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Hape Kerkeling, Angelo Colagrossi und Angelina Maccarone - Ein Mann, ein Fjord
(Ein Spielfilm für die Ohren, mit Hape Kerkeling in allen Rollen. 2 CDs, 2 Std. 18 Min.)
Inhalt:
Familie Krabbe aus Wanne im Ruhrgebiet - das sind Norbert, Birgit und Tochter Ute. Man kann sie wohl mit Fug und Recht als Proletenfamile bezeichnen, denn bis aufs Töchterchen, das Automechanikerin ist, besteht ihr Tagesablauf aus Wannenbädern, Preisausschreiben, Ebay-Verkäufen (bei denen die gewonnenen Preise in klingende Münze verwandelt werden) und dem mehr als gelegentlichen Schlückchen aus der Pulle...
Eines Tages beschert Fortuna dem Glückspilz Norbert nicht nur eine kaputte Kaffeemaschine mit Werbeaufdruck, sondern - man glaubt es kaum: den Gewinn eines nach ihm höchstpersönlich benannten Fjordes in Norwegen samt Blockhütte. Da wäre dann nur noch die Reise zu den Lofoten, die selbst zu bezahlen wäre, denn Tochter Ute möchte unbedingt dort hin und überredet Vater Norbert, sie auf der Reise zu begleiten.
Ohne Geld allerdings, denn das ist gerade mal wieder aus. So reisen denn also Ute mit Kinderfahrausweis und Norbert mit Wassereimer als verkleidete Eisenbahnputzfrau gen Norwegen. Mutter Birgit weiß nichts davon und kann die beiden auch nicht erreichen, denn Norberts Handy musste als Zahlungsmittel für das Kinderticket herhalten.
Somit erfahren die beiden Nordlandfahrer auch nicht, dass auf Norbert daheim ein Gewinn von 500.000 € wartet, abzuholen persönlich innerhalb von 10 Tagen...
Während Norbert und Ute also mit Reisekrankheit, einem müffelnden Norweger, der die Zukunft aus Hundequartetten liest, nackten Verkäuferinnen aus Wanne-Eickel auf dem FKK-Campingplatz und noch vielen Unbilden mehr zu kämpfen haben, beschließt Birgit, per Taxi nach Oslo und weiter auf die Lofoten zu reisen, denn die Flieger sind alle voll besetzt - in Oslo ist Möbelmesse...
Zusammen mit einem promovierten pakistanischen Taxifahrer landet sie schließlich auch dort und begibt sich auf ein Schiff, auf welchem dann alle Fäden wie magisch zusammenlaufen....
Mein Fazit:
Was sich nun schon in der Zusammenfassung sehr, sehr verwirrend anhört, ist auch so :smile:
Ein irres Erlebnis reiht sich an das andere, verrückte Zufälle führen die Haupt- und Nebenpersonen immer wieder zusammen. Das ganze ist ein abgedrehtes Roadmovie für die Ohren.
Wir begegnen nicht nur den verschiedensten - von Herkeling hervorragend imitierten - Dialekten (Ruhrpottdeutsch, Rheinländisch, Norwegisch, Englisch mit pakistanischem Akzent, um nur einige zu nennen), sondern auch einigen altbekannten Figuren aus dem Kerkeling-Universum, z.B. dem schmierigen Horst Schlämmer, der aus unerfindlichen Gründen auch auf Fjordkreuzfahrt ist, oder der Schnulzenkönigin Uschi Blum, die schon in Hapes Film "Kein Pardon" das unvergessliche "Benutz mich, beschmutz mich" zum besten gab.
Kerkeling spricht alle 12 Rollen selbst und verleiht jeder einen unverwechselbaren Charakter. Zwischen den Dialogszenen fungiert er als Erzähler und liest quasi die Drehbuchanweisungen vor. Dabei kommt man sich ein wenig vor, als hätte man beim Fernsehen die Szenenerklärungen für Sehbehinderte eingeschaltet .
Die Handlung ist natürlich völlig abstrus, aber ich persönlich finde, dass kein Komiker so gut wie Hape Kerkeling eine Stimme für den deutschen "Durchschnittsproll" findet. Wer mal im Ruhrgebiet gelebt hat, weiß, was ich meine . Kerkeling trifft den Ton des Volkes.
Ich fand das Hörbuch absolut gelungen - okay, ich als Hape-Fan bin vielleicht voreingenommen, aber durchaus kritikfähig... An vielen Stellen musste ich laut lachen ob der abstrusen Einfälle oder der lapidar-dümmlichen Bemerkung einer der handelnden Personen.
Einen kleinen Abzug gbt es für das Ende, das mir etwas zu plötzlich kam und irgendwie unmotiviert wirkte, insgesamt aber