William Butler Yeats – Irlands Königreich der Schatten

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    In der ersten Fassung erschien The Celtic Twilight bereits 1893, in erweiterter und überarbeiter Fassung, die dieser Übersetzung zugrundeliegt, noch einmal 1902. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung alter und überlieferter Geschichten aus dem ländlichen Irland, vor allem aus der Heimat von Yeats' Mutter in Sligo und Umgebung (NW-Irland). Die Geschichten sind daher sehr stark von keltischer Mythologie und Gedankenwelt durchdrungen, die stellenweise interessante Verbindungen mit dem christlichen Glauben eingeht.


    Yeats präsentiert die Erzählungen auch in einer sehr stark vom mündlichen Erzählen geprägten Form, eine besondere künstlerische Ausformulierung findet nicht statt. Dabei unterscheidet er auch nicht immer, ob ihm jemand etwas als direktes Erleben oder nur vom Hörensagen berichtet oder ob er selbst sich als der Erlebende im Kontakt mit der Anderwelt darstellt. In vielen Abschnitten folgen auch eher unverbundene Episoden aufeinander, deren größte Gemeinsamkeit ist, daß sie den Ort oder eine bestimmte Art von Feen, Geistern oder anderen folkloristischen Wesen teilen. Einen durchgehenden roten Erzählfaden darf man hier nicht erwarten, eher entwickelt sich die Darstellung wie ein Gespräch am Kaminfeuer oder Küchentisch mit Sprüngen und unvorhersehbaren Wechseln. Aber das Ganze bekommt durch diese Struktur und die recht schnörkellose Sprache eine ungeheure Unmittelbarkeit in der Wirkung, und wenn ich es vorher nicht schon gewesen wäre, so wäre ich jetzt sicher überzeugt: Die Sidhe existieren und man tut gut daran, ihren Anweisungen und Wünschen zu folgen :zwinker:


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Meine Meinung
    Irlands Königreich der Schatten unterscheidet sich angenehm von den meisten Büchern, die ich zum Thema irische Sagen gelesen habe. Es geht nicht um die großen Helden der irischen Mythologie, sondern um Alltägliches. Die Iren sind von Feen, Elfen und anderen Wesen umgeben und die meisten sind ihnen freundlich gesinnt. Sie helfen den Menschen, aber sie spielen auch Streiche. Man tut besser daran, auf ihren Rat zu hören, sonst kann es einem schlecht ergehen. Wie Aldawen schon erwähnt hat, gibt es in diesem Buch keinen roten Faden, sondern Erlebnisse und Geschichten sind aneinander gereiht. Aber gerade das macht den Charme des Buchs für mich aus.


    Interessant war der Vergleich zwischen den irischen und schottischen Feen, Elfen und anderen Wesen. Die irischen sind durchweg gut und wollen helfen, während die schottischen fast nur Böses im Sinn haben. Das war mir bis dahin noch nicht aufgefallen, aber es ist wirklich so. In schottischen Geschichten haben die Wesen aus einer anderen Welt selten etwas Gutes im Sinn.
    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Valentine: jep :smile: Und ich habe so lange gebraucht, bis ich das Buch gelesen habe. Vorher kannte ich nur die typischen Heldensagen und davon hatte ich die Nase voll.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Dabei klingen Feen, Elfen und Kobolde doch viel mehr nach Irland ;) Ist nun endgültig auf meinem Wunschzettel gelandet. Ich schwanke allerdings zwischen diesem Buch, das dann auch Herr Valentine lesen könnte, und einer englischen Ausgabe, weil Yeats' Sprache bestimmt sehr schön ist (in seinen Gedichten ist sie das ja immer).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen