Katja Maybach - Eine Nacht im November

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  • Katja Maybach – Eine Nacht im November


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    Inhaltsangabe:


    Sarahs Leben verläuft in geordneten Bahnen. Sie arbeitet in der erfolgreichen Anwaltskanzlei ihres Vaters und will demnächst einen Kollegen heiraten, der dann die Kanzlei leiten soll. Bis eines Tages die Nachricht eintrifft, dass Sarahs Mutter Mirjam, zu der sie dreißig Jahre lang keinen Kontakt hatte, in Frankreich gestorben ist. Obwohl Sarah ihrer Mutter nie verziehen hat, dass diese auf das Sorge- und Besuchsrecht verzichtet hat, reist sie in die Normandie, wo ihre Mutter gelebt hatte. Bei der Beerdigung trifft sie auf ihren Stiefbruder und ihre Großtante Lea, und von beiden schlägt ihr offener Hass entgegen: „Sie ist dem Nazi wie aus dem Gesicht geschnitten“. Sarahs Verwirrung wächst, als sie im Haus ihrer Mutter eine Fotografie findet, auf der ein Liebespaar abgebildet ist: ihre jüdische Großmutter Rebecca mit – Sarahs Vater Rolf. Sarah taucht in die Geschichte ihrer Familie ein und muss dabei auch ihr eigenes Leben in einem anderen Licht sehen ...


    Der erste Satz:


    „Das kleine Mädchen rennt den Kiesweg hinunter zum See.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Mit „Eine Nacht im November“ habe ich ein richtiges Wohlfühlbuch entdeckt.


    Vor dem Leser werden die Geschichten der drei Hauptpersonen Rebecca, Mirjam und Sarah ausgebreitet. Alle drei Frauen werden dadurch sehr genau charakterisiert, denn wir erfahren viel über ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Motive. Damit kann man auch nachvollziehen, wie ihr Verhältnis zueinander ist und wie unausweichlich ihre Handlungen bzw. ihr Verhalten ist. Natürlich wünschte ich mir als Leserin gelegentlich, die Personen würden einfach mal öfter miteinander reden, um die Missverständnisse auszuräumen – aber dann hätten wir ja kein so schönes Buch zu lesen. :zwinker:


    Am meisten hat mich Rebecca beeindruckt, deren Geschichte den ersten Teil des Buches ausmacht. Ihre Geschichte wird chronologisch erzählt, von ihrer Kindheit als einzige Tochter eines jüdischen Obst- und Gemüsehändlers in München bis zu ihrer Flucht als junge Mutter im Jahr 1938 nach USA. Von ihrer Tochter Mirjam erfährt der Leser nicht ganz so viel, was ich ein bisschen schade fand, eigentlich ist sie als mittlere Generation ausschlaggebend für die Geschichte und beeinflusst damit sowohl das Leben ihrer Mutter als auch das ihrer Tochter Sarah. Sarah, die im Buch als Bindeglied zwischen den Geschichten fungiert, ist in meinen Augen als Figur leider etwas blass geraten, obwohl der Leser viel über sie und ihre Gedanken erfährt. Irgendwie war sie mir einfach nicht sympathisch, vielleicht deshalb, weil sie als so wenig konsequent und unsicher dargestellt wird – solche Frauen mag ich auch im wahren Leben nicht. Trotzdem sind alle drei Frauen sehr glaubwürdig dargestellt.


    Vom Stil her ist das Buch angenehm und leicht zu lesen. Die einzelnen Geschichten sind in nicht zu kurzen Blöcken aufgeteilt, so dass der Leser nicht ständig zwischen den Generationen herumhüpfen muss und man sich auf eine Person konzentrieren und sich in sie hineindenken kann bzw. mit ihr lieben und leiden kann. Am Rande kommen auch Lea, Sarahs Großtante und Rolf, ihr Vater mit einem kürzeren Kapitel zu Wort, was dem Leser dann die letzten notwendigen Informationen und Zusammenhänge liefert.


    Die Spannung im Buch schwankt zeitweise und leider bringt die Autorin viele Dinge schon relativ früh zur Sprache, so dass manche Überraschung vorweggenommen wird. Aber mir beim Lesen nie langweilig.


    Insgesamt hatte ich mit dem Buch ein schönes Leseerlebnis – und am Schluss musste ich sogar einmal richtig schniefen, so gerührt war ich.


    Meine Bewertung: 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • Ich habe ihn angelesen und dann abgebrochen. Ich muss sagen ich kam mit dem Stil nicht zurecht. Die Erzählweise hat mich einfach nicht angesprochen, zu dem waren mir die Erzählstränge zu einfach gestrickt. Ich hab relativ schnell gewusst auf was genau das Ganze hinauslaufen wird. Vielleicht hab ich so langsam das Schema eines Familiengeheimnisromans durchschaut? :gruebel: Auf jedenfall hab ich schließlich recht genervt geschaut ob meine Überlegungen stimmen und dem war so... ich hab dann zu anderer Lektüre gegriffen und werde das Buch nicht noch einmal in die Hand nehmen.