William Makepeace Thackeray - Jahrmarkt der Eitelkeiten

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 8.657 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.


  • Echt? Ich bin derzeit mitten in Kapitel 40 :zunge:


    Ok, hast gewonnen :breitgrins:


    [quote author=Doris]


    Dann warte mal ab, bis Du Mrs. Bute Crawley kennen lernst. Die hat es in sich! [/quote]


    Ist das nicht die Frau von dem Pfarrer? *grübel*
    Wenn ja, dann hat sie ja jetzt schon ein wenig intrigiert... und damit Erfolg gehabt, wie ich meine.



    Zur Lese/Schreibgeschwindigkeit:
    Ich hab kein Problem damit, wenn es langsam geht. Freitag nächster Woche fahr ich eh zum Segeln
    und da nehm ich DAS Buch sicher nicht mit - ist mir zu anstrengend :zwinker: Bis dahin hab ich mir
    vorgenommen jeden Tag zwei bis drei Kapitel zu lesen.

    LG<br />Anne

  • Schon wieder ich :winken:


    Ich stecke jetzt mitten im Kapitel 31


    Mir fällt gerade in den letzten Kapiteln auf, dass die Welt in diesem Buch doch wahrhaftig
    sehr klein ist. Dafür, dass ich jetzt knapp die Hälfte des Buches gelesen hab, tauchen doch
    sehr wenige neue Namen auf. Vielleicht ist das ein Grund, warum es mich so etwas zu
    langweilen beginnt. :rollen: Alle Figuren, egal ob Amelia oder Rebekka, die Crawleys oder
    Sedleys oder Osbornes, auch der gute Dobbin - alle führen sich ständig gleich auf. Das Umfeld
    wechselt, aber die Handlungen sind im Grunde immer gleich. Manchmal möchte ich zu gern
    reinschlagen :breitgrins:


    Rebekka ist mittlerweile eine richtige intrigante Zicke geworden :rollen: Das läßt sich auch
    nicht mehr damit entschuldigen, dass sie allein auf der Welt ist. Sie hat ja den passenden
    Ehemann gefunden. Lustig fand ich nur, dass Miss Crawley so leicht rausgefunden hat, wer
    die treibenden Kraft hinter den Versöhnungsversuchen ist.



    Ich hoffe mal, jetzt geht ein bischen was los - immerhin ist Krieg! :zwinker:


    zu Doris Anmerkung zu Kapitel 21
    Es hat etwas gedauert, bis ich begriffen hatte, um wen es da eigentlich geht :breitgrins:
    Aber mit den Zeichnungen hast du sowas von Recht!!!!!!

    LG<br />Anne

  • Endlich kam ich auch mal wieder etwas zum Lesen. Bin inzwischen bis Kapitel 17 gekommen.


    Amelia tut mir ziemlich leid, ihr Verlobter scheint es ja nicht ganz so ernst zu meinen wie sie, leider muss sie recht bald lernen, dass das wirkliche Leben doch nicht so schön ist, wie sie es von der Schule her kannte. Ich finde das sehr traurig für sie, auch wenn sie eine sehr farblose und langweilige Person ist.


    Und Becky ist einfach schon verheiratet! Na sowas! Ich hätte das natürlich auch nicht erwartet, aber hab mir vorher schon mal gedacht, dass dieser Herr ihr Auserwählter sein könnte. Wie sie sich ihr weiteres Leben jetzt vorstellt ist mir nicht so ganz klar, ihr hätte doch bewusst sein müssen, dass von Miss Crawley jetzt nicht mehr viel Erbe zu erwarten sein würde!


    Ich fand die ganzen Namen auch recht verwirrend eine Zeit lang, vor allem da ich immer nur ein Kapitel am Stück gelesen habe und das Buch dann wieder zur Seite legen musste. Aber inzwischen hab ich einen Überblick über die Crawleys und ihre Familienverhältnisse, zumindest hoffe ich das.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Wie sie sich ihr weiteres Leben jetzt vorstellt ist mir nicht so ganz klar, ihr hätte doch bewusst sein müssen, dass von Miss Crawley jetzt nicht mehr viel Erbe zu erwarten sein würde!


