Japan - Bücher zur Geschichte, Landeskunde usw.

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.426 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zåmdrâ.

  • Wenn es schon so einen ähnlichen Thread zu China gibt, dachte ich mir da darf Japan auch nicht fehlen.
    Deshalb möchte ich einen Anfang machen mit :


    Manfred Pohl: Japan

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    Buchrücken
    Japan entwickelte sich in kürzester Zeit vom agrarischen Feudalstaat zum Wirtschaftsgiganten. Japanische Industriegüter beherrschen die Weltmärkte, japanische Spitzentechnologie ist international führend. Heute befindet sich Japan jedoch in einer tiefen Krise, die sich in Reformunfähigkeit der Politik und wirtschaftlicher Lähmung äußert. Welchen Platzt wird dieses Land im 21. Jahrhundert einnehmen? Manfred Pohl, ein hervorragender Japankenner, zeichnet ein aktuelles Porträt dieses unverändert faszinierenden Landes.


    Meine Meinung
    Das ist bereits das zweite Buch (nach Mongolei von Amelie Schenk) der Beckschen Länderreihe, das ich gelesen hab. Mich überzeugt die Gleiderung in 4 umfassende Themengebiete:
    1. Land und Leute
    2. Geschichte
    3. Politik und Wirtschaft
    4. Gesellschaft und Kultur
    Das Buch eignet sich gut als Einstiegslektüre für Nicht-Japanologen oder Studienbeginner. Es ist verständlich und interessant gestaltet, mit einigen schwarz-weiß Abbildungen und "Info-Kästchen", die speziellere Infos zum allgemein dargestelltem Thema vermitteln.
    Besonders gut hat mir an dieser Ausgabe der geschichtliche Teil gefallen, da hier das Faktenwissen durch Einschübe aus japanischer Literatur aufgelockert wird. Dadurch bekommt man als Leser die Möglichkeit auch ein bisschen Literaturgeschichte zu schnuppern.
    Im Anhang findet man Japans Geschichte nochmal kurz und bündig, tabellenförmig in einem Vergleich zur Weltgeschichte zusammengefasst.
    Leider kommt meiner Meinung nach der Abschnitt Gesellschaft und Kultur etwas zu kurz, den ich persönlich am interessantesten finde. Trotz der wenigen Seitenzahlen, hatte ich das Gefühl, dass keine wichtigen Informationen ausgelassen werden.
    Angesprochen wird hier so ziemlich jedes Thema quer durch den Gemüsegarten, von Film/Theater bis Schule/Religion und Teezeremonie. Man kann die erworbenen Informationen und Stichwörter sehr gut zur vertiefender Recherche im Internet verwenden. Hier helfen auch die am Ende des Buches aufgelisteten zahlreichen Internetseiten-Empfehlungen weiter.
    Die Lektüre war für mich auf jedenfall ein Spaß, und ich freue mich auf weitere Bücher aus der Länderreihe, deshalb gibt es von mir 5ratten

    :leserin:

    Einmal editiert, zuletzt von Naru ()

  • Toller Thread :klatschen:


    Martin B. Stanzeleit - Neugierig auf Japan - Entdeckungen und Erlebnisse eines Gaijin im Land der aufgehenden Sonne


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    Klappentext:
    Seit Jahren im fernen Osten wohnhaft, erzaehlt Martin B. Stanzeleit von seinem Alltag in Japan. Ohne Vorurteile beschreibt er Skurriles, entdeckt verloren geglaubte Traditionen und berichtet humorvoll ueber zahlreiche Begegnungen und Erlebnisse. Kulinarische Abenteuer, Geisterjagd in Tokio oder Erholungssuche im laendlichen Ryokan werden zu einer kritischen Liebeserklaerung an das Land der aufgehenden Sonne. Zahllose Informationen und Fakten machen dieses Buch zu einem unentbehrlichen Wegbegleiter fuer alle, die nach Japan reisen oder sich eine solche Reise ertraeumen wollen.


    Meine Meinung:
    In 38 Kapiteln beschreibt der Autor seine Alltagsbeobachtungen in Japan. Jedes Kapitel wird von einer Kalligraphie von Hiromi Shouya oder einer der "27 nicht unbedingt ernst gemeinten Zeichnungen des Autors" begleitet. Ein chronologisches Lesen der Kapitel ist nicht erforderlich, sie bauen nicht aufeinander auf.
    Stanzeleit beschreibt subjektiv verschiedene Situationen des Alltags vom japanischen Weg die Seele baumeln zu lassen bis hin zum Einzug Walt Disneys in Japan wird sehr viel angesprochen. In Kapiteln wie "48 Arten, den Müll zu trennen", "Bitte dicht genug ans Pissoir treten" oder "30 Millionen Japaner und ein roter Eifelturm" berichtet Stanzeleit über die Besonderheiten Japans.
    Stanzeleit gibt dem geneigten Leser in nahezu allen kapiteln Ratschläge mit auf den Weg, ohne dabei an einen Benimmregelkatalog zu erinnern. So manchen Geheimtipp kann er ebenso weitergeben.
    Manchmal allerdings kommt schon durch, dass Stanzeleit nicht mit alles Skurilitäten Japans umgehen kann bzw. sie nicht nachvollziehen kann, daher haben manche Kapitel satirischen Charakter.
    Was allerdings weitestgehend fehlt, sind Begründungen oder Fakten, die seine Ausführungen belegen. Diese möchte das Buch allerdings auch nicht geben. Natürlich wird hier der Blick auf Japan sehr verzerrt, denn der Autor beschreibt wahrscheinlich nur seine skurilsten Erlebnisse.
    Das Buch mit den anekdotenhaften Berichten erhält von mir 4ratten


  • Leider kommt meiner Meinung nach der Abschnitt Gesellschaft und Kultur etwas zu kurz, den ich persönlich am interessantesten finde. Trotz der wenigen Seitenzahlen, hatte ich das Gefühl, dass keine wichtigen Informationen ausgelassen werden.


