Da danach gefragt wurde, hier mal ein paar Bücher zum Thema, die nicht unbedingt populärwissenschaftlich sind und auch keine schönen bunten Bilder voller Kolonialromanik und Exotik bieten, aber dafür einen nicht zu umfangreichen Einstieg ins Thema (ohne übermäßig zu vereinfachen) und weiterführende Literaturhinweise.
Da wäre zunächst einmal, sehr aktuell, zu nennen:
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Die Wissen-Bücher in der Beck'schen Reihe eignen sich (soweit ich sie kenne) insgesamt eigentlich immer recht gut zum (auch preisgünstigen) Einstieg in ein Thema. Bemerkenswert ist hier, daß es nicht nur um die eigentliche Kolonialperiode geht, sondern Conrad auch einen Blick in die Vorgeschichte und – fast noch interessanter – auf Kolonialismus in Europa wirft.
Auch noch relativ neu, mit etwas anderen Schwerpunkten, ist
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Beide Bücher widmen auch ein Kapitel der Kolonialerinnerung, vor dem Hintergrund von Entschädigungsforderungen der Herero bspw. kein uninteressantes Thema.
Als Standardwerk, inzwischen in 5. Auflage, muß sicherlich immer noch
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gelten, trotz der bekannten stark eurozentrischen Sichtweise.
Ein Beurteilungskriterium läßt sich aus der Sicht des jeweiligen Autors auf die Kolonialkriege 1904-1907 in Deutsch-Südwestafrika und 1905-08 in Deutsch-Ostafrika ableiten. Werden deren Folgen für die Afrikaner verharmlost oder relativiert, dann sollte man Abstand nehmen. Man muß sicher nicht so weit gehen wie Jürgen Zimmerer, der gerne eine direkte Linie von von Trothas Schießbefehl und den Internierungslagern für die Herero zum Holocaust zieht (auch wenn das grundlegende Gedankengut zumindest starke Verwandtschaft aufweist), aber wie man den Tod von ca. 80 % der Herero und 50 % der Nama in Deutsch-Südwestafrika bzw. geschätzt 300.000 Tote (inklusive der Opfer aus der dem Krieg wegen der angewandten Taktik der verbrannten Erde folgenden Hungersnot und den damit einhergehenden Seuchen) anders nennen will als Vernichtungskrieg ist mir schleierhaft – über die Vermeidung des Begriffs Genozid im Zusammenhang mit Deutsch-Südwestafrika freut sich wahrscheinlich vor allem der Bundesfinanzminister, weil er damit die Entschädigungsforderungen ablehnen kann.
In einem anderen Thread habe ich schon mal ein Einführungen zum Kolonialismus allgemein bzw. zur jüngeren afrikanischen Geschichte empfohlen, die ich hier auch noch mal hinpacke, da sie hier besser aufgehoben sind. Zum Kolonialismus allgemein sind das:
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[li]Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte – Formen – Folgen (gleichfalls aus der oben schon genannten Beck'schen Reihe)[/li]
[li]Wolfgang Reinhard: Kleine Geschichte des Kolonialismus[/li]
Und als gute Einführungen speziell in die neuere afrikanische Geschichte:
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[li]Christoph Marx: Geschichte Afrikas. Von 1800 bis zur Gegenwart[/li]
[li]Franz Ansprenger: Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert[/li]
Ich zitiere mich aus dem anderen Thread noch mal selbst: Vor allem der Marx läßt sich sehr gut lesen, betrachtet auch mal größere räumliche Regionen statt der einzelnen Länder. Da Marx Spezialist für das südliche Afrika ist, haben die anderen Teile leichte Schwächen (zumindest für das östliche Afrika sind mir da ein paar Kleinigkeiten aufgefallen), aber insgesamt ist es eine der besten Einführungen.
Schönen Gruß,
Aldawen