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Was für ein monumentales Werk hat uns hier der Suhrkamp Verlag zusammengestellt. Ja, ich habe mich geärgert, dass der Veröffentlichungstermin 2 Jahre lang immer wieder verschoben wurde. Aber, das Warten hat sich gelohnt.
Um was geht es? Hauptsächlich um`s gute alte Geld. Zumindest finde ich, dass Herr Dr. Unseld der gutmütigste Mensch aller Zeiten war. Ich hätte den sogenannten großen Dichter schon tausendmal vor die Türe geschmissen. Manchmal ist Bernhard so frech, dass es mir den Atem stockt, Unseld dagegen bleibt ruhig. Ich würde es "diplomatisch" nennen. Er wusste wahrscheinlich instinktiv, dass aus dem Menschen etwas ganz Großes werden würde.
Lesevergnügen würde ich es nicht nennen, manchmal kommt mir ein Gähnen, besonders wenn sich die Themen im Kreis drehen, doch ich möchte das Buch nie wieder hergeben. Das sagt alles. Ich möchte immer wieder in den Briefen lesen und ich möchte es als Highlight in meiner Bernhard - Sammlung bezeichnen.
Abgesehen vom Preis, der ziemlich abschreckt, so erschütterte mich auch die Tatsache, dass mein "heißgeliebter" Bernhard ein ziemlicher Unsympathler war und so rein gar nichts liebeswürdiges an sich hatte, außer vielleicht den trockenen Humor. Hingegen Dr. Unseld ist einfach nur ein Goldstück, zumindest in diesen Briefen, von mehr oder weniger weiß ich nichts.
Aber, interessant ist auch, dass ein Bernhard, der in den Briefen nur am Nörgeln war, seine wahren Gedanken in den Büchern hinterließ. Nein, das war keine Farce, das war die Wahrheit. Das war er. Privat war er genau der gleiche "Quärulant", wie ihn die Österreicher gerne bezeichneten. Das bringt mich wieder zum Schmunzeln.
Also, ich würde sagen: Für Bernhardisten ein Genuss, für Anfänger ein Greul. Ich würde das Buch erst lesen, wenn ich schon viele, wirklich viele Bernhard Bücher gelesen hätte und richtiggehend "geiimpft" wäre. Ja, so kann man es ausdrücken. Sonst könnte man voreingenommen an sein Werk gehen und das wäre ja schade.
Mir bleibt nur noch zu sagen, dass ich dem Verlag zu seinem monströsen Werk gratulieren möchte. Das ist Wichtig.
Ich gebe:
für die Zusammenstellung
für die Idee
für Unselds Geduld
für Bernhards Benehmen. Muss sein.