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Inhalt: Der reiche, größenwahnsinnige Sonderling Saarilahti will im Gebiet des Saimaa-Sees einen Unterwasser-Erlebnis-Themenpark für Touristen anlegen lassen. Er hat schon halbe Verwaltungen, insbesondere im Verkehrswesen „aufgekauft“, um für eine entsprechende Verkehrsanbindung sorgen zu können. Im See befinden sich die Überreste eines Dorfes, dessen Einwohner bis weit ins 20. Jahrhundert sehr zurückgezogen und traditionell lebten, bis ihr Dorf überflutet wurde. Die Volkskundlerin Helena spürt auf Tauchgängen den Überresten dieser Kultur nach. Die höchste Stelle des Überflutungsgebiets ragt noch als Insel heraus und auf dieser tummeln sich noch weitere Sonderlinge, so zwei Brüder, die ihren Lebenunterhalt wesentlich mit Schwarzbrennerei verdienen. Alles spitzt sich an einem Sommertag zu, als Saarilahti mit seinem Mitarbeiter Kuosmanen und dem extra für dieses Projekt engagierten Mäkelä einen Helikopterausflug zum Gebiet machen. Mäkelä wird an Saarilahtis Villa abgesetzt und begibt sich auf eine Spurensuche auch seiner eigenen Vergangenheit. Und gleichzeitig bereiten zwei weitere Männer auf dieser Insel unabhängig voneinander eine Apokalypse vor.
Meine Meinung: Der Klappentext ließ eigentlich eher ein witziges Buch vermuten, das war eine grobe Irreführung. Die Charaktere sind zwar skurril, aber bis auf ganz wenige Szenen überhaupt nicht witzig (oder mir fehlt das richtige Humor-Gen dafür). Saarilahti und Kuosmanen verlieren sich abwechselnd in ihren realen Identitäten und in gespielten, bei denen Saarilahti König Gustav III. mimt und Kuosmanen einen seiner Vertrauten. Egal in welcher Rolle ergehen sich die beiden gerne in gekünstelten Dialogen, bei denen die finnische Geschichte eine Rolle spielt. Das war zwar wenigstens noch ansatzweise interessant, aber doch zu zerstückelt und oberflächlich, um als tragendes Element des Romans dienen zu können (zumal es solches wohl auch nicht gedacht war). Der eigentliche Plot aber trägt noch viel weniger, so daß ich mich wenigstens an diesen historischen Häppchen entlang gehangelt habe. Die Volkskundlerin hätte noch interessant sein können, verliert sich aber in Panikattacken ob des Weidengewirrs und nervte mich damit irgendwann auch nur noch. Schade, von dem Buch hatte ich mir mehr versprochen, das scheint aber, wenn ich mir die Kommentare zu Canale Grande hier anschaue, ein allgemeineres Problem mit diesem Autor zu sein.
Schönen Gruß,
Aldawen