Elizabeth Buchan - Rosenzeit

  • Als Christopher Dysart die unscheinbare Matilda heiratet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Zwar weiß sie, dass er eine andere liebt und sie nur um ihres Vermögens willen geheiratet hat, aber sie glaubt fest daran, Christophers Herz doch noch für sich gewinnen zu können. Als die Zeit verstreicht und Matildas Hoffnung schwindet, findet sie Trost in dem verwilderten Garten, der das Herrenhaus der Dysarts umgibt und in dem schließlich auch das zarte Pflänzchen Liebe neue Wurzeln schlägt...


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    Die ersten 200 Seiten waren für mich so langweilig, dass ich fast aufgegeben hätte. Alles beginnt mit dem ersten Zusammentreffen der beiden Cousinen Matty und Daisy mit den Dysarts auf einer Hochzeit, später verbringen die beiden Familien dann einen Urlaub zusammen - und nach einigem hin und her heiraten Matty und Kit dann endlich. Zwischendrin gibt es auch viele Beschreibungen über das Dorf Nether Hinton, seine Geschichte und seine Bewohner - sowohl der arbeitenden Bevölkerung als auch der auf Hinton Dysart lebenden "herrschenden" Familie. Anfangs empfand ich vieles als oberflächlich, da eben viel Wert auf Dinge wie alte Familien, Geld, der passende Umgang und korrektes Benehmen gelegt wurde.


    Es wird aus vielen verschiedenen Sichtweisen erzählt, die Erzählperspektive wechselt ständig. Neben Matty und Daisy sind aber größtenteils die Mitglieder der Familie Dysart die Hauptpersonen. Sir Rupert, den Vater von Kit, begleiten wir aber meist bei den Erinnerungen an den Krieg, aus dem er stark verändert wiederkehrte. Und dann gibt es noch diese Harry-Abschnitte, in denen es meistens um den Garten geht - wie er sich von Monat zu Monat verändert oder wie es dort früher aussah. Da haben mir definitiv die ersten Abschnitte am besten gefallen, in denen einiges zu der Geschichte von Rose und Lilie erzählt wurde.


    Matty stößt auf ein Geheimnis, über das niemand mit ihr sprechen will. Und dann auch noch auf einen versteckten Teil des vernachlässigten Gartens, der irgendwie damit zusammenhängt. Eine überlebende Rose in einem verwilderten Beet bringt sie schließlich dazu, sich dem Garten zuzuwenden. Da sie von diesen Dingen nichts weiß, lernt sie viel von dem letzten verbliebenen Gärtner. Seine und auch ihre Liebe zu dem Garten ist sehr schön beschrieben, man spürt förmlich die Verbindung und das besondere Gefühl bei der Gartenarbeit. Das Geben und Nehmen, die Freude und Ruhe, das gute Gefühl, die Bodenständigkeit. Es tauchen auch viele Blumen, einige Gartenbücher und manch ein bekannter Gärtner auf. Mattys gedankliche Beschäftigung mit den Blumen, Katalogen und Büchern beim Planen und Verbessern gefällt mir, erinnert es mich doch sehr an mich selbst. Ich kann mich stundenlang mit meinen Gartenbüchern und dem Katalog von David Austin beschäftigen.


    Nachdem Matty auf Hinton Dysart angekommen war, entwickelte die Geschichte für mich auf einmal eine Spannung und Dichte, die ich nicht mehr erwartet hätte. Statt aufzugeben habe ich das Buch gerne zu Ende gelesen, und war erstaunt wie schnell die restlichen 430 Seiten rum waren - es gewann immer mehr an Schwung. Einige Figuren lernte ich auch etwas tiefer kennen, und neben Matty mochte ich vor allem Flora Dysart und Dr. Lofts. Besonders Matty hat sich sehr weiterentwickelt - von einer einsamen, kränklichen, bemitleidenswerten Person hat sie sich zu einer starken, talentierten und selbstbewussteren Frau entwickelt.


    Trotzdem kann ich nicht mehr als 3ratten geben, da 1/3 der Geschichte für mich einfach nur langweilig und oberflächlich war.