Promotionsratgeber

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  • Helga Knigge-Illner: Der Weg zum Doktortitel: Strategien für die erfolgreiche Promotion


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    Der Ratgeber gliedert sich in 5 Kapitel:


    1. Ein Doktorand hat es nicht leicht. Probleme in der Arbeits- und Lebenssituation erkennen und bewältigen
    Im ersten Kapitel wird der interessierte Leser zunächst einmal mit den Grundlagen und Voraussetzungen einer Promotion vertraut gemacht. Als zentrale Fragen stehen im Mittelpunkt: Warum sollte man promovieren (oder auch nicht), welche Motive hat der Leser selbst, reichen diese aus, dieses Projekt über Jahre durchzuziehen, mit welchen Problemen und Anforderungen wird ein Doktorand konfrontiert?


    2. Die Doktorarbeit „managen“ – Projektmanagement und Arbeitsplanung
    Dieses Kapitel fand ich besonders hilfreich. Zum einen werden viele Finanzierungsmöglichkeiten (Stipendien u.ä.) mit den wichtigsten Internetlinks vorgestellt. Zum anderen bekommt man hilfreiche Tipps, wie man, auch wenn man noch am Anfang seiner Dissertation steht, sein Projekt zeitlich planen sollte, um sich nicht wie viele Doktoranden in der Unendlichkeit der Zeit zu verlieren und erst nach vielen Jahren (oder auch nie) zum Abschluss zu kommen. Checklisten zur Selbstkontrolle und allgemeine Tipps für den Arbeitsalltag runden das Kapitel ab.


    3. Erste Arbeitsschritte des Projekts – Thema und Literatur in den Griff bekommen
    Hier wird erläuert, was man bei der Themensuche beachten und welche Fehler man vermeiden sollte. Es werden Arbeitsschritte aufgezeigt, die es einem erleichtern, ein geeignetes Thema zu finden und Hinweise dazu, wie man ein richtiges Expose verfasst. Kurz wird auch noch auf das Thema Literaturauswertung eingegangen, also zum einen auf effizientes Lesen (was ein Uniabsolvent eigentlich beherrschen sollte) und Literaturverwaltung, ein Thema, das mir dann doch noch neue Erkenntnisse in Bezug auf geeignete Computersoftware brachte.


    4. Wissenschaftliches Schreiben als lebendiger Prozess – Schreibprobleme überwinden
    Dieses Kapitel befasst sich mit der Hauptarbeit bei einer Dissertation- mit dem eigentlichen Schreiben. Dieser Teil erhält vor allem viele Übungen, die dabei helfen sollen, Schreibproblemen entgegenzuwirken oder zu überwinden. Ich habe sie (noch) nicht ausprobiert, kann mir aber gut vorstellen, dass sie hilfreich sind und dass für jeden etwas dabei ist. Auch Tipps zur Erarbeitung der Rohfassung und Überarbeitung bis zur fertigen Fassung hält die Autorin bereit.


    5. Zum krönenden Abschluss: Präsentation und Publikation
    In diesem Kapitel gibt die Autorin einige Tipps für die Disputation (nicht für ein Rigorosum), also für die Präsentation der Dissertation, für die Vorbereitung und vor allem die Durchführung des mündlichen Vortrags. Auch hier bietet sie einige Übungen an.



    Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Ratgeber sehr nützlich ist. Vor allem am Anfang, wenn man noch kaum Ahnung hat was auf einen zukommt, aber sicher auch, wenn man zwischendurch von Selbstzweifeln und Schreibblockaden gehemmt wird. Manche Tipps mögen einem Uniabsolventen selbstverständlich erscheinen, dennoch kann es nützlich sein, sich manche Aspekte der wissenschaftlichen Arbeit nochmals ins Gedächtnis zu rufen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
    Die Autorin ist Psychologin und hat viel mit Doktoranden zu tun, man merkt, dass sie diesbezüglich viel Erfahrung hat. Viele „typischen“ Probleme von Doktoranden werden anhand von Fallbeispielen anschaulich erläutert. Ich habe mich darin häufig widererkannt und es ist gut zu wissen, dass man sich nicht als einziger mit derartigen Problemen konfrontiert sieht. Vor allem für externe Doktoranden, die nicht in ein Institut eingebunden sind und somit wenig Gelegenheit zum Ausstausch haben, kann dies sehr hilfreich sein.
    Ich vermute, dass dieser Ratgeber für Doktoranden in naturwissenschaftlichen und ähnlichen Fächern weniger geeignet ist, da deren Arbeit meist eher praktisch orientiert ist und auch häufig unter anderen äußeren Umständen entwickelt wird.
    Für alle anderen, die sich mit dem Gedanken tragen an einer deutschen Uni zu promovieren, ist dieses Buch ist eine gute Einführung.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

    Einmal editiert, zuletzt von Madicken ()

  • Ich vermute, dass dieser Ratgeber für Doktoranden in naturwissenschaftlichen und ähnlichen Fächern weniger geeignet ist, da deren Arbeit meist eher praktisch orientiert ist und auch häufig unter anderen äußeren Umständen entwickelt wird.


    Das habe ich fast befürchtet, das Buch ist dann also eher nichts für mich. Aber trotzdem danke für die ausführliche Rezi!

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Das habe ich fast befürchtet, das Buch ist dann also eher nichts für mich. Aber trotzdem danke für die ausführliche Rezi!


    Gern geschehen. Schade dass es nichts für Dich ist. :winken:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Hallo Madicken,



    Ich vermute, dass dieser Ratgeber für Doktoranden in naturwissenschaftlichen und ähnlichen Fächern weniger geeignet ist, da deren Arbeit meist eher praktisch orientiert ist und auch häufig unter anderen äußeren Umständen entwickelt wird.


    Ja, auch ich denke (ohne das Buch gelesen zu haben), daß du mit dieser Vermutung recht hast.


    Das geht schon aus Sätzen hervor wie z.B. denen zur Literaturauswertung, und:


    Dieses Kapitel befasst sich mit der Hauptarbeit bei einer Dissertation- mit dem eigentlichen Schreiben.


    was ja nun in den Naturwissenschaften so überhaupt nicht zutrifft.


    Sehr schön, daß du das in der Rezi so deutlich herausgearbeitet hast, das nützt ja auch den Naturwissenschaftlern.


    Viele Grüße
    Katja

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.