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Inhalt:
In kurzen Kapiteln beleuchtet der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen medizinische Phänomene und alltägliche Szenen. Dabei ist ein Buch herausgekommen, das schwierig einzuordnen ist. Ist es ein Sachbuch oder gehört es eher in die Kategorie «Humor»? Eines ist es jedoch ganz sicher: lustig.
Meine Meinung:
Eigentlich wäre es besser, wenn man beim Niesen nicht die Hand vors Gesicht hält, sondern einfach hemmungslos auf den Boden rotzt. Fängt man die so austretenden Viren nämlich mit einem Taschentuch ein und steckt sich dieses dann auch noch in die warme Hosentasche, schafft man ein wunderbares Feuchtbiotop für die Krankheitserreger. Auf dem Boden dagegen würden sie einfach absterben.
Mit solchen Erkenntnissen bringt uns Eckart von Hirschhausen zum Nachdenken und zum Schmunzeln. Wer sein Buch liest, erfährt manch Neues (und manchmal auch Altbekanntes) über den menschlichen Körper. Mal fühlt man sich beim Lesen ertappt, mal hinterfragt man sein eigenes Tun und in den meisten Fällen muss man trotz allem über die Sache lachen.
Als Hirschhausen entschied, den Arztkittel an den Nagel zu hängen und stattdessen Kabarettist zu werden, hat er sicher nicht die falsche Entscheidung getroffen. Einen Teil seiner Texte in Buchform herauszubringen, war eine gute Idee. Das Buch eignet sich besonders als Schmöker für Situationen, in denen man nicht ewig Zeit zum Lesen hat (an der Bushaltestelle oder – besonders passend – im Wartezimmer des Arztes). Man kann sich aber auch gut hinsetzen und es an einem garantiert amüsanten Abend in einem Rutsch durchlesen.
Hirschhausens Humor präsentiert sich oft fein, mit leiser Ironie und dann auch wieder mal deutlich und vor Sarkasmus nur so triefend. Der Sprachwitz kommt nicht zu kurz, und Hirschhausen erweist sich zudem als genauer Beobachter menschlichen Verhaltens. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Medizinisches, auch Alltägliches wie Computerprobleme oder Urlaubsreisen finden in dem Buch Platz. Wie immer bei solchen Textsammlungen gibt es bessere und schlechtere Kapitel, wobei die guten hier eindeutig die Mehrheit ausmachen.
So viel zum Humor. Jetzt zum Sachlichen. Ich erfuhr tatsächlich ein paar Dinge über den menschlichen Körper und seine Gesundheit, die ich noch nicht wusste. Ein paar Dinge waren für mich aber schon ein alter Hut. So etwa, dass man nach dem Aufstehen das Bett nicht sofort machen, sondern alles zuerst auskühlen lassen sollte. Damit macht man den Milben das Leben schwer, weil sie keine kühle Zugluft mögen – eine kuschelige Decke über einem noch warmen Bett dagegen schon. Das sind Dinge, die man schon in der Zeitung gelesen hat, mit Quellenangaben geht Hirschhausen auch recht sparsam um. Allerdings ist die Vermittlung von Wissen nicht das primäre Ziel dieses Buches, sondern eher ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Fazit:
Ein lustiges Buch, das einem spannende Erkenntnisse aus Medizin und Forschung auf einprägsame Weise vermittelt. Eckart von Hirschhausen ist sowas wie ein Harald Schmidt mit Medizinstudium. Lesenswert.
8 von 10 Punkten