    Das geht mir auch so. Ich habe mir das Buch vor dem Studium gekauft, um mich vorab schon ein wenig mit dem Thema beschäftigen zu können. Der Fokus liegt aber definitiv auf dem geschichtlichen und politischen Teil. Wenn es um Kultur, Literatur etc. geht, dann sind manche Teile sehr oberflächlich abgehandelt und wichtige Stichworte fehlen.

  • Janwillem van de Wetering - Der leere Spiegel - Erfahrungen in einem japanischen Zen-Kloster / Reine Leere - Erfahrungen eines respektlosen Zen-Schülers


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    Der leere Spiegel


    Inhalt:
    Janwillem van de Wetering berichtet über seinen 18 Monate dauernden Aufenthalt in einem Zen-Kloster in Kyoto. Schon gleich zu Beginn tritt er in ein Fettnäpchen: er denkt er betätigt die Klingel, als er an der Glocke am Klostertor läutet, was er jedoch nicht weiß ist, das die Glocke heilig ist und nur während bestimmter religiöser Zeremonien benutzt werden durfte. Van de Wetering ist zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt, hat Geld geerbt und ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Er wird als Zen-Schüler akzeptiert und muss sich in den Klosteralltag eingliedern. Erschwert wird dies dadurch, dass er kein Japanisch spricht. Aufstehen um drei Uhr nachts und schlafen gehen frühestens um 23 Uhr. Er lernt, dass Zen sehr schmerzhaft ist und dass die Koans, die der Zen-Meister den Schülern aufgibt, keineswegs leicht zu lösen sind. Er bekommt einige Vergünstigungen entgegen der strengen Regeln des Klosters, so darf er zum Beispiel eine Mahlzeit am Tag außerhalb des Klosters einnehmen, weil ihm das japanische Essen nicht bekommt und er ernsthaft krank wird. In diesem Buch beschreibt er seine leiden während der täglichen mehrstündigen Meditationen, seinen Weg auf der Suche nach dem Sinn und seine Versuche die Koans zur Zufriedenheit des Meisters zu lösen. Doch sein Aufenthalt im Kloster ist nicht nur von Schatten bedeckt, er lernt Menschen kennen, die ihn auf diesem Weg begleiten.


    Meine Meinung:
    Sehr anschaulich wird der Alltag in einem japanischen Zen-Kloster beschrieben. Vom allgemeinen Tagesablauf bis hin zu seinen Hämorieden, die durch das lange, bewegungslose Sitzen kommen, berichtet Van de Wetering. Leider kann er sich nie richtig in das Kloster einleben. Die vom Meister geforderten acht Monate übersteht er zwar und bleibt auch länger, jedoch kommt er seinem Ziel nicht näher. Er wird zwar ein wenig ausgelassener aber er kann keinen Sinn finden und fragt sich immer wieder, warum er noch im Kloster bleibt, wo doch sein Ziel immernoch in weiter Ferne ist. Nach 18 Monaten bricht er - erfolglos - sein Experiment ab.
    Das Buch liest sich recht flüssig und es erscheint auch recht authentisch. In wie weit er nun Zen wirklich erfasst hat, kann ich nicht sagen, dies war meine erste Lektüre aus diesem Bereich. Auf jeden Fall war es interessant diesen Bericht zu lesen.


    4ratten für den ersten Teil


    Reine Leere


    Inhalt:
    In diesem Band berichtet Van de Wetering von Begegnungen mit "Leidensgenossen" und "erleuchteten Menschen", lange nach seinem Aufenthalt in dem Zen-Kloster. Er begegnet schillernden Persönlichkeiten und ist nach wie vor auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.


    Meine Meinung:
    Äh... tja. Dieser Band hat mich ein wenig verwirrt. Dies zu lesen war doch recht mühsam. Van de Wetering springt von einer Episode zur anderen und manchmal konnte ich ihm leider nicht ganz folgen. Ist er im ersten Band noch recht neutral, wird er nun recht wertend. Er scheint Zen nun mit anderen Augen zu sehen und manchmal scheint es so, als stünde er dem nun sehr kritisch gegenüber. Manchmal lässt er sich sogar zu (mir fällt gerade kein besseres Wort ein...) ketzerischen Äußerungen hinreißen. Im Ganzen ist es recht verwirrend und ganz anders als der erste Band. Flüssig zu lesen war es auch nicht, auf Grund der komplett veränderten Ausdrucksweise...


    2ratten für den zeiten Teil