Martha Sophie Marcus - Herrin wider Willen

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    Inhalt:
    Während der Dreissigjährige Krieg tobt, gerät die Kaufmannstochter Ada in ganz eigene Nöte: Ihr erster Ehemann ist verschollen und wurde für tot erklärt. Deshalb hat ihr Vater ihr einen neuen Ehemann ausgesucht: Seinen treuen Mitarbeiter Märtens, den Ada ganz und gar nicht heiraten will. So zögert sie nicht lange, als der Grafensohn Lorenz von der Wenthe sie am Vorabend einer Schlacht heiraten will.
    Von der Wenthe hat kaum Aussichten, die Schlacht zu überleben und will mit der Heirat sein Erbe – ein schönes Landgut – vor seinem bösen Onkel in Sicherheit bringen, indem er es seiner frisch angetrauten Frau vermacht.
    So ist alles bestens und zur gegenseitigen Zufriedenheit arrangiert, doch dann überlebt von der Wenthe die Schlacht, was die beiden Eheleute vor ganz neue Fragen stellt.


    Meine Meinung:
    Ich habe den Roman zwar bei den historischen Romanen eingereiht, aber damit bin ich nicht glücklich. Letztlich ist «Herrin wider Willen» eher ein Liebesroman, der einfach in einer anderen Zeit und unter den damaligen, ganz anderen Umständen spielt. Da eben genau diese Umstände für die Geschichte schon noch wichtig sind, ist das vorliegende Werk halt nicht nur eine Liebesschnulze in historischem Gewand.


    Das ändert aber nichts daran, dass ich mit Liebesromanen nichts anfangen kann und entsprechend erhält dieses Buch keine besonders hohe Bewertung. Ich hatte etwas anderes erwartet, wahrscheinlich hätte ich den Hinweis «Liebe, Intrigen und Leidenschaft in einer finsteren Zeit» auf der Rückseite meiner Taschenbuchausgabe besser beachten sollen. Das fasst nämlich ziemlich gut zusammen, worum es in dem Buch geht.


    Da sind zwei Erwachsene, quasi zwangsverheiratet und so verklemmt, wie mans damals halt war. Zwar ist das Männlein in das Weiblein verliebt und umgekehrt, aber die beiden schaffen es einfach nicht, das zunächst sich selber und später dem Partner einzugestehen. Und so schleichen sie umeinander herum, tasten ab, kassieren verbale Breitseiten, ziehen sich zurück, um die Wunden zu lecken und dann geht es wieder von vorne los. Sowas trägt einfach nicht über 300 Seiten. Ausser man mag Liebesromane, die wohl häufig so ähnlich konstruiert sind.


    Die Charaktere scheinen mir auch ein wenig schablonenhaft, vor allem die Bösewichte haben wirklich nur Böses im Sinn und wirken dadurch eher langweilig als bedrohlich. Bei den Guten ists ein wenig besser und mit der mürrischen Magd Luise gab es zumindest eine Figur, die interessant genug war, um mir in Erinnerung zu bleiben. Bei den beiden Hauptfiguren Ada und Lorenz hat sich die Autorin meines Erachtens ein bisschen zu sehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Beide haben eine interessante Biographie, die sie letztlich auch zu den Menschen gemacht hat, die sie sind. Deshalb wäre es umso schöner gewesen, etwas mehr über die Hinter- und Beweggründe zu erfahren.


    Fazit:
    Irgendwas zwischen Liebesschnulze und historischem Roman. Anständig geschrieben, empfehlenswert aber nur für Leute, die beide Genres gerne mögen.


    6 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Meine Meinung: Ich habe das Buch schon gerne gelesen, es ließ sich flüssig runterlesen (trotz der etwas altmodischen Sprache) und war ganz unterhaltsam. Ich stimme Alfa_Romea aber dahingehend zu, dass dieser Roman eher ein Liebesroman ist, der eben in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielt.
    Mir haben die Figuren ganz gut gefallen, sicher die meisten waren eher klischeehaft und konnten leicht in ein Schwarz/Weiß-Schema eingeordnet werden, aber mir hat es trotzdem gefallen. Meine Lieblinge waren die Magd Luise und der clevere, gewitzte Dierk, über diese beiden Figuren habe ich am liebsten gelesen.
    Die Romanze fand ich nicht überhastet oder unnötig dargestellt, für mich war sie genau richtig.
    Schön fand ich, dass der Roman mal in Norddeutschland spielt und dass einige der Figuren etwas Plattdeutsch sprachen, das hat mich richtig gefreut.


    Insgesamt vergebe ich für "Herrin wider Willen" 3ratten (mit Tendenz nach oben), und ich bin gespannt auf weitere Romane der Autorin.