Edward Bulwer-Lytton – Die letzten Tage von Pompeji

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    Inhalt: Der Grieche Glaucus führt dank seines Reichtums ein sorgloses Leben in Pompeji. Allerdings kann er eine junge Frau, die er im Jahr zuvor in Neapolis traf, nicht vergessen und so ist er hoch erfreut, als er Ione in Pompeji wiedersieht. Ione und ihr Bruder Apaecides sind Mündel des Ägypters Arbaces, der sich ihrer nach dem Tod der Eltern angenommen und Apaecides auch zum Isispriester gemacht hat. Apaecides ist aber schockiert von den Tricksereien, mit denen die Priester das gläubige Volk betrügen, und das macht ihn für die Lehren des Christentums empfänglich, mit denen er bekannt wird, so daß er schließlich konvertiert. Inzwischen sind sich Ione und Glaucus näher gekommen und wollen sogar heiraten, was Arbaces nicht zulassen will, da er selbst Ione begehrt. Die reiche Kaufmannstochter Julia, die ihrerseits ein Auge auf Glaucus geworfen hat, kann Arbaces daher leicht überreden, Glaucus aus dem Weg zu räumen. Um weniger Verdacht zu erregen, will Arbaces Glaucus aber nicht umbringen, und besorgt von der Vesuvhexe einen Zaubertrank, der Glaucus wahnsinnig machen wird. In der Annahme, es handele sich um einen Liebestrank, stiehlt die Sklavin Nydia, die Glaucus ihrer brutalen Herrschaft abgekauft und Ione zur Verfügung gestellt hat, und die ihrerseits Glaucus liebt, diesen Trank und verabreicht ihn dem jungen Griechen. Ein zufälliges nächtliches Zusammentreffen von Arbaces und Apaecides endet für letzteren tödlich, da Arbaces die geplante Aufdeckung der Tricks nicht zulassen kann, der vorbeitorkelnde, umnachtete Glaucus gibt in Arbaces' Aussage den perfekten Mörder. Und für die Kampfspiele in wenigen Tagen werden sowieso noch Verbrecher als „Gegner“ für die wilden Tiere gebraucht ...



    Meine Meinung: Etwas zwiespältig bin ich immer noch, wenn ich den Roman bewerten soll, daher auch die indifferente mittlere Rattenzahl. Er stammt von 1834, mithin aus einer Zeit, in der zwar schon viele Grabungen im Stadtgebiet durchgeführt worden waren, aber die wirkliche wissenschaftliche Erforschung sollte erst noch stattfinden. Die Faszination, die von dieser so gut konservierten Stadt ausging, ist Bulwer-Lyttons Werk deutlich anzumerken.


    Leider führt das auch zu einem wesentlichen Kritikpunkt. In seiner Begeisterung darüber und im Bemühen, dem Leser dies auch zu vermitteln, tritt er nämlich in Exkursen immer wieder aus seiner Geschichte heraus, um z. B. zu schildern, wie die Plätze und Gebäude, die den Hintergrund für seine Erzählung bilden, nach der Ausgrabung nun aussehen und welche Zuordnungen er getroffen hat. Weitere Abschweifungen kritisieren dann im Gewand von Äußerungen der Protagonisten eher die Verhältnisse in den Ländern oder der Kirche zu Bulwer-Lyttons Zeit, und auch das in einer Form, die dem Erzählfluß nicht gerade förderlich war. Laut Nachwort hat man diese Passagen in der mir vorliegenden Ausgabe (nicht die oben verlinkte) schon gekürzt, störend fand ich sie immer noch.


    Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht mal schlecht, wenn auch der Stil es nicht gerade zu einem Pageturner macht, was aber in Teilen auch dem Alter „meiner“ Übersetzung geschuldet sein mag. Das Personal ist eindeutig zu schwarz-weiß geraten, über „gut“ und „böse“ wird man als Leser zu keiner Zeit im Unklaren gelassen. Und auch um das Ende habe ich mir keine ernsthaften Sorgen gemacht, es war dafür in der groben Richtung vorhersehbar genug, aber spannend war schon irgendwie, wie es nun genau dazu kommen kann. Aber die Panik in der Stadt beim Ausbruch des Vesuvs war wirklich gut dargestellt und entschädigte für manches.


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Die von Aldawen angesprochene Schwarz-Weiß-Malerei war mir allzu lästig. Außerdem schafft es der Autor, Formulierungen wie "erhoben sich" gleich 3 x in einem Satz unterzubringen. :rollen:


    Ich habe das Buch abgebrochen.


    0 Ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.