Henning Mankell - Vor dem Frost

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Krimine.

  • Hat ein bisschen gedauert, bis ich mein Buch von der Winterlesenacht fertig hatte


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    Klappentext:
    Ein Kalb wird bei lebendigem Leib verbrannt, und sechs brennende Schwäne sind über dem Marebo-See gesichtet worden. Frauen verschwinden, eine Amerikanerin wird in der Kirche erdrosselt, und ein Lastwagen voll Dynamit lässt den Dom von Lund in Flammen aufgehen. Linda ist Polizeianwärterin in Ystad und darf Kurt Wallander bei seinen Ermittlungen zunächst nur als Tochter begleiten. Dann aber wird sie persönlich in den Fall hineingezogen: Ihre Freundin Anna ist spurlos verschwunden, kurz nach einer rätselhaften Begegnung mit ihrem Vater, der seit Jahren verschollen war. Linda macht sich auf die Suche nach der Freundin und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und sie verliebt sich. In Stefan Lindman, der als Kriminalbeamter von Borås nach Ystad gewechselt ist. Der Konflikt mit dem Vater ist vorprogrammiert.


    Mein Urteil
    Ein sehr guter Krimi, wohldurchdacht und rund. Mit viel Spannung und Nervenkitzel.


    Es fühlt sich ein wenig "ungewohnt" an plötzlich Linda und nicht mehr Kurt Wallander über die Schulter zu schauen. Ein bisschen vermisse ich Kurts Denkweise. Aber Linda ist ihm ähnlicher, als sie selbst weiß. Mankell hat es gut verstanden, sie als eine Wallander darzustellen und ihr trotzdem eine eigene Persönlichkeit zu geben. Es gibt viele Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle, so wird sie dem Leser gut näher gebracht.


    In dem Fall geht es um einen religiösen Fanatiker, der Menschen in seinen Bann zieht und sie für seine Zwecke einsetzt. Er scheut dabei auch nicht vor seiner eigenen Familie zurück...


    Es gibt nur zwei kleine Kritikpunkte für mich: Worauf er hinauswollte mit seiner Anspielung am Schluß im Essraum habe ich nicht wirklich verstanden und ich muss sagen, dass ich die Logik des Fanatikers nicht nachvollziehen konnte, der einerseits das Böse erkannt zu haben glaubte und es sich andererseits in eingen Dingen zum Vorbild nahm... Aber vielleicht ist das die Kunst des Fanatismus..?


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • Ein wirklich tolles Buch! :klatschen: :klatschen:
    Eigentlich sind Krimis nicht so mein Genre, dieser jedoch fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Die Story ist sehr gut durchdacht und nicht durchschaubar was das A und O eines jeden Kriminalromans ist.
    Sehr gut gefallen hat mir, dass diesmal nicht Kurt sondern Linda Wallander im Fokus stand, die sich in der Aufklärung der Fälle mit ihrem Vater ergänzt hat.
    Ich werde in Zukunft zu mehr Krimis von Mankell greifen, das ist schonmal sicher.


    5ratten


    Junifee:
    Die Anspielung im Essraum bezog sich auf

  • Ich hab die "Mankell" Bücher der Reihe nach gelesen.


    Ich fand "Vor dem Frost" war mit Abstand das schlechteste Buch in der Reihe. Teilweise war es aus meiner Sicht sehr unlogisch
    und schlecht nachvollziehbar. Gerade das Ende erinnerte mich mehr an einen schlechten US-Actionfilm, als an das Ambiente eines Mankell-Buchs.


    Phasenweise hatte ich auch den Eindruck, dass nicht "Mankell" selbst, sondern irgendein studentischer "Ghostwriter" etwas für ihn hingekritzelt hat.
    Der bisherige Schreibstil ging völlig verloren. Die Spannung fand ich eher mau: gut begonnen und immer mehr abgebaut.


    Leider tauchen ja auch die "älteren" Charaktere nicht mehr auf…..der Vater verstorben, die frühere Lebensgefährtin spielt keine Rolle mehr, sein "Pferdefreund" ist auch mehr oder minder abgetaucht..


    Das Buch erstreckt sich auf knapp 500 Seiten…..eindeutig 200 aus meiner Sicht zuviel.


    Von Mankell hätte ich mehr erwartet.


    Leider nur


    2ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Mir hat "Vor dem Frost" gut gefallen. Die Geschmäcker sind halt sehr verschieden.


    In Ystad und Umgebung ist ein Tiermörder unterwegs. Ohne Skrupel zu hegen, übergießt er sechs lebende Schwäne mit Benzin und setzt sie in Brand. Zur gleichen Zeit wird Linda Wallanders Freundin Anna vermisst, und obwohl sie ihren Vater sofort über ihr Verschwinden unterrichtet, scheint dieser Lindas Befürchtungen nicht ernst zu nehmen. Erst als eine ältere Frau bestialisch ermordet in einer abgelegenen Hütte aufgefunden wird und eine Verbindung zu Anna besteht, beginnt er zu ermitteln.


    „Vor dem Frost“ ist der zehnte Fall des schwedischen Kommissars Kurt Wallander, der durch die Lösung spektakulärer Fälle und durch massive eigene Probleme bekannt geworden ist. Diesmal allerdings ist er bei seiner Jagd nach einem skrupellosen Mörder nicht allein. Denn seine Tochter Linda plant in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und ist als Polizeianwärterin bei den sich immer schwieriger gestaltenden Ermittlungen mit dabei. Ein interessantes Team, das sich zum einen wunderbar ergänzt, zum anderen aber einige Probleme miteinander hat.


    Sektentum und religiöser Wahn. Ein schwieriges Thema, das sich Henning Mankell für die erste Zusammenarbeit von Vater und Tochter ausgesucht hat und das er in seinem Kriminalroman konsequent verfolgt. So setzt er sich nicht nur mit den gefährlichen Auswüchsen eines fatalen Glaubens auseinander, sondern stellt unverblümt dar, wozu eine nicht zu kontrollierende Abhängigkeit führen kann. Ein starker Krimi mit einem aktuellen Thema, der neben der Aufklärung eines komplexen Falls auch die Beziehung zwischen dem grüblerischen Kommissar und seiner inzwischen erwachsen gewordenen Tochter auf den Prüfstand stellt.


    Fazit:
    Ein authentischer und spannender Krimi aus dem hohen Norden, der wie auch die anderen Fälle des schwedischen Kommissars düster in Erscheinung tritt.