Marco Wiersch / Bernd Kissel - Freistaat Flaschenhals

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    Als Ende des Ersten Weltkriegs die Grenzen der Besatzungszonen am Rhein gezogen wurden, hat man nicht ganz sorgfältig gearbeitet und so gab einen Flaschenhalsförmigen unbesetzten Streifen am rechten Rheinufer zwischen der französischen und amerikanischen Besatzungszone. Da die alten Straßen, Schienen, Wege sich aber nicht an willkürlich gezogene neue Grenzen halten, war praktisch jeder normale Weg von Restdeutschland in dieses unbesetzte Gebiet mit Grenzübertritten verbunden. Keine einfache Sache direkt nach einem Krieg und wenn man dann anfängt Nahrungsmittel oder gar Genussmittel mit sich zu führen nennt man das Ganze dann Schmuggel.


    Die Autoren erzählen vom Anfang der 1920er Jahre und wie die Bevölkerung der Gegend sich „Freistaat Flaschenhals“ taufte, um ihre Freiheit von Besatzung zu betonen und welche Gefahren und Probleme es in dieser Zeit gab. Das war inhaltlich schon ganz interessant, mir gefiel sogar der Ausblick in die Zukunft mit ein paar Bildern aus der NS-Zeit bis hin in die 1950er, auch wenn diese Szenen ein wenig nach moralischer Holzkeule wirkten.


    Mein Problem war eher die zeichnerische Qualität. Die Figuren gefielen mir zwar optisch durchaus und auch dass es schwarz-weiß war, war nicht so tragisch, aber für mich sahen irgendwie zu viele Figuren zu ähnlich aus, ich war mir nicht immer sicher, ob ich jetzt von der gleichen Figur las, wie ein paar Seiten zuvor, oder doch von der aus der Episode davor…


    Insgesamt eine interessante historische Anekdote, ich könnte mir gut vorstellen, dass der Comic in der Gegend tatsächlich auch als Schullektüre dienen kann.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: