Jan Weiler - Drachensaat

  • Drachensaat von Jan Weiler

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    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Benno Tiggelkamp hat Mist gebaut. Diesmal so richtig. Und ist erwischt worden. Deshalb sitzt er jetzt beim Heiner und soll reden. Benno weiß auch nicht, wozu das gut ist. Aber er wird ja nicht gefragt. Der Psychotherapeut Dr. Heiner Zins glaubt fest an seine Entdeckung einer Zivilisationskrankheit. Deshalb lässt er zu Forschungszwecken sechs schwere Fälle in seine Klinik verlegen. Die Sitzungen des Arztes erzeugen bei den Patienten nicht nur ein bisher ungekanntes Selbstbewusstsein, sondern bald auch den Wunsch nach Ruhm und Anerkennung. Schnell verliert der ehrgeizige Arzt die Kontrolle und kann nicht verhindern, dass die Gruppe ausbricht ...

    Meine Meinung:

    Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich zu einer Lesung von Drachensaat gegangen bin...
    Vor der Lesung hatte ich ungefähr 100 Seiten gelesen und fand es ganz nett und manchmal auch recht lustig. Dann kam die Lesung und ich musste feststellen, dass ich die vorgelesenen Stellen viel lustiger fand mit der richtigen Betonung. Bei der Lesung hat mir das Buch viel besser gefallen als wenn ich es selber lese...


    Das Buch teilt sich in drei Teile.


    Der erste Teil wird von Benhard erzählt und ist mit Abstand der beste! Zunächst erfährt man Bernhards gescheiterte Lebensgeschichte: geschieden, behinderter Sohn ist gestorben, lebt vom Sozialamt und sein Selbstmord scheitert. Bernhard wird in Haus Unruh (einer zur Psychiatrie umgebauten Villa) eingeliefert um an einem Experiments von Dr. Zens teilzunehmen. Dr. Zens ist überzeugt davon, dass diese Menschen an einer bislang unbekannten Zivilisationskrankheit leiden und diese möchte er mit einer neuen Methode heilen. Insgesamt ziehen fünf Patienten in Haus Unruh ein, von denen man jeweils die Lebensgeschichte erzählt bekommt. Es handelt sich immer um gescheiterte Existenzen, denen es an Selbstvertrauen fehlt.
    Die Heilung soll durch einen Handlungsexzess erfolgen, aber man erfährt durch viele Hinweise, dass irgendetwas schief läuft und das ganze außer Kontrolle gerät...
    Sehr spannend finde ich auch die Hinweise auf die Person des Dr. Zens!
    Dieser Teil ist witzig geschrieben und ich habe michi köstlich über manche absurden Ticks der Patienten amüsiert :breitgrins:


    Der zweite Teil ist eine schriftliche Zeugenaussage des Opfers. Bei diesem Teil war ich einfach nur froh als er zuende war! Mir ging das arrogante Gelaber vom Opfer nur auf die Nerven. Außerdem wiederholt sich recht viel, was man schon im ersten Teil erfahren hat. Verwundert haben mich auch ziemlich viele persönliche Aussagen, die aus der Kindheit des Opfers stammten. So etwas gehört doch nun wirklich nicht in eine Aussage für die Polizei!


    Den dritten Teil, der aus verschiedenen Zeitungsberichten besteht, finde ich noch schlechter als den zweiten und den fand ich schon grottig!!
    Ich habe das Gefühl, dass Herr Weiler noch verzweifelt Seiten füllen musste und dann diese Berichte eingefügt hat. In den Zeitungsberichten steht nichts Neues und die mir bekannten Sachen darf ich dann noch mehrmals in verschiedenen Versionen lesen :rollen:


    Mein Fazit: Finger weg!
    Eine Ratte vergebe ich für den guten Start, aber da die letzten 160 Seiten eher eine Qual waren, kann ich wirklich nicht mehr vergeben! 1ratten