Alice Munro – Tricks
Acht Erzählungen
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Zur Autorin (Klappentext):
„Alice Munro, die 1931 in Ontario geboren ist, gehört zu den bedeutendsten Autorinnen der Gegenwart und gilt seit Jahren als Kandidatin für den Literaturnobelpreis. Mit ihrem umfangreichen erzählerischen Werk – sie hat zehn Erzählungsbände und einen Roman veröffentlicht – ist sie Beststellerautorin in ihrem Heimatland Kanada und der gesamten angelsächsischen Welt. Munro wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter für „Die Liebe einer Frau“ mit dem Book Critics Circle Award und dem Giller Prize, welchen sie ein weiteres Mal für ihre Sammlung „Tricks“ erhielt. Alice Munro lebt in Ontario und in British Columbia.“
Inhalt:
Im Mittelpunkt der acht Erzählungen stehen Frauen unterschiedlichen Alters, von jungen Mädchen bis hin zu Großmüttern, und die Beziehungen, die sie zu ihren Mitmenschen haben. Munro zeigt die Frauen in ihrem alltäglichen Leben, sie wirken wie unsere Freundinnen, Kolleginnen und Nachbarinnen mit den scheinbar überall gleichen Freuden und Schwierigkeiten. Doch jeder dieser Frauen geschieht im Laufe der Erzählung (die manchmal nur wenige Tage abbildet, manchmal auch Jahrzehnte überspringt) etwas, was ihr ganzes Leben verändert – alles Kleinigkeiten, deren Tragweite zunächst gar nicht abgesehen werden kann. Meistens enden die Geschichten an diesem Punkt. Alles Weitere bleibt der Phantasie des Lesers überlassen.
Meine Meinung:
Am Anfang fiel es mir schwer, das Buch zu lesen, weil ich seit Jahren fast nur noch Romane lese und mir die Kürze der Geschichten fremd erschien. Aber dann hat es mich doch gepackt, denn bei all der Kürze hatte ich nach den Geschichten doch das Gefühl, einen ganzen Roman gelesen zu haben. (So ähnlich steht das auch im Klappentext – und es stimmt wirklich.)
Der Inhalt erscheint manchmal beängstigend – ich mag mir gar nicht ausdenken, welche winzigen Kleinigkeiten eine Wende im Leben herbeiführen können. Zum Beispiel erfährt in einer der Geschichten eine Frau erst im fortgeschrittenen Alter, warum ihre erste große Liebe gescheitert war – es lag schlussendlich daran, dass sie das falsche Kleid trug. Obwohl das jetzt vielleicht eher witzig oder albern geklungen hat, ist es beim Lesen der Geschichte doch ein entsetzlicher und tragischer Moment.
Munros Sprache ist nüchtern und präzise, sie verzichtet auf jegliche Sentimentalität und bezieht die Position einer unbeteiligten Beobachterin. Gerade diese Distanz ermöglicht es dem Leser, selbst in die Geschichten hineinzufinden.
Ich gebe
Es war gut, das Buch gelesen zu haben. Trotzdem bleibe ich lieber bei Romanen, denn eine Kurzgeschichte richtet den Scheinwerfer nur auf eine Person oder ein Leben. Ich mag es aber, wenn die ganze Bühne beleuchtet wird und auch der Hintergrund gezeigt wird und die Nebenpersonen eine eigene Geschichte bekommen.
Viele Grüße von Annabas