Lenz Koppelstätter - Was der See birgt

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    Guter Einstieg in eine neue Reihe


    Gestern noch war Gianna Pitti mit ihm am See Eis essen. Heute schwimmt er tot im Gardasee. Filippo Rainieri oder Frey, das scheint heute unklar, war freier Journalist. Doch diese Info gibt Gianna, selbst Journalistin bzw. Polizeireporterin des Messaggero di Riva nicht an die Polizei weiter. Vielmehr beginnt sie selbst zu ermitteln. Genau so wie ihre Chefin Chefredakteurin Elvira Sondrini und ihre Onkel Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi, bei dem sie derzeit wohnt, die sich ebenfalls nicht von ihren Nachforschungen abhalten lassen und ihre eigenen Schlüsse ziehen. Sie haben allerdings eher den Verbleib der Zeitung bzw. das Verschwinden von Giannas Vater im Auge.

    Im Mund und im Magen des Toten werden Keramikfische gefunden. Genau so einen hat er ihr gestern Abend noch geschenkt. Und genau diese Fische kommen immer wieder vor und führen sie bald auf die Spur eines Geheimbundes…


    Die schwarzen Wolken, die auf dem Cover über den Gardasee ziehen und der Nebel der in den Bergen über dem See hängt, lassen mich schon ahnen, dass es hier nicht direkt zu einer Auflösung kommen wird. Vielmehr spielt auch die Vergangenheit der Familie Pitti-Sanbaldi und das Verschwinden von Arnaldo, Francescos Bruder und Giannas Vater vor einem Jahr eine große Rolle.

    Genau wie die Stimmung des Covers versteht es Autor Lenz Koppelstätter sehr gut die Stimmung in der Geschichte geheimnisvoll und düster zu gestalten. Da die Ermittlungen hauptsächlich von Gianna, dem Marchese und Elvira ausgehen, hängt eine leise, suchende Spannung über allem, was sich hier abspielt. Die drei erzählen ihre Sicht auf die Dinge in wechselnden Abschnitten. Dabei kommt ein Puzzleteilchen zum anderen und ergibt zum Schluss ein großes Ganzes. Die Cliffhanger, die bei den verschiedenen Sichtweisen entstehen, haben es mir nur sehr selten erlaubt, mal eine kleine Pause einzulegen. Die treiben die Spannung richtig voran.

    Die drei Charaktere mit denen ich es hier hauptsächlich zu tun bekomme, finde ich gut ausgearbeitet und vorstellbar. Alle drei sind mir recht sympathisch. Wobei ich den exzentrischen, leicht zur Demenz neigenden Marchese noch ein bisserl lieber mag, wie die beiden Damen.

    Der Gardasee und seine Umgebung werden gekonnt in die Geschichte eingeflochten. Auf der vorderen und der hinteren Umschlagseite bekomme ich eine Karte, mit der ich mich ein bisserl orientieren kann. Ich bin sehr gerne mit Gianna in die Berge gefahren und habe hier bei einem Espresso den wunderschönen Ausblick auf den See und die Berge genossen.

    Autor Lenz Koppelstätter baut viele interessante Informationen über Geheimbünde und bekannte Persönlichkeiten z.B. über die Rilke-Villa oder Gabriele D`Annunzio, dessen Villa in Gardone auch eine Rolle spielt, in die Geschichte ein. Auch Immobilienspekulationen und Korruption spielen eine Rolle.


    Ich habe diesen Krimi über einen Geheimbund und seine Arme, die bis in die Politik, die Wirtschaft und die Polizei reichen, sehr gerne gelesen.


    4ratten