John Ajvide Lindqvist - So finster die Nacht

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  • Gestern hab ich mir mal den Film angeschaut und den fand ich weitaus besser als das Buch!
    Vorallem weil es sich für mich nicht so gezogen hat wie im Buch.
    Abgesehn von dem Handlungsstrang mit diesem Jugendlichen (ich weiß leider nicht mehr wie er heißt) der zusammen mit Hakan in dem Schutzraum eingesperrt war und das

    war eigentlich alles für mich wesentliche drin.
    Von der Brutalität her war alles für mein Empfinden schon ein bisschen abgeschwächter als im Buch, was ich aber auch gut fand!


  • Gestern hab ich mir mal den Film angeschaut und den fand ich weitaus besser als das Buch!
    Vorallem weil es sich für mich nicht so gezogen hat wie im Buch.
    Abgesehn von dem Handlungsstrang mit diesem Jugendlichen (ich weiß leider nicht mehr wie er heißt) der zusammen mit Hakan in dem Schutzraum eingesperrt war und das

    war eigentlich alles für mich wesentliche drin.
    Von der Brutalität her war alles für mein Empfinden schon ein bisschen abgeschwächter als im Buch, was ich aber auch gut fand!


    Lustig, auch das empfand ich genau gegenteilig. :breitgrins: Der Junge hat glaube ich gar keinen bestimmten Namen, jedenfalls kommt er ja nachher nicht mehr vor und ist daher imo auch nicht soo wichtig.


    Edit: Mir ist gerade aufgefallen, dass ich das falsch gelesen bzw. mit der falschen Szene in Verbindung gebracht habe oben. Der Junge heisst natürlich Tommy. ;)

    Ich finde, es gibt einiges, das im Film fehlt, bzw. nicht rüberkommt. Wie gesagt, Hakan sowieso. Dann Tommy fehlt komplett, Eli's Hintergrund wird nicht mit einer Andeutung erklärt und


    Alles in allem habe ich das Gefühl, der Film ist einfach nicht buchgerecht, aber naja, ich habe fast ein schlechtes Gewissen, mir diese Meinung anzumassen, denn Ajvide Lindqvist selbst findet ihn ja anscheinend nicht schlecht. :zwinker:


    Ich finde das aber interessant, ich dachte immer, wer das Buch kennt, kann diesen Film gar nicht wirklich gut finden, aber offenbar ist es doch möglich. :zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Stormcrow ()

  • John Ajvide Lindqvist – So finster die Nacht
    Übersetzer: Paul Berf


    Inhaltsangabe: (Klappentext)
    In dem Stockholmer Vorort Blackeberg wird die Leiche eines Jungen gefunden. Sein Körper enthält keinen Tropfen Blut mehr. Alles deutet auf einen Ritualmörder hin. Noch ahnt niemand, was tatsächlich geschehen ist. Auch der zwölfjährige Oskar verfolgt fasziniert die Nachrichten. Wer könnte der Mörder sein? Und warum sind in der Nachbarwohnung die Fenster stets verhangen?


    Der erste Satz:


    „Blackeberg.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Nachdem ich von „Nun ruhet in Frieden“ etwas enttäuscht war, bin ich doch froh, dass ich mit diesem Buch dem Autor eine weitere Chance eingeräumt habe. Ich finde es sehr viel besser.


    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, das macht auch einen Großteil der Spannung aus. Man kennt die Gedanken der Beteiligten und ist immer einen Schritt voraus – aber nie so weit, dass man nicht mehr überrascht werden könnte. Diesen Aufbau finde ich sehr gelungen.


    Oskar fand ich sehr gelungen charakterisiert – ein zwölfjähriger Junge, der von seinen Schulkameraden gehänselt und gepiesackt wird. Seine Angst und Hilflosigkeit werden eindrücklich gezeigt und man kann gut nachvollziehen, dass ausgerechnet er sich mit Eli anfreundet. Hier finden sich zwei Außenseiter. Die übrigen Personen waren nicht so deutlich gezeichnet, aber ich habe das auch nicht vermisst. Für die Handlung bringt das keinen Nachteil.


    An Ajvides etwas abgehackten Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, aber dann fand ich ihn sehr passend zur Geschichte.


    Trotzdem: Mir sind Thriller lieber, in denen die Täter keine übermenschlichen Fähigkeiten haben, sondern Menschen sind „wie du und ich“. Das finde ich viel gruseliger.


    Noch ein Wort zur Brutalität, wie in den obigen Postings schon diskutiert wurde: Die fand ich jetzt gar nicht so schlimm. In den aktuellen Krimis findet man schlimmere Szenen, ohne dass diese dem Horror-Genre zugeordnet werden müssten.


