Greg Iles - Unter Verschluss

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    Autor: Greg Iles
    Titel: Unter Verschluss
    Originaltitel, Jahr: The Quiet Game, 1999
    Verlag: Bastei Lübbe
    ISBN: 3-404-14550-X
    Ausgabe: Taschenbuch
    Seiten: 669


    Der Text der hinten drauf steht lautet wie folgt:
    Penn Cage kennt den Tod wie seine Westentasche: Als Staatsanwalt hat er sechzehn Menschen in die Todeszelle gebracht. Doch nach dem plötzlichen Tod seiner Frau sehnt er sich nach Ruhe und Frieden. Mit seiner kleinen Tochter begibt er sich in die Stadt seiner Kindheit, um den Schatten der Vergangenheit zu entfliehen. Aber Natchez, Mississippi, ist nicht der Ort, um seine Trauer zu begraben. Ein dunkles Geheimnis umgibt diese Stadt im Süden der USA, ein Geheimnis, an dessen Aufdeckung niemand Interesse bekundet.


    Meine Meinung zum Buch lautet folgendermassen:
    Nun, das mit der gewünschten Ruhe in Natchez war nix. Unser Held, inzwischen Bestsellerautor, stolpert schon bald in einen ungelösten Mordfall an einem Schwarzen aus dem Jahre 1968 bzw. manövriert sich selbst bewusst hinein, ungeachtet jeglicher Gefahr für sich oder seine Lieben. Bei seinen Bemühungen um Aufklärung rennt er gegen Mauern, denn jeder, der wichtige Informationen besitzt (und das sind nicht wenige), spielt das Spiel des Schweigens (daher auch der Originaltitel), bis hinauf in die Führungsebene des FBI.


    An Penns Seite die 'toughe' wunderschöne, verständnisvolle Caitlin Masters, Herausgeberin der hiesigen Zeitung. Die zwei sind natürlich innerhalb kürzester Zeit ein eingeschworenes Team. Dazu kommt noch Livy Sutter, der Inbegriff einer Femme fatale und Penns erste große Liebe, die.... Achtung, Riesen-Überraschung!!!... die Tochter des Erzfeindes der Familie Cage ist. Auweh.


    Je mehr Seiten ich gelesen hatte, desto öfter musste ich mit den Augen rollen. Der unerschrockene, tapfere Ritter Penn mit Lanze äääh Pistole, der sich mutig ins Getümmel stürzt, ohne Rücksicht auf Verluste. (Mehr oder weniger) an seiner Seite zwei wunderschöne Frauen. Was fehlt in dieser Geschichte noch? Genau. Ein Pferd. Aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man bedenkt, dass man ja dafür gleich 2 Prinzessinnen präsentiert bekommt.


    Was der Autor da an Material in diese knapp 700 Seiten gepackt hat ist schon fast eine Meisterleistung, und meiner Meinung nach defintiv zuviel. Erpressung, Einbruch, Mord, Verleumdung, Brandstiftung, Diebstahl, Hochverrat etc. pp. .... hier wird einem der Inhalt sämtlicher Gesetzesbücher auf anschauliche Art und Weise näher gebracht. Aber auch abseits von Gesetzesüberschreitungen hat er einiges zu bieten. Uneheliches Kind, Verfolgungsjagd, Jugendliebe,...und irgendwas war da ja noch... ach ja, der Zufall und das Glück. Unser werter Ritter Kunibert... Verzeihung, natürlich meinte ich Penn, hat davon nämlich eine ganze Lastwagenladung abbekommen. Irgendwann nahm ich das gar nicht mehr so richtig ernst, too much.


    Doch, es gab auch positives. Zuerst etwas dahinplätschernd, nahm die Story nach etwa 100 Seiten an Fahrt auf, und nach 200 Seiten rast man im Mordstempo dahin. Iles schreibt recht detailiert und flüssig, die Seiten lesen sich ratzfatz weg. Er hat es geschafft, mich bei der Stange zu halten, indem er mir immer wieder kleine Häppchen vorwarf, die die Spannung erhöhten. Die Komplexität und kunstvolle Verflechtung sovieler Personen und Geschehnisse verdient in meinen Augen auch Respekt.


    Man verzeihe mir etwaige Süffisanz in meinem Beitrag, jedoch entspricht dies genau meinen Gedanken zum Buch. Eine weitere Chance bekommt Iles von mir noch, da auch einfach das etwas politische Thema nicht so das meine war, daran (immerhin!) ist ja nicht der Autor schuld. Für mich weder gut noch richtig schlecht, daher


    2ratten

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

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