das stellenweise einfach zu viel.


    Mir ging es ganz genauso. Ich hatte das Buch zufällig entdeckt und mich richtig drauf gefreut, nach 10 - 15 Seiten habe ich es dann entnervt abgebrochen. Das mache ich nur sehr selten, aber mit dem Buch bin ich auch überhaupt nicht klar gekommen. Das war mir alles zu wirr, ich konnte gar keine richtige Handlung erkennen.


    Seoman

    "Für die Krone" ist für mich eines der Bücher gewesen die mich kurz fasziniert, dann aber leider eher gelangweilt haben. Das erste Drittel habe ich verschlungen - die Verweise auf Jules Verne, das zwielichtige London, geheimnisvolle Charaktere, verschiedene Handlungsstränge - das machte alles Lust auf mehr. Nur wirklich halten konnte das Buch die Spannung zumindest bei mir nicht. Nachdem ich mich in die Geschichte reingelesen hatte kam langsam Langeweile auf. Ob ich die weiteren Bände lese weiß ich noch nicht, wenn mir schon beim ersten Band das Kennenlernen der Geschichte und der Protagonisten mehr Spaß bereitet hat als die Geschichte selbst spricht das nicht wirklich dafür die nächsten Teile zu lesen.


    Seoman

    Hallo,


    ich habe das Buch Mittwoch begonnen, die ersten 100 Seiten habe ich bis jetzt gelesen. Den Film kenne ich, bisher erinnert mich inhaltlich im Buch aber auch recht wenig an den Film. Obwohl ich die Atmosphäre in Film und Buch ähnlich düster und bedrückend finde.


    Seoman

    Hallo,


    angefangen habe ich das Buch mal, aber ich glaube fertig gelesen habe ich es nicht. "Spin" vom gleichen Autor fand ich faszinierend und spannend, Quarantäne dagegen eher doof, das hat mich überhaupt nicht gepackt. Ich weiß auch eigentlich nur noch dass ich es furchtbar langweilig fand.


    Seoman

    Hallo,


    ich habe das Buch in den letzten Tagen gelesen und bin positiv überrascht worden.



    Dass nicht alle Fragen geklärt werden, ist für mich eher ein Pluspunkt.


    Das ist für mich auf jeden Fall auch ein Pluspunkt. Offene Fragen laden ja immer zum Nachdenken ein und die Frage wie weit "die Mächtigen" der Welt für wirtschaftlichen Erfolg gehen würden ist nach wie vor aktuell, auch wenn das Buch schon knapp 30 Jahre auf dem Buckel hat.


    Auch die Zeitreise-Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Vor allem die Gefahren und Fallen werden deutlich, Jeschke macht dem Leser sehr deutlich klar, was die Zeit bedeutet und wie riesig die Geschichte der Erde im Vergleich zu einem Menschenleben ist.


    4ratten


    Achja: Wie fast immer bei Büchern aus der Heye-Science Fiction-Reihe sollte man das Vorwort erst nach dem Buch lesen. Auch hier wird wieder die ein oder andere Kleinigkeit verraten.

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    Es fällt mir schwer Drood in eine Kategorie zu packen, daher starte ich den Thread mal hier.


    Inhalt
    Nach einem Zugunglück, bei dem mehrere Waggons von einer Brücke in die Tiefe stürzen, erblickt Charles Dickens, der zu den Überlebenden des Unglücks zählt, zwischen den Verletzten und Toten einen dunklen Fremden - Drood. Mit schwarzem Opernumhang und Zylinder bekleidet, hat es für Dickens den Anschein als würde der Fremde Verletzte in den Tod begleiten.
    In der Folge macht sich Dickens auf die Suche nach Drood, erblickt ihn mal nachts vor seinem Fenster, steigt gar hinab in die Unterstadt Londons.
    Begleitet wird er dabei von dem mit ihm befreundeten Schriftsteller Wilkie Collins, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird.
    Getrieben von seiner Opiumsucht mißtraut Collins Dickens immer mehr, vermutet gar Dickens als Täter der Morde die Drood zugeschrieben werden und zweifelt daran, dass es diesen Drood überhaupt gibt.


    Meine Meinung
    Drood ist sprachlich außergewöhnlich gut geschrieben und es ist düster.


    Wenn Dickens und Collins in der Dunkelheit durch die Elendsviertel Londons streifen, kann man den Gestank förmlich riechen, spürt die nebelverhangene Luft und erkennt nur schemenhaft durch die Finsternis London und seine Bewohner.
    Steigen die beiden hinab in die Unterstadt Londons, fühlt man sich beengt in den Gängen und bedroht von deren Bewohnern. Durch Collins Opiumsucht verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellungen immer mehr und auch dem Leser fällt es schwer zu unterscheiden, was wirklich passiert und was nur Collins Fantasie entspringt.
    Durch diesen Opium-verschleierten Blick des Ich-Erzählers verschwimmt auch die Grenze zwischen Kriminal- und Gruselroman. Dadurch gewinnt das Buch, es fällt dem Leser aber auch schwerer der Story zu folgen.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und wirken lebendig. Lebendig ist hier eigentlich das falsche Wort, es sind meist gebrochene, schwer zu durchschauende Charaktere. Es gibt keine klaren Grenzen zwischen Gut und Böse, egal ob Collins, Dickens, Polizisten oder Verbrecher - alle haben gute aber auch dunkle Seiten.


    Doch Drood hat auch eine andere Seite. Neben der spannenden Mischung aus Kriminal- und Gruselroman, liest sich vieles wie eine Biografie über die beiden Hauptdarsteller.
    Das hängt zum Teil damit zusammen, dass die Handlung mehrere Jahre umfasst. Es gibt immer wieder Kapitel, die eher unmotiviert aufzählen, was die beiden Autoren tun (Lesereise hier, neuer Roman da..) bis die eigentliche Handlung wieder einsetzt, was meist um den Jahrestag des Zugunglücks herum ist.
    Diese biografischen Teile wurden schon an anderer Stelle kritisiert, ich hätte sie auch nicht unbedingt gebraucht, sie haben mich aber auch nicht wirklich gestört. Sie lockern die düstere Atmosphäre etwas auf und zeigen auch die freundlicheren Seiten von Charles Dickens und den weiteren Protagonisten.
    Wenn Dickens beispielsweise zum Weihnachtsfest einlädt und für jeden Gast Bücher auswählt und im jeweiligen Gästezimmer bereit legt, bringt das die Story nicht weiter, Charles Dickens als Protagonisten dieses Buches aber schon.


    Das Buch zeigt für mich mal wieder, wie vielseitig Dan Simmons ist - es gibt nicht viele Autoren die es in der Form schaffen, mich als Leser mitten in die Geschichte hinein zu ziehen.


    4ratten


    Seoman

    Ich habe die Terry Pratchett Bücher auch kreuz und quer gelesen und wurde trotdem bestens unterhalten. Vielleicht versteht man den ein oder anderen Gag erst im Nachhinein, wenn man dann Buch X liest, aber die Geschichten werden schon innerhalb eines Buches abgeschlossen.


    Seoman

    Hallo,


    die ersten drei Kantaki-Bücher haben mir sehr gut gefallen, hier teile ich eher Annabas Meinung.


    Mir fehlt hier total der Bezug zu den Charakteren, die menschliche Komponente ist fast nicht vorhanden. Brandhorst tappt hier meiner Meinung nach voll die in die Science Fiction Falle und vergisst vor lauter technischen Erklärungen und Kriegsbeschreibungen die Story zu entwickeln. Ich habe mich jetzt zwei Wochen lang durch das Buch geschleppt und bin jetzt erstmal froh es beendet zu haben. Die Folgebände werde ich trotzdem lesen, eigentlich kann der Herr Brandhorst es ja.


    Seoman

    Hallo,


    da ist es, mein Jahreshighlight (bis jetzt). Aber warum?


    Wie schon geschrieben wurde ist die Story selbst eigentlich eher überschaubar. Und trotzdem hatte ich so viel Spaß mit den gut 1200 Seiten wie schon lange nicht mehr mit einem Buch. Es ist einfach toll Geschichten von Neal Stephenson erzählt zu bekommen und ich weiß immer noch nicht genau warum eigentlich. :smile:


    Es macht zum Beispiel Spaß nach Verweisen zur Barock-Trilogie zu suchen. Waterhouse, Shaftoe, Enoch Root - da schrillen die Alarmglocken. Dann spielt Cryptonomicon auch noch zur Zeit des 2. Weltkriegs und, mehr oder weniger, in der Gegenwart - auch da ist man immer auf der Suche nach Zusammenhängen und freut sich (zumindest war das bei mir so), wenn wieder ein Puzzle-Teil passt.


    Mal wieder könnte man sagen, dass die Charaktere zu blass bleiben, aber dadurch umgibt die Stephenson'schen Charaktere irgendwie eine geheimnisvolle Aura. Man hat beim Lesen immer das Gefühl, dass es noch Geheimnisse gibt, die man noch nicht erfahren hat. Das Gefühl bleibt zwar auch nach dem Beenden des Buches, aber auch das sehe ich gar nicht so negativ. Offene Fragen regen zum Nachdenken an.


    Nur bei der Übersetzung wurde manchmal etwas übertrieben. Wenn zum Beispiel Randy Waterhouse "/wer ist XY" in seinen Computer eintippt, hätte das auch ruhig weiterhin "/whois" heißen dürfen.


    5ratten


    Seoman

    Hallo,


    ich habe Äon gerade beendet und konnte damit überhaupt nicht warm werden. Hätte ich das Buch gelesen ohne zu wissen welcher Autor es geschrieben hat, wäre ich nie auf Andreas Brandhorst gekommen. Ich habe vor kurzem die Kantaki-Trilogie gelesen und war richtig begeistert. Die Story muss sich in meinen Augen nicht vor Größen wie Dan Simmons Hyperion Gesängen verstecken.


