Beiträge von Sheena01

    Römische Geschichte hautnah erlebt!

    Inhalt:

    Dies ist die Geschichte des 12 jährigen Jungen Juba, der seine Geschwister ganz aus dem alten Rom nach Britannien führt, nachdem seine Eltern durch Kaiser Domitian des Verrats beschuldigt worden waren, und die Eltern auf der Flucht vor den Häschern des Kaisers umkommen.


    Handlung:

    Im Jahre 94 nach Christus wird die Familie Jubas denunziert und vom Kaiser Domitian des Verrats beschuldigt, was einem Todesurteil gegen die ganze Familie gleichkommt. Als eines Nachts ihr Haus von Soldaten gestürmt wird, ergreift der 12jährige Juba auf Geheiß seiner Mutter mit seinen Geschwistern, der 9jährigen Ursula, dem 14jährigen Fronto und dem Baby Dora die Flucht, während die Eltern zurückbleiben, um die Soldaten aufzuhalten, um so den Kindern einen Vorsprung auf deren Flucht zu verschaffen, wobei die Eltern jedoch den Tod finden. Juba versucht sich mit den Geschwistern zum einigen noch verbliebenen Onkel Pantera durchzuschlagen, welcher als reicher Mann in Britannien lebt. Für die Kinder beginnt eine abenteuerliche und beschwerliche Reise voller Gefahren.


    Schreibstil:

    In einfacher und kindgerechter Sprache wird diese Geschichte erzählt, wobei die Geschichte in kurze Abschnitte unterteilt ist, wobei jedes Kapitel einen lateinischen Namen trägt, welcher im Anschluss an die Geschichte in einem Register erklärt wird.


    Charaktere:

    Der Protagonist Juba ist mit seinen 12 Jahren sehr reif für sein Alter, deswegen wird ihm von seinen Eltern die Verantwortung über seine Geschwister übertragen, obwohl sein Bruder Fronto zwei Jahre älter ist als er. Die Flucht aus Rom verlangt dem Jungen unmenschliche Entscheidungen ab, die er schweren Herzens treffen und sich dabei gegen seine Geschwister stellen muss. Auch seine neunjährige Schwester Ursula verhält sich bereits sehr wohlüberlegt und mutig, sein älterer Bruder Fronto jedoch wirkt geistig ein wenig retardiert und ist zudem ein Tagträumer.


    Cover:

    Das Cover wirkt sehr edel und sticht durch seine auffällige Farbgebung sofort ins Auge: es ist tiefrot eingefärbt und wirkt, als würde der darauf abgebildete Junge aus dem brennenden Rom fliehen, was dem Ganzen ziemliche Dramatik verleiht.


    Autorin:

    Caroline Lawrence studierte in Cambridge Alte Geschichte und unterrichtete etliche Jahre an einer Schule in London, bis sie sich ganz, dem Schreiben widmete.


    Meinung:

    Caroline Lawrence lässt in ihre Beschreibung des römischen Alltags ihr profundes Geschichtswissen einfließen, wodurch die Darstellung des römischen Lebens sehr lebensnah und realistisch wirkt. Die Geschichte beginnt bereits sehr spannend mit der Stürmung der Villa durch die Soldaten des Kaisers, und setzt sich mit ungebrochener Spannung fort. Die kleinen Protagonisten werden mit für ein Kinderbuch ungewöhnlich harten Schicksalsschlägen konfrontiert, was das Ganze noch fesselnder werden lässt.


    Persönliche Kritikpunkte:

    Die Verfolgungsjagd durch die Häscher des Kaisers wird sehr stark durch Zufälle gesteuert, wodurch die Handlung etwas leidet, es erweckt manchmal den Eindruck, als versuche man an diesen Stellen die Geschichte künstlich aufrecht zu halten, da die Handlung sonst stagnieren würde.

    Ein Kind ohne Lateinkenntnisse wird sich, meiner Meinung nach etwas schwer tun, die unzähligen lateinischen Begriffe im Text richtig zu deuten. Wie auch schon bei den lateinischen Überschriften, die am Ende erklärt werden, wäre auch bei den restlichen lateinischen Ausdrücken ein alphabetisches Register im Anhang wünschenswert, in dem das Kind ihm unbekannte Ausdrücke nachschlagen kann!


    Fazit:

    Alles in allem ein sehr gelungenes Kinderbuch, das auch geschichtlichen Background zur römischen Lebensweise liefert!

    In Cutler, einem kleinen Städtchen im Norden Michigans lebt die 16jährige Percy unter recht tristen Verhältnissen: der ihr unbekannte Vater hat sich bei ihrer Geburt aus dem Staub gemacht, ihre um fünf Jahre ältere Schwester ist mit deren kleinen Familie nach Portland gezogen und ihre Mutter Carletta ist schwer drogenabhängig. Um sich und ihre beschäftigungslose Mutter finanziell über Wasser zu halten, hat Percy die Schule abgebrochen und arbeitet nun Vollzeit bei einem Möbelrestaurator. Percy lebt in ständiger Sorge um Carletta, da diese auf der Suche nach Drogen immer wieder für etliche Tage verschwindet, und Percy es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, sie wieder aufzuspüren und sich um sie zu kümmern. Als Percy bei einer dieser Suchaktionen im Haus des selbst drogenabhängigen Dealers Shelton landet, findet sie statt Carletta ein verwahrlostes, halberfrorenes Baby vor, das neben seiner von Drogen vollgepumpten Mutter und dem ebenfalls zugedröhnten Shelton vor sich hinvegetiert. Percy fasst den Entschluss, den Säugling zu retten, indem sie das Kind kurzerhand aus dem Haus entführt und Großteils zu Fuß durch einen eisigen Schneesturm in ein Krankenhaus bringen will. Eine abenteuerliche Flucht beginnt, auf der sie Schützenhilfe von Portis, ihrem ehemaligen Ziehvater erhält. Soweit zum Inhalt der Geschichte.


    Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen aus der dritten Person aus der Sicht des Junkies Shelton, zum anderen aus der Ich-Perspektive der taffen, jungen Percy. Das Ganze ist in einer sehr einfachen Sprache verfasst und rasch und zügig zu lesen, das man es durchaus schafft, in einem Tag zu lesen.


    Die Leseprobe dieses Buches las sich sehr spannend, auch der Klappentext, bei dem von „irrwitzigsten Roman der Saison“ die Rede war, klang vielversprechend. Leider wurde ich aber schon nach kurzem eines Besseren belehrt: Zwar hatte der Inhalt, mit einem hilflosen Baby durch einen Blizzard flüchten zu müssen, durchaus einen vielversprechenden Ansatz, leider wurde jedoch sehr wenig daraus gemacht. Die Handlungsstränge waren teilweise etwas wirr, zumal hatte man den Eindruck, dass sich der Autor teilweise in Sackgassen verstrickte, aus denen er sich nur durch das Eintreten einer glücklichen Fügung des Schicksals herausmanövrieren konnte. Die Handlungsstränge erscheinen zum Teil an den Haaren herbeigezogen, wohl um die Spannung zu erhöhen, was das Ganze jedoch leider ein wenig flach erscheinen lässt. Dass man mit einem so kleinen Baby, wie beschrieben stundenlang durch den Schnee irren kann, ohne es dabei füttern und wickeln zu müssen, scheint den Autor nicht zu stören, dass ein Baby, dessen Körper mit eitrigen Wunden übersäht ist, normalerweise permanent vor Schmerzen schreien müsste, ebenfalls nicht. So wird ein offenbar äußerst pflegeleichter Säugling in dünnem Schlafanzug durch den ärgsten Sturm getragen, ohne dass er dabei jeglichen Schaden nimmt. Dass auch der minimal vorhandene Milchpulvervorrat ausreicht mit dem man mit heißem Wasser, das man aus ganz normalen Wasserflaschen zaubert, köstlich warme Babymilch zubereitet, ist ebenfalls eines dieser interessanten Phänomene dieses Buches. Aber wahrscheinlich ist es das, was man im Klappentext als „irrwitzig“ bezeichnet.


    Alles in allem, wie gesagt, ein durchaus spannender Ansatz für den Inhalt eines Erstlingswerks, ob ich es jedoch jemandem empfehlen würde, wage ich allerdings zu bezweifeln.


    3 von 5 Sternen