Rita Mae Brown - Die Sandburg. Eine Sommergeschichte

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 3.451 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Annabas.

  • Gerade bei diesem winterlichen Temperaturen suche ich mir oft genug Lektüre, die meine Phantasie in wärme Gefilde trägt und bei denen ich mich weit weg ans Meer träumen kann. Perfekt für diesen Anlass – bietet es doch genau das: viel Sonne und Meer – ist Rita Mae Browns Roman „Die Sandburg. Eine Sommergeschichte“, den man aufgrund seines schmalen Umfangs von knapp 100 Seiten ganz gemütlich an einen Nachmittag auslesen kann.


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    Die Ich-Erzählerin, die siebenjährige Nicole (Nickel), verbringt zusammen mit ihrer Mutter Luise (Wheeze), ihrer Tante Julie (Juts) und deren Enkel Leroy einen zunächst sorgenfreien Tag am Strand des Chesapeake Bay, Maryland.


    Man planscht im kühlen Nass, genießt bei einem Imbiß die beliebten Soft Shell Crabs, baut eine treffliche Sandburg und aus Eisstielen entsteht eine Zugbrücke. Nebenher werden amüsante Geschichten über die schrullige Tante Doney und die unbeschwerte Kindheit der beiden ’Mütter’ erzählt. Am Ende des Tages warten jedoch ein kleiner Schrecken auf Leroy...


    Die zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, zanken sich von der ersten Seite an, und das auf eine so herrlich ironisch schlagfertigen Art, dass ich von Beginn an von ihren entwaffnendem Charme gefangen genommen war.


    Dennoch schleichen sich auch immer wieder leise, ernstere Töne in die lockeren Plaudereien. Themen wie Krieg oder die schmerzhafte Erinnerung an den Tod von Leroys Mutter, aber auch über das Leben mit Männern und das Älterwerden werden dabei ganz offen und unkonventionell, behutsam und klug zur Sprache gebracht.



    Ich vergebe 5ratten für diese kleine, aber sehr schöne Geschichte, die ich gerne weiterempfehle und an der ich rein gar nichts auszusetzen habe, außer vielleicht, das man es leider viel zu schnell aus hat. :smile:


    In meiner Ausgabe des Buches (vom Marebuchverlag) findet sich übrigens im Anschluss an den eigentlichen Roman noch ein Interview mit der sehr sympathisch wirkenden Autorin, aus dem ich entnommen habe, dass es weitere Bücher mit den Protagonisten gibt, die zeitlich vor den Ereignissen dieses Bandes liegen.


    * Jacke wie Hose (Six of One) *
    * Bingo (Bingo) *

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von caithlin ()

  • Danke für die Rezi! Früher habe ich sehr viel von Rita Mae Brown gelesen, und "Jacke wie Hose" steht noch in meinem Bücherregal. Ich habe mich beim Lesen damals großartig amüsiert. Irgendwie hatte ich die Autorin und ihre Bücher aber im Lauf der Zeit aus den Augen verloren.


    "Die Sandburg" kommt gleich auf den Wunschzettel.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Rita Mae Brown – Die Sandburg


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    Inhaltsangabe: (Klappentext)


    August 1952: Die siebenjährige Nickel verbringt mit ihrer Mutter, ihrer Tante und ihrem Cousin einen Tag am Meer. Mit Blick auf das glitzernde Wasser bauen die vier eine Sandburg, baden und amüsieren sich prächtig. Bis Dinge zur Sprache kommen, die in der Idylle eigentlich nichts verloren haben und ein Krebs dem kleinen Leroy einen riesigen Schrecken einjagt ...


    Der erste Satz:


    „Aus dem sich lichtenden Nebel tauchte ein Schild mit einem dicken roten Krebs auf, das an weißen Scharnieren befestigt war.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Ich kann mich caithlins Meinung zu diesem Buch voll anschließen – es handelt sich um eine wunderbar leichte Sommergeschichte, die man am besten am Strand genießen sollte.


    Witzig ist zu lesen, wie sich die beiden Erwachsenen Juts und Wheeze streiten, und das tun sie oft und gerne. Wobei das Streiten nie bösartig ist, es sind eben kleinere Meinungsverschiedenheiten, die mit Leidenschaft vertreten werden – wer kennt das nicht? :zwinker:


    Aber es mischen sich immer wieder ernste Töne in die scherzhaften Erzählungen – es geht um Kriege und den Tod, insbesondere um den Tod von Cousin Leroys junger Mutter, der noch nicht lange zurück liegt und der Wunden geschlagen hat, die noch nicht verheilt sind.


    Bei der Kürze der Geschichte bleibt die Autorin natürlich eine tiefe Charakterisierung der Personen schuldig, das war der einzige Punkt, den ich etwas vermisst habe.


    Das Interview von Denis Scheck mit der Autorin, welches am Ende des Büchleins abgedruckt ist, gibt zusätzlich noch sehr interessante Einblicke über die Meinung der Autorin zum Schreiben und zur Stellung der Literatur heute. Das lohnt das Lesen doppelt.


    Meine Bewertung: 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken: