Steffen Kopetzky - Der letzte Dieb

  • Autor: Steffen Kopetzky
    Titel: Der letzte Dieb
    Verlag: Luchterhand Literaturverlag
    Seiten: 480
    erschienen: 15.09.2008



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    Inhalt (von amazon.de):
    Eine hochspannende Schatzsuche, eine atemberaubende Verschwörungsgeschichte
    Alexander Salem ist als routinierter Auftrags-Dieb gut im Geschäft. Doch als er aus einem Hotel in Monaco einen kostbaren Briefumschlag entwenden soll, begeht er einen folgenschweren Fehler. Seine letzte Chance ist, an einer ominösen Schatzsuche teilzunehmen, die ihn weit in die eigene Vergangenheit und in die Abgründe des 20. Jahrhunderts führen wird.


    Autor (von amazon.de):
    Steffen Kopetzky wurde 1971 in Pfaffenhofen an der Ilm geboren und arbeitete nach einem unvollendeten Philosophiestudium eine Zeit lang als Schlafwagenschaffner. Er veröffentlichte u.a. Theaterstücke, Opernlibretti, Radiofeatures und Erzählungen und wurde vielfach ausgezeichnet. Von 2003 bis 2008 war er Künstlerischer Leiter der Biennale Bonn. "Der letzte Dieb" ist sein vierter Roman. Nach einem Jahrzehnt in Berlin-Neukölln lebt Kopetzky mit Frau und Kindern wieder in seiner oberbayerischen Geburtsstadt.


    Meine Meinung:
    Die Handlung springt für eine lange Zeit des Romans zwischen den beiden Hauptprotagonisten hin und her. Zum einen ist da der Berufsdieb Alexander Salem, ein zunächst sehr selbstsicherer, rücksichtsloser und total abgebrühter Mann. Zum anderen trifft man auf Johanna, eine Agentin mit speziellen Talenten, die die Suche nach einem sehr geheimnisvollen Schatz vorbereitet. Man liest also einige Seiten jeweils aus der Sicht einer der beiden, dann bricht die Handlung (zumeist an einer entscheidenden Stelle) ab und es geht mit der anderen Person weiter. Durch diese Schreibweise hangelt man sich förmlich durch dieses Buch und kann nicht wirklich aufhören zu lesen. Nie scheint der richtige Zeitpunkt für eine Pause gekommen. Was mich sonst in Büchern oft nervt, ist hier wirklich gut gelungen. Allerdings stockt die Handlung des öfteren dadurch, dass der Leser in einem neuen Kapitel durchaus schon mal mit einer seitenweise Beschreibung über ein neues Thema konfrontiert wird, das scheinbar nichts mit dem eigentlichen Geschehen zu tun hat (so zum Beispiel eine ca. 10 Seiten lange Abhandlung über den gemeinen Waschbär).


    Die Geschichte baut sich langsam auf und der anfangs noch so selbstsichere Alexander verliert mehr und mehr von seiner souveränen Überlegenheit. Warum? Lest es selbst. Aber ich möchte hier verraten, dass er mir schon teilweise leid tat. Auch Johannas Fassade bröckelt im Laufe der Zeit. Denn niemand ist perfekt, so scheint es. Mehrere Parteien haben sich offenbar dem zu findenden Schatz verschrieben und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die letzten Seiten waren eher enttäuschend für mich. Viel zu schnell werden am Ende diverse offene Punkte abgehandelt, auf die man vorher ca. 400 Seiten hingearbeitet hat. Steffen Kopetzky verwirrt den Leser hier mehr, als er ihn informiert. Das Ganze ist dann auch noch relativ unverständlich und so richtig begriffen habe ich das Ende nicht. Schade.


    Fazit: Wer einen spannenden Abenteuerroman in platter Sprache vermutet ist mit diesem Buch an der falschen Adresse. Es ist ein intelligent gestrickter, sprachlich niveauvoller und spannender Roman, dessen Ende leider nicht hält, was er versprach.


    3ratten



    Viele Grüße,
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)