Dorothy Dunnett - Ringed Castle

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    Lymond-Reihe, Band 5


    Der fünfte Band von Dorothy Dunnetts vorzüglicher historischer Reihe um Francis Crawford of Lymond führt ihren Helden diesmal nach Moskau an den Hof Iwan des Schrecklichen. Das Leben unter dem cholerischen und paranoiden Zaren ist nicht einfach, aber finanziell lohnenswert und so stellt Lymond unter Mithilfe einiger seiner Offiziere eine schlagkräftige russische Armee zusammen.


    Lymonds Erlebnisse in Moskau zeigen die Wildheit und Unzivilisiertheit des Zarenreiches und die Willkür seines Herrschers. Falsches Handeln kann ebenso zum Tod führen wie im Rest Europas zu dieser Zeit, aber in Russland kommt das Ende schneller und unausweichlicher. Durch die räumliche Trennung und den dadurch bedingten langen Zeitraum den die Geschehnisse dieses Buchs einnehmen, ist „Ringed Castle“ nicht so spannend wie die vorigen Bände und besonders Phillippas Handlungen in England wirken lange Zeit eher nebensächlich, man hat nur den Eindruck eines gelangweilten Mädchen, das sich in Dinge einmischt, die zu hoch für sie sind. Philippa glaubt stets, dass sie die Fäden für jegliche Art von Lösung in der Hand hat, wird aber wie immer eines Besseren belehrt. Wenn sie dann doch den richtigen Riecher hatte, scheint es, dass ihr Eingreifen gar nicht notwendig war, Lymond selber hatte wie immer alles im Voraus bedacht.


    Es bleiben noch einige Fragen für den abschließenden Band übrig, vor allem die große Frage, wie Dunnett ihre Serie enden lassen will. Ein friedliches Familienleben ist meiner Meinung nach für Lymond keine Option. Und so wie die Autorin mit lieb gewonnen Figuren umgeht und sie für den Leser unerwartet plötzlich als Verräter dastehen lässt oder ihnen einen frühen Tod beschert, fürchtet man als Leser auch um das Leben Lymonds und der wenigen Figuren, die ihn durch mehrere Bände begleiten durften. Und so sehe ich mit einem vor lauter Neugier weit aufgerissenen und einem tränenden Auge dem Abschluss dieser Serie entgegen, deren Komplexität sie durchaus zu etwas besonderem macht und zu einer Geschichte, deren Intrigen und Winkelzüge man wohl erst beim wiederholten Lesen auch nur annähernd durchschauen kann.


    4ratten


  • ... Phillippas Handlungen in England wirken lange Zeit eher nebensächlich, man hat nur den Eindruck eines gelangweilten Mädchen, das sich in Dinge einmischt, die zu hoch für sie sind. Philippa glaubt stets, dass sie die Fäden für jegliche Art von Lösung in der Hand hat, wird aber wie immer eines Besseren belehrt. Wenn sie dann doch den richtigen Riecher hatte, scheint es, dass ihr Eingreifen gar nicht notwendig war, Lymond selber hatte wie immer alles im Voraus bedacht.


    Was für eine schöne Charakterisierung der unsäglichen Flippy! :breitgrins:
    Love to hate her!