    Äon dagegen hat mich eigentlich nur gelangweilt. Die Geschichte ist oft sehr vorhersehbar, die Charaktere sind platt und farblos. Vieles ist so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass ich beim Lesen lachen musste.. oder eher müde lächeln.


    Vielleicht bin ich einfach mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen, für wenigstens ein paar gute Ansätze würde ich noch zwei Gnadenpunkte vergeben.


    2ratten


    Seoman


    Aber mit Robin Hobb, Tad Williams oder auch George R. R. Martin würde ich sowohl Rothfuss als auch Brett gleich setzen.


    Ich habe in den letzten Monaten ja auch die beiden Bücher von Rothfuss und Brett gelesen. Rothfuss würde ich definitiv auch auf ein Niveau mit den oben genannten Autoren setzen. Da würde ich meine sowieso schon positive Meinung mit etwas Abstand sogar noch nach oben korrigieren.


    Bei Brett ist bisher eher das Gegenteil der Fall. Natürlich war auch das Buch nicht schlecht und ich werde bestimmt auch die folgenden Teile lesen. Aber da sehe ich schon noch Abstand zu Hobb, Martin, Williams und wie sie noch heißen. Dafür schreibt mir Brett irgendwie zu Action-lastig, der Tiefgang fehlt da noch ein bißchen.


    Gruß
    Seoman

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    "Das schwarze Blut" handelt vom Serienmörder Jacques Reverdi. Reverdi, ehemals ein berühmter Taucher, sitzt im Gefängnis in Malaysia und wartet auf seinen Prozess. Er erhält Briefe von einer ihm unbekannten Frau, Elisabeth, die er auf eine Schnitzeljagd zu den Schauplätzen seiner Morde schickt. Was nur der Leser weiß ist, dass sich hinter Elisabeth der Journalist Mark Dupeyrat verbirgt, der hofft Reverdi überführen zu können.


    Grangé schreibt nicht für Leser mit schwachen Nerven. Nur leider ist nicht der Spannungsaufbau so genial, dass man beim Lesen den Atem anhält, außergewöhnlich sind viel eher die Beschreibungen der Morde. Aber nicht außergewöhnlich gut sondern eher außergewöhnlich ekelhaft. Hier wäre weniger mit Sicherheit mehr gewesen.


    Die Art und Weise in der die Charaktere eingeführt werden kam mir auch sehr billig und wenig einfallsreich vor. Es wird einfach kurz die bisherige Lebensgeschichte zusammengefasst und fertig. Auch hier hätte Grangé den Leser vielleicht am Anfang noch etwas im Dunkeln tappen lassen können. Wenn man nach und nach etwas über die Charaktere erfährt ist das Lesen doch spannender und ein bißchen Mitdenken kann man als Leser ja schon. Aber vielleicht hatte Grangé beim Schreiben schon den nächsten Hollywood-Blockbuster im Sinn, der Stil erinnert jedenfalls stark an anspruchslose Action-Filme.


    Jacques Reverdi wird als gebildeter, anderen überlegener, Killer beschrieben, dessen Morde einem Ritual entsprechen. Marc Dupeyrat kommt langsam dahinter, dass dieses Ritual etwas mit Reverdis Kindheit zu tun hat. Dieses Muster kommt einem irgendwie bekannt vor und so lässt Grangé seinen Schnitzeljäger Dupeyrat gleich selbst drauf kommen, dass hier gewisse Parallelen zu Hannibal Lecter bestehen. Aber während Thomas Harris es schafft, seinem Serienmörder eine glaubhaft überlegene Intelligenz zu verpassen und so den Killer noch furchterregender erscheinen zu lassen, scheitert Grangé an diesem Anspruch. Reverdi ist seinen Opfern am Ende des Buches ebenfalls überlegen, aber auf eine unglaubwürdige, an den Haaren herbeigezogene Art. Er kann seine beiden Opfer zum Beispiel problemlos in einem Polizei-Revier inmitten von Menschen betäuben und nach draußen schleifen. Das hat nichts mit beängstigender Überlegenheit zu tun, das ist einfach nur Schwachsinn.


    Vielleicht sollte Grangé einfach mal einen Gang zurückschalten, im Mittelteil hatte mich das Buch sogar ansatzweise gepackt, der platte Anfang und vor allem das total überzogene Ende lassen das Buch aber gleich auf den Verkaufsstapel wandern.


    2ratten


    Seoman


    Kleinere Sprachmerkwürdigkeiten, die ich auf die Übersetzung schiebe, habe ich hier gerne verziehen, da der Rest des Buches sehr stimmig war. Aber Wörter wie Gully und Straßenverkehr gehören nicht wirklich in einen Fantasy-Roman, auch „Ladys first“ wirkte leicht unpassend.


    Das war mir auch schon aufgefallen. Liest irgendjemand das Buch auf englisch? Wäre interessant zu wissen, ob hier wirklich bei der Übersetzung geschludert wurde.


    Seoman