Susanna Tamaro - Luisito. Eine Liebesgeschichte
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Kurzinhalt:
Die pensionierte Lehrerin Anselma findet an einem Sommerabend einen ausgesetzten Papagei neben ihrer Mülltonne. Sie trägt ihn in ihre Wohnung und tauft ihn spontan "Luisito".
Das Tier ist eine willkommene Abwechslung in Anselmas Alltag, und seine Vitalität und Fröhlichkeit färben schon bald auf sie ab. Außerdem weckt der Vogel Erinnerungen in ihr vor allem an ihre Schulfreundin Luisita, deren Neugier, aber auch mutige Unangepasstheit sie stets bewunderte. Anselma erkennt, dass sie in den letzten Jahren mehr "funktioniert" als gelebt hat. Sie beschließt, einen Neuanfang zu wagen.
Ein berührendes Märchen über das, was wirklich zählt: Die Wahrhaftigkeit der Gefühle, die Kraft der Poesie und die Suche nach einem erfüllten Leben.
Meine Meinung:
Zunächst wusste ich nicht, wie eine Geschichte über mehrere Stunden interessant sein kann, die sich lediglich darum dreht, dass eine alte Frau einen Papagei findet, doch „Luisito“ ist eine wunderbar facettenreiche Geschichte, ja fast ein modernes Märchen. Die Sprecherin Gaby Dohm gibt der Figur der Anselma eine Seele und wird zugleich allen Lauten das Papageis beeindruckend gerecht. Trotz der Tatsache, dass die beiden Protagonisten lediglich 2 "Personen" sind, hört man gern zu und das Buch wirkt an keiner Stelle langweilig.
Als Anselma Luisito findet, weiß sie zunächst nicht so recht etwas mit dem Papagei anzufangen. Es dauert aber nicht lange, bis sie den gefiederten Freund in ihr Herz schließt. In Gesprächen mit dem Papagei (hier spricht aber nur Anselma, da der Papagei ein „echter“ Papagei ist und nur Wörter wiederholen kann) reflektiert sie ihr Leben und lässt den Hörer daran teilhaben. Es geht um ihren Beruf, ihre Ehe, ihre Kinder und um die Schwierigkeiten die mit Emotionen verbunden sein können. Nach und nach fällt Anselma auf, dass sie bereits begonnen hatte innerlich zu sterben und das nur Luisito ihr die Liebe am Leben zurück gebracht hatte. „Luisita“ das Namensvorbild des Papageis kommt hierbei auch oft zur Sprache, weil Anselma sich an die quirlige Art und die zahlreichen Gespräche mit ihr zurück erinnert. Themen wie „Gibt es einen Gott“ werden angeschnitten aber dem Hörer nicht vorgekaut aufgedrückt.
Als Anselma scheinbar den Sprung zurück in ein lebenswertes Leben zurück geschafft hat, wendet sich die Geschichte und alles scheint aus dem Ruder zu laufen. Zunächst war ich über diese Wendung der Geschichte etwas verstört. Das eigentliche Ende jedoch hat mich mit der Geschichte und auch mit der Welt ein Stück versöhnt.
Nachdem die Tränen getrocknet wurden bleibt für mich ein lehrreiches und zugleich wunderschönes Hörbuch zurück, welches ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann! Nicht nur an Tierliebhaber!
Eine schöne Geschichte ohne viel Action aber mit viel Hintergrund! Deshalb: