Simon Mawer - The Gospel of Judas

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    (Cover ähnlich)


    Am schwarzen Meer wird ein Papyrus gefunden, der angeblich die wahre Beschreibung des Leben (und Tod) Jesu enthält, aufgezeichnet von Judas Ischariot. Vater Leo soll als anerkannter Experte die Echtheit prüfen, doch Erinnerungen an seine eigene Vergangenheit, verbotene Liebesaffären und Betrug bedrohen seinen Glauben ebenso stark wie die Enthüllungen des Judasevangeliums.



    Zu diesem Buch fällt mir eigentlich als Haupturteil ein: "Thema verfehlt!"


    Der Anfang wirkt noch ganz in Ordnung, in den ersten Kapiteln lernen wir die Hauptfigur Pater Leo kennen, der anscheinend etwas zu intensive Beziehungen zu Frauen pflegt, nicht mehr wirklich gläubig ist und Fragmente der gefunden Papyri übersetzt, die vermutlich die ältesten schriftlichen Beschreibungen der Ereignisse sind, die man aus den Evangelien kennt. Aber wenn man kurz vor der Mitte des Buches immer noch darauf wartet, dass endlich mal etwas passiert, was nicht Pater Leos Beziehungsleben betrifft, hat das Buch nichts mehr mit seinem Titel zu tun. Es fehlt am Anfang praktisch völlig ein Bibelbezug, wir erfahren nur Dinge aus Gegenwart und Vergangenheit von Pater Leo, wobei der Autor sich noch dazu jeglicher detaillierter Zeitbezüge enthält. Das führt dazu, dass man einige Geschehnisse aus der Vergangenheit falsch zuordnet und nicht wirklich klar ist, welche der drei parallel erzählten Leo-Erzählungen die aktuelle ist (gut, die in der Leo ein Junge ist, ist es wohl nicht) Gerade als sich bei mir die Vermutung einschlich, dass das das Judasevangelium mehr symbolisch ist und es es real womöglich gar nicht gibt, taucht es auf und ist angeblich eine Sensation. Nur schafft Mawer es nicht, seinem Leser das Sensationelle an dem Fund deutlich zu machen. Während ich in anderen Büchern durchaus religiöse Neuentdeckungen in ihrer Tragweite nachempfinden kann, war mir das Ganze hier völlig gleichgültig - "Auch wenn das Papyrus die Zerstörung des Christentums zur Folge haben könnte... Na und, was soll's?"


    Ich habe keine Ahnung, mit welcher Intention der Autor dieses Buch geschrieben hat. Die Gefühlsregungen eines Priesters empfinde ich als belanglos und von dem „thrilling“ auf dem Cover habe ich gar nichts gemerkt. Verschwendete Lesezeit, ich kann den negativen Rezensionen, die mir (größtenteils leider erst nach Kauf des Buches) begegnet waren nur zustimmen


    Wenn ich es nicht für den SUB-Lesewettbewerb hätte lesen müssen, hätte ich es vorzeitig abgebrochen, so habe ich bis zum Schluss durchgehalten, in der Hoffnung auf ein fulminates Ende - vergebens.


    1ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: