Hermann Hesse - Franz von Assisi

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.616 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von J.D..

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    Hesse schildert die Lebensgeschichte des Heiligen bewußt im legendären Tonfall der Überlieferung, wie er sie u.a. in der mittelalterlichen Franziskus-Biographie des Thomas de Celano, Bonaventuras und den damals neuesten Darstellungen von Henry Thode und Paul Sabatier vorfand.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch gelesen, da ich auf ein Anderes leider länger als erwartet warten musste und daher mit der nächstbesten klassischen Literatur zufrieden war. Das Buch habe ich von meinem Vater, der selber katholisch ist, während ich evangelisch bin.


    Ich hatte zuvor noch kein Buch von Hermann Hesse gelesen, doch ich muss wirklich sagen, dass mich dieses Buch neugierig gemacht hat, was weitere Bücher Hesses anbelangen. Die Sprache mit der er das Leben des Franz von Assisi erzählt wird, zieht einen sofort in den Bann und spiegelt sehr deutlich wieder, wie wichtig ihm dieser Heilige war.
    Doch dieser tiefe Respekt Hesses vor Assisi schwappt sofort auf den Leser über, obwohl ich wie gesagt selber nicht so sehr streng gläubig bin und auch mit katholischen Heiligenfiguren wenig am Hut habe. Dies wird wahrscheinlich daran liegen, dass Hesse lediglich in einem einleitenden Text wertend wird und den Verlauf des Lebens Assisis überraschend sachlich schildert, so dass einem nicht die Meinung des Autors aufgedrängt wird, die trotzdem natürlich durchschimmert.
    Hesse beschreibt hier nicht die Bedeutung Assisis für die Kirche oder für Religion allgemein, sondern erzählt nur das Leben eines ehrenwerten und barmherzigen Mannes, wodurch das Buch keinesfalls nur ein theologisches Sachbuch wird. Ebenso sind Kenntnisse über Religion oder Theologie nicht nötig.


    Sehr schönes Extra sind dann ebenfalls die sprachlich sehr schön nacherzählten Legenden über Franz von Assisi. Ebenso enthält das Buch das einzige von Assisi erhaltene Lied, den Sonnengesang.


    Alles in allem wirklich ein Glückstreffer, der mich einerseits als Nicht-Katholik von der Person des Franz von Assisi, genauso wie von dem Schriftsteller Hermann Hesse gleichermaßen überzeugt hat.
    4ratten :tipp:

    Zitat von André Glucksmann: <br />Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.

    Einmal editiert, zuletzt von M.a.n.u.e.l ()

  • Danke Manuel....! Ich lese Hesse sehr gerne und das Buch kenne ich gar nicht. Bin begeistert. Sofortiger Kauf!
    lg Cori

  • Hallo,


    man kann solche Bücher ohne weiteres als Atheist lesen. Ich lese mich langsam durch das Alte Testament, obwohl ich mit strengreligiösen Anwandlungen nichts im Sinne habe. Übrigens habe auch ich nicht gwusst, das Hesse über Assisi geschrieben hat, darum ein herzliches Dankeschön für diesen Buchhinweis.


    Luise Rinser schreibt in "Bruder Feuer" auch über Franz von Assisi.


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    Den "Sonnengesang" habe ich auch mal gelesen, ich glaube, der ist in der rororo-monographie abgedruckt, die ich mal vor Ewigkeiten gelesen habe.


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Das Buch werde ich mir auch mal vormerken. Den "Bruder Feuer" habe ich kürzlich gelesen, fand ich aber nicht sooo gelungen. Vielleicht liegt mir der Hesse ja eher.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen