Beiträge von Elfriede

    Ich nicht (von wissenschaftlichen Veröffentlichungen mal abgesehen). Solche Verlage werden doch vom Publikum kaum wahrgenommen und damit auch nicht deren Bücher und Autoren. Vom Feuilleton auch nicht besprochen.


    Gruß, Thomas


    Damit meinte ich auch eigentlich gar nicht, dass dir ein DKVZ in jedem Fall am Buchmarkt weiterhilft, sondern meinte, dass ich damals dann nach halbangebrochener Arbeit an meinem eigenen Werk die Idee, diese Dienstleistungen (denn das sind sie ja, Dienstleistungsanbieter für Druck) einfach an jemanden abzuschieben. Natürlich ist die Rezeption im Feuilleton nicht gerade die beste, aber das ist doch mit Self-Publishing auch nicht anders. Dass eine Veröffentlichung in einem renommierten Verlagshaus vorzuziehen wäre, das wissen wir ja, aber nicht alle von uns haben das Glück, von so einem Verlag überhaupt erst angeschaut zu werden.
    Also egal ob Self-Publishing oder mit Dienstleister, Marketing und Vernetzungsarbeit muss man immer selbst übernehmen, wenn man also nicht gerade im Manuskriptlotto gewonnen hat ;)
    Schade finde ich, dass es wirklich so viele schwarze Schafe in dem Sektor gibt, die Neuautoren mit falschen Verheißungen locken. Dabei hätte das Prinzip der Autorenbeteiligung in meiner Welt durchaus seine Berechtigung, wenn es ethisch und ausgelegt auf Win-Win hin betrieben wird.

    @Ninasan86 Du hast sicher richtig gehandelt. Eine gründliche Recherche ist doch immer wichtig, selbst wenn du dich für einen klassischen Verlag entscheidest sollte man sich mal überlegt haben inwiefern der Verlag überhaupt zu einem passt. Und wie du schon sagst, Self-Publishing kostet viel Zeit und Mühe. Ich habe selbst einmal probiert, auf eigene Verantwortung etwas anzugehen, aber mir wurde der Arbeitsaufwand dann zu groß. Dann stand ich entweder vor der Wahl wirklich zu einem Verlag mit Kostenbeteiligung zu gehen oder ... naja ich habe mich dazu entschlossen das Manuskript nochmal zu überarbeiten, noch einmal die klassischen Verlage abzuklappern. Aber ich verstehe mittlerweile was jemanden dazu treiben könnte, zu einem Verlag zu gehen der dir die ganze Arbeit abnimmt, auch wenn es kostet ...

    Harald Schmidt? Ernsthaft? Ich habe den alten Reich-Ranicki über alles geliebt, auch wenn er definitiv auch ab und zu ein Arschloch war. Aber der alte Giftzwerg wusste, wie man derb und heftig unterhält ohne dabei aber gleichzeitig das Niveau zu senken. Damals hatten sie Charme und das in einer Szene die diesen Charme nur zu gut vertragen konnte. Glaube nicht, dass das ernsthaft Potential hat.

    Ich glaube, dass man bei den sogenannten DKVZs ein wenig differenzieren muss. Das Modell der Autorenbeteiligung als solches muss ja nicht unbedingt schlecht sein, auch wenn es natürlich sehr einladend für eventuelle Gauner und Betrüger wirkt.
    Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich mit wenig finanziellen Mitteln einen Verlag gründen würde, und mir wirklich daran gelegen wäre, gemeinsam mit den Autoren etwas auf die Beine zu stellen was sich gut vermarktet, verkauft und Leute erreicht, dann könnte ich mir auch denken, im Vorhinein Geld von den Autoren zu verlangen, damit ich sie mit diesen zusätzlichen Mitteln auch dementsprechend besser vermarkten kann, also die Kostenbeteiligung als eine Art Investment zu sehen. Will damit nicht sagen, dass das bei den aktuellen DKVZs so gehandhabt wird, aber ich glaube, dass in der deutschen Literaturszene eine Art "Anti-DKVZ-Dogma" herrscht, das sich auf vergangene Erfahrungen beruft und zukünftige Entwicklungen grundsätzlich schonmal ausschließt.

    Finnegans Wake ist eines jener Bücher, die mich über die vielen Jahre hinweg immer wieder begeistert haben.
    Zugegeben, es ist etwas schwer, den ersten Zugang zu finden. Ich kann hierzu Joseph Campbells "Skeleton Key" sehr empfehlen.
    Dieses Buch ist ein ganz besonderer Schatz, der aber eben erst ausgegraben werden will. Ich kann aber versprechen, dass die Beschäftigung und die investierte Mühe lohnt (erst recht, wenn man sich selbst viel mit Sprache beschäftigt!)

    Ich habe den Steppenwolf das erste Mal vor sehr sehr langer Zeit gelesen (ich gehe ja schon auf die 60 zu), und muss sagen, dass mich das Buch über die Jahre hinweg immer begleitet hat. Es ist unglaublich, wie Hermann Hesse es schafft, verschiedensten Lesern in unterschiedlichen Entwicklungsstufen doch immer wieder etwas speziell Passendes mitzugeben.
    Durch meinen Mann bin ich vor einigen Jahren auf die indische Philosophie der Veden gekommen und als ich den Steppenwolf in diesem Lichte noch einmal gelesen habe, offenbarte sich noch einmal ein völlig neues Werk!