Beiträge von SebastianNiedlich

    Im Grunde habe ich das halbwegs offen gelassen, damit sich jeder ein eigenes Bild davon machen kann. Im Buch wird nur beschrieben, dass Tod sie in den Kescher packt, ein warmes Licht darin erscheint und sie hinterher verschwunden sind. Nun könnte man denken, dass sie ins Paradies oder wohin auch immer gehen.
    Ich persönlich fand die Vorstellung schön, dass sie auf Bibis Kleid wieder auftauchen und sie die für "neue" Menschen wiederverwendet. Also im Grunde eine Art Wiedergeburt. Aber ich würde das wirklich nicht als "offizielle Lesart" sehen und ich denke jede andere Erklärung ist ebenso gut. :smile:

    Ganz ehrlich: Ich verstehe total, wenn einigen das Ende zu kitschig ist. Bis ich die letzten 50 Seiten oder so geschrieben habe, sollte Martin auch sterben. War immer mein Plan. Und dann... brachte ich es nicht übers Herz.


    Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich Aussagen wie "Das Ende ist zu konstruiert" eher lustig finde. Die ganze Geschichte ist konstruiert. ;)
    Meiner Meinung nach funktioniert das Ende so oder so. Vielleicht ist das "gute" Ende jetzt sogar besser, weil einfach klar wird, dass Tod etwas aus der Freundschaft mitgenommen hat.


    Aber natürlich kann jeder der Meinung sein, dass es doof ist. Jedem das Seine! :)

    Hey, er stand total unter Stress, da achtet man nicht so auf Grammatik.


    Oder es haben ein Schriftsteller und zwei Lektorinnen gepennt. ;)


    In Anbetracht der Tatsache, dass es auch die Moskau-Geschichte ins Buch geschafft hat...


    :gruebel: Kurz vor drei in Moskau ist kurz vor fünf in Berlin? (Spur 2, ca 3 min) Hat die Erde etwa ihre Drehrichtung geändert?


    YAY, da hat jemand gleich den Fehler gefunden! :breitgrins:


    Ja, mir ist der Fehler bekannt. In der Tat gehe ich im Nachwort des gedruckten Buches darauf ein.
    Der Fehler ist echt keinem aufgefallen, bis das Buch damals im Handel war. Dann hat mich irgendwann eine Leserin darauf aufmerksam gemacht und ich dachte nur :grmpf: zu mir selbst.


    Die Seele von Martins Großmutter gleicht einem farbenfrohen Schmetterling. Tod machte darauf die Bemerkung, dass sie ein guter Mensch war. Schlechte Menschen werden zu unhübschen Motten, jedenfalls habe ich da so verstanden.


    :klatschen:


    Ich gebe zu, einige Leute haben mich das gefragt. Ursprünglich sollte das auch ein viel wichtigerer Punkt in der Geschichte sein, aber ich hab es dann gelassen. Aber in der Tat: Das war die Erklärung.


    Mich interessiert auch sehr, was es mit den Schmetterlingen letztlich auf sich hat. Ich hoffe/vermute, dass die Erklärung noch kommen wird. :breitgrins:


    Ich vermute, Du wirst enttäuscht. Eigentlich sollte doch klar sein, was die Schmetterlinge sind, oder? Also ich meine doch, dass das innerhalb der ersten 50 Seiten erklärt ist. Und selbst wenn nicht, sollte man sich denken können, dass das die Seelen der Menschen sind.


    Wurde der Fall der Mauer aus dem Buch gekürzt? Wenn man so nahe der Mauer aufwächst, sollte es in der eigenen Lebenrückschau doch irgendeinde Verknüpfung dazu geben, meint ihr nicht?


    Da ich nicht weiß, was gekürzt wurde, es aber durch Euch quasi mitbekomme, kann ich dazu nur sagen:
    Im Buch wird natürlich auf den Fall der Mauer eingegangen. Das Stück ist nicht sehr ausführlich, aber vorhanden.


    Und deswegen wollte ich nicht selbst kürzen... da gibt es soviel zwischendurch, was ich vermutlich nicht übers Herz gebracht hätte...


    Nur kurz: man dankt Gott nicht dafür, dass jemand gestorben ist. Vielleicht dankt man dafür, dass der/die Verstorbene in schönes, langes, glückliches Leben gehabt hat. Man kann auch danken, dass man den Verstorbenen hat kennenlernen dürfen.
    Wenn es anders rüber kommt - und das mag mal am PastorIn liegen, ist es meiner Meinung nach nicht richtig. Aber das habe ich ehrlich gesagt noch nicht erlebt.


    Bei manchen möchte man vielleicht schon seine Dankbarkeit für das Ableben ausdrücken. :breitgrins:


    Eine Kindheit ohne Freunde, mit verständnislosen Erwachsenen, den Problemen der Pubertät - darüber habe ich schon allzuoft gelesen, scheint mir. Dazu kommen die Sprünge. Zwar mag ich es eigentlich, wenn nicht alles ins Detail erzählt wird, sondern man sich einiges selbst vorstellen muss, aber hier habe ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Sind da Szenen der Schere zum Opfer gefallen? Anderes ist zuviel. Die Sache mit der ausrastenden Mutter, dem gezwungenen Schulwechsel z. B., wobei aber die Frage, wie der Junge mit diesem einschneidenden Erlebnis umgeht, unbeantwortet bleibt. Die Beschreibung bleibt äußerlich, oberflächlich. Die eigentlich interessante, psychologische Ebene fehlt.


    Na ja, im weitesten Sinne ist es die Geschichte eines Lebens. Da kommen Dinge wie "Pubertät" eben auf. Vielleicht ist es aber auch einfach nicht Dein Ding. Kann ja auch sein.


    Mit Sicherheit wird irgendwo etwas der Schere zum Opfer gefallen sein. Ich weiß aber leider auch nicht was. Zumindest habe ich jetzt eine Idee, wenn ich Deinen Test so lese.


    Das ist Sparen am falschen Platz, zumal ja die ungekürzte Version irgendwo vorliegt. Wenn man nicht so viele CDs pressen will (Eragon hat z.B. ca 26 CD pro Buch), kann man MP3 CDs herstellen. Da braucht man dann nur eine, maximal 2 CDs für knapp 10 Stunden.
    Aber da hast du ja leider offensichtlich keinen Einfluss drauf. Musst du als Autor nicht gefragt werden? Trittst du alle deine Rechte an den Verlag ab?


    Meines Wissens nach war es eine Frage der Kosten. Vermutlich hat bei Eragon mit 26 CDs keiner gezuckt, weil klar war, dass das Ding wie bekloppt gekauft wird. Mein Buch kann sich wohl auch Bestseller schimpfen, aber wir reden hier von einer ganz anderen Größenordnung. Und Bekanntheitsgrad. Ich schätze einfach mal, dass von Eragon - immerhin ein internationaler(!) Bestseller - in Deutschland vermutlich so viel Bücher in einer Woche über die Tische gegangen sind, wie bei mir in einem Jahr.


    MP3-CDs... ja, an sich eine schöne Sache, aber vermutlich können das dann wieder einige nicht abspielen, es gibt Reklamationen etc. Ist nur eine Vermutung von mir, da ich wirklich nicht der Hörbuch-Experte bin, aber ich schätze, dass Lübbe da nicht wirklich scharf auf irgendwelche Missverständnisse wäre.


    Was das Gekürzte angeht: Ich musste da in der Tat nicht gefragt werden. Man hat mir nur mitgeteilt, dass gekürzt werden muss. Und mich gefragt, ob ich das kürzen will oder ob das jemand anderes übernehmen will. Ich habe dann dankend abgelehnt, weil ich a) auch noch andere Sachen schreiben will und b) mir nicht vorstellen kann, dass ich irgendwas kürze, was ich ja aus gutem Grund im Buch gelassen hatte.
    Wie gesagt: Ich bin nicht grundsätzlich gegen das Kürzen, aber selber konnte ich das einfach nicht.


    Um noch auf dei Rechte einzugehen: Ich habe alle Rechte - bis auf die Filmrechte - abgegeben. Also wenn irgendwer einen interessierten Produzenten kennt. :breitgrins: