Steve Augarde - Der Elfenwald

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    Kurzbeschreibung:
    Der Erste Weltkrieg wirft lange Schatten auch ins Leben der kleinen Celandine. Auf einer Zugfahrt wird sie mit einem invaliden Soldaten und seiner Krankenschwester konfrontiert, was nun wirklich kein schöner Anblick ist. Überhaupt ist es nicht schön in Celandines Leben. Ihr Vater ist ein Tyrann, ihre Mutter nur bemitleidenswert. "Böse Worte und bittere Tränen" würden sie zu Hause erwarten, das weiß sie genau. Und in der Schule lauert die unerträgliche Aufsichtslehrerin.
    Also beschließt Celandine, in ein Traumreich auszubrechen. Sie macht sich auf den Weg in den Elfenwald, wo sie schon einmal gewesen ist und sich mit dem Kleinen Volk befreundet hat. Aber auch hier ist es nicht besser als in der anderen, vermeintlich wahren Welt. Denn der kriegerische Stamm der Ickri, der einstmals zum Kleinen Volk gehörte und dann fortgezogen ist, ist in den Elfenwald zurückgekehrt, um den Orbis zu ergattern, der im Verbund mit dem Prüfstein der Ickri den Weg weisen könnte ins gelobte Land Elissa. Aber das Kleine Volk will sich den Ickri nicht unterwerfen. Wird alles also in einem blutigen Bürgerkrieg enden?


    mein Eindruck:
    Es ist der 1.Weltkrieg und auch auf der Mill Farm in Südwest-England bekommt Celandine dies zu spüren. Ihr geliebter Bruder Freddie meldet sich freiwillig als Soldat und ihre Hauslehrerin Miss Bell macht es ihr sehr schwer. Celandines Situation verbessert sich auch nicht, als sie auf die Freudenberg-Mädchenschule geschickt wird. Denn dort gibt es nicht nur gemeine Schülerinnen, wie Mary Swan und die Pferdeschwanz-Zwillinge, sondern auch Miss Belvedere, die Bulldoge. Schnell wird Celandine klar, dass sie dort nicht bleiben will, aber nach Hause kann sie auch nicht, denn dort würde sie wieder zurück auf die Schule geschickt werden. Darum begibt sie sich in den Elfenwald zu den Verschiedenartigen...


    "Der Elfenwald" ist viel düsterer als sein Vorgänger. Schnell merkt der Leser, dass es hier nicht nur um die Verschiedenartigen geht, sondern um das Mädchen Celandine, deren Name schon im ersten Band immer wieder auftaucht und von der das kleine Volk immer noch spricht. Celandine hat es nicht immer leicht und als sie auf die Mädchenschule kommt, passieren auf einmal ungewöhnliche Sachen...
    Die Passagen in der Schule und die vielen Gemeinheiten, die ihre Mitschülerinnen aushecken, haben mich am meisten schockiert, aber auch gefesselt und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Ihre Zeit auf Freudenberg glich einerseits dem Leben von Hanni und Nanni, die sich immer den älteren Schülerinnen unterzuordnen haben, andererseits auch dem Leben auf Hogwards, mit den Schlafsälen und den Lehrern, die einem einfach nicht glauben und verstehen wollen.


    Celandine versucht vor dieser schrecklichen Realität zu flüchten und begibt sich daher an den einzigen freundlichen Ort für sie, den Howardshügel. Dort erfährt der Leser vor allem mehr über die Lebensweise der Höhlenbewohner, der Tingler und Troggel. Zu Celandines Zeit gab es natürlich noch keinen Marten Junior und keine Henty, daher lernt der Leser ganz neue kleine Leute kennen und lieben.
    Zur gleichen Zeit machen sich die Ickri mit Hilfe des Prüfsteines aus dem hohen Norden auf um die anderen Völker wieder zu finden. Sie begeben sich auf eine spannende und gefährliche Reise durch Wälder und Gorji- Siedlungen. Doch was sie vorfinden gefällt ihnen gar nicht...


    Steve Augarde beschreibt hier ein viel düsteres Leben, als in seinem ersten Band. Man kann das Buch nicht als Wohlfühlbuch bezeichnen, denn dafür ist es viel zu ernst und traurig. Auch die Ickri werden hier als ein sehr kriegerisches, böses Volk dargestellt, sodass einem die Illusion eines freundlichen, liebenswerten Elfenvölkchens genommen wird. Denn so ist das Volk der Verschiedenartigen nicht. Sie haben ähnlich verdorbene Charakter, wie wir Menschen, was sie wiederum sehr realistisch macht.


    Trotz der vielen trüben Passagen, ist das Buch sehr spannend und auch für ältere Kinder empfehlenswert! Wieder hat es Steve Augarde geschafft eine runde, schlüssige und in sich abgeschlossene Storie zu erzählen.


    von mir erhält das Buch: 4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Horusina ()