    Ich vermute ja, die beiden wollten es einfach geheim halten, bis die Dame dahingeschieden ist. Hätte ja ohne den Vorstoß das alten Crawley vermutlich auch funktioniert. :zwinker:
    Oder es war einfach total naiv *schulterzuck*

    LG<br />Anne

  • Ich melde mich nach einigen Tagen Abwesenheit, in denen ich leider nicht sehr viel lesen konnte, wieder zurück.


    @ Tami
    Bezüglich Rebecka stimme ich dir zu. Intrigant ist genau das richtige Wort. Sie hat überall, wo sie sich etwas davon verspricht, ihre Finger im Spiel. Teilweise spielt sie die Leute um sich herum gegeneinander aus und streut eine ungute Saat aus. War nicht Rawdon derjenige mit den besten Aussichten auf das Erbe? Ich hatte den Eindruck, dass sie ihn sich deshalb geangelt hat.


    Kapitel 26 Amelia ist nicht ganz glücklich in ihrer Ehe, denn George verhält sich nicht immer wie ein frisch gebackener, verliebter Ehemann. Zwischendurch machte er den Eindruck, als wolle er mit Becky anbandeln. Ihm macht allerdings seine finanzielle Situation Sorgen, obwohl er das Geld mit vollen Händen ausgibt.
    Was mich erstaunt, ist die allgemeine Leichtigkeit, mit der noch gelebt und gefeiert wird, während die Front immer näher rückt. Man hat den Eindruck, als seien die Soldaten mit ihren Familien zu einem unbeschwerten Urlaub ausgerückt.


    Als die Männer in Kapitel 30 in die Schlacht ziehen und Rawdon eine Aufstellung seiner Vermögenswerte macht, hat es zum ersten Mal den Anschein, als würde Becky ihren Mann wirklich lieben. Gleichzeitig entwickelt sie sich aber immer negativer und wird noch berechnender. Gemessen an ihrem Status an der Mädchenschule ist das doch mal eine gewaltige Entwicklung einer Romanfigur!

  • Während das Buch bisher trotz verschiedener Widrigkeiten meist recht leicht und humorvoll erscheint, präsentiert sich das 35. Kapitel ungewohnt ernst. Der alte Osborne schmollt und trauert um seinen gefallenen Sohn und zeigt sich unbarmherzig gegenüber Amelia, als ob sie die Wurzel allen Übels wäre.


    Der Ärger setzt sich bis in das Kapitel 38 weiter fort, als Amelia Probleme mit ihrer Mutter hat, die sich in die Erziehung des kleinen Georgy einmischt. Für Amelia ist der Kleine mehr als nur ein Kind, sie sieht in ihm wohl so etwas wie die Reinkarnation ihres Mannes, vor allem, als Georgy mit zunehmendem Alter ähnliche Charakterzüge wie sein Vater entwickelt.
    Die finanziellen Bedingungen bei Becky und Amelia haben sich umgekehrt. Nun führt Becky mit Rawdon ein kostspieliges Leben, wenn auch auf Pump, während Amelia mit ihrer Familie große Einbußen hinnehmen muss. Becky hat mit ihrer Handlungsweise keine Probleme, was zu ihrem Erscheinungsbild passt. Im Gegensatz zu ihrer früheren Freundin kümmert sie sich überhaupt nicht um ihren Sohn. Sie sieht sich selbst im Mittelpunkt ihres Lebens, ein Standpunkt, den ich bei einer Mutter etwas befremdend finde. Sie ist wirklich die passende Hauptperson auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten.


    Für Rawdon kann ich mich inzwischen immer mehr erwärmen. Er kümmert sich nicht nur rührend um seinen Sohn, sondern liebt auch seine Frau. Allerdings lässt ihm seine finanzielle Situation keine andere Wahl, als sich den Machenschaften seiner Frau zu beugen und ihre Spielchen mitzumachen. Da fehlt es ihm an Rückgrat. Auf die Idee, sich auf redliche Art Geld zu verdienen, kommt er gar nicht, aber das liegt wohl daran, dass er einfach nur als Sohn vermögender Eltern erzogen wurde. Trotzdem finde ich ihn sehr interessant.

