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Kurzbeschreibung
Deeriye, liebender Ehemann und gütiger Vater, Familienoberhaupt und Patriarch im positiven Sinne des Wortes, ist alt geworden. Der einstige Held des somalischen Widerstandes, der während der italienischen Kolonialherrschaft viele Jahre im Gefängnis verbrachte, lebt inzwischen zurückgezogen im Haus seines Sohnes Mursal, eines Juraprofessors, und dessen amerikanischer Ehefrau. Mursal wird zur intellektuell treibenden Kraft einer kleinen oppositionellen Gruppe im Untergrund. Als die Aktionen der Verschwörer scheitern und Mursal von den Sicherheitskräften des machthabenden Generals ermordet wird, beschließt Deeriye, der sein Leben lang Gewalt verabscheut hat, zu handeln: Er plant ein Attentat auf den General.
Meine Eindrücke
Eine mühsame Lektüre hat ihr Ende: Farahs Roman um die politischen Ansichten von Deeriye hat mich viel Zeit gekostet. Letzten Endes eine Mischung aus mich ermüdenden politischen Diskursen und nicht immer optimalen Lesebedingungen, die das Ganze weiter erschwerten. Ich war hin und wieder kurz vor dem Abbruch, weil ich mit dem zähen Stoff einfach nicht voran kam und vor lauter Diskurs und Nachdenken auch nicht besonders viel Handlung im Buch steckt.
Deeriye lebt in einer diskussionsfreudigen und enagierten Familie. Tochter Zeinab ist Ärztin, Sohn Mursal ist Professor. Mursal ist mit der amerikanischen Jüdin Natasha verheiratet und deren Sohn Samawade lässt sich von Deeriye immer gerne Geschichten erzählen, in denen der Opa kleine Lehren versteckt. Eines Tages wird klar, dass sich Mursal nicht nur in der Theorie mit Prinzipien und Recht auseinander setzt. Das versetzt die Familie verständlicherweise in Aufruhr. Doch das Buch lässt die Sorgen von Samawade und besonders Natasha ziemlich im Hintergrund und kümmert sich bevorzugt um Deeriyes Vergangenheit, der aus politischen Gründen im Gefängnis saß, um Zeinab und Deeriye, die laufend Gespräche über Grundsätze führen und um all die Bekannten und Freunde, die bei Deeriye Rat suchen, bei ihm ein und aus gehen und deren Befindlichkeiten.
Das Fehlen der persönlichen Belange fehlte mir sehr und die für meine Begriffe dröge Auseinandersetzung mit der Diktatur ließen mich mit dem Buch absolut nicht klar kommen. Den Stern gibt es, weil ich wenigstens ein kleines bisschen vom Somalia mitbekommen habe und nicht abgebrochen habe.