William Beckford - Vathek

  • William Beckford - Vathek. 168 Seiten. Büchergilde Gutenberg.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurzbeschreibung (http://www.bibliothekvonbabel.de/bibliothek/band-3.shtml)
    Vathek, 9. Kalif seines Reiches, lebt in äußerstem Luxus, ist allen Sinnesfreuden zugetan, gilt aber gleichzeitig als guter und gerechter Herrscher über seine Untertanen. Bis er eines Tages auf einen Abgesandten des Bösen trifft: Der stellt ihm alle irdischen Güter und höchstes Glück auf Erden in Aussicht, wenn er nur seinem Gott abschwört, 50 Knaben opfert und seinen gesamten Hofstaat dem Feuerpalast, der Residenz des Bösen, überlässt. In seiner Gier willigt Vathek ein, erfüllt alle Bedingungen und bricht auf zu einer Reise, die ihn ins Verderben führen wird. Zwar findet er im Feuerpalast alles, was ihm versprochen wurde, doch ergreift daraufhin das Böse von ihm Besitz und setzt sein Herz auf ewig in Flammen.


    Meinung
    Obwohl man hier im Forum einige Eigentümer des Buches in diversen Postings findet, gibt es, für mich überraschend, noch keinen eigenen Thread dazu. Da das Buch bereits 1786 erschienen ist, hätte man es auch dem Genre Klassiker zurechnen können, für mich überwiegt hier das Element "Phantastik".


    Das Buch erinnert stilistisch sowie von der Figuren-Konstellation und dem Inventar her stark an 1001 Nacht. Dennoch versprüht es nicht den gleichen Charme, dazu fehlt mir der Ideenreichtum des Originals. Im Internet kann man lesen, dass dieses Buch das Genre der "gothic novel" (Schauerroman) mit begründet hat, meines Erachtens ist diese Einordnung fragwürdig, ich habe die Geschichte vielmehr im Sinne eines Märchens wie aus 1001 Nacht gelesen. Der Autor zeichnet zwar eine wundersame (Unter-)Welt, ein Schauer läuft dem heutigen Leser aber dabei nicht über den Rücken. Borges hält im Vorwort fest, dass das Besondere des Romans darin liegt, dass die Hölle als schrecklicher Ort beschrieben wird und nicht nur in einer Weise vorkommt, wo schreckliche Dinge geschehen (wie angeblich bei Dante).


    Dies ist nun mein 3. Buch aus der Phantastischen Bibliothek von Borges und mit keinem der gelesenen Bände konnte ich so richtig warm werden. Mir fehlen auch in diesem Band die Textstellen, die dem Leser ein intelligentes Augenzwinkern des Autors zuwerfen.


    3ratten


    Gruß,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()