    Meine Bewertung: trotzdem gute 3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Gestern habe ich mir die englisch-amerikanische Verfilmung „Let Me In“ angetan. Den schwedischen Originalfilm kennen wir nun ja alle und das ist auch gleich der erste grosse Kritikpunkt: Ganz wie „So finster die Nacht“ ist „Let Me In“ (Titel wurde nicht übersetzt) ein gemächlicher, dramatischer Film, der die Geschichte zwischen den beiden Jugendlichen in den Vordergrund hebt. Viele Szenen wirken sehr kopiert, manche sind dem Original so verblüffend ähnlich, dass man meinen könnte, da hätte jemand per Computer die Schauspieler ausgetauscht. Auch die Handlung wurde nicht wesentlich anders umgesetzt, nur etwas spassiger und drastischer inszeniert. Wie bereits beim schwedischen Film wurden einige – meiner Meinung nach besonders tolle – Teile und Charaktere aus dem Buch weggelassen, die Stimmung kommt nicht rüber.


    Das eine, grosse Plus: Trotz der Veramerikanisierung durch die Namen (Owen und Abby leben da in Los Alamos, New Mexico) dachte ich die ganze Zeit in „Oskar“ und „Eli“. Man hat trotz allem das Gefühl, am Buchschauplatz Blackeberg zu sein und nicht in den USA. Die spärlichen Vampirszenen sind sehr gelungen, ganz wie man es von Hammer Productions erwarten darf. Das wäre es dann aber auch gewesen.


    Ich weiss, ich wiederhole mich, aber: Vergesst die Filme, lest das Buch. :breitgrins: ;)


  • Viele Szenen wirken sehr kopiert, manche sind dem Original so verblüffend ähnlich, dass man meinen könnte, da hätte jemand per Computer die Schauspieler ausgetauscht. Auch die Handlung wurde nicht wesentlich anders umgesetzt, nur etwas spassiger und drastischer inszeniert. Wie bereits beim schwedischen Film wurden einige – meiner Meinung nach besonders tolle – Teile und Charaktere aus dem Buch weggelassen ...


    Beide Filme basieren ja auch auf Ajvide Lindqvists Drehbuch. :zwinker:

  • Anubis: Das weiss ich. :zwinker: Natürlich schränkt das einen gewissermassen ein, aber ich denke, dass man mit der Inszenierung schon viel machen könnte - Stimmung, Musik, Kameraführung, Ausgestaltung der "Horror"-Szenen... Das sind alles Dinge, aus denen man viel herausholen könnte, auch wenn man dieselbe Vorlage hat. Ausserdem haben sie sich beim Anfang ja auch nicht dran gehalten, also gibt es imo keine Ausrede. :zwinker:

  • Sollte auch keine Ausrede sein. :zwinker:


    Ich liebe ja das Buch und die schwedische Verfilmung. Let Me In finde ich dagegen mit plumpen Symbolen überfrachtet (gelungene Ausnahme: der Hinweis auf Reagan) und mit ein paar fragwürdigen Aussagen versehen. Für sich genommen ist es kein schlechter Film, aber im Vergleich ... :rollen:

  • Hätte man mir vor dem Kauf gesagt, dass es bei dem Roman um Vampire geht, ich hätte es mir sicher nicht gekauft. Dabei ist dieses Buch keines dieser unzähligen, die eine Zeit lang den Markt überschwemmt haben.


    Die Geschichte beginnt ganz harmlos mit Oskar, der in der Schule ein Außenseiter ist, gemobbt wird und mit seiner berufstätigen Mutter zusammenlebt. Zu gerne würde er sich gegen seine Peiniger wehren, aber das kann er nur in seiner Phantasie ausleben.

    Eines Abends begegnet ihm auf dem Spielplatz ein anderes Kind, Eli. Sie scheint mit ihrem Vater im Nachbarhaus zu wohnen.


    Zeitgleich kommt es in der Nähe zu einem Mord, bei dem ein Jugendlicher getötet wird. Man erlebt die Tat durch die Augen des Mörders - teilt seine Gedanken. Warum er jedoch diese Tat begeht, bleibt erst verborgen.


    Neben diesen drei Hauptpersonen gibt es noch eine Reihe von Figuren, die in die weiteren Ereignisse involviert sind. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel erhält man einen guten Einblick gerade auch in die Gefühlswelt der Personen.


    Viele verbindet die Suche nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung. Gerade auch Oskar und Eli, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und das ist meiner Meinung nach die große Stärke dieses Romans. Die Einsamkeit der einzelnen Protagonisten hat der Autor sehr eindrücklich beschrieben. Ihre Suche nach Verbundenheit.


    Dem gegenüber stehen die Morde und Vorkommnisse, die teils recht ekelerregend und gruselig geschildert sind. Anhand besonders einer Person erlebt man die Umwandlung direkt mit. Auch Eli äußert sich dazu. Und wegen dieser Beschreibungen habe ich Elis Verhalten manchmal nicht ganz nachvollziehen können.


    4ratten