Victoria Holt - Im Schatten des Zweifels

Victoria Holt

Im Schatten des Zweifels

(Voices in a haunted room)

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Die überlebenden Mitglieder der Familie d´Aubigné fliehen vor der Französischen Revolution nach Südengland zu entfernten Verwandten. Die verwitwete Charlotte, Claudines Mutter, heiratet dort ihre Jugendliebe Dickon, Großgrundbesitzer, Diplomat, Frauenheld und Charlotte treu ergeben. Claudines Bruder und Halbbruder sind Vollbutfranzosen und kehren sehr bald nach Frankreich zurück, trotz der Gefahren, die Adligen dort drohen. Dickons Söhne, die Zwillinge Jonathan und David, verlieben sich beide in Claudine. Sie kann sich zwischen den sehr unterschiedlichen Brüdern nicht wirklich entscheiden; sie liebt beide, den verlässlichen, konventionelleren, ausgeglichenen David und den heißblütigen, unmoralischen, geheimnisvollen Jonathan, der ganz nach seinem Vater gerät.

Als Jonathan für einige Monate nach Frankreich reist, entscheidet sich Claudine, David zu heiraten. Die beiden verleben eine glückliche Zeit. Doch als Jonathan zurückkehrt, leben auch Claudines Gefühle zu ihm wieder auf, und die beiden beginnen eine Affäre. Sie sind der ständigen Entdeckungsgefahr ausgesetzt, und Claudine wird von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Außerdem weiß jemand Bescheid über das Verhältnis, und Claudine befürchtet ständig, ihre Untreue könnte herauskommen und David zutiefst verletzen. Dann wird sie schwanger und weiß nicht, welcher der Brüder der Vater ist…

Parallel zu Claudines Nöten läuft die Französische Revolution, erstarkt Napoleons Macht, spielen sich Spionageheimlichkeiten ab, die den Roman in ein interessantes historisches Umfeld betten.

Bei V. Holt kann man sich immer auf eine solide Qualität verlassen, jeder Roman hat Hand und Fuß. Die Personen sind durchweg vielschichtig geschildert, die Handlungen glaubhaft.

Der Roman macht Lust auf mehr, und es gibt mehr, weil es sich um eine 19teilige Reihe handelt: Daughters of England. Den Folgeband Der Zigeuner und das Mädchen werde ich sehr bald noch mal lesen, er handelt von der nächsten Generation der Familie. Insgesamt reicht die Serie laut Wikipedia von 1922 bis zum 2. Weltkrieg. Der im vorliegenden Band Im Schatten des Zweifels abgedruckte Stammbaum ist dem entsprechend auch ziemlich umfangreich, erspart dem Leser aber die Mühe, sich selbst Notizen über die schwierigen verwandtschaftlichen Verhältnisse zu machen.

Mein Hasssatz „Alles wird gut“ ist leider auch einmal in diesem Buch aufgetaucht.