  • Hallo Ihr :winken:


    Schöne Grüße aus der Stadtmarina von Stralsund :breitgrins:
    Wollte mich nur schnell für die nächste Woche abmelden :breitgrins: - das Buch ist für mich kein Urlaubsbuch.....


    Vorläufig beendet hab ich es bei Kapitel 33


    Eine Frage hab ich dazu: Ist es tatsächlich so, dass Rebekka in Paris ist, während alle anderen in Brüssel bleiben? Irgendwie hab ich das nicht so ganz verstanden.


    Amelia tut mir mal wieder leid - jetzt ist das passiert, was sie wohl am meisten aus der Bahn werfen wird.



    sorry, jetzt werd ich unterbrochen



    Servus1!!!

    LG<br />Anne

  • Eine Frage hab ich dazu: Ist es tatsächlich so, dass Rebekka in Paris ist, während alle anderen in Brüssel bleiben? Irgendwie hab ich das nicht so ganz verstanden.


    An Paris kann ich mich nun gar nicht erinnern, aber es war mal von Gent die Rede und von Brighton, in das Rebecka reiste und einige ihrer alten Bekannte traf. Aus Brüssel hatten alle ja schnell die Flucht ergriffen.


    Ich wünsche dir eine schöne Woche!



    41. Kapitel Becky schleimt sich nach und nach bei allen Leuten ein, von denen sie sich Vorteile verspricht und pumpt sogar ihre neue Gesellschafterin, Miss Briggs, an. Als sie in einer ruhigen Minute über ihr Leben sinniert, ist sie sehr zufrieden mit der Art, wie sie sich zu ihrer jetzigen gesellschaftlichen Stellung hochgearbeitet hat und gibt vor sich selbst zu, dass sie ihre Familie ohne Zögern lieber gegen Wertpapiere eintauschen würde. Sie entwickelt sich immer mehr zu einem skrupellosen Menschen, der über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Amelia bildet den Gegenpol dazu. Sie ist nun von dem Wohlwollen ihrer Eltern abhängig und hat wenig Erfahrung oder Möglichkeiten, um sich selbst in dieser Situation zu helfen. Es ist erstaunlich, dass diese beiden so unterschiedlichen Frauen sich in der Mädchenschule so gut verstanden haben. Wahrscheinlich hat Becky damals schon ihre schauspielerischen Fähigkeiten und die Voraussicht besessen, dass auch Amelia für ihre Zwecke einmal nützlich sein könnte.


    Im 42. Kapitel treffen wir George Osbornes verbitterten Vater wieder, der sich mit seiner verbliebenen Tochter vergraben hat. Diese trifft - wahrscheinlich gar nicht so zufällig - den kleinen Georgy und erzählt dem Vater davon. Wollen wir hoffen, dass Georgy nicht zum Spielball zwischen den Parteien wird.

  • Um das Kapitel 45 herum ist häufig die Rede von Beckys Bemühungen, sich bei diversen Personen einzuschleimen (anders kann man es kaum bezeichnen) und lieb Kind zu machen. Das arbeitet sicherlich auf irgend etwas hin. Der Einzige, für den sie wirklich gar nichts übrig hat, weder im Positiven noch im Negativen, ist ihr Sohn. Die Ursache dafür könnte sein, dass sie von ihm absolut nichts zu erwarten hat, aus dem sie einen Vorteil ziehen kann - außer Liebe, an der ihr grundsätzlich wenig zu liegen scheint.


    Mir fällt auf, dass im Roman die Männer eher etwas zurückhaltend und unentschlossen sind, während die Frauen resolut und zielstrebig daherkommen, von einzelnen Ausnahmen mal abgesehen. Gerade Becky ist das beste Beispiel dafür, sie steckt nie auf und kann sich ohne Probleme jeder neuen Situation sofort anpassen, nur geschieht das alles ausschließlich zu ihrem Vorteil. Was für ein Gewinn könnte sie sein mit der richtigen Gesinnung! Sehr gelungen finde ich auch Mrs. Bute, die sich mit vollem Eifer auf den armen Sir Pitt stürzt :breitgrins:.


    Mir gefällt das Buch ganz gut, es zeichnet ein schönes Bild der damaligen Gesellschaft mit all ihren guten und schlechten Seiten, und der Humor und Sarkasmus Thackerays unterstreichen gekonnt die Handlung.

  • Hallo, ist noch jemand außer mir im Rennen? :zwinker: Ich poste mal gemütlich weiter.


    Im 48. Kapitel erreicht Becky den vorläufigen Höhepunkt ihrer gesellschaftlichen Karriere: Sie wird bei Hofe vorgestellt. Das hat sie Lord Steyne zu verdanken, der sie unter seine Fittiche genommen hat. Von dem hohen Ross holt Thackeray sie allerdings schon im nächsten Kapitel wieder herunter, als er Becky auf Lord Steynes Gesellschaft den gnadenlosen anderen Weiblichkeiten aussetzt, die sie mit Missachtung strafen und auf den Boden der Tatsachen zurückholen. In gewisser Weise schlagen sie Becky mit ihren eigenen Waffen. Becky finanzielle Niedergang wird ebenfalls von Steyn vorübergehend gebremst, als er ihr Kredit gewährt. Eine sehr interessante Beziehung zwischen den beiden! Verwunderlich, dass Rawdon das so ohne weiteres hinnimmt. Seine Geldsorgen werden dadurch zwar etwas gemildert, aber man sollte meinen, dass er sich als Ehemann doch den einen oder anderen Gedanken über diese Freundschaft macht. Leider weiß man ja nicht, ob sich der Autor als Gentleman erweist und gewisse Dinge verschweigt :zwinker:.


    An dieser Stelle bin ich der Geschichte um Becky langsam etwas überdrüssig. Mein Sinn für Gerechtigkeit schreit danach, dass sie endlich mal in ihre Schranken gewiesen wird, doch sie schafft es immer wieder, mit wenig Einsatz und viel Chuzpe an ihr Ziel zu gelangen. Außerdem ergeht sich Thackeray im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Ereignissen in lange Ergüsse über diverse Ahnenreihen, die zwar ein schönes Bild der oberen Zehntausend widerspiegeln, aber mit dem Fortgang der Geschichte wenig zu tun haben.


  • Hallo, ist noch jemand außer mir im Rennen? :zwinker:


    Ich fürchte, ich nicht und ich habe schon ein richtig schlechtes Gewissen deshalb.
    Aber nachdem der Unistress sich bei mir noch etwas hinzieht und ich zusätzlich gerade noch umziehe, ist mir einfach nach leichterer Literatur. :redface:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Bloß kein schlechtes Gewissen! Ich hätte das Buch so oder so gelesen, weil es ein SLW-Buch ist, deshalb ist es nicht so wild, dass ich nun alleine damit bin.


    Um euch etwas mehr Lust auf die Geschichte zu machen, kann ich euch sagen, dass das Buch zeitweise auch ziemlich spannend war, so dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Das war sicher der Teil, der auch verfilmt wurde.

  • So, da bin ich wieder :winken:


    Ab heute abend les ich auch wieder mit.



    Ich hatte ja nun Zeit, das Ganze etwas sacken zu lassen. Und um ehrlich zu sein, werden mir die Figuren auch aus der Entfernung nicht sympatischer. Mal schauen, was das noch wird....

    LG<br />Anne

  • Im 50. Kapitel versinkt Amelias Familie immer mehr in den Schulden, was Amelia nun doch zu der Entscheidung treibt, ihren Sohn dem gefürchteten Schwiegervater zu überlassen, der für diesen Fall finanzielle Unterstützung angekündigt hat. Der Kleine freut sich jedoch und gewöhnt sich schnell an die neue Umgebung und die geänderten Regeln. "Ein gewöhnlicher Vorfall" ist doch ein recht seltsamer Titel für dieses Kapitel mit seinen großen Auswirkungen. Bezeichnend auch das Anfangsbild des Kapitels mit dem leeren Käfig: Der Vogel ist gewissermaßen ausgeflogen. Amelia als brave Tochter opfert ihr persönliches Glück zugunsten der Familie und muss nun auf beide geliebten Männer in ihrem Leben verzichten.


    Rawdon entdeckt unterdessen im 51. Kapitel, was der Leser schon längst weiß, nämlich dass er seiner Frau nicht gewachsen ist. Langsam wachsen ihm die Schulden über den Kopf, seine Gläubiger drängen, und als er schließlich unversehens im Gefängnis landet, lässt ihn Rebecka dort schmoren, obwohl sie von ihrem Gönner Lord Steyne inzwischen Kredit bekommen hat und Rawdon auslösen könnte. Damit schafft sie es wohl spätestens jetzt, sich sämtliche Sympathien zu verscherzen.


    Ich gebe zu, dass ich mit Genugtuung las, wie sie im Kapitel 53 von Rawdon in trauter Zweisamkeit mit dem Lord erwischt wurde. Jetzt wird deutlich, dass sie für ihren Gatten nichts mehr empfindet und nie empfunden hat, da sie angesichts der Trümmer ihrer Ehe so gelassen bleibt. Nach gewohnter Manier verdreht sie alles so, dass sie selbst im besten Licht erscheint und ihrerseits als Opfer dasteht. Sie ist und bleibt ein Biest, aber sie ist die Würze dieses Romans.

  • Hallo Tami,


    ich denke, ich warte erst einmal noch ab, bis du dich wieder meldest. Vielleicht können wir den Rest des Buches ja gemeinsam durchhecheln. Ich bin zwar schon fertig mit dem Buch, habe aber noch einiges, das ich dazu loswerden möchte.


    Wen sich für meinen Gesamteindruck interessiert, findet hier die Rezi.


    Grüße
    Doris

  • So, ich vermelde offiziell:


    Ich breche ab! :redface:


    Die ganze Woche über habe ich abends jeweils angefangen zu lesen und mich nach ner
    halben Stunde gefragt, was ich eigentlich gelesen hab. Ich komm einfach nimmer rein.
    Und das, was ich mitbekomme, regt mich auf. Irgendwie ist es für mich immer wieder dasselbe.


    Mal sehen, ob ich mit einiger Zeit dazwischen nochmal nen Anlauf unternehme oder
    ob es eine Leseleiche bei mir wird.....



    Hat aber Spaß gemacht mit euch bis hierhin :winken:

    LG<br />Anne

  • Schade, Tami, aber es hat sicher wenig Sinn, noch weiterzulesen, wenn du den Draht zur Handlung und den Personen nicht findest.


    Ich hole mir demnächst meine Notizen nochmal raus und schreibe meine Eindrücke über den Fortgang und das Ende der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Im 56. Kapitel bekommen wir einen Einblick in die Erziehung, die man einem Kind angedeihen lässt, um es zum Gentleman und Dandy zu machen. Georgy steht ganz unter dem Einfluss seines Großvaters, der seltsame Erziehungsmethoden hat: Wenn sich der Enkel erfolgreich mit größeren Jungs geprügelt hat, gibt es Geld als Anerkennung und Belohnung. Was für eine Einstellung! So wird dem Jungen eingetrichtert, dass Ruhm und Vermögen erstrebenswert sind, egal, auf welche Weise sie errungen werden. Kein Wunder, dass Georgys Mutter, die diese Statussymbole nicht vorweisen kann, von dem Alten seit jeher abgelehnt wird. Thackeray macht in diesem Kapitel darauf aufmerksam, dass er die Einstellung dieser Figur nicht teilt, indem er seine Bewunderung für Frauen kund tut, die ohne zu klagen alles Mögliche und Unmögliche ertragen und sich für andere aufopfern. Ein Problem, das bis in unsere Zeit hinein immer aktuell ist. Der Grund dafür liegt oft genug nur in dem Umstand, in eine gewisse (arme) Gesellschaftsschicht hineingeboren zu sein. Es ist eben auch ein Jahrmarkt des Geldes.


    59. Kapitel Dobbin ist mittlerweile nach England zurückgekehrt, wo ihn sein erster Weg zu Amelia führt. Erneut gesteht er ihr seine Liebe, doch sie kann ihn nur wie einen Bruder lieben, da sie immer noch ihren Mann liebt, den sie hartnäckig idealisiert. Manchmal möchte man ihr schon einen Schubs geben, damit sie endlich aufwacht :zwinker:


    62. Kapitel Amelia verkehrt unterdessen wieder öfter in der besseren Gesellschaft. Die vornehmen Damen halten sich für sehr großzügig und zuvorkommend, dass sie sich wieder mit ihr abgeben.
    Etwas später wechselt der Schauplatz nach Deutschland und zu einer Beschreibung der so genannten feinen Gesellschaft. Hier taucht nach längerer Pause auch Rebecka wieder auf.

  • Ich bin noch den Rest der Geschichte schuldig. Mal sehen, ob ich alles noch einigermaßen auf die Reihe kriege.


    Im 64. Kapitel sieht sich Rebecka verschmäht von der Gesellschaft und versucht, ihren Ruf wieder aufzupolieren, indem sie ihre Rechnungen pünktlich zahlt und höflich zu jedermann ist, wird aber weiterhin gemieden und gedemütigt. Ja, gewisse Dinge werden nicht so schnell vergessen. Vermutlich steckt hinter dem Verhalten von Rebeckas Mitmenschen eine gehörige Portion Neid.


    Als Joseph wieder bei Becky auftaucht, wird er derartig von ihr umgarnt, dass er Amelia dazu bringt, Becky zu besuchen, und - wie soll es anders sein - durch die vereinte Manipulation erklärt sich Amelia bereit, Becky bei sich einziehen zu lassen. Wie nicht anders zu erwarten, möchte Dobbin seine Angebetete vor Becky warnen, bringt sie dadurch aber nur gegen ihn auf, woraufhin Dobbin resignierend das Feld räumt. Amelie ist wirklich nicht zu bekehren. Ihr Glaube an Becky in allen Ehren, aber langsam sollte sie doch mal die Scheuklappen abnehmen und erkennen, wer hier wirklich um ihr Wohlergehen bemüht ist.


    Kapitel 67: Natürlich macht sich Rebecka sogleich im Leben ihrer Freundin breit und gerät wieder in ihr altes Fahrwasser. Gleichzeitig macht sie sie an Joseph heran, denn selbst sie braucht in gewisser Hinsicht männlichen Beistand und finanziell betrachtet ist er nicht die schlechteste Wahl.
    Amelia spricht gegenüber ihrem Sohn sehr wohlwollend von Dobbin, doch was ihr Bauch schon fühlt, ist noch nicht bis in den Kopf vorgedrungen. Becky will Amelia zum Heiraten bringen und beschmutzt dabei schamlos Georges Ansehen, selbst wenn es stimmt, was sie sagt. Nicht ganz sicher bin ich mir allerdings, ob sie wirklich zu Dobbin als zukünftigen Gatten rät.


    Danach läuft alles wie im Zeitraffer ab. War hier nach aller Ausführlichkeit aus mir nicht ersichtlichen Gründen ein plötzliches Ende gewünscht? Dobbin und Amelia heiraten, Joseph wird immer kränker, hat Angst vor Becky, die noch bei ihm ist, und stirbt schließlich, ohne ein größeres Vermögen zu hinterlassen. Becky wird karitativ tätig - sicher nicht ganz selbstlos, das bleibt im Unklaren. Vorhang.


    Bleibt mir noch zu sagen, dass mir das Buch gut gefiel und abgesehen von einigen Längen unterhaltsam zu lesen war. Die feine und weniger feine Gesellschaft von damals wird schön wiedergegeben und man zieht die Lehre daraus, dass man mit Ehrlichkeit und Tugend weiter kommt als ohne diese Eigenschaften - zumindest in diesem Buch.


    Fehlt bloß noch der Link zu meiner Rezi.


    Danke an alle, die zumindest versucht haben, mich bei diesem Buch zu begleiten :zwinker:


    Liebe Grüße
    Doris